ISEK-Fortschreibung 2014/2015. Workshop am

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Transkript:

ISEK-Fortschreibung 2014/2015 Workshop am 17.02.2015

Themen 1. Annahmen zur künftigen Bevölkerungsentwicklung 2. Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2015-2030 3. Diskussion 2

Fazit aus der Analyse zur Bevölkerungsentwicklung 2005-2014 Im Zeitraum 2005 bis 2013 verlor Neustrelitz rund 1.300 Einwohner. Prognostiziert war ein Rückgang von knapp 1.500 Einwohner (Durchschnitt Szenario A und B). Seit 2011 verlief die Einwohnerentwicklung zunehmend günstiger als erwartet, weil sich die Wanderungsbilanz der Stadt deutlich verbesserte. In 2014 erreichte Neustrelitz zum vierten Mal in Folge einen Wanderungsgewinn. Die Basis dafür sind langjährig stabile Wanderungsgewinne mit dem eigenen Landkreis. Die Wanderungsverluste mit den alten Ländern haben sich kontinuierlich verringert und spielen aktuell keine Rolle mehr. In 2014 wurde sogar erstmals ein Wanderungsgewinn mit den alten Ländern erzielt. Außerdem wurden in den letzten Jahren in der Wanderung mit den anderen Landkreisen Mecklenburg Vorpommerns, mit Berlin und mit den anderen neuen Ländern anstelle von Verlusten leichte Gewinne erreicht. Vor allem der Rückgang bei den Fortzügen spielte die entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Wanderungsbilanz. Seit 2012 nahm die Einwohnerzahl in Neustrelitz wieder zu. Die erzielten Wanderungsgewinne waren so hoch, dass der Negativsaldo aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung mehr als kompensiert werden konnte. 3

Prognose der Einwohnerentwicklung 2015-2030 Einwohnerbestand zum 31.12.2014 nach Jahrgang und Geschlecht Annahmen zur Geburtenziffer Annahmen zur Lebenserwartung Variante 1 Annahmen zur Wanderung Variante 2 4

Annahmen zur Entwicklung der Geburtenziffern bis 2030 Bisherige Entwicklung: Deutlicher Anstieg der zusammengefassten Geburtenziffer von 124,6 (2005) auf 173,7 Kinder je 100 Frauen im Alter von 15-44 Jahren (2014) Annahme bis 2030: Keine weitere Zunahme der zusammengefassten Geburtenziffer Basis der Prognose Entwicklung bis 2030 Geburtenziffern der Frauen im Alter 15-44 Jahren Beispiel: Geburtenziffer der 25-jährigen Frauen Zusammengefasste Geburtenziffer Durchschnitt der Istwerte 2010-2014 6,9 Kinder je 100 25-jährige Frauen 158 Kinder je 100 Frauen im Alter 15-44 - 5% bei Frauen bis 26 Jahren +5% bei Frauen ab 29 bis 44 Jahren Sinkt um 5% auf 6,6 Kinder je 100 25-jährige Frauen in 2030 158 Kinder je 100 Frauen im Alter 15-44 5

Annahmen zur Entwicklung der Lebenserwartung bis 2030 Bisherige Entwicklung: Anstieg der Lebenserwartung in MV Bei neugeborenen Jungen von 74,0 (2003-05) auf 75,8 (2009-11) Bei neugeborenen Mädchen von 81,1 (2003-05) auf 82,3 (2009-11) Annahme bis 2030: Lebenserwartung steigt zwar weiter, aber in geringerem Tempo als bisher Basis der Prognose Entwicklung bis 2030 Lebenserwartung Bei Männer Bei Frauen Sterbetafel für neue Länder 2009/2011 wie in der Landesprognose auf 80 Jahre auf 85 Jahre 6

Variante 1: Natürliche Bevölkerungsentwicklung ohne Auswirkung von Wanderungsbewegungen 400 Geburten Sterbefälle natürlicher Saldo 300 200 170 166 163 159 157 152 149 146 141 137 135 133 131 131 130 131 100 0-100 -200-156 -158-160 -163-163 -166-167 -168-172 -173-173 -173-173 -170-169 -165-300 -400-326 -324-323 -322-320 -318-316 -314-313 -310-308 -306-304 -301-299 -296 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Infolge der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist mit einem weiteren Rückgang der Einwohnerzahl bis 2030 um fast 2.700 Einwohner zu rechnen. Ohne Berücksichtigung der Wanderungsbewegungen würde die Einwohnerzahl demnach von 20.888 in 2014 auf 18.191 in 2030 sinken. Die Anzahl der Geburten ist trotz konstanter zusammengefasster Geburtenziffer rückläufig, weil die Anzahl der jungen Frauen deutlich sinkt. Die Anzahl der jährlichen Sterbefälle geht bei steigender Lebenserwartung langfristig leicht zurück. 7

Annahmen zur Entwicklung der Wanderung bis 2030 Region Zuzug Fortzug Saldo Landkreis è (Basis 2005-14) è (Basis 2005-14/ ohne 2010) Andere Landkreise in M-V Begründung: Berlin è (Basis 2011-14) è (Basis 2011-14/ ohne 2010) ì bis 2020; è (Basis 2011-14) î bis 2020; è (Basis 2011-14) Deutliche Gewinne Leichte Gewinne Leichte Gewinne Alte Länder è (Basis 2011-14) è (Basis 2011-14) Leichte Verluste Neue Länder è (Basis 2011-14) è (Basis 2011-14) Leichte Gewinne Ausland ì ì bis 2020; î ì bis 2020; î 30 Pers. p.a. bis 2020; danach =0 è die altersgruppenspezifischen Zu- bzw. Fortzüge je 1.000 Personen bleiben konstant ì die altersgruppenspezifischen Zu- bzw. Fortzüge je 1.000 Personen steigen an î die altersgruppenspezifischen Zu- bzw. Fortzüge je 1.000 Personen nehmen ab 8

Annahmen zur Entwicklung der Wanderung bis 2030 Erläuterung anhand des Beispiels der Wanderung von Frauen im Alter 25-30 Jahren mit dem eigenen Landkreis Basis der Prognose Entwicklung bis 2030 Zuzugsrate der 25- bis 30-jährigen Frauen aus dem eigenem Landkreis Fortzugsrate der 25- bis 30-jährigen Frauen in den eigenen Landkreis Durchschnitt 2005-14 41 je 1.000 Frauen Durchschnitt 2005-14 34 je 1.000 Frauen Konstant 27 Frauen in 2015 16 Frauen in 2030 Konstant 23 Frauen in 2015 14 Frauen in 2030 Saldo +4 Frauen in 2015 +2 Frauen in 2030 9

Annahmen zur Entwicklung der Wanderung bis 2030 Erläuterung anhand des Beispiels der Wanderung von Männern im Alter 25-30 Jahre mit Berlin Basis der Prognose Entwicklung bis 2030 Zuzugsrate der 25- bis 30-jährigen Männer aus Berlin Fortzugsrate der 25- bis 30-jährigen Männer nach Berlin Durchschnitt 2012-14 6 je 1.000 Männer Durchschnitt 2012-14 12 je 1.000 Männer Konstant 4 Männer in 2015 3 Männer in 2030 Bis 2020 auf 9,5 (-20%) danach konstant 8 Männer in 2015 4 Männer in 2030 Saldo -4 in 2015-1 in 2030 10

Variante 2: Natürliche Bevölkerungsentwicklung mit Berücksichtigung der Wanderungsbewegungen 22.000 21.000 20.000 20.888 20.386 19.000 18.000 17.000 Variante 1 Variante 2 Trend aus StaLa-Prognose für Lkr. Mecklenburgische Seenplatte 18.191 17.244 16.000 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Die getroffenen Wanderungsannahmen führen dazu, dass bis 2023 die Wanderungsgewinne ausreichen um die Geburtendefizite fast vollständig auszugleichen. Erst nach 2023 fallen die Wanderungsgewinne geringer aus als die Geburtendefizite. Die Einwohnerzahl sinken dann um rd. 500 Personen. Das Statistische Landesamt (StaLa) hat für den Landkreis eine rückläufige Einwohnerentwicklung prognostiziert (-17% bis 2030). Überträgt man diesen Trend auf die Einwohnerzahl von Neustrelitz würde das einen Rückgang um rd. 3.600 Personen bedeuten. Das StaLa hat allerdings für den Landkreis keine Wanderungsgewinne sondern Wanderungsverluste angenommen. 11

Wanderungssaldo 2015-2030 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Jährliches Wanderungssaldo 2015-2030 162 130 139 108 Variante 1 Variante 2 0 0 0 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Wanderungssaldo 2015-2030 nach Regionen Ausland NL AL Berlin andere Lkr MV Landkreis Ist 2012-2014 Durchschnittlich +165 Personen p.a. 325 112-111 Variante 1 Variante 2 187 258 1496-300 -100 100 300 500 700 900 1100 1300 1500 Insgesamt wird für den Zeitraum 2015-2030 ein Wanderungsgewinn von rd. 2.700 Personen prognostiziert. Bis 2023 wird mit Wanderungsgewinnen von rd. 160 Personen p.a. gerechnet. Danach sind die Wanderungsgewinne rückläufig. Grund ist die zunehmend schwächere Besetzung der jüngeren Jahrgänge, die die höchste Wanderungsintensität aufweisen. Zwei Drittel der Wanderungsgewinne resultieren aus der Wanderung mit dem Landkreis. Die Wanderung mit dem Ausland ist mit 18% an den Wanderungsgewinnen beteiligt. Die Wanderungsverluste mit den alten Ländern werden durch die Gewinne mit den neuen Ländern ausgeglichen. Leichte Gewinne entstehen aus der Wanderung mit Berlin und mit den anderen Landkreisen in MV. 12

Wanderungssaldo 2015-2030 Vergleich der Prognosewerte für die durchschnittlichen Wanderungssalden p.a. nach Regionen mit den Istwerten Ausland NL AL Berlin andere Lkr MV Landkreis -20-21 -11-7 -10 7 9 15 12 20 22 20 16 28 41 Istwert 2013/2014 Istwert Referenzzeitraum Prognosewert 94 109 111-40 -20 0 20 40 60 80 100 120 Für die meisten Regionen fallen die prognostizierten Wanderungssalden geringer aus als die Istwerte. Die deutlichen Verbesserungen der Wanderungssalden mit den alten Ländern und mit den anderen Landkreisen in MV in 2013 und 2014 wurden nicht fortgeschrieben. Bei der Wanderung mit Berlin wird angenommen, dass infolge der weiteren Anspannung auf dem Berliner Wohnungsmarkt dauerhaft leichte Wanderungsgewinne erzielt werden können. Einzig die Prognosewerte für die Wanderung mit dem Ausland fallen deutlich höher aus als in der Vergangenheit, weil mit einem höheren Zuzug von Asylbewerbern gerechnet wird. 13

Rückkopplung der Wanderungsbewegungen auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung 180 170 160 150 140 130 120 340 330 320 310 300 290 280 170 Variante 1 Variante 2 Anzahl Geborene 162 152 146 140 135 131 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 326 Variante 1 Variante 2 Anzahl Gestorbene 326 326 322 318 308 296 Da die Zu- und Fortzüge die Personenanzahl in den einzelnen Jahrgängen verändern, kommt es auch zu Rückkopplungen auf die natürliche Einwohnerentwicklung. So ist die Zahl von Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren in Variante 2 (mit Wanderung) etwas höher als in Variante 1 (ohne Wanderung). Dieser Effekt führt ab 2020 zu ca. 10 Geburten mehr im Jahr. Durch die Wanderungsgewinne bei den Altersgruppen über 55 Jahren ergeben sich in Variante 2 mehr Todesfälle als in Variante 1. Per Saldo ist das Geburtendefizit im Zeitraum 2015-30 in Variante 2 sogar geringfügig höher als in Variante 1 (76 Personen). 270 260 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 14

Einwohnerentwicklung 2015-2030 Fazit Wanderungsgewinn 0 2267 Variante 1 Variante 2 Geburtendefizit 2669 2745 Sterbefälle 5000 5210 Geburten 2331 2465 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 Aufgrund der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist bis 2030 mit einem Einwohnerrückgang von rund 2.700 Personen zu rechnen. Bei einem vorsichtig optimistischen Ansatz zum künftigen Wanderungsverhalten kann davon ausgegangen werden, dass ca. 80% des Geburtendefizits durch Wanderungsgewinne kompensiert werden können. Entscheidend dafür sind vor allem die Wanderungsgewinne mit dem eigenen Landkreis. Die größte Unsicherheit besteht bei den Wanderungsgewinnen mit dem Ausland (Größenordnung 300-400 Personen). 15

Nächste Schritte (1) Analyse Wohnungsbestand und Leerstand zum 31.12.2014 Analyse der Entwicklung der Haushalte 2005-2014 Haushaltsprognose bis 2030 Wohnungsbedarfsprognose bis 2030 und Schlussfolgerungen zur künftigen Entwicklung des Wohnungsangebots bis 2030 Kommunikation und Abstimmung der Ergebnisse in einem weiteren Workshop? 16