Nachhaltige Gewerbeflächen ausgezeichnete Aussichten für Kommunen und Investoren Vortrag im Rahmen des Forum Kommunale Wirtschaftsförderung 15.05.2013 Zukunftssichere Logistik- und Gewerbeflächenentwicklung IHK Nürnberg für Mittelfranken Foto: Privat
Steckbrief: Dipl.-Ing. Franz Hirsch DGNB-Auditor Dipl.-Geograf Karina Gruhler-Hirsch DGNB-Consultant Dipl.-Ing. Thilo Fischer Foto: Robertografie HFP Hirsch_Fischer_Partner, Bau-Projekte-Beratungen Eberlestr. 27a, 86157 www.hfp-augsburg.de Schwerpunkt: Hochbau: Projektsteuerung, Bauleitung, Beratungen, DGNB-Zertifizierungen (in Kooperation mit Ing.Büro Franz Hirsch), Energiemanagement, Vorträge Projekte deutschlandweit 2
Nachhaltigkeit Begriff kommt aus der Forstwirtschaft (18. Jh.) Holzentnahme und Aufforstung im Gleichgewicht Nachhaltige Entwicklung ( sustainable development ): resultiert aus Brundtland-Bericht 1987 Weltkommission für Umwelt und Entwicklung Leitsatz: Dauerhafte Entwicklung, ist Entwicklung, die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können Gro Harlem Brundtland (wikipedia) 3
Warum nachhaltige Gewerbeflächen? Herausforderungen wie Ressourcenverknappung Klimawandel Umweltkatastrophen Finanzkrisen Globale Risiken Weltweite Konkurrenz DGNB-Consultant Karina Gruhler-Hirsch verlangen ein Umdenken und Handeln Foto: Dieter Schütz/pixelio.de Perspektiven für die Bau- und Immobilienwirtschaft, für Investoren für Kommunen im Bereich der Siedlungsentwicklung, Gewerbeflächenentwicklung, 4
Die unterschätzten Risiken für Wirtschafts- und Wohnstandorte: Demografischer Wandel Fachkräftesicherung und Unternehmermangel Fehlende Ressourcen (z.b. seltene Erden) Konkurrenz anderer Wirtschaftsnationen (China) Nachhaltiges Bauen sichert den heimischen Wirtschaftsstandort Ausgezeichnete Immobilien, Stadtquartiere und Gewerbegebiete werden langfristig zum Wettbewerbsvorteil Auditierung von Immobilien und Siedlungs-/Gewerbeflächen führt zu Wertsteigerung und Akzeptanz Quelle: VDSe.V. 5
Kernfragen für Logistik- und Gewerbeflächen: Wo soll geplant und gebaut werden? Grundsatz: Sparsamer, schonender Umgang mit Grund und Boden, Einbindung in die Siedlungs- Verkehrsstruktur Was soll geplant und gebaut werden? Grundsatz: Die unverwechselbare Stadt/Kommune der kurzen Wege Wie soll geplant und gebaut werden? Grundsatz: Attraktive nachhaltige Planung in verdichteter Bauweise Rückbaumöglichkeiten Quelle: www.sisby.de / Bayer. Vermessungsverwaltung 6
Entwicklung der Zertifizierung in Deutschland Beginn: Green Building Zertifikate, v.a. aus den USA Nachteil: Standards teilweise nicht mehr zeitgemäß Liegen oft unter deutschem Standard: die Kategorie Silber der amerikanischen LEED-Zertifizierung entspricht einem üblichem Neubau in Deutschland! Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen der DGNB seit 5 Jahren z.zt. höchster Standard an deutsche Gesetzesnormen angepasst angepasst an deutsche/europäische Baukultur nachvollziehbare Zertifizierungsstufen bewertet die Gesamtperformance eines Gebäudes flexibel fortschreibbar 7
Ergebnisorientierung statt Maßnahmenorientierung Das Gütesiegel nach DGNB ist ergebnisorientiert. Aufgrund des Spielraums der DGNB-Auditoren und Fachplaner, kann der Investor das angestrebte Niveau selbst bestimmen Vorteil: Entwurfsfreiheit, keine starren Normen, Flexibilität, Finanzierbarkeit Ganzheitlicher Ansatz: - Lebenszykluskosten - Ökobilanz Betrachtung von der Wiege bis zur Bahre Quelle: DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen 8
Ausschlusskriterien für die Zertifizierbarkeit: z.b. Barrierefreiheit Quelle:freepik 9
Methodische Grundlagen der DGNB-Zertifizierung Kriterien Beispiele 10
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Dieses Gebäude wäre mit SILBER ausgezeichnet worden 12
Kosten für Realisierung des Themas Nachhaltigkeit bei Entwicklung/Bau liegen bei 0 4 % (LEED: bis 7 %) Kosten bzgl. Planungs- und Beratungskosten für DGNB- Zertifizierung (Auditor, Consultant) liegen unter 0,5 % der Gesamtkosten Prüfungsgebühren der DGNB abhängig von Größe des Gebietes (für Mitglieder günstiger) Jones Lang LaSall: Bericht Offices 2020 83 % der Entscheidungsträger in der Immobilienbranche geben an, dass das Thema Nachhaltigkeit höchste Priorität im Immobiliensektor in der Zukunft hat 13
Rolle Bauherr/Auftraggeber DGNB-Auditor: Frühzeitiger Einbezug des Auditors, am besten noch vor Beginn des Planungsprozesses Nur DGNB geprüfte Auditoren dürfen Zertifizierung beantragen Auditor berät Bauherrn auf dem Weg zur Zertifizierung Auditor ist Bindeglied zwischen Bauherr und DGNB Vertrag über Auditierung Vertrag zur Konformitätsprüfung Anmeldung des Projektes Zulassung Prüfungsergebnis Öffentlichkeitswirksame Verleihung der Urkunde an Bauherr und Auditor 14
Zertifizierungsvoraussetzungen: Gewerbegebiete (GE) Mindestgröße: 2 ha Bruttobauland (BBL) Gebiet besteht aus mind. Zwei Baufeldern und mehreren Gebäuden Es gibt öffentliche bzw. öffentlich zugängliche Räume und Infrastruktur Das Quartier weißt differenzierte Nutzungsstrukturen auf Es soll keine Widersprüche der Grundstückseigentümer zur Zertifizierung geben Das Gebiet ist mit der Umgebung durch Fuß-/Radwege vernetzt Bei reinen Industriegebieten (GI) zusätzlich: Der Industriestandort verfügt über eine natürliche oder juristische Person die flächenverantwortlich für den Standort ist. Zertifizierung befindet sich gerade in Pilotphase bei der DGNB 15
Nachhaltigkeit von Stadtquartieren Spielen zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung Bereits heute lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, 2050 sollen es 70 % sein Entwicklung mit Folgen: in Städten bündeln sich Ressourcenund Energieverbrauch, Emissionen, Flächenversiegelung Für eine DGNB-Vor-/Zertifizierung haben sich bereits zahlreiche Städte und Investoren entschieden, z.b. Ban de Gasperich, Luxemburg MILANEO, Stuttgart Waidmarkt, Köln Europaviertel West, Frankfurt am Main Le Quartier Central, Düsseldorf Potsdamer Platz, Berlin Quelle: DGNB, Stuttgart - Masterplan FaM 16
Stadtquartier Aktuelles Projekt Der HFP Auftraggeber Patrizia PE ca. 12 ha Zertifzierung Stadtquartier Hamburg-Langenhorn Quelle: Patrizia PE 17
Foto: Privat