Karin Blessing / Claus-Peter Hutter / Marion Rapp / Ruth Schildhauer. Wetterfrosch und Wolkenschloss. Mit Kindern Wetter verstehen und Klima schützen

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Transkript:

Karin Blessing / Claus-Peter Hutter / Marion Rapp / Ruth Schildhauer Wetterfrosch und Wolkenschloss Mit Kindern Wetter verstehen und Klima schützen Hirzel

Inhalt 6 - Geleitwort 009 - Einführung 023 - Was ist Wetter, was ist Klima? Ein kleiner Grundkurs 24 - Unsere Erde 36 - Das Wetter 53 - Klima 68 - Verändert sich das Klima? 083 - Ohne Energie kein Leben 88 - Unsere Energielieferanten 102 - Klimafreundliche Energie 107 - Lernstoff Wetter und Klima: Wetterbeobachtung, Experimente und Spiele in Kindergarten und Schule 112 - Experimente 150 - Spiele 162 - Lieder, Gedichte und Märchen 4

Inhalt 177 - Was jeder einzelne tun kann: Tipps für die Praxis 178 - Klimaschutz verlangt Vorbilder 182 - Energiecheck für Kindergärten und Grundschulen eine Orientierungshilfe 192 - Checkliste in Sachen Technik 203 - Anhang 204 - Die Akademie für Umwelt- und Naturschutz 204 - Das Landesnetzwerk Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung 207 - Agenda-21-Arbeitskreise und Umweltbildungsstätten 209 - Zitierte und weiterführende Literatur 215 - Dank 5

Lernstoff Wetter und Klima Wärme hilft beim Verdunsten Ort: Kindergarten/Schule 2 Teller zwei Tage 1 Filzstifte Glas Auch Wärme steigert das Verdunstungstempo, weshalb Pfützen im Sonnenschein rascher verschwinden als bei bedecktem Himmel. Wieder wird die gleiche Menge Wasser abgemessen und dann aber auf zwei Teller verteilt. Einen stellen die Kinder auf die Heizung oder in die Sonne, den anderen an einen kühlen Ort. Einen oder zwei Tage lang vergleichen sie, wo das Wasser rascher verdunstet. Der Teller in der Wärme wird rascher leer. Wärme lässt Wasser offenbar schneller verdunsten. Der Erzieher kann darauf hinweisen, dass man aufgrund dieser Tatsache zum Beispiel Haare mit Warmluft aus dem Fön trocknet. Die Wassermoleküle haften mit gewisser Stärke aneinander. Dennoch gelingt immer einigen die Flucht. Je wärmer es ist, desto schwächer wird die Klebewirkung und desto besser können sich die Moleküle bewegen. Deshalb fördert Wärme die Verdunstung. 117

Experimente Wassertröpfchen aus dem Nichts Ort: Kindergarten/Schule 2 Einmachgläser insgesamt 2 Stunden 1 Küchenpapier plus Aufbewahrungs- Gabel zeit im Kühlschrank Kühlschrank 2 Mineralwasserflaschen Spiegel Ob man das Wasser, was sich in der Luft unsichtbar macht, irgendwie wieder sichtbar machen könnte? 1. Versuch Zunächst legt man eine der Mineralwasserflaschen einige Stunden in den Kühlschrank und stellt sie dann neben die zweite mit Raumtemperatur in den warmen Raum. Nach kurzer Zeit schlagen sich an der kalten Flasche winzige Wassertröpfchen nieder. Dieses Wasser kann nur aus der Luft kommen. Die Erzieher könnten hier den Begriff kondensieren einführen. 2. Versuch Offenbar kann man mit Kälte Wasser aus der Luft holen. Das zeigt der zweite Versuch noch deutlicher. Die Kinder machen zwei Blätter Küchenpapier nass und legen in jedes Einmachglas ein Blatt. Beide Gläser stellen sie auf die Heizung, dann verdunstet das Wasser noch rascher. Nach etwa einer Stunde fischen 118

Lernstoff Wetter und Klima sie die Blätter mit der Gabel wieder heraus und verschließen die Gläser sofort wieder. Jedes ist jetzt mit feuchter Luft gefüllt. Nun stellen die Kinder eines der Gläser irgendwo in den Raum, das andere an einen kühlen Platz, am besten in den Kühlschrank. Nach etwa einer Stunde schauen sie nach: Im gekühlten Glas haben sich viel mehr Wassertröpfchen abgesetzt. Warme Luft kann also Wasser auflösen, beim Abkühlen scheidet sich das Wasser zumindest teilweise wieder aus. 3. Versuch Die Kinder hauchen gegen einen Spiegel. Auch hier bilden sich Tröpfchen, weil auch die Atemluft Feuchtigkeit enthält. Die Erzieher können mit den Kindern darüber sprechen, wo sie noch kondensiertes Wasser gesehen haben. Zum Beispiel am Badezimmerspiegel beim Duschen, am Küchenfester, wenn mit warmem Wasser gekocht wird, und innen am Autofenster bei kühlem Wetter. Wetterhäuschen Ort: Kindergarten/Schule Wetterhäuschen ca. 30 Minuten 1 Kiefernzapfen (für Erklärung), ansonsten beliebig lang Wie viel Wasser enthält die Luft? Man spürt es, wenn sie sehr feucht ist, etwa im Tropenhaus. Aber auch Pflanzenteile reagie- 119

Experimente ren darauf. Ein Kieferzapfen etwa schließt sich in feuchter Luft und öffnet sich in trockener. Denn feuchte Luft bedeutet meist aufziehenden Regen, und vor dem möchte die Kiefer ihre im Zapfen steckenden Samen schützen. Auch Haare verändern sich: In feuchter Luft werden sie länger, in trockener ziehen sie sich zusammen. Das nutzt man im Wetterhäuschen. Es enthält ein dünnes Band verdrillter Pferdehaare, deren Bewegung sich auf den Balken überträgt und bei feuchter Luft die meist aufkommenden Regen anzeigt den Mann mit dem Schirm, bei trockener Luft die sommerlich gekleidete Frau herauskommen lässt. Es gibt auch Farbstoffe, die sich an feuchter Luft rosa, an trockener blau färben und bisweilen auf Figuren aufgebracht werden. Wolken im Topf Ort: Kindergarten/Schule warmes Wasser 1 Stunde 1 Metallschüssel Eiswürfel großer Topf Küchenpapier Wolken sind für Kinder faszinierend mit ihren immer wechselnden Formen und ihrer Drift über den Himmel. Umso erstaunlicher, dass man kleine Wolken sogar selbst machen kann. 120

Lernstoff Wetter und Klima Die Metallschüssel wird etwa 30 Minuten vor Versuchsbeginn in den Kühlschrank gelegt (am besten Eisfach), damit sie schön kalt ist, und dann mit Eiswürfeln gefüllt. Dann schüttet der Erzieher heißes Wasser (etwa 60 C) in den Topf, bis es einige Zentimeter hoch steht. Die Kinder fassen nacheinander die Metallschüssel mit etwas Papier an (wegen der Kälte) und schwenken sie im Topf über dem Wasser hin und her. Es bilden sich feine weiße Wölkchen. Der Versuch zeigt, dass Wolken entstehen, wenn warme, feuchte Luft auf kühle Luft (um die Schüssel herum) trifft. Auch in der Natur bilden sich Wolken meist beim Zusammentreffen feucht-warmer und kühler Luft. Wasserkreislauf im Kleinen Ort: Schule, mit einfacher Erklärung auch Kindergarten großes Einmachglas Aufbau ca. 2 Stunden 1 mit Deckel oder Glas + Frischhaltefolie Pflanzerde oder gute Gartenerde 2 3 kleine Pflänzchen vom Gärtner oder Kressesamen alte Zeitungen In der Natur durchläuft das Wasser einen Kreislauf: Es verdunstet vor allem aus dem Meer und bildet Wolken, die zum Teil über 121