Konzept zur Gewaltprävention an der Integrierten Gesamtschule Wedemark

Ähnliche Dokumente
Herzlich Willkommen zum Infoabend PEW

Schüler Eltern Lehrer Erziehungsvereinbarung Verhaltenscodex des Max-Planck-Gymnasiums Groß-Umstadt

Cool Strong Kids Verein für Gewalt- & Kriminalprävention e. V.

Beratung und Gewaltprävention in der Sekundarstufe I des Geschwister- Scholl- Gymnasiums Düsseldorf

Prävention. Legende: Veranstaltungen, die verlässlich durchgeführt werden

Selbststärkungsprojekt der Liboriusschule

Kompetenztraining. Beratung, Therapie Prävention, Soziales. Junge Menschen. und Fachkräfte. Eltern. für

1 Mein Kind lernt, selbstständig zu arbeiten Mein Kind bekommt Aufgaben, die seinen 2 Fähigkeiten entsprechen.

Soziales Training der Klassen 5 / 6 und 7

Didaktisches Konzept

Schul- und Erziehungskonzept der Grundschule Kieholm

Präventionskonzept. Orientierungsrahmen: 5.2. Stand der Erarbeitung: Bezug zu Leitsatz: 1, 4, 5

Konzept Schülerpatenschaften und Streitschlichtung der Friedrich-Ebert-Realschule Hürth

Ich Du Wir. gemeinsam am PG

Städt. Heinrich-Heine-Gesamtschule. Beratungskonzept

Auszug aus dem Schulprogramm der Ewaldschule Oer-Erkenschwick

Leitbild der OS Plaffeien

Elternfragebogen zur Qualität von Unterricht und Schule

Kompetenzregion Zülpich. Kooperation in der Sek I

Kontaktdaten auch auf Homepage und im Schulplaner

Schulordnung. Erika-Mann-Grundschule

Fremdevaluation Ergebnisse der Onlinebefragung

Erwartungen von Lions Quest

Präventionskonzept der Grundschule Wiesenfeld

Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen

Beschwerdekonzept. der. Marienschule Barßel Beschwerdekonzept evaluiert im September 2013 v. B. Moormann Seite 1

Erziehungskonzept. 1. Einleitung

Schwerpunkt. Prozess schulischer Leitbildentwicklung mit breiter Beteiligung der Schulgemeinschaft

Kooperationsvereinbarung. Erich-Kästner-Grundschule. Polizeiabschnitt 43

BESCHWERDEMANAGEMENT AN DER HILDEGARDIS-SCHULE SCHULPFLEGSCHAFTSVERSAMMLUNG,

Schulsozialarbeit. Soziale und familiäre Problemlagen machen vor keiner Schule halt

Herzlich Willkommen an der DKSS Reinheim Thema: SOZIALES LERNEN

Schulsozialarbeit. in der Haupt- und Realschule Neuenhaus

Friedrich schule Lahr. Chancen bilden.

Unterstützernetzwerk an der NAOS

Schlagen, plagen und gemein sein. Gewalt unter Kindern hat viele Gesichter

Präventionskonzept der Albert-Schweitzer-Schule Wedel

Stiftungsschulen stellen sich vor in ausgewählten Projekten

Lions Quest "Erwachsen werden" - ein Life-Skills-Programm und dessen praktische Umsetzung an der Realschule Odelzhausen

Gewaltpräventionskonzept der Eschhofschule Lemwerder

Unsere Schule stellt sich vor. Leitbild

Elternmitwirkung an der Schule Ballwil

Montessori-Schule Günzlhofen

Realschule Bleckede. Beratungskonzept. Stand: 02.10

Schulprogramm. der Grundschule Simonswolde

Mitteilung zur Kenntnisnahme

CHARTA DER PETER VISCHER- SCHULE

Der Sprung ins kalte Wasser Schwimmtraining mit Life-Skills-Programmen

Konflikt- und Beschwerdemanagement Baustein 2 - Schulkultur

Städt. Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück Möglichkeit zur. individuellen Entwicklung!

2.Faustlos Ein Unterrichtscurriculum zur Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen für die Klassen 1-4

Kooperation Eltern, Schule und Heilpädagogische Tagesstätte (KETSCH)

Konzept zur Sicherheit und Gewaltprävention an der Förderschule Körperliche und Motorische Entwicklung Aurich

Kooperationsvereinbarung

Streitschlichtung am Einstein-Gymnasium für Klasse 5 und 6

Beschwerdeleitfaden der LSH für Schüler/innen.

KOOPERATIONS- SCHULE WERDEN. move&do. Interesse an move&do Mannheim? Werden Sie zur Kooperationsschule. move&do Mannheim²

Das Leitbild einer Schule formuliert kurz und prägnant. die langfristigen Entwicklungsziele. Vision

Curriculum Soziales Lernen

Das Beratungskonzept am

Handreichungen zum Präventionskonzept der Gebrüder Humboldt Schule Wedel

Beschwerdemanagement. Zielsetzung

3. Erziehung Schulsozialarbeit

Komm, wir finden eine Lösung!

Gewaltfrei Lernen. Soziales Lernen in Bewegung zur Förderung von Teamwork und der Handlungsfähigkeit bei Konflikten

Inhaltsverzeichnis. Leitbild/Leitsätze 3. Unterricht. Gemeinsam lernen 4

Gewaltprävention Suchtprävention

Gemeinsames Lernen an der Sternenschule

Gesamtübersicht Software 1.8.4

GEMEINSAM AUF DEM WEG. Unsere Schule ist ein Haus der Begegnung und des Lernens, wo sich alle Beteiligten wohl fühlen können.

Fragebogen für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I / II

Der Vielfalt gerecht werden Interkulturelle Kompetenz in der Schule. Claudia Schanz Nds. Kultusministerium

Leistungsbeschreibung der Offenen Ganztagsschule am Willibald- Gymnasium (Schulzentrum Schottenau)

Nachhaltige Konzepte zur Gewaltprävention in Schule

Rahmenkonzept der Schulsozialarbeit Oberes Elztal. (gekürzte Fassung)

1. Präambel: 2. Formen von Gewalt in unserem Schulalltag. Gewalt gegen SICH SELBST. Gewalt gegen GEGENSTÄNDE. Gewalt gegen ANDERE

Sexuelle Gewalt als Herausforderung - auch für die Ganztagsschule

4 Regeln. für ein faires Miteinander

Beschwerdekonzept. der. Beschwerdekonzept - zuletzt evaluiert im August Seite 1

sehr wichtig 467 (91,2%) wichtig 329 (64,3%) 158 (30,9%) 259 (50,6%) 148 (28,9%)

Kooperationspart W. Nobach Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Zuffenhausen Markgröninger Str Stuttgart

Grundschulverbund Marienschule-Nordschule. Miteinander lernen Miteinander leben

Konzept. Schüler-Streitschlichtung entwickelt und eingeführt: August 2011 letztmalig abgesichert: Februar 2015

Konzept zur Gewaltprävention

Gewalt gegen Lehrkräfte

Schulordnung. gewaltfrei miteinander umgehen. 1

Konzept für Gesundheit und Gewaltprävention

Schulordnung der VS 23

Verhaltensvereinbarungen

Tilman-Riemenschneider-Gymnasium Osterode am Harz

Beschwerdemanagementkonzept

Individuelle Förderpläne sind Grundlage für die Förderung eines jeden Schülers. Diese dient der Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung.

E u r o p a s c h u l e

Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal. Leitfaden für Problemsituationen im schulischen Miteinander

ANTIGEWALT-KONZEPT DER EICHENDORFF-GRUNDSCHULE

Konzept zur Konfliktlösung bei Beschwerden

lntegrativen Lerngruppe

Transkript:

Konzept zur Gewaltprävention an der Integrierten Gesamtschule Wedemark Das Schulleben an der IGS Wedemark ist geprägt von einem sozialen und freundlichen Miteinander. Die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit der Schule, in der ein friedlicher Umgang miteinander gepflegt wird, wird durch schulische Angebote gefördert. Oberstes Ziel unserer schulischen Gewaltprävention ist die Entwicklung eines Verhaltens und Erlebens, bei dem Schülerinnen und Schüler verbale und körperliche Gewalt, insbesondere gegenüber Schwächeren, Benachteiligten, Andersdenkenden und Ausländern ablehnen und ihr dort, wo sie auftritt, entgegenwirken. Der gewaltfreie Umgang mit Konflikten wird durch Klassengespräche im Klassenverband untereinander und mit der Klassenlehrerin/ dem Klassenlehrer sensibilisiert. Außerdem wird das Thema Gewalt im Fachunterricht behandelt. Auf Elternabenden und gegebenenfalls in Einzelgesprächen mit den Eltern soll das Thema erörtert werden, um eine einheitliche Vorgehensweise zu ermöglichen. Die Einbeziehung eines Jugendkontaktbeamten der Polizei ist fester Bestandteil der gewaltpräventiven Arbeit unserer Schule. Jeder einzelne ist verpflichtet, bei von Gewalt begleiteten Konflikten sofort einzugreifen oder Hilfe zu holen, wenn das eigene Eingreifen nicht möglich erscheint. Jeder trägt Verantwortung für den gewaltfreien Umgang miteinander. Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien innerhalb der Klassengemeinschaft Den Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen der 5. und 6. Jahrgänge wird empfohlen, wöchentliche Kreisgespräche zu führen. Konfliktlösung geht grundsätzlich vor Unterricht. Zu Beginn formulieren die Schülerinnen und Schüler entstandene Probleme und legen sie somit offen. Anschließend werden Lösungsstrategien entwickelt. Ein Feedback wird aus der Gruppe gegeben und ein Protokoll angefertigt. Ziel ist eine Stärkung des Wir-Gefühls und des

Selbstbewusstseins bzw. die Korrektur der falschen Verhaltensweise zu erreichen. Von Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften müssen folgende Bedingungen eingehalten werden: Offenheit, Ehrlichkeit, Freiwilligkeit, Verschwiegenheit und Vertrauen. Installation des Lions-Quest-Programms Das LQ-Programm vermittelt eine realistische Selbsteinschätzung und die Fähigkeit zu reflektierendem Handeln. Unsere Lehrerinnen und Lehrer nehmen an einer Lions Quest Ausbildung teil. Die Teilnahme an dem LQ-Programms fördert: Die Entwicklung eines gesunden Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls Die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und denen der anderen Kritisches Denken und den Mut, die eigene Meinung offen zu vertreten Die Bereitschaft, sich für sich selbst und für andere zu engagieren Die Fähigkeit, sich verantwortlich zu entscheiden und auch zu handeln Toleranz und Achtung vor anderen Menschen. Das LQ-Programm übt konkret ein: Nein zu sagen zu psychischen und physischen Gefährdungen Standfest gegenüber Gruppendruck zu bleiben Rückschläge und Enttäuschungen zu verarbeiten Wirkungen und Risiken von Suchtmitteln kritisch zu beurteilen Situationen, in denen Konflikte auftreten, können von Schülerinnen und Schülern gelöst werden. Konflikte werden von Schülervertreterinnen und Schülervertretern thematisiert, d.h. bei den betroffenen Personen angesprochen. Ziel ist es immer, eine für die beteiligten Personen bestmögliche Regelung zu finden. Sollte den Schülerinnen und Schülern eine Regelung nicht möglich sein, so werden sie Unterstützung bei den Stammgruppenlehrerinnen und Stammgruppenlehrern, den Vertrauenslehrern oder sogar bei dem Jugendkontaktbeamten der Polizei erhalten. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Konfliktsituationen zunächst untereinander zu lösen versuchen und erst dann die Unterstützung Erwachsener einfordern, wenn innerhalb der Schülerinnen und Schüler eine Regelung nicht

möglich ist. Regelungen durch Gleichaltrige (sog. Peer-Groups ) finden meistens höhere Akzeptanz unter den Schülerinnen und Schülern. Die soziale Kompetenz der Jugendlichen wird gefördert und gestärkt. Das Gruppen-, Klassen- und Schulklima wird noch besser. Gewalt und andere Regelverletzungen werden weiter abnehmen wie auch körperliche Verletzungen und Sachschäden. Das Thema Gewaltprävention ist nicht nur ein Unterrichtsthema, sondern wird gelebt. Langfristig geplant: Prävention durch Schülerpatenschaften Jeder neu aufgenommenen 5. Klasse werden je drei Paten aus den 6. Klassen zugeordnet. Bei der Einschulung stellen sich die Paten den Klassen vor und helfen den Schülerinnen und Schülern sich in der Schule einzufinden. Die Paten bleiben für das gesamte Schuljahr Ansprechpartner der jeweiligen 5. Klassen. Streitschlichter Die IGS hat eine Reihe ausgebildeter Schülerinnen und Schüler als Streitschlichter. Diese machen Schlichtungsangebote für jüngere Mitschülerinnen und Mitschüler zu festen Zeiten in einem eigens dafür eingerichteten Raum. Sozialarbeiter der Ganztagsschule In noch begrenztem Umfang bieten die Sozialarbeiter der Ganztagsschule Beratungsangebote an. Eltern/Schülersprechtage An der IGS Wedemark finden einmal im Jahr ganzwöchig Beratungstage statt. Dabei haben Eltern und Schüler gemeinsam oder getrennt einen ausreichenden Zeitraum zur Verfügung, um über Probleme zu sprechen und sich Beratung einzuholen. Dieses Vorgehen ist wichtig, um im präventiven Bereich zu arbeiten. Vorgehensweise bei akuten Konflikten Die betroffenen Schülerinnen und Schüler wenden sich entweder an die Schülervertreter, ihre Stammgruppenlehrer oder an den Lehrer/ der Lehrerin ihres Vertrauens (Langfristig: Für jüngere Schülerinnen und Schüler besteht auch die Möglichkeit sich an die ihnen zugeordneten Paten zu wenden.).

Erst wenn der Konflikt auf diesen Wegen nicht beigelegt werden kann, entscheidet der Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin oder der Lehrer/ die Lehrerin des Vertrauens, ob die Jahrgangsleitung und nachfolgend die Schulleitung eingeschaltet werden muss. Schülerinnen und Schüler, die nicht lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen und immer wieder auffällig werden, müssen mit Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen nach dem Niedersächsischen Schulgesetz rechnen, die bis zum Schulverweis reichen können. Je nach Art des Konflikts wird die Polizei informiert (siehe Erlass: Gewaltprävention). Die Schule verfügt über ein eigens entwickeltes Beschwerdekonzept. Angebote der Schule um die Identifikation mit der Schule zu fördern Eine Stärkung des Selbstbewusstseins der Schülerinnen und Schüler und der Abbau von Aggressionen können in diesen Erlebnisfeldern erfolgen, in denen Teamarbeit gefordert und gefördert wird: - Arbeitsgemeinschaften Sport, Theater, Tanz, Musik, Schulband, (...) - Schülerfirmen (A) - WPK-Angebote Kunstprojekte, Musikangebote, (A) - Klassenprojekte (A) - Aktive Pause Erlebnisfeld Schulhof / Sporthalle - Schulmannschaften in verschiedenen Sportdisziplinen Alle Schülerinnen und Schüler nehmen die Angebote wahr, die ihren Stärken und Interessen entsprechen. Die Leitung einer Arbeitsgemeinschaft durch Schülerinnen und Schüler trägt in erhöhtem Maße zu der Stärkung des Verantwortungsbewusstseins bei. Zur Erweiterung der bisher genannten Maßnahmen bezüglich der Gewaltprävention wird Folgendes im Kollegium angestrebt: - Informationszuwachs durch Fortbildung und Fachliteratur - Kennen lernen von Konzepten anderer Schulen

- Zusammenarbeit mit öffentlichen und nicht öffentliche Einrichtungen - Kooperation mit den abgebenden Grundschulen sowie mit den auf dem gleichen Schulgelände befindlichen Schulen Wedemark. August 2013