Sachbericht Spritzenverkaufsautomaten in Berlin

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Transkript:

1 Sachbericht 2010 Spritzenverkaufsautomaten in Berlin Vorbemerkung Fixpunkt e. V. Die niedrigschwellige Versorgung mit sterilen Spritzen ist als wirksame Maßnahme der Infektionsprophylaxe international anerkannt 1. Spritzenautomaten sind ein wichtiger Baustein in der zeitunabhängigen Versorgung der Klientel mit sauberen Injektionsutensilien. Sie ergänzen Apotheken, Spritzenvergabe- und -tauschangebote der Aids- und Drogenhilfe. Seit mehr als zwanzig Jahren betreibt der gemeinnützige Fixpunkt e. V. mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz stadtweit Spritzenautomaten als Maßnahme der HIV- und Hepatitis-Prävention. Das Projekt ist ein gemeinnütziger Zweckbetrieb, dessen Betriebskosten aus den Automaten-Einnahmen gedeckt werden können. Standorte Die Zahl der Automatenstandorte erhöhte sich im Jahr 2010 von 16 auf 17 Standorte: In Neukölln konnte wieder ein Automat, diesmal am S-Bahnhof Hermannstraße, aufgestellt werden, nachdem der Standort an einer Apotheke in der Karl-Marx-Straße wegen Umzugs im Mai 2009 aufgegeben werden musste. Am 31.12.10 befanden sich vier Automaten im Wedding, jeweils zwei Automaten in Kreuzberg, Schöneberg, Tiergarten und Charlottenburg und je ein Automat in Mitte, Friedrichshain, Marzahn, Spandau und Neukölln. Die Automaten-Standorte, zugeordnet nach alten Berliner Bezirken sind wie folgt: Schöneberg Kurfürstenstraße/An der Apostelkirche, seit 1992 Bülowbogen/Potsdamer Straße, seit 1988 Kreuzberg Kottbusser Tor, seit 1990 Schlesische Straße (ehemals Drogenberatungsstelle Misfit), seit 1993 Friedrichshain Frankfurter Alle, Höhe Ring Center, seit Februar 2006 Charlottenburg Jebensstraße/Zoologischer Garten, seit 1991 Wilmersdorfer Straße/Stuttgarter Platz, seit 1992 Tiergarten Kleiner Tiergarten/Turmstraße, seit 1990 1 WHO World Health Organisation. Policy Brief: Provision of sterile injecting equipment to reduce HIV transmission. Geneva: 2004 Md Mofizul Islam, Katherine M Conigrave : Assessing the role of syringe dispensing machines and mobile van outlets inreaching hard-to-reach and high-risk groups of injecting drug users (IDUs): a review in Harm Reduction Journal 2007, 4:14 doi:10.1186/1477-7517-4-14

2 Apotheke in Moabit seit 1990 Wedding Soldiner Straße, seit 2003 Bernauer/Brunnenstraße, seit Januar 2009 Müller/Seestraße, seit März 2009 Osloer/Schwedenstraße, seit Mai 2009 Mitte Alexanderplatz, Grunerstraße, seit 1999 Spandau Seegefelder Straße, seit 2001 Marzahn Helene-Weigel-Platz, Ärztehaus (Marzahn), seit November 2008 Neukölln S-Bahnhof Hermannstraße (seit Oktober 2010), Standortpflege Wedding Der Eigentümer der GSG-Gewerbehöfe ORCO nahm im Sommer 2009 Kontakt zu Fixpunkt auf und bat um eine Standortverlagerung aufgrund der seit längerem andauernden schlechten Vermietungssituation am Standort. Nach Rücksprache mit dem Bezirk, Abteilung Gesundheit, dem Tiefbauamt und der BVG wurde im Winter 2009/2010 eine Umsetzung vorbereitet und im April 2010 durchgeführt. Im Winter 2009/2010 meldete das Kino Alhambra gegenüber vom Automaten in der Müllerstraße Spritzenfunde in der Toilette. Nachdem dort verstärkt kontrolliert wurde, fand kein nennenswerter Drogenkonsum mehr dort statt. Neukölln Im Herbst 2009 wurde Fixpunkt e. V. in Kooperation mit der bezirklichen Suchtkoordination bei der Suche nach alternativen Standorten im Bereich S-Bahnhof Hermannstraße fündig. Der Bezirk genehmigte den Standort. Der Automat wurde Mitte Oktober 2010 dort installiert. Marzahn-Hellersdorf Wie im Vorjahr waren in 2010 keine Auffälligkeiten zu verzeichnen. Der Automat wurde relativ wenig genutzt (ca. 360 Schachteln im Jahr). Aber es gab auch weder Beschwerden noch Vandalismus. Zum Ende des zweiten Betriebsjahres wurde das Projekt mit der bezirklichen Suchtkoordination und der kooperierenden Drogenberatungsstelle vista Marzahn ausgewertet. Spandau Im Dezember war Fixpunkt e. V. als Gast beim bezirklichen Gesundheitsausschuss eingeladen und berichtete über den Automaten-Betrieb in 2009 und 2010, der ohne nennenswerte Störungen erfolgte. Allerdings wurde der Spandauer Automat zum Jahreswechsel 2009/2010 durch Böller erheblich beschädigt. Zum Jahreswechsel 2010/2011 blieb Vandalismus an diesem Standort aus. Charlottenburg Ende April wurde der Automat in Folge der Abschluss-Bauarbeiten auf dem Stuttgarter Platz vom U-Bahnausgang wenige Meter weiter unter die S-Bahnbrücke versetzt.

3 Tiergarten Wegen Baumaßnahmen musste der Automat an der Tiergartener Apotheke von Mitte Juni bis Anfang Dezember abgehängt werden. Friedrichshain Im Herbst 2010 erhielt Fixpunkt e. V. die Zustimmung des Bezirksamts Friedrichshain- Kreuzberg, einen Automaten am bezirkseigenen Parkplatz an der Koppenstraße, am hinteren Ausgang des Ostbahnhofs, aufstellen zu können. Es wurden Stellungnahmen bzw. die Zustimmung der betroffenen Leitungsverwaltungen beantragt. Der Automat konnte nach Vorliegen aller Genehmigungen bzw. Stellungnahmen dann Ende April 2011 aufgestellt werden. Organisation und Technik Die Automaten werden von einem festangestellten teilzeitbeschäftigten technischen Mitarbeiter gefüllt, gewartet und repariert. Spezielle Entsorgungsbehälter an bzw. neben einigen Automaten werden ebenfalls betreut. Er wird unterstützt und vertreten durch eine/n Mitarbeiter/in im Freiwilligen Sozialen Jahr bzw. eine Honorarkraft. Es gibt aufgrund des hohen technischen Standards nur geringfügige Störungen und keine gravierenden Ausfälle der Automaten. Problematisch sind die Jahreswechsel. Nachdem in der Silvesternacht 2009/2010 ein gravierender Schaden am Spandauer Automaten behoben werden musste, traf es zum Jahreswechsel 2010/2011 die Automaten in der Frankfurter Allee und in der Schlesischen Straße. Zur Verbesserung der Möglichkeiten zur sachgerechten Entsorgung können neben oder in der Nähe von Automaten Spezial-Entsorgungsbehälter aufgestellt werden. Die Entwicklung eines Prototypen für Spezialbehälter durch das Fixpunkt-Beschäftigungsprojekt Idefix führte nicht zur Serienreife. Zwischenzeitlich steht dank Nichtraucherschutz-Gesetz ein recht breites Angebot für die Entsorgung von Zigarettenkippen zur Verfügung. Diese Abfallbehälter sind auch für sichere Entsorgung von Spritzen und Kanülen geeignet. Fixpunkt e. V. hat zum Jahresende verschiedene Modelle testweise bestellt und wird diese im Folgejahr in unterschiedlichen Settings erproben. Das Packen der Schachteln durch Personen, die eine Geldstrafe durch gemeinnützige Tätigkeit tilgen können, erfolgte wie in den Vorjahren in enger, guter Kooperation mit Treffpunkt Druckausgleich. Auch das Beschäftigungsprojekt Idefix der Fixpunkt ggmbh bietet niedrigschwellige Beschäftigungsplätze zum Spritzenschachtel-Packen an. Es wurden insgesamt ca. 100.450 Schachteln gepackt. Darunter befanden sich ca. 12.000 Schachteln mit langen Nadeln, 47.900 mit kurzen Nadeln, ca. 7.950 Kombi-lang und 17.000 Kombi-kurz und 500 Kondomschachteln,11.200 Nadel-Packs Kurz, 3.000 Nadel-Packs Lang und 900 Asco-Packs. Sortiment Das Sortiment wurde in 2010 nach einer vorjährigen Testphase erweitert: Nadel-Packs mit jeweils fünf langen oder fünf kurzen Nadeln wurden dem Standard-Sortiment hinzugefügt. Bis auf drei kleine Automaten werden an allen Standorten nun Nadel-Packs angeboten.

4 Es werden zudem wie bisher Spritzensets mit langen bzw. kurzen Nadeln sowie Kombi- Packs, die auch isotonische Kochsalzlösung und Ascorbinsäure enthalten, angeboten. Auch Kondome sind in den meisten Automaten erhältlich. Die Utensilien sind in speziell bedruckten Schachteln verpackt. Über die Schachteln werden Informationen zu Fixpunkt-Kontaktmöglichkeiten und Präventionsbotschaften vermittelt. Jede Sorte hat einen eigenen Aufdruck. Automatennutzung Im Jahr 2010 lag der Netto-Umsatz der Spritzenautomaten bei ca. 61.680 und ist um ca, 0,7 Prozent höher als im Vorjahr (2009: 61.238,79, 2008: 67.058,88, 2007: 63.010,62, 2006: 60.627,20, 2005: 60.011, 2004: 54.294, 2003: 60.646 ). Es wurden 107.730 Schachteln verkauft (2006 bis 2009: jeweils ca. 105.000-110.000 Schachteln). Die Nutzung der einzelnen Standorte variiert teilweise erheblich von Jahr zu Jahr. In den wenigsten Fällen bleibt die Nutzung konstant. Gründe für diese Schwankungen sind vielfältig und können teilweise nur vermutet werden. Ein sehr wichtiger Faktor ist die technische Zuverlässigkeit. Der Standort am Kottbusser Tor ist dauerhaft und unumstritten und mit Abstand der am meisten genutzte Automat mit gut 17.400 Euro Jahresumsatz in 2010. Allerdings ist der Umsatz am Kottbusser Tor im Vergleich zum Vorjahr um ca. 25 Prozent zurück gegangen. Am Automaten am Stuttgarter Platz war ein deutlicher Zuwachs zu registrieren. Der Standort steht nach wie vor an zweiter Stelle und ist mit nunmehr 12.600 Euro (Vorjahre 9.000 Euro) in seiner Bedeutung an den Standort Kottbusser Tor herangerückt. Leider hat sich im Jahr 2010 offensichtlich die massive polizeiliche Präsenz am Kottbusser Tor nicht nur bei der Material-Ausgabe des Projekts Mobilix, sondern auch am Automaten offensichtlich negativ ausgewirkt (siehe auch Sachbericht Mobilix 2010 ), Die erhöhte Automaten-Nutzung am Stuttgarter Platz spiegelt ein gesteigertes Handels- und Konsumtreiben am Stuttgarter Platz wider. Bei den fünf Automaten, die im letzten Jahr noch eine Gruppe im Bereich von 3.800 bis ca. 4.900 Euro Umsatz gebildet haben (Frankfurter Allee, Alexanderplatz, Turmstraße, Zoo, Bülowbogen) haben sich Veränderungen ergeben. An die Spitze gesetzt haben sich nun die Frankfurter Allee mit knapp 5.500 Euro Umsatz und der in 2009 neu etablierte Standort Osloer Straße mit mehr als 5.300 Euro. Zu den Spitzenreitern zählen weiterhin der Alexanderplatz mit 4.100 Euro, die Turmstraße mit 3.900 Euro und der ebenfalls in 2009 errichtete Automat in der Müllerstraße im Wedding mit knapp 3.000 Euro. Der Umsatz am Zoo ist um mehr als ein Drittel von 3.900 Euro auf 2.400 Euro zurückgegangen. Damit hat sich der Trend aus dem Jahr 2008 fortgesetzt. Die Entscheidung, im Ortsteil Wedding gleich drei neue Standorte zu etablieren, hat sich als richtig erwiesen. Die extrem hohe Nutzung ist ein Indikator für die hohe Belastung des Ortsteils durch injizierenden Drogenkonsum. Der Neuköllner Automat, der im Herbst 2010 am S-Bahnhof Hermannstraße installiert wurde, wurde gut angenommen. Er wird im Jahr 2011 in die obere Liga der Nutzung aufsteigen. Im Folgenden ist aus einer vergleichenden Tabelle ( Hitliste ) ersichtlich, welche Automaten am stärksten genutzt wurden.

5 Standort 2008 2009 2010 Veränderungen 2010 ggü. 2009 Kottbusser Tor 23.087,00 22.223,00 17.438,50-4.784,50 Stuttgarter Platz 10.282,50 9.152,50 12.622,00 + 3.469,50 Frankfurter Allee 4.664,50 4.853,50 5.494,50 + 641,00 Osloer Straße (ab 20.05.09) 0 1.238,00 5.349,50 + 4.111,50 Alexanderplatz 4.279,50 4.433,50 4.092,00-341,50 Turmstraße 6.946,50 4.093,00 3.857,50-235,50 Bülowbogen 4.865,50 3.812,00 3.461,50-350,50 Müllerstraße (ab 25.03.09) 0 1.738,00 2.975,50 + 1.237,50 Zoo 5.400,00 3.900,50 2.428,50-1.472,00 Bernauer Straße (ab 28.01.09) 0 809,50 2.292,50 + 1.483,00 Kurfürstenstraße 2.690,50 2.266,50 1.814,00-452,50 Spandau 1.120,00 994,00 1.278,00 + 284,00 Schlesische Straße (ehemals Misfit) 1.660,00 1.134,50 928,50-206,00 Soldiner Straße 1.927,00 1.641,50 796,00-845,50 Neukölln (Apotheke bis 10.06.09, S- Hermannstraße ab Mitte Oktober 2010) Tiergarten-Apotheke (wegen Baumaßnahmen vom 14.06. - 06.12. außer Betrieb) 4.329,50 2.010,00 679,50-1.330,50 494,50 858,00 257,50-600,50 Marzahn 0 226,50 232,50 + 6,00 Gesamt-Brutto 71.753,00 65.384,50 65 998,00 + 613,50 Tabelle 1 Umsatz nach Standorten im Jahresvergleich 2008-2010 Da die Schachteln unterschiedliche Preise haben (Spritzenpack = 50 Cent, Kombipack = 1 Euro) weicht die Zahl der verkauften Schachteln vom Umsatz ab. Standort Umsatz in 2010 Schachteln in 2010 Kottbusser Tor 17.438,50 27.434 Stuttgarter Platz 12.622,00 21.214 Frankfurter Allee 5.494,50 9.026 Osloer Straße 5.349,50 8.623 Alexanderplatz 4.092,00 6.279 Turmstraße 3.857,50 6.590 Bülowbogen 3.461,50 5.697 Müllerstraße 2.975,50 5.081 Zoo 2.428,50 3.778 Bernauer Straße 2.292,50 3.861 Kurfürstenstraße 1.814,00 3.107 Spandau 1.278,00 2.091 Schlesische Straße (ehemals Misfit) 928,50 1.524 Soldiner Straße 796,00 1.328 Neukölln-Apotheke 679,50 1.320 Tiergarten-Apotheke 257,50 384 Marzahn 232,50 393 Gesamt-Brutto 65.998,00 Euro 107.730 Schachteln Tabelle 2 Umsatz und Schachtelabgabe nach Standorten im Jahr 2010

6 Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit Ein Flyer mit Angeboten und Standorten der Fixpunkt-Automaten wurde im Frühjahr fertig gestellt. Es wurden regelmäßig neue Aufkleber produziert und an den Automaten angebracht, auf denen über den nächstgelegenen Automaten-Standort und Beratungs- und Hilfsangebote der Suchthilfe informiert wird. Der Fachaustausch mit der Münchner Aidshilfe und der Aidshilfe NRW e. V. wurde fortgesetzt. Im Februar 2010 kamen Mitarbeiter/innen der Münchner Aidshilfe zu einem vom Fixpunkt-Automaten-Projekt organisierten Technik-Seminar. Ausblick Ein wichtiger Aufgabenbereich ist nach wie vor die gemeinwesenbezogene Kooperation und informative Öffentlichkeitsarbeit. Fixpunkt e. V. wird sich an der Aktualisierung und Weiterentwicklung der nationalen Website www.spritzenautomaten.de der Deutschen Aidshilfe beteiligen. Für 2011 ist ein neuer Schachtel-Druck in Vorbereitung. Neue Themen werden die Verwendung von Tupfern, Entsorgungstipps und Informationen zu Drogenkonsumräumen und zur Diamorphinvergabe sein. Zur Gewährleistung einer wohnortnahen Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von Spritzutensilien ist Ende April 2011 ein weiterer Automat in Friedrichshain (Ostbahnhof) aufgestellt worden. Angestrebt sind noch Automaten-Standorte in Pankow und möglicherweise in Hellersdorf. Ein weiteres Anliegen ist die Verbesserung der Spritzenentsorgung im öffentlichen Raum. In 2010 wurde der erste neue Entsorgungsbehälter, ein Aschen- und Mülleimer für den Außeneinsatz, am Stuttgarter Platz installiert. Seit dem späten Frühjahr 2011 steht ein baugleicher Behälter am Automaten Osloer Straße. Die Erfahrungen mit der Nutzung werden im laufenden Jahr ausgewertet. Fixpunkt e. V. Im Juli 2011