Praktikumsbericht. Liberec, Tschechien. Lisa Grosinger

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Transkript:

Praktikumsbericht Liberec, Tschechien Lisa Grosinger Februar Juni 2015

Inhalt 1. Praktikumssituation... 2 2. Weitere Aktivitäten... 3 3. Mein Projekt... 3 4. Situation im Land... 5 5. Wichtigkeit des Praktikums für das Studium... 5 6. Tipps und Hinweise für meine NachfolgerInnen... 6 1

1. Praktikumssituation Ich habe mein Auslandspraktikum an der Wirtschaftsfakultät der Technischen Universität Liberec in Tschechien absolviert. Zu Beginn meines Praktikums durfte ich bei allen Lehrenden 3 Wochen lang hospitieren und dabei schon einige wichtige Einblicke in den Unterricht bekommen. Dabei konnte ich mir einige Dinge von den erfahreneren KollegInnen abschauen und mir auch überlegen, was ich selbst in meinen Unterricht einbauen möchte und was nicht. Insgesamt habe ich während meines Praktikums drei verschiedene Kurse unterrichtet. Zwei davon fanden jeweils zwei Mal pro Woche statt, der dritte einmal pro Woche, was insgesamt einer Unterrichtszeit von 10 Wochenstunden entsprochen hat. Das Niveau der Studierenden lag in etwa bei A2/B1. Ich habe die folgenden Kurse unterrichtet: N2B (2x wöchentlich): Dabei handelte es sich um einen Kurs mit Studenten aus dem ersten Studienjahr mit Deutsch als zweiter Fremdsprache. N2D (2x wöchentlich): Dabei handelte es sich um einen Kurs mit Studenten aus dem zweiten Studienjahr mit Deutsch als zweiter Fremdsprache. Diese Studenten schließen Deutsch nach 2 Jahren ab und machen am Ende des Semesters auch ihre Abschlussprüfung. NE1D (1x wöchentlich): Dabei handelte es sich um einen Zertifizierungskurs für Studierende mit Deutsch als erster Fremdsprache, die einen zusätzlichen Kurs besuchten um sich auf ein Deutschzertifikat vorzubereiten. In diesem Semester war das Thema das Verfassen von schriftlichen Korrespondenzen (Reklamationen, Bestellungen, etc.). Im Allgemeinen hatten alle Unterrichtsstunden den Schwerpunkt Wirtschaft, da es sich um Studierende der Wirtschaftsfakultät handelte. Es gab kein vorgeschriebenes Lehrwerk, sondern eine Liste mit zu behandelnden Themen. Einige dieser Themen, die ich während dieses Semester behandelt habe waren: Messen, Werbung, Handel, Daten, Transport und Verkehr. Alle Lehrenden des Deutschlehrgangs verwenden für ihren Unterricht ihre eigenen Materialien zu diesen Themen. Außerdem werden noch einige Grammatikthemen behandelt und das Verfassen von Korrespondenzbriefen (Anfrage, Bestellung, etc.) geübt. 2

Auch ich habe meine Materialien vorwiegend alleine erstellt, was sehr viel Arbeit aber auch wichtige Erfahrungen mit sich brachte. Sehr oft habe ich auch hilfreiche Tipps und Ideen von der derzeitigen OeAD-Lektorin bekommen. Auch die anderen KollegInnen haben mich zum Beispiel beim Ausdrucken von Materialien unterstützt. 2. Weitere Aktivitäten Neben dem Unterricht und der Unterrichtsvorbereitung habe ich auch an einigen DaF-Treffen des Deutschlehrgangs und an informativen Veranstaltungen teilgenommen. Einige solcher Veranstaltungen fanden während des Besuchs von Frau Faistauer im April statt. Außerdem habe ich an der Planung und Durchführung des Wienbesuchs der StudentInnen mitgewirkt. Dabei hatten 25 StudentInnen im Rahmen der Aktion Österreich-Tschechien die Möglichkeit an einem Ausflug nach Wien teilzunehmen. Wir haben während dieses dreitägigen Besuchs an einer Vorlesung der Universität Wien teilgenommen, eine Stadtführung gemacht, einen Ausflug in die Wachau unternommen und eine Führung an der Wirtchaftsuniversität besucht. Weiters war ich auch bei der Aufnahmeprüfung der neuen StudentInnen für das nächste Semester dabei und habe die Abschlussprüfung der Studierenden des zweiten Studienjahres beaufsichtigt, die Prüfungen korrigiert und mündliche Prüfungen durchgeführt. Ich habe außerdem im Rahmen eines Projekts der Uni für die anderen MitarbeiterInnen Materialien erstellt. Während meines Aufenthalts habe ich auch regelmäßig beim Deutschen Stammtisch besucht, der sich jeden Mittwoch trifft und an dem Lehrende, Studierende und Interessierte teilnehmen, die sich auf Deutsch unterhalten möchten. 3. Mein Projekt Bei meinem Projekt handelte es sich um ein offizielles, von der EU finanziertes, Projekt bei dem der Unterricht durch MuttersprachlerInnen in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch an 3

Grundschulen gefördert wurde. Das Projekt wurde in Tschechien von der Organisation NIDV durchgeführt. Ich selbst habe an diesem Projekt als Assistentin im Deutschunterricht teilgenommen. Ich habe auch an anderen Stunden teilgenommen und in diesen Stunden so gut wie möglich versucht die Methode CLIL (in den meisten Stunden wurde mit Englisch gearbeitet, da nur die Hälfte der Schüler Deutsch sprach) anzuwenden. Bei diesem Projekt, für das ich mich schon von zu Hause aus beworben hatte, hatte ich die Möglichkeit, neben meinen Stunden an der Universität, auch noch an einer Grundschule zu Unterrichten. Dabei konnte ich an Deutschstunden der Schüler der 7., 8. und 9. (ca. 13-15 Jahre) Schulstufe teilnehmen. Ich durfte Teile der Deutschstunden selbst planen und unterrichten und bekam dabei wertvolle Einblicke in das tschechische Schulsystem und das Unterrichten von Kindern. Ich habe für meinen Unterricht verschiedene Arbeitsblätter, Spiele, Präsentationen und Aktivitäten erstellt und immer wieder auch ein wenig Landeskundliches einfließen lassen, da das Schulbuch doch sehr stark auf Deutschland fokussiert war. Außerdem konnte ich auch an Englisch-, Mathematik-, Informatik-, Kunst- und Sportstunden teilnehmen und die Lehrenden bei Ihrer Arbeit unterstützen, Arbeitsblätter und Präsentationen erstellen und immer wieder Anweisungen auf Deutsch und Englisch geben. Während dem ganzen Projekt wurde ich von meiner Betreuungslehrerin an der Volksschule sehr gut betreut und unterstützt. Insgesamt habe ich sehr viel gelernt und auch wichtige Erfahrungen gemacht. Außerdem weiß ich jetzt auch ganz genau, warum ich in der Erwachsenenbildung arbeiten möchte. Neben diesem offiziellen Projekt habe ich auch noch ein persönliches verwirklicht. Ich habe nämlich während des Semesters an einem Tschechischkurs teilgenommen, den ich zweimal pro Woche besucht habe. Dies hat mir sehr viel Freude bereitet und am Ende des Semesters kann ich sagen, dass ich sehr viel gelernt habe, obwohl mir die tschechische Sprache immer noch Schwierigkeiten bereitet. Dazu kann ich nur sagen, dass es auf jeden Fall Sinn macht, die Sprach eines Landes zu lernen, in dem man sich länger als 3 Monate aufhält. Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht und ich habe den zusätzlichen Zeitaufwand auf keinen Fall bereut. 4

4. Situation im Land Aus meiner Sicht spielt die Deutsche Sprache in Tschechien eine große Rolle. In Liberec vor allem geschichtlich bedingt und auch, weil es sehr nahe an der deutschen Grenze liegt. Ich denke aber auch, dass das Deutsche in anderen Teilen Tschechiens eine wichtige Sprache ist, da das Land nicht nur an Deutschland sondern auch an Österreich grenzt und viele deutsche(sprachige) Firmen hier ihren Sitz haben. Vor allem in Liberec habe ich die Erfahrung gemacht, dass man vor allem in der Tourismusbranche Deutsch sprechen sollte um einen Job zu bekommen, aber auch in vielen anderen Berufen sind Deutschkenntnisse von Vorteil und ein wichtiges Auswahlkriterium. An der Zahl der Deutschstudierenden zeigt sich jedoch, dass es einen Rückgang gegenüber dem Englischen als erster Fremdsprache gibt. Da die Studierenden aber zwei Fremdsprachen wählen müssen, wählen viele Deutsch als zweite Fremdsprache. Was den Unterricht im Allgemeinen betrifft musste ich feststellen, dass vor allem in der Grundschule im Sprachunterricht noch immer sehr viel übersetzt wird. Es werden oft ganze Phrasen und Sätze ins Tschechische übersetzt. Dies zeigt sich auch noch an der Universität, nämlich daran, dass die Studierenden immer den ganzen Text verstehen wollen und verzweifelt sind, wenn sie nicht die Bedeutung jedes einzelnen Wortes kennen, auch wenn das gar nicht das Ziel der Aufgabe war (z.b. bei Kursorischem Lesen). Insgesamt ist mir auch aufgefallen, dass es manchmal schwierig ist die Studierenden zum Sprechen zu animieren. Jedoch habe ich dabei viele gelernt und habe somit einige Ideen gesammelt, wie man die Studierenden trotzdem zum Sprechen bringen kann. 5. Wichtigkeit des Praktikums für das Studium Ich bin der Meinung, dass alle StudentInnen die im Master DaF/DaZ studieren ein Auslandspraktikum absolvieren sollten. Dieses Praktikum bietet die Möglichkeit zum ersten Mal (für längere Zeit) wirklich zu unterrichten und einen Einblick in den Beruf zu bekommen. Ich persönlich bin sehr froh, dass ich dieses Praktikum nicht erst am Ende meines Studiums, sondern schon währenddessen absolviert habe, da ich jetzt genau weiß, dass mir das 5

Unterrichten wirklich Spaß macht und ich alles, was ich jetzt noch in den Lehrveranstaltungen lernen werde schon in Bezug zur Praxis setzen kann. Insgesamt habe ich während meiner Praktikumszeit wirklich sehr viel gelernt. Einerseits habe ich zum ersten Mal richtig gelernt, was es heißt zu unterrichten. Andererseits was es bedeutet 90 Minuten Unterricht vorzubereiten, nämlich mindestens doppelt so viel Zeitaufwand. Ich durfte meine eigenen Gruppen unterrichten, unterschiedliche Dinge ausprobieren, meinen Unterricht selbst planen und habe auch sehr gutes Feedback und hilfreiche Tipps bekommen. Ich habe auch selbst festgestellt, dass ich mich von der ersten bis zur letzten Stunde stark gesteigert und ständig verbessert habe. Ich habe neue Ansichten und Ratschläge von erfahreneren KollegInnen mitgenommen und konnte mir Dinge aneignen, die ich selbst in meinen Unterricht einbringen möchte habe aber auch genauso gelernt, was ich in meinem Unterricht nicht machen möchte. All diese Erfahrungen werden mir auf jeden Fall für meinen zukünftigen Unterricht von großem Nutzen sein und ich bin sehr froh und dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte dieses Praktikum zu absolvieren. 6. Tipps und Hinweise für meine NachfolgerInnen Was Frau Faistauer bei ihrem Besuch in Liberec schon festgestellt hat und ich nur bestätigen kann ist, dass man in Liberec wirklich unterrichten muss und darf. Ich glaube, dass es wichtig und gut ist am Praktikumsplatz so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln, trotzdem müssten wir nicht mehr als die 8 verpflichtenden Stunden unterrichten. Ich habe es gemacht, ich habe viel gelernt, aber es war auch sehr anstrengend. Ich möchte damit nur anmerken, dass diese Entscheidung jedem selbst überlassen ist. Außerdem durfte ich hier in Liberec viele nette und hilfsbereite KollegInnen kennenlernen, die mich immer unterstützt haben. Etwas, das bestimmt auch nicht an jedem Praktikumsplatz selbstverständlich ist. Liberec ist eine kleine, aber attraktive Stadt, ideal für junge Leute. In Liberec gibt es viele Bars und Cafés, Einkaufscentren und die Stadt hat auch sportlich und kulturell einiges zu bieten. Es gibt hier zum Beispiel ein Theater, ein Museum, eine Galerie, einen botanischen Garten, einen Zoo und viele Wander- und Langlaufmöglichkeiten. 6

Abschließend möchte ich noch ein paar Hinweise bezüglich der Unterkunft geben: in Liberec wird man im Studentenheim Harcov untergebracht (laut Umfragen eines der besten in ganz Tschechien). Dort teilt man sich ein Doppelzimmer mit einer anderen Person (meistens einer ErasmusstudentIn) und die Küche und das Bad mit vier weiteren StudentInnen. Harcov ist ein wenig außerhalb der Stadt, aber bietet Möglichkeiten für alle möglichen Sportaktivitäten und auch für Partys (für die man aber als verantwortungsbewusste Praktikantin keine Zeit hat). Das Studentenheim ist gut mit dem Bus aber auch zu Fuß (ca. 30min ins Zentrum) zu erreichen. Anfangs kann es außerdem ein wenig länger dauern, bis an der Uni und im Studentenheim alles geklärt und eingerichtet ist und bis man zum Beispiel Internetzugang hat. Wenn man sich darauf einstellt ist das alles aber kein großes Problem. Alles in allem bin ich der Meinung, dass Liberec ein sehr guter Praktikumsplatz ist und ich kann diesen nur wärmstens weiterempfehlen. 7