Zitieren am Reithmanngymnasium nach HAVARD Die Übernahme von fremden Inhalten ohne Quellennachweis führt zu einem Plagiat ( geistiger Diebstahl ). Der Nachweis eines Plagiats hat zur Folge, dass die erbrachte vorwissenschaftliche Arbeit nicht bzw. negativ beurteilt werden kann. Um das zu verhindern, werden den Schüler/innen der 7. Klassen im Rahmen des Moduls Einführung in die VWA die folgenden Zitierregeln vermittelt. 1 Zitieren im Text mit Kurzbeleg Der Quellenverweis geschieht in einer Fußnote am Ende der Seite im sogenannten Kurzbeleg. Erst im Quellenverzeichnis erfolgt die genaue Angabe der Quelle, also der Quellennachweis. Werden Fremdwörter im Text verwendet, die einer näheren Erklärung bedürfen, so geschieht dies ebenfalls in der Fußnote. Allgemeinwissen auf Maturaniveau braucht keinen Nachweis. 1.1 Wörtliches Zitat Dieses wird kursiv gesetzt und immer mit Anführungszeichen versehen. Muss dem Originaltext im Wortlaut, Orthographie und Interpunktion vollkommen gleichen. Rechtschreibfeler [sic!] werden unverändert übernommen! 1 Dies gilt jedoch nicht für die alte Rechtschreibung. Auslassungen von Satzteilen oder einzelnen Wörtern sind durch Punkte in runden Klammern (...) anzuzeigen. Der Sinn des Zitats darf dadurch nicht verfälscht werden. In eckigen Klammern können eigene [Anmerkungen des Verfassers/der Verfasserin] eingefügt werden. Wörtliche Zitate, die länger als eine Textzeile sind, werden durch beidseitiges Einrücken vom Fließtext, kursiv, mit einfachem Zeilenabstand und in Schriftgröße 11pt abgehoben. [Empfehlung: nicht mehr als drei drei- bis vierzeilige wörtliche Zitate pro Seite!] Anführungszeichen in einem Zitat werden nur mit einem halben Anführungszeichen ( ) übernommen. Bsp.: Ich meine, wenn bei uns früher (...) die 100-Meter Sprints auf dem Programm standen, erreichte ich meinen toten Punkt immer bereits an der Stelle, an der unser Lehrer sagte: Auf die Plätze... fertig... los! 2 1 www.ahs- vwa.at/ 2 WIECHMANN, 2014, S. 25 1
1.2 Sinngemäßes Zitat Die Argumentation der Textstellen wird in eigenen Worten wiedergegeben (paraphrasiert). Es reicht nicht aus, nur ein Wort, einen Beistrich oder die Satzstellung zu ändern. Vielmehr geht es hier darum, die Idee/das Argument eines Anderen in eigenen Worten zu formulieren. Der Konjunktiv I der indirekten Rede ist in der Regel zu verwenden, um eine Äußerung eines anderen Sprechers, ohne sie wörtlich zu wiederholen, wiederzugeben! Bsp.: Direkte Rede: Der Polizeisprecher sagt: "Der Täter ist gefasst." Indirekte Rede: Die Zeitung schreibt: Der Polizeisprecher sagte, dass der Täter gefasst sei. Durch Verwendung des Konjunktiv II drückt der Verfasser seinen Zweifel aus: Die Zeitung schreibt: Die Polizei hätte den Täter gefasst. Durch den Zusatz Vergleiche (vgl.), am Beginn der Fußnote, wird eine Paraphrase eindeutig gekennzeichnet. 3 1.3 Zitieren aus zweiter Hand (Sekundärzitat, Blindzitat) Wird in einer vorliegenden Quelle auf eine andere Quelle verwiesen, dann sollte grundsätzlich versucht werden diese Quelle ebenfalls zu lesen und zu verarbeiten. Wenn die Aussagen dann übereinstimmen, gibt man die Originalquelle und die Sekundärquelle an. Nur falls die Primärquelle nicht verfügbar ist, sind Sekundärzitate zulässig. Die Zitation erfolgt dann grundsätzlich nach folgendem Muster in der Fußnote: CHURCHILL, 1947, zit. nach HOBSBAWM, 1996, S. 43 [Zuerst die Primärquelle, dann die Sekundärquelle, aus der die Primärquelle stammt, angeben! Hier der Verweis eines wörtlichen Zitats.] Vgl. CHURCHILL, 1947, zit. nach HOBSBAWM, 1996, S. 43 [Verweis eines sinngemäßen Zitats.] Auf keinen Fall darf ein Sekundärzitat verdeckt werden, indem es einfach als Primärzitat getarnt wird. D. h., die Bücher, die nicht gelesen wurden, dürfen auch im Literaturverzeichnis nicht angeführt werden! 3 Vgl. ECO, 2010, S. 204 2
1.4 Weitere Beispiele für Kurzbelege Klassisches wörtliches Zitat aus einer Monographie: 4 MAYER, 2014, S. 46 5 SCHUBERT/KRUSE, 1969, S. 234 6 ZEIHER/HOFER/WINKLER et al., 2015, S. 57 62. Sammelband: Mehrere Autor(inn)en haben verschiedene Artikel publiziert. Hier muss nur der Nachname des Autors bzw. der Autorin des zitierten Artikels angegeben werden. 7 MEIER, 2009, S. 169 Autor/in hat im selben Jahr mehrfach publiziert: 8 HUBER, 2010a, S.10 9 HUBER, 2010b, S.44 Zitate (wörtlich od. sinngemäß), die sich über mehr als eine Seite ziehen: 10 MÜLLER, 2015, S. 167 f. [Zit. zieht sich über eine weitere folgende Seite ] 11 MÜLLER, 2015, S. 156-159 [Zit. zieht sich über die angegebenen Seiten] Wiederholtes Zitieren desselben Werkes eines Autors direkt hintereinander: Nachname und Jahreszahl wird durch ebenda (ebd.) ersetzt. Befindet sich das Zitat auf einer anderen Seite, dann auch die neue Seitenzahl hinzufügen. 12 Ebd. [wörtliches Zitat, gleiches Werk, gleiche Seite] 13 Vgl. ebd., S. 169 [sinngemäßes Zitat, gleiches Werk, andere Seite] 14 GOLDBERG, 1979, zit. nach: ebd., S. 100 [indirekt, bei wörtl. Zitaten] 15 Vgl. GOLDBERG, 1979, zit. nach: ebd., S. 100 [indirekt, paraphrasiert] Internetadressen: Kurzzitat nur bis zum ersten Slash, Nennung des Namens des Servers. Erst im Quellenverzeichnis erfolgt die Angabe der vollständigen URL (Uniform Resource Locator) mit Datum des letzten Zugriffs. 16 www.orf.at/ 17 www.orf.at/#/stories/2313756/ [werden verschiedene Seiten vom gleichen Server verwendet, wird der Kurzbeleg soweit verlängert, bis er sich vom anderen unterscheidet] Interview: 18 MÜHLHERR, private Mitteilung, 29.9.1998 19 WEBER, Interview, 21.10.1998 Filme/Videos: Angabe von Regisseur od. Produzent, Jahr, TC (Time Code) 20 WAGENHOFER, 2008, TC 5:45 3
2 Bibliographieren mit Vollbeleg 2.1 Grundsätzliches Unter der Rubrik Quellenverzeichnis erfolgt der vollständige Quellennachweis der verwendeten Literatur, der Internetadressen oder sonstiger Medien wie Filme, Videos, Hörbücher in alphabethischer Reihenfolge. Zur besseren Übersichtlichkeit erfolgt dies durch Trennung in Unterpunkten. 2.2 Literatur ECO, U. (2010): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeiten in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Wien, S. 13-33. GANTSCHNIGG, A. (Hg.) (2011 6 ): Das Buch der Bücher. Buch 1. Fritzens, 369 S. HUBER, F. (2010a): Spiele. Wieso sie unsere Jugend zerstören. Wladiwostok, 300 S. HUBER, F. (2010b): Spiele 2. Wieso sie unserer Jugend helfen. o. O., S. 2. OeNB (Hg.) (2004): Österreichische Investitionen im Ausland und ausländische Investitionen in Österreich. Stand per Ende 2002, H. 6, Wien, 29 S. ROSNER, L. (2009): Kritik am Buch. Wege zur Öffentlichkeit. In: Tiroler Tageszeitung, Nr. 30, Rubrik Meinung, Innsbruck, S. 3. TRINKL, M./MAYR, R. (1940 2 ): Atomkraftwerke. Sicherheit. Tschernobyl, 330 S. TAYLOR, P. J./WALKER, D./CATALANO, G. et al. (2002): Diversity and power in the word city network. In: Cities, 19, 4, S. 231 241. WOLSKY, M. (2010): Youtube. Wege zur Öffentlichkeit. In: Krone, Bd. 20, H. 30, Innsbruck, Wien, Salzburg, S. 106-280. 2.3 Internet BAHR, J./FRACKMANN, B. (2011): Richtig zitieren nach der Havard-Methode. Eine Arbeitshilfe für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten. Online unter https://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/lw/osteuropa/medien/ Harvard-Zitierweise.pdf (Zugriff am: 1.12.2015, 35 S.) BERTELSMANN STIFTUNG (Hg.) (2008): SEIS macht Schule transparent. Online unter http://das-macht-schule.de (Zugriff am: 15.9.2008) http://www.orf.at/tirol/wetter.jpg (Zugriff am: 1.12.2015) http://www.reithmann.com/moodle/eiszeiten.pdf (Zugriff am: 22.11.2012, S. 45) http://www.uibk.ac.at/bibliothek/autorenkatalog (Zugriff am: 3.4.2013) 4
2.4 Sonstige Quellen (DVDs, Sendungen aus Rundfunk und Fernsehen) DÜRRENMATT, F.: Unternehmen der Vega. [Hörspiel] NDR3: 5.1.1991, 16 05 17 10. GIDA (2015): Nanotechnologie I. Kohlenstoff. [DVD] Odenthal, TC 15:44. GROSBARD, U. (1999): Tief wie der Ozean. [DVD] München, Constantin Film. WAGENHOFER, E. (2008): Let s make money. [DVD] Wien, edition Filmladen, TC 5:49. Wohnungsnot und Wuchermiete. [Fernsehdiskussion] ZDF: 11.9.1990, 20 15-21 00. 2.5 Angabemuster Monographie: Nachname des/der Autors/Autoren in Großbuchstaben Komma abgekürzter Vorname des Autors Erscheinungsjahr in Klammer Doppelpunkt Titel Punkt Untertitel Punkt Erscheinungsort Komma Seitenangabe Punkt Bei weiteren Auflagen: Nummer der Auflage dem Erscheinungsjahr als Hochzahl beistellen, beginnend mit der 2. Auflage. Sammelwerke: Nachname des Herausgebers Komma abgekürzter Vorname des Herausgebers (Hg.) Erscheinungsjahr in Klammer Doppelpunkt Titel Punkt Untertitel Punkt Erscheinungsort Komma Seitenangabe Punkt Beiträge in Sammelwerken: in Klammer Doppelpunkt Beitragstitel Punkt - Untertitel des Beitrags Punkt In Doppelpunkt Nachname des Herausgebers Komma abgekürzter Vorname des Herausgebers (Hg.) Doppelpunkt Haupttitel Punkt Untertitel Punkt Zahl der Bände Punkt Ort Komma Seitenangabe - Punkt Zeitschriftenartikel: in Klammer Doppelpunkt Titel Punkt Untertitel des Aufsatzes Punkt In Doppelpunkt Name der Zeitschrift Jahrgang Komma Heftnummer Komma Erscheinungsort Komma Seitenbereich des Artikels Punkt Gebundene Zeitungen: in Klammer Doppelpunkt Titel Punkt Untertitel des Aufsatzes Punkt In Doppelpunkt Name der Zeitschrift Band (Bd.) Komma Heftnummer Komma Erscheinungsort(e) Komma Seitenangabe des Artikels Punkt 5