Die Liebe zum Down Under Bild: Die Liebe zu Australien beginnt Ich würde gerne für ein Jahr nach Australien gehen. Diesen Satz von Robert hatten wir zwar nach unserem Australienurlaub in 2007 erwartet, aber jedoch noch nicht schon jetzt zu Beginn des Jahres 2011. Immerhin besuchte Robert erst das achte Schuljahr und wurde soeben 14 Jahre alt. 1
Da er jedoch in seiner Bestrebung nicht nachließ, klärten wir zunächst mit Schwester Maria Thoma Dikow ab, ob eine Freistellung nach der neunten Klasse für ein Schuljahr überhaupt möglich wäre, denn normalerweise finden Schüleraustausche erst in der Oberstufe statt. Schwester Maria Thoma Dikow zeigte sich jedoch von Roberts Vorhaben begeistert und so begannen wir uns im Internet über die vorhandenen Angebote zu informieren. Schnell stand fest, dass die organisierten Aufenthalte durch kommerzielle Anbieter wenig Begeisterung bei uns auslösten. Daher nahmen wir Kontakt mit der Schulleitung des St. Peter s College in Adelaide auf. Diese ist uns durch den von dem Gymnasium angebotenen fünfwöchigen Schüleraustausch unserer Tochter Katharina im Jahre 2008 bekannt. Leider bietet St. Peter s keinen Schüleraustausch über ein Jahr an. Bild: Die Schule Hogwarts St. Peter s 2
Jedoch signalisierte uns die Schulleitung, dass die Möglichkeit eines Schulbesuchs, bei Zahlung der Schulgebühren, bestehen würde. Motiviert von diesem Signal, klärten wir mit dem in Adelaide wohnenden Ehepaar, bei welchem Katharina den fünfwöchigen Schüleraustausch verbrachte, die Möglichkeit eines Aufenthaltes für das Australienjahr ab. Zu unserer großen Freude erhielten wir innerhalb kurzer Zeit eine Zusage. Denn so übergeben wir unseren Sohn für einen, doch relativ langen, Zeitraum nicht in eine ganz unbekannte Familie. Roberts älterer Gastbruder Hugo war Ende des Jahres 2008 ebenfalls für fünf Wochen unser Gastsohn. Im Jahr 2010 durften wir dann Roberts heutige Gasteltern bei uns für ein Wochenende willkommen heißen. Aber ein fremdes Kind für ein ganzes Jahr aufzunehmen ist schon etwas anderes, als für nur fünf Wochen! Und so sind wir für diese Fügung sehr dankbar. Etwas kompliziert und sehr zeitaufwändig stellte sich dann die Erteilung des Visums heraus. Die für einen Schulaufenthalt eines noch nicht volljährigen Kindes auszufüllenden Formblätter füllten letztendlich einen kleinen Ordner aus und das eine oder andere Telefonat mit der australischen Botschaft komplettierte die Bearbeitung. Ebenfalls überraschend schnell erfolgte dann - nachdem auch die offizielle Aufnahmebestätigung der Schule vorgelegen hatte - die Visa-Erteilung zu Beginn des Jahres 2012. Die restliche Zeit verstrich nun wie im Fluge. Gastgeschenke wurden gekauft und einige wenige notwendige Kleidungsstücke der Grundausstattung wurden noch beschafft. Peinlich genau musste abgewogen werden, was mitgenommen werden konnte, weil die Gewichtsbeschränkung auf maximal 23 kg kaum Spielraum erlaubte. Ebenfalls musste noch ein Notebook eines vorgegebenen Herstellers gekauft werden, weil dieses im St. Peter s College mit den dort verwendeten Programmen in den Schulunterricht eingebunden ist. Ende Juni wurden dann mehrere Abschiedsfeiern (Familie, Freunde und Schulkameraden) veranstaltet. Am 6 Juli, nach dem letzten Schultag mit der Klasse 9 des Gymnasiums, begannen für Robert die Sommerkurzferien. Auch dieses Jahr organisiert das Walburgis Gymnasium einen fünfwöchigen Schüleraustausch für die Oberstufe, so dass Robert bereits am Montag dem 9 Juli, gemeinsam mit dieser Gruppe, den langen Flug antreten konnte. Die Verabschiedung von uns erfolgte daher nicht am Flughafen Frankfurt, sondern auf der Wilhelmshöhe in Menden. 3
Bild: Abschied am Walburgis Eine schöne Begebenheit am Rande. Durch die Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnik konnten wir Eltern über eine am Terminal des Flughafens Adelaide installierte Webcam in Realzeit mit verfolgen, wie das Flugzeug mit Robert an Board am anderen Ende der Welt sicher gelandet ist. 4
Bild: Ankunft in Adelaide Robert verblieben dann nur noch wenige Tage zum Akklimatisieren. Am darauf folgenden Montag stand der Erwerb einer Schuluniform an und bereits am Dienstag, dem 17. Juli begann dann der Schulunterricht im dritten Term des australischen Schuljahres. Bild: Robert (links) mit seinem Gastgeberbruder George Wir hoffen auf ein positiv ereignisreiches Jahr und vielleicht werden dann auch einige Erfahrungsberichte aus Down Under veröffentlicht werden können. Familie Kaluza 5