Der deutsche und europäische Pelletmarkt Aktuelles und Trends

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41 R Korea, Rep. 48,7. 42 W Österreich 48,2. 43 T Slowenien 48,1. 44 R Italien 48,0. 45 W Russland 48,0. 46 U Bulgarien 47,5.

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Transkript:

Jens Dörschel, Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) Fachreferent für Politik und Umwelt Der deutsche und europäische Pelletmarkt Aktuelles und Trends Klimaschutzwirkung von Waldschutz und Holzverwendung -5. Workshop der Verbände- und Dialogplattform Wald in Berlin am 12.-13. Februar 2015

Pelletmarkt in Deutschland und deutscher Pelletaußenhandel

Deutsche Pelletproduktion seit 2007 immer mehr als 10 % über Verbrauch d.h. Pelletproduktion hält bisher mit maßvoll wachsendem Pelletbedarf Schritt

Deutschland seit Jahren mit Exportüberschüssen Außenhandelsbilanz 2013 Pelletausfuhr ca. 720.000 t Pelleteinfuhr ca. 540.000 t Exportüberschuss ca. 180.000 t Pelletimporte nehmen zu, wenn inländisches Preisniveau steigt!

Ausblick auf vorläufige Außenhandelsbilanz 2014 (mit Daten bis November) 2013 2014 (bis Nov.) Veränderung 2014 ggü. 2013 Pelletausfuhr(t) 720.000 580.000-140.000 Pelleteinfuhr(t) 540.000 340.000-200.000 Exportüberschuss (t) 180.000 240.000 + 60.000 Einfuhr aus den USA (t) 43.500 25.000 bisher -18.500 Pelletimporte sinken wieder (auch aus den USA), Pelletausfuhren aber auch insgesamt steigt Exportüberschuss wieder

Pelletimporte bisher vor allem aus den Nachbarländern

Zwischenfazit: Deutschland ist seit 10 Jahren ohne Unterbrechung Pelletexportland Pelletimporte gibt es trotzdem v.a. aus Nachbarländern Importe aus USA versorgen bisher nur 1-2 % der deutschen Pelletheizungen Gegen Pelletimporteaus den USA sprechen Gefahren für Pelletqualitätund dezentrale Distribution Pelletimportesteigen bei steigenden Pelletpreisen auch bei hoher heimischer Produktion

Prognose für die Entwicklung des deutschen Pelletmarktes

Prognose für zukünftigen Pelletbedarf 1, 2 Gesamt Zunahme (Netto 2 ) 2014 2050 Gesamt Jährlich Anlagen 358.000 925.000 567.000 35.000 Pelletverbrauch(t) 1,8 Mio. 5-6 Mio. 3-4 Mio. ca. 100.000 Holzbedarf (Fm) 4 Mio. 11-13 Mio. 7-9 Mio. ca. 225.000 1 bei 2 % Wachstum der Installationszahlen ggü. Schnitt der letzten 5 Jahre 2 nach Abzug der außer Betrieb genommenen Anlagen (nach 20-Jahren)

Quelle: BDH 2014 knapp 6 Mio. Ölheizungen sind erneuerbar zu ersetzen Heizungsmarkt könnte mehr als 1 Mio. Pelletheizungen aufnehmen!

Mögliche Quellen von Holz für zusätzliche Pelletheizungen in D jeweils mehrere Mio. Fm aus reduziertem Bedarf in EEG-Anlagen aus reduziertem Bedarf in energetisch sanierten Gebäuden, die ganz oder tw. mit Holz heizen Entlastung des Holzmarktes durch geringere Inanspruchnahme von Altholz, Industrieholz, Landschaftspflegeholz und Industrie- und Sägerestholz Entlastung kommt indirekt auch der Pelletproduktionzugute, auch wenn diese nur Sägenebenprodukte und Industrieholz verarbeitet

Zwischenfazit: Ausbau der Pelletproduktion hielt bisher mit wachsendem Pelletbedarf Schritt bis 2050: Pelletbedarfvon 5-6 Mio. t bei knapp 1 Mio. Anlagen (Steigerung des Holzbedarfs um jährlich 0,225 Mio. Fm) Entwicklung könnte zu Importbedarf führen, wenn Holz auf heimischem Markt nicht mobilisierbar ist Hindernisse für Pelletimporteaus Übersee: Erhalt der Pelletqualität, Distributionslogistik

Pelletmarkt weltweit

EU verbraucht mehr als sie produziert Nordamerika verbraucht weniger als es produziert EU importiert v.a. aus Nordamerika

Zwischenfazit: EU-Länder verbrauchen mehr Pellets als sie verbrauchen Lücke wird vor allem aus Nordamerika geschlossen

Pelletmarkt in der EU

Pelletproduktion in der EU: D führend, aber mittlerweile weit verbreitet

Reiner Wärmemarkt: Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich Vorrangig Strommarkt: Großbritannien, Belgien, Niederlande, Polen hohe Anteile in beiden Märkten: bisher Schweden und Dänemark

Große Handelsdefizite: Länder mit Pelletverstromung(GB, B, NL, S, DK) Ausnahme: I Länder mit wenig Wald (zw. 10 und 22 %): GB, B, NL, DKbzw. Wald schlechter Qualität (I)

Welche EU-Länder importieren woher? Übersee EU-Land mit größter Exportmenge Großbritannien 3.041.000 t Lettland: 165.000 t Italien 374.500 t Österreich: 347.500 t Dänemark 500.500 t Lettland: 706.000 t Belgien 750.500 t Niederlande: 78.000 t Schweden 271.500 t Estland: 177.500 t Niederlande 448.500 t Belgien: 45.000 t Importe aus Übersee insb. nach GB, aber auch B, DK, NL(wg. Kraftwerken)

Markt für Pelletkessel in Europa (2013) Bestand (2013) Installationen (2013) Deutschland 221.300 28.000 Italien 202.500 12.000 Österreich 111.300 10.200 Frankreich 40.000 8.400 Polen 32.000? in Nord-und Mitteleuropa überwiegen Pelletkessel ggü. Pelletkaminöfen

Markt für Pelletkaminöfen in Europa (2013) Bestand (2013) Installationen (2013) Italien 1.900.000 195.000 Frankreich 290.000 94.000 Deutschland 100.300 15.000 Spanien 81.400 26.100 Österreich 42.000 4.500 in Südeuropa überwiegen Pelletkaminöfen (insb. Italien, Spanien und Frankreich)

Zwischenfazit: EU-Gesamthandelsbilanz bei Pellets darf Blick für völlig unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen EU-Ländern nicht verstellen: Pelletimporteurev.a. GB, I, DK, B, S, NL Importe aus Übersee (USA) insb. nach GB, aber auch B, DK, NL D versorgt mit einigen anderen EU-Ländern verschiedene europäische Pelletmärkte mit

Gesamtfazit Holzbedarf für Pelletheizungen kann bisher in D gedeckt werden Frage, ob Pelletherkunft vertretbar ist, stellt sich v.a. dort, wo Pelletverbrauch im Inland nicht gedeckt werden kann d.h. dort, wo Pellets in Kraftwerken verstromt und mitverbrannt werden (große Ausnahme: Italien!) und gleichzeitig wenig Wald bzw. Wald niedriger Qualität vorhanden ist Wenn man Pelletimporteaus Übersee verringern will, dann sollte man die Verstromung von Pellets in Kraftwerken stoppen Stattdessen besser auf allmähliche Entwicklung des Wärmemarktes setzen

Holzpellets - Wärme mit Zukunft! Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.v. (DEPV) Deutsches Pelletinstitut GmbH (DEPI) Neustädtische Kirchstraße 8 10117 Berlin Tel.: 030 6881599-55 Fax: 030 6881599-77 info@depv.de www.depv.de info@depi.de www.depi.de

Woher kann das Holz für zusätzl. Pelletheizungen kommen?

Holzrohstoffbilanz von Prof. Mantau (2010)

Welches Holz setzen die deutschen Pelletproduzenten ein? Anteil Sägenebenprodukte 85-90 % Industrieholz 10-15 % Sägenebenprodukte = Hauptbasis für deutsche Pellets kein Einsatz von Sägeholz und Altholz nur vereinzelt Einsatz von Waldrestholz

Theoretisches Rohstoffpotenzial für die deutsche Pelletproduktion Menge Sägenebenprodukte Industrieholz (Laub- und Nadelholz) Gesamt Bedarf für 0,9 Mio. Anlagen (2020) bisheriger Pelletverbrauch(2014) 13-15Mio. m 3 = 6-7 Mio. t 35 Mio. m 3 = ca. 16 Mio. t 48-50 Mio. m 3 = 21-22 Mio. t 5 Mio. t= 11 Mio. Fm 1,8 Mio. t = 4 Mio. Fm Quellen: DeSH 2014 und Mantau 2012

Mögliche Entwicklungen der zukünftigen Holznutzung Stilllegung von EEG-Holzkraftwerken (verstärkt ab 2020)? Verminderung des Scheitholzbedarfs in Privathaushalten? Einstellung der Pellet-Mitverfeuerung in Kraftwerken der Nachbarländer? Aufbau oder Abbau von Kapazitäten in der Sägeindustrie (Laubholz vs. Nadelholzeinschnitt)? Aufbau oder Abbau von Kapazitäten in der Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie? Pelletierung von Laubholz (SNP, Industrieholz)? zusätzliche Holzmobilisierung vs. Nutzungsverzicht (Waldnaturschutz)? mehr Pelletimporte, weniger Exporte?

Zukünftige Entwicklung der Kapazitäten in der Sägeindustrie? Anteil Nadelholzeinschnitt 96 % Laubholzeinschnitt 4 % Waldumbau zu mehr Laub-und Mischwäldern findet statt! angesichts von Klimawandel nicht umkehrbar Abbau von Kapazitäten bei Nadelholz- Sägewerken? Aufbau von Laubsägewerken?

Produktion von Pellets aus Laubholz? Reine Pellets aus Laubholz technisch möglich (mit leicht veränderter Produktionslinie) Beimischung bis 10 % ohne Umstellungen möglich Wenn Laubsägewerke entstehen, werden Pelletwerke auch verstärkt Laub-Sägenebenprodukte verarbeiten. Wenn preislich darstellbar, werden Pelletwerke auch verstärkt Laub-Industrieholz verarbeiten. Preis für Buchen-Industrieholz derzeit anderthalb bis zwei mal so hoch wie für Nadel-Industrieholz Pelletierung von Buchen-Industrieholz derzeit preislich nicht darstellbar Verarbeitung von Eiche, Pappel, Weide und Robinie darstellbar

Entwicklung der Kapazitäten der Holzwerkstoffindustrie? Aufbau noch weiterer Werke? Abbau von Kapazitäten (z.b. bei Spanplattenwerken)? Wäre im Falle des Abbaus von Kapazitäten die Pelletproduktion Ursache oder nur Sündenbock? höhere Rohstoffeffizienz?

Zusätzliche Holzmobilisierung? Zunahme der Nutzholzmengen aus Kleinprivatwald, Aufforstung(z.B. TÜPs), Kurzumtriebsplantagen, Landschaftspflegeholz und Agroforstsystemen abnehmende Holzmengen durch Waldnaturschutz (5 %-Ziel, Totholzkonzepte etc.) in der Gesamtbilanz eher Minus wahrscheinlich

Energetische Holznutzung in Privathaushalten (2010) 24,6 Mio. m 3 Scheitholz starke winterabhängige Schwankungen! keine lineare Zunahme 2,3 Mio. m 3 Pellets 1,4 Mio. m 3 Holzbriketts 6,3 Mio. m 3 andere Holzbrennstoffe Scheitholz dominiert den Hausbrand! Brennholzbedarf durch Gebäudesanierungen vermindern! Modernisierung des Bestands an Holzöfen (Effizienz, Immissionsschutz)! Wirkung der novellierten 1. BImSchV?

Grenzen der Mobilisierung von Scheitholz für andere Holznutzungen Zunahme von Lustbrennenund Lustheizenals Zeichen der Naturverbundenheit (preisunabhängig) selbst geworbenes Scheitholz aus Kleinprivatwald, Hausgärten (1,9 Mio. Fm) und Landschaftspflegeholz (0,7 Mio. Fm) nur zum Teil und sehr aufwändig für Holzindustrie mobilisierbar Anteil von Stückholz aus Kleinprivatwald und Waldrestholz an 21,9 Mio. Fm Stückholz aus dem Wald von Mantau nicht quantifiziert, dürfte aber hoch sein Übergewicht von Laubholz beim Scheitholz (57 %) nicht genutztes Scheitholz leider nur zum Teil für Holzindustrie und für Holzpellets mobilisierbar!

Entwicklung der energet. Holznutzung in Anlagen > 1 MW Anlagentyp 2011 reine EEG-Anlagen 27,2 % 6,15 Mio. Fm reine Wärmeanlagen 16,5 % 3,7 Mio. Fm Holzindustrie 56,3% 12,7 Mio. Fm Wie viele reine EEG-Anlagen werden nach Auslaufen der EEG-Vergütung weiter betrieben werden? Altholzkraftwerke (A 3- und A4-Holz)? Wie wird sich die energetische Holznutzung in der Holzindustrie entwickeln, wenn Strom nicht mehr nach EEG vergütet wird? v.a. Eigenstromerzeugung und Prozesswärme?

Holzsortimente in Anlagen > 1 MW Brennstoff 2010/2011 Altholz 43,7 % 9,9 Mio. fm SNP u. Industrieresth. 14,4 % 3,25 Mio. fm Industrieholz 3,4 % 0,75 Mio. fm Waldrestholz 16,9 % 3,8 Mio. fm Rinde 9 % 2 Mio. fm Landschaftspflegeholz 11,3 % 2,6 Mio. fm Pellets 0,1 % 22.600 fm sonstiges Holz 1,1 % 0,25 Mio. fm Nutzung von belastetem Altholz Altholz Klassen A 3 & A 4 weiter in Großanlagen verstromen! Finanzierung über Abfallwirtschaft Anteil belasteten Altholzes in Kraftwerken > 1 MW?

Zwischenfazit Holz für die zusätzl. Pelletproduktionkann vorwiegend aus reduziertem Bedarf in EEG-Anlagen und in Privathaushalten (Scheitholz) kommen (jeweils mehrere Mio. Fm) Entlastung des Holzmarktes durch geringere Inanspruchnahme von Altholz, Industrieholz, Landschaftspflegeholz und Industrie-und Sägerestholz Entlastung kommt indirekt auch der Pelletproduktionzugute, auch wenn diese nur Sägenebenprodukte und Industrieholz verarbeitet