Pressespiegel: PK Präoperative Diagnostik nach Bundesqualitätsleitlinie v. 24.1.2012 Standard: 24.1.2012 OP-Vorbereitung nach einheitlichem Standard 24. Jänner 2012 13:04 Österreichische Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin verteidigt Bundesleitlinie Wien - Welche Untersuchungen sind bei welchen Patienten als Operationsvorbereitung notwendig? An dieser Frage schieden sie sich bisher viele medizinische Geister. Via ÖGARI (Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) wurde eine einheitliche Empfehlung entworfen, als Bundesleitlinie installiert - und von der Ärztekammer heftig kritisiert. Die ÖGARI verteidigte bei einer Pressekonferenz in Wien das Papier. Es sei erstmals ein einheitlicher Standard geschaffen worden, der Irrwege von Patienten verhindere. Gerhart Fritsch, einer Autoren der Leitlinie, die im Bundesland Salzburg bereits seit 2008 angewendet wird: "Das wurde bereits bei 50.000 Patienten verwendet. (...) 80 Prozent der Patienten vor geplanten Operationen sind nicht schwer krank und zwischen 40 und 65 Jahren alt." Lungenröntgen und die "Labor-Latte" verzichten. Bei 800.000 solcher Patienten in Österreich pro Jahr ließen sich mit einem adäquatem und Millionen Euro für nicht notwendig Untersuchungen einsparen. Fritsch über eine weitere Konsequenz des Programmes in Salzburg: "Wir haben die Freigaben in den vergangenen Jahren zunehmend in den niedergelassenen Bereich verlagert haben. Auf der anderen Seite aber gab es offenbar sowohl in Krankenhäusern als auch außerhalb einen gewissen Wildwuchs bei der "präoperativen Diagnostik". Fehlende Transparenz Sybille Kozek-Langenecker, Präsidentin der ÖGARI: "Es fehlten Transparenz und Standards." In einem systematischen Literaturstudium habe man also
das vorhandene wissenschaftliche Wissen analysiert und als Basis für die Leitlinie genommen (Evidence Based Medicine - EBM). Vor allem Routine- Lungenröntgen und die Labortests fielen dabei als in vielen Fällen unnötig auf. Man wiege sich in falscher Sicherheit, wenn man ständig alles an Untersuchungsmethoden verwende, was es gibt, betonte Co-Autor Andreas Sönnichsen von der privaten MedUni Salzburg: "Man kann auch schaden." Das Argument, wonach man beispielsweise mit dem Prä-OP-Lungenröntgen eventuell durch Zufallsbefund auch ein Lungenkarzinom früh erkennen könnte, lässt Sönnichsen nicht gelten. Gerade dafür gebe es keine wissenschaftliche Beweise. Man dürfe Vorsorgemedizin nicht mit Operationsvorbereitung verwechseln. Der Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, Gerald Bachinger, zu (APA) ----------------------------------------------------------------------------------------- APA0323 5 CI 0392 XI Di, 24.Jän 2012 Wissenschaft/Medizin/Gesundheit/Österreich/Salzburg Operationsvorbereitung nach einheitlichem Standard Utl.: Österreichische Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin verteidigt Bundesleitlinie = Wien (APA) - Welche Untersuchungen sind bei welchen Patienten als Operationsvorbereitung notwendig? An dieser Frage schieden sie sich bisher viele medizinische Geister. Via ÖGARI(Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) wurde eine einheitliche Empfehlung entworfen, als Bundesleitlinie installiert - und von der Ärztekammer heftig kritisiert. Am Dienstag verteidigte die ÖGARI bei einer Pressekonferenz in Wien das Papier. Es sei erstmals ein einheitlicher Standard geschaffen worden, der Irrwege von Patienten verhindere. Gerhart Fritsch, einer Autoren der Leitlinie, die im Bundesland Salzburg bereits seit 2008 angewendet wird: "Das wurde bereits bei 50.000 Patienten verwendet. (...) 80 Prozent der Patienten vor geplanten Operationen sind nicht schwer krank und zwischen 40 und 65 Jahren alt."
Lungenröntgen und die "Labor-Latte" verzichten. Bei 800.000 solcher Patienten in Österreich pro Jahr ließen sich mit einem adäquatem und Millionen Euro für nicht notwendig Untersuchungen einsparen. Fritsch über eine weitere Konsequenz des Programmes in Salzburg: "Wir haben die Freigaben in den vergangenen Jahren zunehmend in den niedergelassenen Bereich verlagert haben. Auf der anderen Seite aber gab es offenbar sowohl in Krankenhäusern als auch außerhalb einen gewissen Wildwuchs bei der "präoperativen Diagnostik". Sybille Kozek-Langenecker, Präsidentin der ÖGARI: "Es fehlten Transparenz und Standards." In einem systematischen Literaturstudium habe man also das vorhandene wissenschaftliche Wissen analysiert und als Basis für die Leitlinie genommen (Evidence Based Medicine - EBM). Vor allem Routine-Lungenröntgen und die Labortests fielen dabei als in vielen Fällen unnötig auf. Man wiege sich in falscher Sicherheit, wenn man ständig alles an Untersuchungsmethoden verwende, was es gibt, betonte Co-Autor Andreas Sönnichsen von der privaten MedUni Salzburg: "Man kann auch schaden." Das Argument, wonach man beispielsweise mit dem Prä-OP- Lungenröntgen eventuell durch Zufallsbefund auch ein Lungenkarzinom früh erkennen könnte, lässt Sönnichsen nicht gelten. Gerade dafür gebe es keine wissenschaftliche Beweise. Man dürfe Vorsorgemedizin nicht mit Operationsvorbereitung verwechseln. Der Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, Gerald Bachinger, zu (Schluss) ww/km APA0323 2012-01-24/12:54 241254 Jän 12
CHIRURGIE 25. Jänner 2012 Diskussion um einheitliche Operationsvorbereitung Welche Untersuchungen sind bei welchen Patienten als Operationsvorbereitung notwendig? An dieser Frage schieden sich bisher viele medizinische Geister. Via ÖGARI (Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) wurde eine einheitliche Empfehlung entworfen und als Bundesleitlinie installiert. Heftig Kritik gab es daraufhin von der Ärztekammer. Bei einer Pressekonferenz verteidigte jetzt die ÖGARI das Papier. Es sei erstmals ein einheitlicher Standard geschaffen worden. Gerhart Fritsch, einer der Autoren der Leitlinie, die im Bundesland Salzburg bereits seit 2008 angewendet wird: "Das wurde bereits bei 50.000 Patienten verwendet. (...) 80 Prozent der Patienten, die kurz vor einer geplanten Operationen stehen, sind nicht schwer krank und zwischen 40 und 65 Jahren alt." Lungenröntgen und die "Labor-Latte" verzichten. Bei 800.000 solcher Patienten in Österreich pro Jahr ließen sich mit einem adäquaten und Millionen Euro für nicht notwendig Untersuchungen einsparen. Fritsch über eine weitere Konsequenz des Programms in Salzburg: "Wir haben die Freigaben in den vergangenen Jahren zunehmend in den niedergelassenen Bereich verlagert haben. Auf der anderen Seite aber gab es offenbar sowohl in Krankenhäusern als auch außerhalb einen gewissen Wildwuchs bei der "präoperativen Diagnostik". "Es fehlten Transparenz und Standards", meint Sybille Kozek-Langenecker, Präsidentin der ÖGARI. In einem systematischen Literaturstudium habe man das vorhandene wissenschaftliche Wissen analysiert und als Basis für die Leitlinie genommen (Evidence Based Medicine - EBM). Vor allem Routine-Lungenröntgen und die Labortests fielen dabei als in vielen Fällen unnötig auf. Man wiege sich in falscher Sicherheit, wenn man ständig alles von den derzeit vorhandenen Untersuchungsmethoden verwende, betonte Co-Autor Andreas Sönnichsen von der privaten MedUni Salzburg. "Man kann auch schaden." Das Argument, wonach man beispielsweise mit dem Prä-OP-Lungenröntgen eventuell durch Zufallsbefund auch ein Lungenkarzinom früh erkennen könnte, lässt Sönnichsen nicht gelten. Gerade dafür gebe es keine wissenschaftlichen Beweise. Man dürfe Vorsorgemedizin nicht mit Operationsvorbereitung verwechseln.
Der Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, Gerald Bachinger, zu apa.at, springermedizin.at APA Austria Presse Agentur, 2012 Permalink