Zusammenleben in der Partnerschaft Lösung 1. Ehe- und Kindsrecht Kreuzen Sie an, ob die Aussagen richtig falsch sind. Aussage richtig falsch Sind die Eltern nicht verheiratet, so hat auf jeden Fall die Mutter alleine die elterliche Sorge. Während der Ehe übt die Mutter die elterliche Sorge aus. Hat das volljährige Kind noch keine Erstausbildung abgeschlossen, dauert die Unterhaltspflicht der Eltern höchstens bis zum 20. Geburtstag. Seit dem neuen Namensrecht können die Eltern wählen, ob das Kind den Namen der Mutter den des Vaters erhält. 2. Die Haushaltskosten der Familie Spar betragen monatlich Fr. 3'000.-. Sie streiten sich immer wieder darüber, wie viel jedes vom Lohn abgeben muss. Herr Spar arbeitet ganztags und verdient Fr. 4 000.-. Seine Frau arbeitet nur vormittags und verdient Fr. 2 000.-. Nachmittags besorgt sie den Haushalt und betreut die drei schulpflichtigen Kinder. Herr Spar ist der Meinung, dass beide monatlich je Fr. 1 500.- in die gemeinsame Haushaltskasse einzahlen sollten. Frau Spar ist nicht der gleichen Ansicht. a) Was schreibt das ZGB bezüglich des Unterhalts der Familie vor? ZGB 163: Die Ehegatten sorgen gemeinsam für den Unterhalt der Familie. ( genügt als Antwort!) Da die Ehefrau den Haushalt und die Kinder betreut, trägt sie ja auch 100% zum Unterhalt bei. b) Welche "ideale" Aufteilung der Haushaltskosten würden Sie der Familie Spar vorschlagen? Begründen Sie Ihre Meinung! Er zahlt Fr. 2'000.- in die Haushaltskasse. Sie zahlt Fr. 1'000.- in die Haushaltskasse. Begründung: beide Ehepartner zahlen im Verhältnis ihrer Löhne. Er zahlt Fr. 2'500.- und sie Fr. 500.- Begründung: Damit bleibt beiden gleich viel für den persönlichen Gebrauch. eine andere Zahlenkombination mit nachvollziehbarer Begründung! Fachbereich ABU 18.04.2016 1 / 5
3. Hansi und Maya Huber stecken in erheblichen Geldschwierigkeiten. Sie haben Mühe, den laufenden Verpflichtungen für den Unterhalt der Familie nachkommen zu können. Frau Huber braucht für die Kinder dringend neue Winterkleider. Sie bestellt das Nötigste auf dem Versandweg, um nicht sofort zahlen zu müssen. Als ihr Mann Ende Monat die Rechnungen zahlen sollte, weigert er sich jedoch und sagt, er habe die Kleider nicht bestellt und er sei mit diesem Kauf nicht einverstanden, deshalb müsse die Frau das von ihrem eigenen Geld bezahlen. Wer haftet für die Schulden? Begründen Sie. ZGB 166: Beide haften gemeinsam, denn Winterkleider für die Kinder gehören zu den laufenden Bedürfnissen der Familie... 4. Zählen Sie die drei möglichen Güterstände auf: A B C Errungenschaftsbeteiligung... Gütergemeinschaft.. Gütertrennung... Ordnen Sie die richtigen Güterstände (passender Grossbuchstabe von oben) den folgenden Beschreibungen zu: _A Bei der Scheidung erhält jeder Ehepartner sein Eigengut und die Hälfte der Errungenschaft des anderen. _B, C_ Es braucht einen Ehevertrag ein richterliches Urteil. _C Das Eigengut und das Vermögen der Ehepartner bleiben völlig getrennt 5. Beim ordentlichen Güterstand kennt das ZGB den Begriff "Eigengut". Dieses besteht aus verschiedenen Vermögensbestandteilen. Nennen Sie zwei im Gesetz erwähnte Vermögensbestandteile, die zum Eigengut gehören und geben Sie dazu je ein konkretes Beispiel! Vermögensbestandteil a) Erbschaft... Vermögenswerte aus der Zeit vor der Ehe... Beispiel dazu Haus, Sammlung, Wertpapiere, Bargeld, Erspartes, Aktien, Haus, Auto, Land,... b) Gegenstände ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch Genugtuungsansprüche... Schmuck, Kleider, Toilettenartikel, Sportausrüstung, (Musikinstrumente), Genugtuung nach Vergewaltigung....( = "seelisches Schmerzensgeld") Fachbereich ABU 18.04.2016 2 / 5
6. Kreuzen Sie an, ob die Aussagen richtig falsch sind. Aussage richtig falsch Eine während der Ehe einem Partner zufallende Erbschaft wird bei der Errungenschaftsbeteiligung dem Eigengut zugerechnet. Während der Ehe übt die Mutter die elterliche Sorge aus. Sind die Eltern nicht verheiratet, steht die elterliche Sorge der Mutter zu. Neue Regelung Familienrecht: Sorgerecht auch bei Unverheirateten gemeinsam, wenn nicht Mutter Sorgerecht alleine haben will! Jeder Ehegatte kann gegenüber dem anderen jegliche Auskunft über sein Einkommen, sein Vermögen und seine Schulden verweigern. Die Unterhaltspflicht der Eltern dauert unter Umständen bis zum Abschluss der Erstausbildung (z.b. Studium bis 25 Jahre) Über eine Scheidung muss zwingend ein/e Scheidungsrichter/in befinden. () 7. Güterrechtliche Teilung Kevin und Chantal lassen sich nach nur fünf Jahren scheiden. Bei der Eheschliessung besass Chantal Fr. 30 000 Erspartes und Kevin ein Auto sowie Fr. 10 000 Erspartes. Während der Ehe hat Kevin 30 000 Franken gespart, Chantal 20 000 Franken. Das Paar hat den Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung gewählt. Wir werden bei der Scheidung die Vermögenswerte aufgeteilt? Kevin Chantal Eigengut 10 000 + Auto 30 000 Errungenschaft 30 000 20 000 Aufteilung des Vermögens ½ der Errungenschaft v. Kevin ½ der Errungenschaft v. Chantal 15 000 10 000 15 000 10 000 Errungenschaftsanteil 25 000 25 000 Vermögensanteil Kevin und Chantal nach der Teilung 35 000 + Auto 55 000 8. Ein Ehepaar möchte Gütertrennung vereinbaren. Wodurch wird diese Abmachung rechtskräftig? Kreuzen Sie an. a) Durch ein gegenseitiges Versprechen b) Durch einen Ehevertrag c) Durch einen Erbvertrag d) Durch ein öffentliches Inventar Fachbereich ABU 18.04.2016 3 / 5
9. Ehe und Konkubinat im Vergleich: Nennen Sie zu jedem der folgenden drei Stichwörter entweder einen Vorteil einen Nachteil der Ehe gegenüber dem Konkubinat! Vorteil Ehe Nachteil Ehe a) Wohnen Der Mietvertrag kann nur mit Zustimmung beider Ehegatten gekündigt werden. b) Kinder Elterliche Sorge (Sorgerecht/-pflicht) liegt automatisch bei beiden Ehepartnern. c) Steuern Geringerer Steuersatz für Ehepaare (im Vergleich zu Singles). "Verheirateten-Tarif" Falls gemeinsames Einkommen eher gering günstigere Steuer (Alleinverdiener) Wenn beide Ehepartner arbeiten/ verdienen, wird das gesamte Einkommen und Vermögen beider in eine Steuererklärung eingetragen, mit der Folge einer höheren Progression für Ehepaare. höhere Steuern, falls Einkommen rel. hoch (Doppelverdiener) d) Erbschaft Der Ehepartner ist gesetzlicher Erbe. Man muss dem Ehepartner keinen Anteil vermachen, man kann viel freier über sein Erbe bestimmen. e) Soziale Absicherung bei Tod des Ehepartners (Renten,?) Beim Tod des Ehepartners besteht der Anspruch auf Witwen Witwerrente (AHV). Ebenso bestehen auch Pensionskassenansprüche Fachbereich ABU 18.04.2016 4 / 5
10. Immer mehr Paare leben ohne Trauschein, also im Konkubinat zusammen. Auch die 20-jährige Anna und der 23-jährige Roman möchten zusammenziehen. Den Mietvertrag haben sie bereits auf beide Namen abgeschlossen. Ebenfalls besteht ein Inventar, in dem festgehalten ist, wer was mitbringt. Beide sind 100% berufstätig. Um klare Verhältnisse zu schaffen, wollen sie einen einfachen Konkubinatsvertrag machen. Formulieren Sie zu den folgenden Punkten je einen vollständigen Satz, wie er im Konkubinatsvertrag stehen könnte und der klar aussagt, wie die Sache zwischen den Partnern geregelt werden könnte. Damit soll eine spätere Auflösung des Konkubinats möglichst einfach und ohne Schwierigkeiten erfolgen können. a) Bezahlung der laufenden Haushaltrechnungen (u.a. Elektrisch, Nahrung, TV-Gebühren): Beide tragen je die Hälfte zu den Haushaltführungskosten bei. ( im Verhältnis zu ihrem Lohn)... b) Neuanschaffungen: Jede Neuanschaffung (Auto, Möbel etc.) wird nur von einem Partner getätigt und lautet auf ihn Quittungen aufbewahren!... c) Arbeit im Haushalt respektive Entschädigung dafür: Beide helfen zu gleichen Teilen im Haushalt mit. Besorgt nur Anna den Haushalt, so zahlt ihr Roman eine Entschädigung von Fr.. pro Monat.... d) Aufteilung der Mietkosten: Die Mietkosten werden zu gleichen Teilen bezahlt. Sie werden im Verhältnis der Löhne aufgeteilt.... Fachbereich ABU 18.04.2016 5 / 5