Bekämpfung der Schweinepest beim Schwarzwild im Bergischen Land

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Transkript:

Bekämpfung der Schweinepest beim Schwarzwild im Bergischen Land Erfahrungsbericht 17.03.2010 Dr. Thomas Mönig Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt - Rheinisch-Bergischer Kreis - 17.03.2010 Seite 1

Schweinepest bei Wildschweinen im Bergischen Land - Gliederung 1. Allgemeines 2. Nach Feststellung des Ausbruchs der KSP Gefährdetes Gebiet und Surveillance-Zone Regelungen für Schwarzwild Sammelstellen, Impfung, Bejagung Regelungen für Nutzschweine Untersuchungen 3. Ausblick 17.03.2010 Seite 2

Rheinisch-Bergischer Kreis Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Köln Verwaltungssitz: Bergisch Gladbach Fläche:438 km² Einwohner: 277.635 Bevölkerungsdichte: 634 Einwohner je km² Waldanteil 16.000 ha (34,4 %) Vorkommende Wildarten: Niederwild, Rot- und Damwild, Schwarzwild Teil des Bergischen Landes, das zusammen mit dem Sauerland das sog. Süderbergland bilden Bergisches Land und Sauerland keine natürliche Grenze nach Osten und Nord-Osten, insbesondere zur direkt benachbarten Soester Börde, (Region mit hoher Hausschweinedichte) 17.03.2010 Seite 3

1. Einführung Klassische Schweinepest Klinisches Bild: Akute Form: Fieber, Absondern von der Rotte, vermindertes Fluchtverhalten, Schwankender Gang, Blutungen in der Haut (Ohr) und inneren Organen, Todesfälle besonders Frischlinge 17.03.2010 Seite 4

1. Einführung Klassische Schweinepest Chronische Form: Uncharakteristische Symptome, Abmagerung, Durchfall, Verstopfung, Kümmern, Sekundärinfektionen oft vorübergehende Besserung; 17.03.2010 Seite 5

1. Einführung Klassische Schweinepest Übertragung auf Haus- und Wildschweine direkt: Kontakt von Wildschwein zu Wildschwein, aber auch mit Hausschweinen (Weide-, Freiland-und Auslaufhaltung) (in D wurden zwischen 1993 und 2007 60 % aller Schweinepest-Erstausbrüchein Hausschweinebeständen durch Kontakt mit Wildschweinen verursacht!) 17.03.2010 Seite 6

1. Einführung Klassische Schweinepest Indirekt: über belebte und unbelebte Vektoren wie Mensch (Jäger, Landwirt, Tierarzt), Hund, Vögel (Rabenkrähen) oder Wildbret, Abfälle, Speisereste, Geräte und Arbeitsgegenstände (Waidmesser, Schuhe, Gummistiefel, Fahrzeug), Futtermittel, Einstreu 17.03.2010 Seite 7

1. Einführung Klassische Schweinepest Virus ist widerstandsfähig und überlebt an kontaminierter Kleidung und Schuhen 10 Tage, an Futtersäcken 20 Tage, in getrocknetem Blut 20 Tage, in Fleisch von verendeten Tieren mehrere Monate, in gefrorenem Schweinefleisch > 4 Jahre 17.03.2010 Seite 8

Abbildungen aus TSN Schweinepest im Rückblick 1997: 119 Fälle 1998: 208 Fälle 17.03.2010 Seite 9

Schweinepest im Rückblick 1999: 412 Fälle 2000: 174 Fälle 17.03.2010 Seite 10

Schweinepest im Rückblick 2001: 373 Fälle 2002: 451 Fälle, davon: NRW 54 17.03.2010 Seite 11

Schweinepest im Rückblick 2003: 37 Fälle, davon NRW: 0 2004: 3 Fälle, davon NRW: 0 17.03.2010 Seite 12

Schweinepest im Rückblick Hausschweine, Bor, Re 2005: 24 Fälle, davon NRW: 23 2006: 44 Fälle, davon NRW: 42 17.03.2010 Seite 13

Schweinepest im Rückblick 2007: 11 Fälle, davon NRW: 10 2008: kein Fall 17.03.2010 Seite 14

bis Jan. 2009 fachliche Einschätzung zum Thema Schweinepest beim Schwarzwild im RBK: Geschehen in Euskirchen ist weit weg (auch wenn viele Jäger aus dem Bergischen Land in der Eifel zur Jagd gehen) Dicht besiedeltes, zumeist städtisch geprägtes Gebiet und keine großen Waldungen im Gegensatz zur Eifel Der Rhein ist eine Sicherheitsbarriere Langjährige intensive Beteiligung an KSP- Monitoring mit stets negativem Ergebnis wird als Beleg für Seuchenfreiheit gewertet 17.03.2010 Seite 15

2. Nach Feststellung des Ausbruchs der KSP Gefährdetes Gebiet und Surveillance-Zone Regelungen für Schwarzwild Sammelstellen, Impfung, Bejagung Regelungen für Nutzschweine Untersuchungen, Verringerung der Population 17.03.2010 Seite 16

ErlegeortRösrath, 26.12.2008, 14.30 Uhr männl. Frischling, abgekommen 16 kg, Räude, stand teilnahmslos herum, kein normales Verhalten, 17.03.2010 Seite 17

Zeitlicher Ablauf Ab Okt. 2008 26.12.2008 29.12.2008 30.12.2008 06.01.2009 08.01.2009 09.01.2009 Ab 27.01.2009 ersteak-nachweise imnördl. Rheinland-Pfalz (Bekannt geworden Mitte Januar 2009) Aufmerksamer Jagdaufseher erlegt kranken Frischling in Rösrath Überbringung ins Veterinäramt Kurier zum Staatl. Veterinäruntersuchungsamt Krefeld Untersuchungsamt: Mitteilung Verdacht KSP an Veterinäramt; Proben an nationales Referenzlabor Insel Riems(FLI) FLI: Bestätigung KSP beim Wildschwein; amtstierärztliche Feststellung des Ausbruchs der Schweinepest beim Schwarzwild, Meldung des Erstausbruchs in TSN Bildung eines Gefährdeten Bezirks und einer Surveillance-Zone; Feststellung der Schweinepest beim Schwarzwild auch in anderen Gebietskörperschaften in NRW + Rh. Pfalz 17.03.2010 Seite 18

Rösrath: Typ Rostock or not Typ Rostock that is the question! -> Das heißt: 1. Kein völlig neuer Stamm! 2. Der Rhein wurde in seiner Wirkung als Barriere in Bezug auf die Schweinepest bei Wildschweinen überschätzt! 17.03.2010 Seite 19

Gefährdeter Bezirk im RBK ab 09.01.2010 17.03.2010 Seite 20

Gefährdeter Bezirk Stand 09.01.2009: betroffen Rheinisch-Bergischer Kreis, Stadt Köln, Rhein-Sieg-Kreis In Absprache mit LANUV wurden als Orientierungsgröße 10 km Radius verwendet 17.03.2010 Seite 21

GrenzenSurveillance-Gebiet Stand: 09.01.2009 17.03.2010 Seite 22

17.03.2010 Seite 23

Schweinepest bei Wildschweinen 2009 BRD: gesamt 52 Fälle NRW: 28, davon RBK: 1 RSK: 27 17.03.2010 Seite 24

KSP Fälle NRW/RP 2009 Stadt Köln Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Kreis Olpe Kreis Siegen- Wittgenstein Rhein- Sieg-Kreis Kreis Altenkirchen 17.03.2010 Seite 25

Wildsammelstelle Burscheid Wildsammelstelle Overath 17.03.2010 Seite 26

Lt. Erlass sind in NRW Sammelstellen so vorzusehen, dass die Anfahrt für die Jäger 20 km Fahrtstrecke nicht übersteigt. Im RBK ergeben sich somit 2 Sammelstellen: 1 im Nordkreis, 1 im Südkreis Industriegebiet (Lärm besonders Nachts) kein Schweinehalter in unmittelbarer Umgebung direkt an ABA Untereschbach an A 4, gut erreichbar auch für Kölner Jäger, da kommunale Zusammenarbeit Eröffnung beider Sammelstellen erfolgte am 27.02.2009 17.03.2010 Seite 27

Sammelstelle für Schwarzwild in Overath - Untereschbach 17.03.2010 28

Sammelstelle für Schwarzwild in Overath - Untereschbach 17.03.2010 29

Sammelstelle für Schwarzwild in Overath - Untereschbach 17.03.2010 Seite 30

Sammelstelle für Schwarzwild in Burscheid 17.03.2010 31

Sammelstelle für Schwarzwild in Burscheid 17.03.2010 Seite 32

I. Gefährdetes Gebiet: Erlegte Wildschweine: Wildschweine müssen zur Wildsammelstelle, einschließlich Aufbruch Kennzeichnungdes Wildschweins mit der vom Veterinäramt ausgegebenen Wildursprungsmarke durch JAB Probenentnahmezur Untersuchung auf KSP (mit Blut gefülltes EDTA-Röhrchen, Stück Milz oder Niere mit revierscharf ausgefülltem Begleitscheinund Angabe der Wildmarkennummer) durch JAB 17.03.2010 Seite 33

I. Gefährdetes Gebiet: Telefonische Freigabe des Tierkörpers nach Vorliegen eines negativen Untersuchungsergebnisses unschädliche Beseitigung der gekühlt gelagerten Aufbrüche in Tierkörper-beseitigungsanstalt(1 x wöchentlich Anfuhr) Gleichzeitig Entnahme der Trichinenprobendurch dazu ermächtigten JABund Ausfüllung des Trichinenproben-Begleitscheins ( Pflicht für alle Jagdreviere im RBK) Probenuntersuchung und weiterleitung(sowohl der Proben zur Untersuchung auf Schweinepest als auch der Trichinenproben) durch VetAmt 17.03.2010 Seite 34

Tierseuchenrechtliche Untersuchung der Wildschweine auf KSP Untersuchungsmaterial: Milz oder Niere und Blut Ausgefüllter Probenbegleitschein 17.03.2010 Seite 35

Fleischhygienerechtliche Untersuchung der Wildschweine auf Trichinen Untersuchungsmaterial: Muskulatur aus Zwerchfellspfeiler, Zunge oder Vorderarm Ausgefüllter Wildursprungsschein 17.03.2010 Seite 36

Erlegte und mit Wildursprungsmarke gekennzeichnete Wildschweine in Sammelstelle in Overath 17.03.2010 Seite 37

Probleme Sammelstelle - schlechte/ ausgefallene Kühlung (Türen) - technischer Defekt (Wasser ) - Vollmond + Wochenende + Drückjagden + Schnee: in Sammelstelle große Anzahl Wildschweine (Hygiene) - Hygiene allgemein, Aufbrechen an Sammelstelle - Proben ohne Begleitschein - Organisation an Feiertagen: Weihnachten/Silvester/Karneval/Ostern längere Untersuchungsdauer 17.03.2010 Seite 38

Impfung 3malige Doppelimpfung je Jahr mit 40 Ködern je Auslagestelle Impfung gem. Ausnahmegenehmigung EU nur für Wildschweine Nach Impfung 4 5tägigeJagdruhe Verteilung Köder auf 200 qm Nach KöderauslageKirrungweiter beschicken, da 4 Wochen später erneut Impfung Zur Bewertung des Impferfolges Nachkontrolle nach 5 Tagen;Blistereinsammeln und zum Veterinäramt Ziel: 70 % bis 75 % Durchimpfungsrate 17.03.2010 Seite 39

Impfung 17.03.2010 Seite 40

RBK:Seropositivein % - Entwicklung seit Beginn der Impfung in 2009 Seropositive in % - Entwicklung seit Beginn der Impfung 70,00% 60,00% 56,73% 57,50% 61,83% 60,68% 50,00% 46,59% 48,87% 51,18% 51,98% 56,81% 40,00% 30,00% 29,73% 20,00% 10,00% 0,00% 0,00% 27.02. 31.03. 30.04. 31.05. 30.06. 31.07. 31.08. 30.09. 31.10. 30.11. 31.12. Impfungen im Februar/März, Juni/Juli und September / Oktober 2009 17.03.2010 Seite 41

Bejagung Ohne Reduzierung der Bestandsdichte kein Erfolg durch Impfung möglich Eine Tilgung der Tierseuche kann nur mit Impfung in Kombination mit dauerhafter Populationsabsenkung des Schwarzwildes gelingen (Jährliche Reproduktionsrate des Schwarzwildes liegt zwischen 100 und 300%) 17.03.2010 Seite 42

Schwarzwildpopulation Höchste Jagdstrecke beim Schwarzwild in der BRD überhaupt im JJ 2008/2009: 646.790 Gründe für Anwachsen der Bestände: - Optimale Lebensraumbedingungen (Futter u. Deckung) - Keine natürlichen Feinde - Kulturfolger - Hohe Vermehrungsraten - Effektivität der Bejagung noch steigerungsfähig 17.03.2010 43

KSP Wildschwein Infektionskette/Orale Immunisierung 75 % 75 % Quelle: Dr. Jaeger, MUNLV 17.03.2010 Seite 44

Ziele der Bejagung Die Jagdstrecke sollte zwischen 70 und 80 % aus Frischlingen (bis zu einem Jahr alten Tieren) bestehen Ca. 20 30 % sollten 1 2 jährige Stücke sein Wenige ältere Stücke 17.03.2010 Seite 45

Wie? Beispiel des Kreisjagdberaters Schon jetzt erheblicher Aufwand für Jäger: Ansitzjagd Zeitaufwand Ansitz an Kirrungen je erlegtes Stück Schwarzwild bei 30 Stk 29,5 Stunden Zeitaufwand Ansitz an Schadflächen je erlegtes Stück Schwarzwild bei 3 Stk 60,6 Stunden Ergibt im Durchschnitt einen Ansitzaufwand für 33 Stück je erl. Schwarzwild von 32,3 Stunden Aufwand bei Ansitz an Schadflächen größer da oftmals Probleme mit Entfernung, Kugelfang, hohe Vegetation, schwierigem Ansprechen. Drückjagd Zur Erlegung eines Wildschweins im Durchschnitt benötigte Zeit (ermittelt aus durchschittl. Schützen und Treiberstunden in 4 Jahren) 19,9 Stunden Hierbei ist der Aufwand für die Jagdvorbereitung wie Aussuchen und Markieren der Stände, Planung der Treiben, Organisation von Treibern und Hunden usw. noch nicht eingerechnet. 17.03.2010 Seite 46

Bejagung Verringerung des Wildschweinbestandes insgesamt ( 2 Stück je 100 ha Waldfläche), bes. Frischlinge massiv bejagen Schonzeitaufhebung für nicht führende Überläufer durch Umweltministerium im Gefährdeten Bezirk Prämie des Landes für sog. Indikatortiere (< 20 kg) 25,- - Angestrebt: Revierübergreifende, gemeindeweite Bejagungstermine unter disziplinierter Schussabgabe (Sozialstruktur!) Enge Absprache mit Landwirten (Mais-Schussschneisen, am Waldrand Streifen frei lassen etc.) und Jagdgenossenschaften Konsequente Beachtung der Fütterungs-Verordnung (1 Liter Mais absolut nicht kumuliert) 17.03.2010 Seite 47

Stichwort: Zwangsbejagung Einem Beschluss des OVG Münster vom 26.06.2007 zufolge können Jagdberechtigte zum Abschuss von Wildschweinen verpflichtet werden, um eine Ausbreitung der Schweinepest zu verhindern. Das OVG bestätigte damit ein Urteil des Verwaltungsgerichts Aachen, dass zuvor die Rechtmäßigkeit der Tierseuchenverfügung des Landrats des Kreises Euskirchen bestätigt hatte. In der Tierseuchenverfügung war der Jagdberechtigte nach Ausbruch der Schweinepest im Kreis Euskirchen verpflichtet worden, in seinem Revier vom 01.04.2007 bis zum 31.07.2007 monatlich 10 Wildschweine zu erlegen, um einem im Hinblick auf die Seuchengefahr unbedenklichen Bestand von 2 Sauen je 100 ha Waldgebiet näher zu kommen.az.: 13 B 703/07 17.03.2010 Seite 48

Gefährdetes Gebiet: Hausschweine: Ziel:Verhinderung des Überspringens der Tierseuche auf die Hausschweine Massive Handelsbeschränkungenfür Zucht-und Nutzschweine sowie Schlachtschweine; jedes Schwein muss untersucht werden Verpflichtende Aufstallungaller Hausschweine voraussichtlich über mehrere Jahre Konsequente Beachtung der Hygieneauflagen, weitgehende Abschottung der Betriebe zur Verhinderung eines Viruseintrags Anreize des Landes zur Aufgabe der Haltung 17.03.2010 Seite 49

Quelle: Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe vom 25. Februar 2010

3. Ausblick Die derzeitige Schweinepest beim Schwarzwild ist kein lokales Geschehen sondern kann erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Fleischwirtschaft in NRW und BRD haben Die Soester Börde mit hoher Dichte an Hausschweinen ist durch keine natürliche Grenze gesichert, auch Münsterland nicht weit Intensivste Zusammenarbeit aller Beteiligten (Jäger, Landwirte, Jagdgenossen, Behörden, Erholungssuchende) auf allen Ebenen nötig Vorsichtige Zwischenbilanz: wenn alle Beteiligten mit nicht nachlassendem Engagement weiter mitmachen... 17.03.2010 Seite 51

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 17.03.2010 Seite 52