Feuerwehrschutzkleidung nach EN 469 und HuPF Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Vor- und Nachteile Eine Veranstaltung der
Die EN 469 Schutzkleidung für die Feuerwehr eingeführt ab 1995 enthält rein sicherheitstechnische Festlegungen Einsatzszenario: Gebäudebrände und damit verbundene Aktivitäten Entwurf einer überarbeiteten pren 469:1998 ab 1998 nicht weiter verfolgt Überarbeitete Fassung EN 469:2005 Einführung einer zweiten, niedrigeren (!) Schutzstufe Anforderungen gegenüber Ausgabe 1995 erweitert Ergänzung A1 und Berichtigung AC in 2006 EN 469:2005 + A1:2006 + AC:2006
EN 469 Was ist was? Europäische Norm EN 469:1995 (pren 469:1998) EN 469:2005 EN 469:2005 + A1:2006 + AC:2006 Deutsche Norm DIN EN 469:1995-08 DIN EN 469:1996-01 (E-DIN EN 469:1999-02) DIN EN 469:2006-03 DIN EN 469:2007-02
Schutzkleidung nach EN 469
Die HuPF Herstellungs- und Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzkleidung deutsche Sonderlösung, im Ausland unbekannt erarbeitet 12/1996 auf Grundlage des hessischen Entwurfs von 09/1995 eingeführt ab Anfang 1997 in mehreren Bundesländern (u.a. BB, HE, RP, SH, SN, SL, TH) enthält zusätzlich zu den sicherheitstechnischen Festlegungen der EN 469 auch Anforderungen an Ausführung und Größen Einsatzszenario: universell überarbeitet u.a. in 03/1997, 04/1997, 08/1999 Ergänzung 09/2006 für die Teile 1 und 4, hierbei Anpassung an aktuelle sicherheitstechnische Forderungen der EN 469:2005, Leistungsstufe 2
HuPF-Bekleidung erkennen Nicht alles, was aussieht wie HuPF-Bekleidung, ist auch wirklich HuPF-Bekleidung HuPF-geprüfte Bekleidung muss mit der Prüfnummer des jeweiligen Bekleidungsteils gekennzeichnet sein (HuPF 1 / 4, Punkt 7.2) D-ÜJ-xx.y.zzzzz Überjacke nach HuPF, Teil 1 D-ÜH-xx.y.zzzzz Überhose nach HuPF, Teil 4 Liste aller zugelassenen HuPF-Bekleidungen: http://www.hohenstein.de DOWNLOAD Bescheide nach HuPF (.pdf)
Schutzkleidung nach HuPF 1/4
EN 469 und HuPF was ist der Unterschied? die grundsätzlichen sicherheitstechnischen Anforderungen sind identisch HuPF 1 / 4 fordert höhere Werte hinsichtlich der Reißfestigkeit des Oberstoffs (> 800 statt > 450 N). Real werden Werte zwischen 800 und 2.200 N erreicht d.h. HuPF ist nicht besser oder schlechter als EN 469, sie IST EN 469, Lst. 2 die HuPF stellt keinen eigenen technischen Standard dar, sondern beschreibt eine genau definierte Schutzkleidung nach EN 469, Lst. 2 im Rahmen der HuPF werden einige Punkte verpflichtend gefordert, die in der EN 469 lediglich optional sind so ist z.b. die Vollbeflammung auf einer instrumentierten Prüfpuppe ( Thermo-Man ) bei Schutzkleidung nach HuPF Pflicht, bei EN 469 optional THERMO-MAN ist eine eingetragene Marke der E. I. du Pont de Nemours and Company.
Vor- und Nachteile der HuPF + herstellerübergreifende Kompatibilität Jacke / Hose grundsätzlich gegeben + einfacher für den Beschaffer + Vollbeflammung verpflichtend vorgeschrieben + bessere Warnwirkung, weil in der Regel mehr Warn- und Reflexmaterial - rd. 25% der Jackenoberfläche mit Warn- und Reflexmaterial versiegelt, daher schlechtere Atmungsaktivität, wenn keine perforierten Reflexstreifen verwendet werden - Aktualisierung oftmals eher langwierig - fast keine individuellen, kundenspezifischen Lösungen möglich - Bewegungsfreiheit durch langen Schnitt
Vor- und Nachteile der EN 469 + Anforderungsnorm, im Rahmen der Normvorgaben vielfältige Lösungsmöglichkeiten + innovative Schnittführung / -techniken möglich + schnelle bzw. stete Weiterentwicklung möglich - im Regelfall keine herstellerübergreifende Kompatibilität Jacke / Hose vorhanden - deshalb oftmals umfassendere Kenntnisse / gute Beratung bei der Beschaffung notwendig - Test mit Vollbeflammung nur optional
Fazit HuPF Die HuPF 1/4 ist quasi das LF 16-TS KatS der Schutzkleidung. bewährt, erprobt man kann damit gut arbeiten einfache Beschaffung, man muss sich keine großartigen Gedanken machen aber halt auch nichts besonderes, weil immer blau oder orange
Fazit EN 469 Die EN 469 dagegen ist mehr das HLF 20/16 der Schutzkleidung Unterschiedliche, individuelle Konstruktionen / Schnitte möglich breites Farbspektrum (blau, gold, grau, grün, orange, rot, schwarz etc.) eigene Wünsche grundsätzlich möglich (eher technische / finanzielle Grenzen) aber die Beschaffung erfordert entweder gute Kenntnisse seitens des Beschaffers, oder eine gute Beratung durch den Hersteller
Wahrnehmbarkeit Warn- und Reflexbestreifung ist im Rahmen der EN 469 nur optional wenn auf einer EN 469-Bekleidung Warn- und Reflexbestreifung angebracht wird, dann muss die Mindestmenge dem Anhang B der Norm entsprechen retroreflektierendes Material: 0,13 m² fluoreszierendes Material: 0,20 m² die Warn- und Reflexbestreifung kann nach EN 469 fast beliebig auf der Schutzkleidung angebracht werden die HuPF gibt eine genaue Vorgabe, wie Warn- und Reflexbestreifung auf Jacke und Hose anzuordnen ist (Designvorgabe) die Mindestmengen nach EN 469, Anhang B werden von der HuPF 1-Jacke erfüllt HuPF ist keine Warnkleidung ist Sinne der EN 471, Kl. 2. Die Anforderungen nach EN 471 können mit HuPF nicht erfüllt werden
Wahrnehmbarkeit
Ein Schutzanzug zwei Preise. Warum? Hersteller A Hersteller B 464,10 873,80 + 88%
Das Schraubenproblem 464,10 Durch die klare Designvorgabe der HuPF sehen beide Anzüge gleich aus Die (Preis-)Unterschiede sind auf den ersten Blick nicht sichtbar HuPF ja/nein? Prüfnummer! Verarbeitete Materialien Qualität Ergebnisse Vollbeflammung? Lebensdauer (25 Wäschen)? 873,80
Rangfolge der Schutzmaßnahmen 1. Beseitigung der Gefahr 2. Trennung von Mensch und Gefahr 3. Technische Schutzmaßnahmen 4. Persönliche Schutzausrüstung
Egal ob EN 469 oder HuPF - Schutzkleidungskauf ist Vertrauenssache PSA sollte man nicht aus dem Katalog kaufen Ein Hersteller, der Ihnen wirklich was verkaufen will, wird Sie umfassend beraten Ein Hersteller, der gute Ergebnisse in der Baumusterprüfung hat, wird damit werben. Einer, der schlechte Ergebnisse hat, wird sie verschweigen. Fragen Sie nach Vollbeflammung durchgeführt ja/nein? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Waschtests? Nachweis über Haltbarkeit der Schweißnähte
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Noch Fragen?
Kontakt Christian Pannier Lion Apparel Global Supply Chain Management GmbH Spenglerallee 8-10 04442 Zwenkau Tel.: 034203 / 444-38 Fax: 034203 / 444-8438 Mail: cpannier@lionapparel.com