Mehrjährige Ergebnisse zur Strategie gegen Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) und Steinbrand (Tilletia caries) im Ökologischen Getreidebau

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Transkript:

Mehrjährige Ergebnisse zur Strategie gegen Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) und Steinbrand (Tilletia caries) im Ökologischen Getreidebau Markus Dressler Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Arbeitsgruppe Saatgutuntersuchung/Saatgutforschung

Gliederung Zielsetzung Labormethoden Feldversuche Zwergsteinbrand - Tilletia controversa (2-faktoriell) Steinbrand - Tilletia caries (3-faktoriell) Sortenanfälligkeit Ergebnisse Zusammenfassung Schlussfolgerungen für die Praxis Bildquelle: Mitterer

Zielsetzung Bei Befallsauftritt in Betrieben: Schwellenwerte für Saatgut und Boden als Entscheidungshilfe Zwergsteinbrand für Saatgut nicht vorhanden für Boden nicht vorhanden Derzeitiger Stand : Steinbrand für Saatgut vorhanden für Boden nicht vorhanden Reicht der Schwellenwert am Saatgut aus, oder muss das Infektionspotential im Boden stärker beachtet werden.

Labormethoden Nachweis der Brandsporen am Saat- u. Erntegut: Filtrationsmethode nach ISTA (Handbook on Seed Health Testing, Working Sheet No 53) abwaschen der Sporen vom Korn zählen der Sporen unter dem Mikroskop Nachweis der Brandsporen im Boden: Kombination aus Nass-Siebverfahren und Filtrationsmethode auswaschen der Sporen aus dem Boden zählen der Sporen unter dem Mikroskop T. caries Bildquellen: LfL Bild: Kellerer T. controversa

Feldversuch Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) Versuch: 2-faktoriell Spaltanlage (Sorte, Behandlung), 3 Jahre, 3 Orte, 4 Wiederholung, Parzellengröße (12-13,5 m²) Sorten: Weizen Dinkel Sorte A (a) Sorte A (a) Sorte B (wa) Sorte B (wa) Behandlung: Orte: 1 Kontrolle 2 Bodeninfektion (0,5 g Sporen/m²) 3 Saatgutinfektion (20 Sporen/Korn) 4 Saatgutinfektion (100 Sporen/Korn) Bayern, Baden-Württemberg, Oberösterreich (a) = anfällig gegenüber T. controversa (wa) = weniger anfällig gegenüber T. controversa Bildquelle: Mitterer

Feldversuch Steinbrand (Tilletia caries) Versuch: 3-faktoriell Spaltanlage (Sorte, Saatzeit, Behandlung), 3 Jahre, 4 Orte, 4 Wiederholungen, Größe (10-13 m ²) Weizensorten: Sorte A (a) Sorte E (wa) Saatzeit : Behandlung: Orte: früh(ab 5. Oktober) spät (nach dem 25. Oktober) 1 Kontrolle 2 Saatgutinfektion (20 Sporen/Korn) 3 Saatgutinfektion (100 Sporen/Korn) Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen Bildquellen: Dressler (a) = anfällig gegenüber T. caries (wa) = weniger anfällig gegenüber T. caries Markus Markus Dressler Dressler VDLUFA-Kongress, ISTA Seed Symposium 2010, 23.09.2010 Cologne

Ergebnisse 2009: Zwergsteinbrand (Tilletia controversa)

Befall mit Zwergsteinbrand Sporen pro Korn am Erntegut (Laborwerte) Anzahl Sporen/Korn Alle Standorte, Dinkel, 2009 35.000 30.000 Variante Boden: signifikant hoher Befall - an Ähre erkennbar (Boden, Sorte B: 12 % befallene Ähren) 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Kontrolle Kontrolle 0,5 g/m² Boden 0,5 g/m² Boden 20 20 100 100 Sporen/Korn Sporen/Korn Sporen/Korn Sporen/Korn A B A B A B A B Sorte A Sorte B Sorte A Sorte B Sorte A Sorte B Sorte A Sorte B Bayern Baden-Württemberg Sorte A = anfällige Sorte Sorte B = weniger anfällige Sorte

Zwergsteinbrand, Infektionspotential im Boden zur Saat und nach der Ernte (Laborwerte) Alle Standorte, Dinkel, 2008/2009 Bayern Baden-Württemberg Oberösterreich Anzahl Sporen Anzahl Sporen Anzahl Sporen in 10 g Boden in 10 g Boden in 10 g Boden Sorte Behandlung Saat Ernte Saat Ernte Saat Ernte A Kontrolle 30 72 101 24.060 B Kontrolle 0 29 72 3.744 A B Bodeninfektion 0,5 g Sporen/m² Bodeninfektion 0,5 g Sporen/m² 245 346 274 65.772 302 562 116 2.808 A 20 Sporen/Korn 43 44 58 3.5496 B 20 Sporen/Korn 58 101 29 1.872 A 100 Sporen/Korn 29 58 187 26.352 B 100 Sporen/Korn 43 144 144 792 Sorte A = anfällige Sorte Sorte B = weniger anfällige Sorte

Erste Ergebnisse 2010: Zwergsteinbrand (Tilletia controversa)

Zwergsteinbrand, Infektionspotential im Boden zur Saat und Ährenbefall 2010 Alle Standorte, Weizen, 2009/2010 Bayern Baden-Württemberg Oberösterreich Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Sorte Behandlung Saat Ähren Saat Ähren Saat Ähren A Kontrolle 72 0,0 0 1,1 15 0,0 B Kontrolle 29 0,0 0 0 0 0,0 A B Bodeninfektion 0,5 g Sporen/m² Bodeninfektion 0,5 g Sporen/m² 708 2,1 144 16,9 547 3,7 576 0,2 158 6,5 950 0,3 A 20 Sporen/Korn 43 0,0 0 0,1 0 0,0 B 20 Sporen/Korn 15 0,0 29 0 0 0,0 A 100 Sporen/Korn 29 < 0,1 29 0,8 0 0,0 B 100 Sporen/Korn 15 <0,1 15 0,1 29 0,0 Sorte A = anfällige Sorte Sorte B = weniger anfällige Sorte

Zwergsteinbrand, Infektionspotential im Boden zur Saat und Ährenbefall 2010 Alle Standorte, Dinkel, 2009/2010 Bayern Baden-Württemberg Oberösterreich Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Sorte Behandlung Saat Ähren Saat Ähren Saat Ähren A Kontrolle 29 0,0 44 0,0 0 0,0 B Kontrolle 15 0,0 58 0,0 0 0,0 A B Bodeninfektion 0,5 g Sporen/m² Bodeninfektion 0,5 g Sporen/m² 310 1,3 79 7,0 457 1,8 432 0,8 101 4,0 194 0,7 A 20 Sporen/Korn 15 0,0 44 0,0 86 0,0 B 20 Sporen/Korn 15 0,0 202 0,0 15 0,0 A 100 Sporen/Korn 43 0,0 101 0,0 15 0,0 B 100 Sporen/Korn 15 0,0 115 0,0 0 0,0 Sorte A = anfällige Sorte Sorte B = weniger anfällige Sorte

Ergebnisse 2009: Steinbrand (Tilletia caries)

Befall mit Steinbrand Sporen pro Korn am Erntegut (Laborwerte) Anzahl Sporen/Korn Alle Standorte, Winterweizen, 2009, anfällige Sorte A 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 Kontrolle 20 Sporen/Korn 100 Sporen/Korn Kontrolle 20 Sporen/Korn 100 Sporen/Korn Frühsaat Spätsaat Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Sachsen

Befall mit Steinbrand Sporen pro Korn am Erntegut (Laborwerte) Anzahl Sporen/Korn Alle Standorte, Winterweizen, 2009, Einfluss der Sorte 14.000 12.000 a 10.000 8.000 6.000 4.000 a a a b a b b 2.000 0 A Sorte A E Sorte E Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Sachsen Sorte A = anfällige Sorte Sorte E = weniger anfällige Sorte

Steinbrand, Infektionspotenzial im Boden zur Saat und nach der Ernte (Laborwerte) Alle Standorte, Winterweizen, Frühsaat, 2008/2009 Bayern Nordrhein-Westfalen Sachsen Anzahl Sporen Anzahl Sporen Anzahl Sporen in 10 g Boden in 10 g Boden in 10 g Boden Sorte Behandlung Saat Ernte Saat Ernte Saat Ernte A Kontrolle 58 29 0 0 943 13.392 E Kontrolle 15 58 0 43 968 418 A 20 Sporen/Korn 15 72 0 86 1.170 10.236 E 20 Sporen/Korn 29 29 0 43 907 1.176 A 100 Sporen/Korn 15 130 0 58 1.206 29.376 E 100 Sporen/Korn 15 72 0 29 792 1.075 Sorte A = anfällige Sorte Sorte E = weniger anfällige Sorte

Steinbrand, Infektionspotenzial im Boden zur Saat und nach der Ernte (Laborwerte) Alle Standorte, Winterweizen, Spätsaat, 2008/2009 Bayern Nordrhein-Westfalen Sachsen Anzahl Sporen Anzahl Sporen Anzahl Sporen in 10 g Boden in 10 g Boden in 10 g Boden Sorte Behandlung Saat Ernte Saat Ernte Saat Ernte A Kontrolle 29 72 159 15 1.131 144 E Kontrolle 0 79 187 15 687 87 A 20 Sporen/Korn 0 15 29 58 389 288 E 20 Sporen/Korn 0 15 72 58 418 58 A 100 Sporen/Korn 15 29 0 15 1.275 288 E 100 Sporen/Korn 29 44 0 43 1.664 115 Sorte A = anfällige Sorte Sorte E = weniger anfällige Sorte

Erste Ergebnisse 2010: Steinbrand (Tilletia caries)

Steinbrand, Infektionspotenzial im Boden zur Saat und Ährenbefall 2010 Alle Standorte, Winterweizen, Frühsaat, 2008/2009 Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Sorte Behandlung Saat Ähren Saat Ähren Saat Ähren A Kontrolle 15 0,1 0 2,3 29 0,0 E Kontrolle 0 0,0 0 0,0 29 0,0 A 20 Sporen/Korn 15 0,1 0 1,8 0 0,0 E 20 Sporen/Korn 15 0,0 0 0,0 44 0,0 A 100 Sporen/Korn 72 0,3 0 2,9 29 0,3 E 100 Sporen/Korn 29 0,0 15 0,0 15 0,0 Sorte A = anfällige Sorte Sorte E = weniger anfällige Sorte

Steinbrand, Infektionspotenzial im Boden zur Saat und Ährenbefall 2010 Alle Standorte, Winterweizen, Spätsaat, 2008/2009 Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Anzahl Sporen in 10 g Boden Befall in Prozent (%) Sorte Behandlung Saat Ähren Saat Ähren Saat Ähren A Kontrolle 29 < 0,1 0 0,2 E Kontrolle 15 0,0 0 0,0 A 20 Sporen/Korn 29 < 0,1 7 0,4 E 20 Sporen/Korn 29 0,0 0 0,0 A 100 Sporen/Korn 44 0,1 0 0,2 E 100 Sporen/Korn 29 0,0 0 0,0 Sorte A = anfällige Sorte Sorte E = weniger anfällige Sorte

Ergebnisse 2010: Steinbrand (Tilletia caries) Sortenanfälligkeitsversuch

Sortenversuch - Steinbrandanfälligkeit 12 Winterweizensorten 1 jähriges Versuchsergebnis Standort: Bayern je Sorte- eine Drillreihe ( 3 m) und 4 Wiederholungen Ernte- per Hand Bildquelle: Dressler

Befall mit Steinbrand Sporen pro Korn am Erntegut (Laborwerte) Anzahl Sporen/Korn 12 Sorten, Winterweizen, 2010 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Sorten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ährenbefall (%) 2,6 1,1 1,0 0,6 0,8 0,4 0,7 0,3 0,4 0,0 0,0 0,0

Zusammenfassung der Ergebnisse 2008 & 2009 Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) für den Befall reichen diffuse Lichtverhältnisse während der Bestockung hoher Befall bei offenem Boden & langandauernder Schneedecke bei starkem Befall am Erntegut besteht kein Unterschied zwischen Weizen und Dinkel Sortenwahl?! Steinbrand (Tilletia caries) mit späterem Saattermin sinkt der Befall die Sortenwahl entscheidet über das Befallsauftreten über das Befallsauftreten entscheidet stark die Witterung während des Auflaufens Infektion ist auch über den Boden möglich

Zusammenfassung Ergebnisse 2008 & 2009 Infektionspotential im Boden das Infektionspotential ist stark standortabhängig sowie sehr inhomogen verteilt bei Befallsauftreten kommt es in der Regel zu einem Anstieg des Infektionspotentials im Boden das Infektionspotential im Boden stellt bei günstigen Infektionsbedingungen eine große Gefahr dar Bildquellen: Dressler

Schlussfolgerungen für die Praxis Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) der Schwellenwert von 20 Sporen/Korn für Saatgut eignet sich auch für den Zwergsteinbrand für den Boden besteht die Notwendigkeit über einen Schwellenwert nachzudenken Steinbrand (Tilletia caries) über den Befall entscheidet maßgeblich die Saatzeit ausreichende Bodenfeuchte und niedrige Temperaturen (kleiner Infektionstemperatur) senken den Befall Sorten mit geringer Anfälligkeit verwenden Bildquelle: Dressler

Danke... Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Dr. B. Killermann, B. Voit, M. Sedlmeier, Dr. P. Büttner, A. Eberle und P. Eibelmeier Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW, TUM) Prof. Dr. R. Hückelhoven allen am Projekt beteiligten Versuchsanstellern, Landwirten, Kooperations- und Diskussionspartnern Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn für die finanzielle Förderung