Die Verletzung des vorderen Kreuzbands - eine vermeidbare Sportverletzung? - M. Kupfer/ Kupfer. M atr Chemnitz www.rehaklinik-online.de
HYPOTHESE Vordere Kreuzbandverletzungen sind typische Sportverletzungen. Diesen können spezifische Präventionsmaßnahmen zugeordnet werden.
Zielbestimmung Erfassung u. statistische Sicherung besonders gefährdeter Personengruppen Tätigkeiten Recherche präventive Maßnahmen konkrete Zuordnung Empfehlungen für gefährdete Personengruppen und Sportarten Bewegungsmechanismen
Der Kreuzbandriss
Auswertung 944 Fälle 94 Fälle Tätigkeitsauswertung nicht möglich 850 Fälle
Häufigste Unfallart? 850 Fälle Arbeits- u. Schulunfälle 96 Freizeitunfälle 754 Sportunfälle 30 Sportunfälle 559 Unfälle (kein Sport) 66 Unfälle (kein Sport) 195
Sportunfall! 66 30 Sportunfall? 195 559 Freizeit Sport Freizeit Arbeit Arbeit Sport Freizeitunfall - 88% Sportunfall - 69 %
Alters- und Geschlechtsverteilung Anerkennung, Stolz, Konkurrenzdenken, Eitelkeit! Anzahl 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Geschlechtsspezifische Altersverteilung 73 53 172 49 117 37 17 1 14 6 0 5 3 0 0-10.11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 ab 71 Männer Alter 42 Frauen Insgesamt mehr Männer (70,1%) als Frauen (29,9%) Verletzungen zu über 92,5% in Freizeit geschlechtsspezifisch unterschiedliche Amplituden Frauen 11-20 Jahre Männer 21-30 Jahre
Sportartspezifität Sportarten Volleyball allg. Sportunfall Handball alp. Skilauf Anzahl nach Sportarten 27 36 44 113 Anzahl 1. Fußball (282/47,9%) 2. Alp. Skilauf (113/19,2%) 3. Handball (44/7,5%) 4. Allg. Sportunfall (36/4,2%) 5. Volleyball (27/4,6%) Fußball 282 0 100 200 300 Anzahl
Verteilung im Tagesverlauf Anzahl 250 200 150 100 50 0 Bezug zur Tageszeit 207 177 73 58 44 10 13 6 0 1 morgens mittags nachmittags abends Unbekannt Freizeittätigkeit Mehr am Nachmittag und abends Arbeits- Schulsport Mehr mittags und vormittags Tageszeit Freizeitunfall Arbeits- Schulsport
Verteilung im Jahresverlauf Verlaufen relativ konstant saisonal bedingte Abweichungen Sportunfälle im Jahresverlauf 100 90 87 80 70 71 Anzahl 60 50 40 30 20 48 48 52 51 39 38 32 32 24 24 13 Freizeitsport Arbeits- Schulsport 10 3 0 3 1 4 2 4 1 5 3 2 2 0 0 Januar Februar April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Unbekannt Monat
Beziehung zur körperlichen Hauptbetätigung 458 Aktivitätslevel 21 110 geringes Aktivitätslevel m ittleres Aktivitätslevel hohes Aktivitätslevel 1. Personen mit mittlerem körperlichen Aktivitätslevel (77,8%) 2. Personen mit geringem körperlichen Aktivitätslevel (18,7%) 3. Personen mit hohem körperlichen Aktivitätslevel (3,5%)
Fremdeinwirkung 502 1 Fremdeinwirkung 86 Fremdeinwirkung keine Fremdeinwirkung Unbekannt 14,6% mit Fremdeinwirkung 85,2% ohne Fremdeinwirkung Eigenverantwortung! im Freizeitbereich höher (15%) als im Arbeits- Schulsport (6,7%)
Bewegungsmechanismus Warum? Immer nur ab bestimmter Krafteinwirkung und prädest. Gelenkstellung X- Beinstellung, Außenrotation O- Beinstellung, Innenrotation Forcierte Außenrotation Überstreckungstrauma Fehlerdiskussion! (Lit.29)
Bewegungsmechanismus bei bestimmten Bewegungen wird das VKB verletzt durch bestimmte präventive Maßnahmen müssten diese Bewegungen verhindert werden Ab einer bestimmten Kraft!
Prävention (Vorbeugung)
Schema
Allgemeine Prävention äußere Präventionsmaßnahmen Aufsuchen von geeigneten Sportstätten Aufsuchen von Sportarten mit geeigneten Spielregeln
Prävention mit Hilfsmitteln Bandagen Haben wärmende und massierende Funktion Geben nur vermeintlichen Halt Haben mahnende Funktion > Risikobereitschaft könnte gesenkt werden Hinsichtlich der Prävention untergeordnete Rolle
Prävention mit Hilfsmitteln Orthesen Prophylaktischer Einsatz derzeit sehr umstritten Bei Sportarten ohne enorme Rotationsbewegungen geeignet Orthesen augenscheinlich nicht in der Lage den beim Unfall auftretenden Kräften ausreichend entgegenzuwirken Es ist derzeit abzulehnen einem Sporttreibenden prophylaktisch eine (rechte und linke) Orthese anzulegen
Gelenkschienen Starres Hilfsmittel Lässt keine Bewegung zu Als Prophylaxe für Sportunfälle nicht denkbar > verantwortungslos! Verwendung strikt abzulehnen!
Sportartspezifische Prävention -am Beispiel Skifahren- Signifikante Häufung ab Nachmittag Keine rasanten Abfahrten kurz bevor Skipass abläuft Wenn Muskulatur ermüdet > Pause Ausübung im Wintermonaten Sportartspezifische Kleidung! Bewegungsmechanismus
Alp. Skilauf - Bewegungsmechanismus Vermeiden von Tiefe Hocken, hohe Geschwindigkeiten, unebene Pisten Verwenden von Orthesen Als primäre Prävention NEIN Nach ausgest. Unfall sinnvoller > subj. Wohlbefinden (tertiäre Prävention) Verwendung von geeignetem Material Skistiefel muss passen Bindungsstelle muss internationalen Standards entsprechen Bindung muss individuell angepasst sein
Alpiner Skilauf- Weiterführende Gedanken Langfristiges Vorbereiten (v.a. konditionell) Männer am meisten zw. 21 und 30 Jahren betroffen Frauen am meisten zw. 31 und 40 Jahren betroffen Müssen sich unbedingt mit Präventionsmaßnahmen auseinandersetzen
Ich danke für die Aufmerksamkeit!
-ENDE DER PRÄSENTATION-