Spezielle Bestandteile des Konzernabschlusses 297 Abs. 1 HGB spezielle Bestandteile des Konzernabschlusses: Kapitalflussrechnung (Pflicht) Eigenkapitalspiegel (Pflicht) Segmentberichterstattung (Wahlrecht) 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 1
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 297 Abs. 2 S. 1 HGB: Der Konzernabschluss hat ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Vermögenslage Konzernbilanz Ertragslage Konzern-GuV Finanzlage Kapitalflussrechnung 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 2
Zusammenhänge der Instrumente Finanzlage Vermögenslage Ertragslage Kapitalflussrechnung Bilanz GuV Einzahlungen Erträge - Auszahlungen Anlagevermögen Gezeichnetes Kapital - Aufwendungen = Veränderung liquider Mittel + Anfangsbestand liquider Mittel Vorräte Forderungen Wertpapiere Rücklagen Jahresüberschuss Rückstellungen = Jahresüberschuss = Liquide Mittel Kasse, Bank Verbindlichkeiten 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 3
Zweck der Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung im Konzern soll die Konzernbilanz und Konzern-GuV als dritte Jahresrechnung um zusätzliche Informationen ergänzen, die die Finanzlage des Konzerns abbilden und die über Herkunft und Verwendung der liquiden Mittel während der Abrechnungsperiode Auskunft geben. DRS 21 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 4
Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds (Finanzmittelbestand) ist der Bestand an Zahlungsmitteln, also Bargeld und täglich fällige Sichteinlagen, und Zahlungsmitteläquivalenten, z. B. kurzfristig fällige Geldmarktpapiere (vgl. DRS 2.6). laufende Geschäftstätigkeit Tätigkeitsbereiche Investitionstätigkeit Finanzierungstätigkeit 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 5
1 Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) 2 +/- Abschreibungen bzw. Zuschreibungen auf Gegenstände des AV 3 +/- Zunahme bzw. Abnahme der Rückstellungen 4 +/- sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen bzw. Erträge (z. B. Erträge aus der Auflösung passivierter Investitionszuschüsse, Abschreibungen auf Wertpapiere des UV und auf ein aktiviertes Disagio) 5 +/- Abnahme bzw. Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus L&L sowie anderer Aktiva, d. h. Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind (z. B. geleistete Anzahlungen für Vorräte, sonstige Vermögensgegenstände, aktive RAP) 6 +/- Zunahme bzw. Abnahme der Verbindlichkeiten aus L&L sowie anderer Passiva, d. h. Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind (z. B. erhaltene Anzahlungen für Warenlieferungen, sonstige Verbindlichkeiten, passive RAP) 7 +/- Verlust bzw. Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des AV 8 +/- Zinsaufwendungen bzw. Zinserträge 9 - sonstige Beteiligungserträge 10 +/- Aufwendungen bzw. Erträge aus außerordentlichen Posten 11 +/- Ertragsteueraufwand bzw. Ertragsteuerertrag 12 + Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 13 - Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 14 +/- Ertragsteuerzahlungen 15 = Cashflow (Mittelzufluss bzw. Mittelabfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit Indirekte Konzernkapitalflussrechnung I 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 6
Indirekte Konzernkapitalflussrechnung II 16 Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen AV 17 - Auszahlungen für Investitionen in das immateriellen AV 18 + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sach-AV 19 - Auszahlungen für Investitionen in das Sach-AV 20 + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanz-AV 21 - Auszahlungen für Investitionen in das Finanz-AV 22 + Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 23 - Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis 24 + Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 25 - Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 26 + Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 27 - Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 28 + erhaltene Zinsen 29 + erhaltene Dividenden 30 = Cashflow (Mittelzufluss bzw. Mittelabfluss) aus der Investitionstätigkeit 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 7
Indirekte Konzernkapitalflussrechnung III 31 Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des MU 32 + Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern 33 - Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des MU 34 - Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter 35 + Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 36 - Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten 37 + Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen bzw. Zuwendungen 38 + Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 39 - Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 40 - gezahlte Zinsen 41 - gezahlte Dividenden an Gesellschafter des MU 42 - gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter 43 = Cashflow (Mittelzufluss bzw. Mittelabfluss) aus der Finanzierungstätigkeit 44 zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Summe der Zeilen 15, 30 und 43) 45 +/- wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes 46 +/- konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes 47 + Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 48 = Finanzmittelbestand am Ende der Periode (Summe der Zeilen 44 bis 47) 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 8
Aufgabe: Kapitalflussrechnung Erstellen Sie aus den folgenden Angaben eine indirekte Kapitalflussrechnung in Staffelform nach der Empfehlung des DSR! Unterscheiden Sie zwischen den drei Tätigkeitsbereichen! Wie hoch ist der Finanzmittelbestand am Ende der Periode? GuV-Position Betrag in T Jahresüberschuss 10.000 Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 9.000 Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sach-AV 3.000 Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 5.000 Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 4.000 Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen 7.000 Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.000 Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 5.000 Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolid. Unternehmen 1.000 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 9
Lösung: Kapitalflussrechnung GuV-Position Betrag in T Jahresüberschuss 10.000 + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 5.000 - Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.000 = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 13.000 + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sach-AV 3.000 - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 5.000 + Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen 1.000 = Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 1.000 + Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 9.000 - Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen 7.000 = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.000 = Veränderung des Finanzmittelbestandes 14.000 + Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 4.000 = Finanzmittelbestand am Ende der Periode 18.000 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 10
Zweck des Eigenkapitalspiegel Der Eigenkapitalspiegel im Konzern auch Eigenkapitalveränderungsrechnung genannt ist eine systematische Darstellung der Entwicklung des nach seinen wesentlichen Bestandteilen gegliederten Konzerneigenkapitals, differenziert nach Gruppen von verursachenden Vorgängen. Ferner enthält der Konzerneigenkapitalspiegel eine Darstellung des Konzerngesamtergebnisses. DRS 7 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 11
Grundstruktur des EK-Spiegels Mutterunternehmen Minderheitsgesellschafter Konzerneigen-.................. kapital Stand am 31.12.01 Ausgabe von Anteilen Erwerb/Einziehung eigener Anteile Gezahlte Dividenden Änderungen des Konsolidierungskreises Übrige Veränderungen Konzernjahresüberschuss/- fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.02 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 12
Zweck der Segmentberichterstattung Die Segmentberichterstattung hat die Aufgabe über die Geschäftsbereiche und deren Bedingtheiten zu informieren, um die wirtschaftliche Leistung des Konzerns besser verstehen und die Ertrags- und Finanzkraft sowie die Chancen und Risiken der verschiedenartigen Geschäftsfelder zutreffender einschätzen und damit differenzierter beurteilen zu können. DRS 3 Erstellungswahlrecht 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 13
Segmentierung Die Segmentierung kann erfolgen nach: Produkten Märkten Regionen Es sind solange zusätzliche Segmente aufzuführen, bis mindestens 75 % der gesamten konsolidierten Umsätze durch die angegebenen Segmente erreicht sind. 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 14
Kapitelende Fragen? 11.04.2016 Prof. Dr. Scheld 15