3. DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG

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11. Bevölkerungsvorausberechnung

Transkript:

3. DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 3.1. BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1990...2 3.2. KERNAUSSAGEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE FACHKONZEPTE...8 Anhang Tabelle Tabelle 1 (Muster 3) Bevölkerungsentwicklung 1

3.1. BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1990 Die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Reichenbach ist nach der politischen Wende mit Rückgang der Geburtenzahlen und deutlichen Migrationverlusten (Wanderungsverluste) verbunden. Die Stadt Reichenbach zählt zum Demographietyp der schrumpfenden und alternden Städte mit hoher Abwanderung. (Quelle: BertelsmannStiftung Wegweiser Demographischer Wandel-www.aktion2050.de) Die Einwohnerzahl konnte zwischen 1990 und 1999 teilweise durch die Eingliederung von Nachbargemeinden konstant gehalten werden. Zum 31.12.2000 betrug die Einwohnerzahl Reichenbachs nur noch 23.469 EW, trotz der Eingliederung der Gemeinden Friesen (1994) mit 620 Einwohnern, Brunn (1994) mit 210 Einwohnern, Rotschau (1996) mit 880 Einwohnern und Schneidenbach (1999) mit 423 Einwohnern. Zahlenwerte 1990-2009 (nur Hauptwohnung, Stat. Landesamt), 2010 Einwohnermeldeamt Darunter stehende Werte ab 2000 bis 2010 (Einwohnerzahl RC mit Einbeziehung Zweitwohnungssitz) 1990 1991 1992 1993 1994 1995 26 772 26 216 25 994 25 738 25 251 25 212 1996 1997 1998 1999 2000 2001 24 821 24 407 24 251 23 831 23 469 23 096 24 157 23 833 2002 2003 2004 2005 2006 2007 22 923 22 729 22 371 22 082 21 478 21210 23 663 23 501 23 215 22 950 22 457 22138 2008 2009 2010 2011 2012 2013 20746 20449 20056 21610 21277 20903 Tabelle: Einwohnerzahl RC 1990-2010 nach Wohnsitztyp Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen/ Einwohnermeldeamt Ursachen der sinkenden Einwohnerzahlen der Stadt Reichenbach Die politische Wende und der Zusammenbruch der textil und- metallverarbeitenden Industrie führte zu einer enormen Abwanderung in andere Bundesländer. Durch die wirtschaftliche Unsicherheit und fehlende soziale Absicherung vieler junger Familien kommt es zu einem Einbruch der Geburtenrate, vor allem Mitte der 90iger Jahre. Ein Teil der Bevölkerung ist in die neuen Wohnparks und Eigenheimsiedlungen, die in den Nachbargemeinden entstanden, gezogen. Allgemeine Werteverschiebung in der Gesellschaft (z.b. Individualisierung, Arbeitsbelastung, Inanspruchnahme der persönlichen Freiräume, Perspektivlosigkeit von Müttern in der Berufswelt nach dem Erziehungsurlaub) 2

21210 20746 20449 Das folgende Diagramm zeigt die Bevölkerungsentwicklung von 1990 bis 2010. Bevölkerungsentwicklung Reichenbach 28 000 26 000 24 000 26 772 26 216 25 994 25 738 25 251 25 212 Bevölkerung 24 821 24 407 24 251 23 831 23 469 23 096 22 923 22 729 22 371 22082 22 000 21478 20 000 20056 18 000 16 000 14 000 12 000 10 000 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Statistik: Bevölkerungsentwicklung in RC 1990-2010 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen und Einwohnermeldeamt 3

Die Bevölkerungsprognose für die Stadt Reichenbach basiert auf der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose für den Freistaat Sachsen vom 30.11.2010. In der Prognose wird die voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung bis 2025 aufgezeigt Den Vorausberechnungen liegen Annahmen zum Geburtenverhalten, der Sterblichkeit sowie zum Wanderungsverhalten zu Grunde. Diese basieren auf den Analysen der demografischen Trends der letzten 5 Jahre. Es wurden zwei Prognosevarianten berechnet. Diese markieren die Grenzen eines Korridors, in dem sich die Bevölkerungszahl voraussichtlich entwickeln wird. Wie bei der vorherigen Prognose wurde das Landesergebnis für Sachsen aus der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Februar 2010) als eine eigenständige Variante übernommen und regionalisiert. Durch die Einbindung dieser 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung in die 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose kann die zukünftige regionale Entwicklung der sächsischen Bevölkerung in den bundesdeutschen Kontext eingeordnet werden. Die zweite Variante wurde überwiegend aus landesspezifischen Annahme-Szenarien gebildet. Die beiden Varianten unterscheiden sich in den Annahmen zu der Auslandswanderung, dem Wanderungsaustausch mit dem Bundesgebiet und der Geburtenhäufigkeit. Die Unterschiede beziehen sich auf den zeitlichen Verlauf und die Intensität der Veränderung der einzelnen Komponenten. Die grundsätzlichen Trendaussagen sind gleich. Im daraus entstehenden Annahmenkorridor bildet die Variante 1 (V 1) die obere der zwei Varianten. Die landesspezifischen Annahmeszenarien ergeben die untere Variante 2 (V 2). Für die Variante 1 wurden die Annahmen und Eckergebnisse aus der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung für die Länder des Statistischen Bundesamtes (Variante V1-W1) vom Februar 2010 übertragen. Die Variante 1 ist auch Grundlage der folgenden Reichenbach-spezifischen Statistiken. Die Variante 2 geht von einem noch höheren Bevölkerungsrückgang aus. Dennoch wird für die nachfolgenden Ausführungen im Konzept von der Variante 1 ausgegangen, da zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorausgesehen werden kann, ob die Variante 2 für Reichenbach zutreffender ist. Voraussichtliche Bevölkerung Stadt Reichenbach 2009 bis 2025 absolut Variante 1 und 2 (in 1 000) 2009 2015 2020 2025 Variante 1 20,4 18,8 17,6 16,5 Variante 2 20,4 18,7 17,4 16,1 Voraussichtliche Bevölkerung Stadt Reichenbach 2009 bis 2025 prozentual Variante 1 2009 2020 2025 In Tausend Veränderung... gegenüber 2009 2020 2025 2020 2025 Prozentual 20,4 17,6 16,5-2,8-3,9-13,7-19,3 Tabellen: Voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung in RC 2009-2025 Gesamtstädtebauliches Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK)- Reichenbach im Vogtland 4

Die folgende Übersicht zeigt die Bevölkerungsprognose für Reichenbach bis zum Jahr 2025. 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 Einwohner 26772 25212 23469 22082 20056 18800 17600 16500 Statistik: Bevölkerungsprognose in RC bis 2020 (Variante 1) Wichtige allgemeine Grundaussagen der 5. Prognose für die Bevölkerungsentwicklung in ganz Sachsen sind äquivalent auch auf Reichenbach übertragbar. Entscheidend ist, dass diese entsprechend in den Zielsetzungen und Umsetzungsstrategien der einzelnen Fachkonzepte berücksichtigt werden müssen: Der Bevölkerungsrückgang und die damit verbundene Alterung der Bevölkerung werden weiter anhalten. Trotz steigender Geburtenhäufigkeit wird die Zahl der Geburten bis 2020 zurückgehen, da die Zahl der potentiellen Mütter zurückgeht. Die Gesamtgeburtenrate je Frau steigt leicht. Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt steigt auf über 30 Jahre. Trotz steigender Lebenserwartung ist langfristig mit einer deutlichen Zunahme der Sterbefälle zu rechnen. Die Zunahme resultiert aus den geburtsstarken Jahrgängen von 1945 ff. bis zum Pillenknick. Damit übersteigt die Zahl der Gestorbenen immer mehr die Zahl der Geborenen. Die Relationen zwischen Alt und Jung werden sich weiter verändern. Der prozentuale und absolute Anteil der unter 15-Jährigen wird sich bis zum Jahr 2025 weiter verringern. Dagegen steigt der Anteil der 65-Jährigen und Älteren. Am Ende des Prognosezeitraumes werden nur noch 55% der Bevölkerung im Erwerbsalter sein. 5

Migration: Unter der Annahme, dass sich die aktuellen Trends bei der Wanderungsbewegung fortsetzen, werden die Zuzüge und die Fortzüge sinken. Dies führt am Ende des Prognosezeitraumes zu einer nahezu ausgeglichenen Wanderungsbilanz. Obwohl die räumliche Bevölkerungsbewegung in der Gesamtentwicklung für den Freistaat Sachsen im Vergleich zur natürlichen Bevölkerungsbewegung weiter an Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung verlieren wird, ist eine sorgfältige Modellierung und Annahmengestaltung bei Zu- und Fortzügen wichtig. Da die Wanderungshäufigkeit bei jüngeren Erwachsenen am höchsten ist, werden dadurch im Prognosezeitraum auch die Zahl der potentiellen Eltern und die Struktur der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter deutlich beeinflusst. Das Geburtendefizit wird die alleinige und entscheidende Größe des Bevölkerungsrückganges bis 2025 sein. Der Schrumpfungsprozess wird bestimmt vom Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von unter 50 Jahren. Altersgruppenstruktur Reichenbach Der Vergleich der Altersgruppen in den Jahren 1990 bis 2009 ist das Spiegelbild der Bevölkerungsentwicklung der Stadt Reichenbach. Die allgemeine Tendenz der Überalterung der bundesdeutschen Bevölkerung ist auch in Reichenbachs Altersstatistik ablesbar. 100% Altersgruppenverteilung Reichenbach 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% über 65 40-65 25-40 15-25 6-15 unter 6 10% 0% 1990 1995 2000 2005 2009 Statistik: Altersgruppenverteilung 1990-2009 in RC 6

Anhand der vorliegenden Bevölkerungsprognose des Freistaates liegen auch Prognosewerte für die zukünftige Altersstruktur bis 2025 (Variante 1) vor. Hier wird deutlich, dass die allgemeinen Aussagen für die kommenden Jahre, z.b. der stark wachsende Anteil der über 65-jährigen, zutreffen. Damit werden spezielle Entwicklungstendenzen für gewisse Stadtbereiche schon jetzt absehbar. 100% 90% 80% 70% Altersgruppenverteilung Reichenbach gestern - heute - morgen 60% 50% 40% 30% über 65 Jahre 16-65 Jahre 0-15 Jahre 20% 10% 0% 1990 1995 2000 2005 2009 2015 2020 2025 Statistik: Altersgruppenverteilung 1990-2025 in RC (Variante 1) 7

3.2. KERNAUSSAGEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE FACHKONZEPTE Kernaussage Folgen und Auswirkungen Betroffene Fachkonzepte > Finanzen zuzüglich Der Bevölkerungsrückgang und die damit verbundenen Alterung der Bevölkerung werden weiter anhalten. Die bestehenden Kapazitäten an Altersbetreuung und heimen werden ansteigen. Dies äußert sich in der Quantität entsprechender Einrichtungen, sowie deren qualitativen Angebotsvielfalt. Die Zahl der Geburten wird bis 2025 zurückgehen, da sich die Anzahl der potentiellen Mütter reduziert. Sicherung von verkehrlichen Erschließungsanlagen sowie altersgerechte und behindertengerechte Instandsetzungen/ Umbauten von Gebäuden. Die Akzeptanz von Alt und Jung ist durch entsprechende Wohnformen, z.b. Mehrgenerationswohnformen, zu fördern. Die Freizeitangebote (z.b. Kultur- und Sportangebote) sind bedarfsgerecht an die Altersstruktur anzupassen. Integration der berufserfahrenen Bevölkerungsgruppen in den Arbeitsprozess. Weitere Abwanderung in Nachbargemeinden und andere Bundesländer, sowie allgemeine Werteverschiebung in der Gesellschaft hinsichtlich persönlicher Freiräume und Relation Beruf-Familie. Anzahl fachkundigen Personals sinkt weiterhin, wodurch Umschulungen und Fortbildungen an Bedeutung gewinnen. Optimale Voraussetzungen in Wohnumfeld, Verkehrsstruktur, Wirtschaftsstruktur, Bildungs- und Kulturangebote sollen die Jugendlichen an ihren Heimatort binden. > Verkehr und technische Infrastruktur > Städtebau, Wohnen und Denkmalpflege > Städtebau, Wohnen und Denkmalpflege > Kultur, Sport und Tourismus > Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Handel > Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Handel > Städtebau, Wohnen und Denkmalpflege > Verkehr und technische Infrastruktur > Umwelt > Kultur, Sport und Tourismus 8

Trotz steigender Lebenserwartung ist langfristig mit einer deutlichen Zunahme der Sterbefälle zu rechnen. Der prozentuale und absolute Anteil der unter 15-Jährigen wird sich bis zum Jahr 2025 weiter verringern. Dagegen steigt der Anteil der 65- Jährigen und Älteren. Gewährleistung der vielfältig medizinischen Ausstattungen. Überalterung der Gesellschaft: Angebot an sozialen Einrichtungen und altersgerechter Betreuung erhalten und ausbauen. Die Anzahl und Vielfältigkeit an Kinderbetreuungen und Jugendeinrichtungen sollen trotz sinkender Jugendzahlen erhalten und gesichert werden. Zeitgemäße Freizeiteinrichtungen müssen den Jugendlichen nach Bedarf angeboten werden. Die ansässigen Gewerbebetriebe sollen in hoher Verantwortung im Ausbildungsangebot vielfältig und gleichbleibend tätig werden. > Kultur, Sport und Tourismus > Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Handel Die aktuellen Trends bei der Wanderungsbewegung werden sich voraussichtlich fortsetzen und zu sinkenden Zuzügen und Fortzügen führen. Damit ist am Ende des Prognosezeitraumes eine nahezu ausgeglichene Wanderungsbilanz zu verzeichnen. Entgegenwirken der Pendlerströme und Fortzüge: Das Wirtschaftspotenzial des Standortes Reichenbach muss gestärkt und weiterentwickelt werden. Der überwiegende Anteil an Fortzügen beruht auf der vorherrschenden Arbeitsmarktsituation, welcher durch weitere Gewerbeansiedlungen entgegen zusteuern ist. > Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Handel Der Schrumpfungsprozess wird bestimmt vom Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung (55% der Gesamtbevölkerung) im Alter von unter 50 Jahren. Der bereits zu verzeichnende Mangel an Fachkräften wird weiterhin steigen. Um diesen zu erwartenden Bedarf entgegen zuwirken, müssen die weichen Standortfaktoren im Gemeindegebiet bestmöglichst beschaffen sein. > Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Handel > Städtebau, Wohnen und Denkmalpflege > Verkehr und technische Infrastruktur > Umwelt > Kultur, Sport und Tourismus 9

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