Wohn- und Geschäftshaus Dieses Wohn- und Geschäftshaus befindet sich in Diepoldsau SG. Es nutzt den Baugrund gut aus und passt in den Dorfkern. Die Fassadenverkleidung besteht aus GFK Platten von Scobalit. Das Wohn- und Geschäftshaus Mitteldorf befindet sich an der Verbindung Dorfplatz-Schule-Kirchplatz und damit an einer städtebaulich prägnanten Stelle. Das Objekt ist das Ergebnis eines Architektur-Wettbewerbs im Jahre 2004, der von der Architektengemeinschaft Hutter und Nüesch Architekten und Jörg + Kuster gewonnen wurde. Die sehr grosse Kubatur, die infolge der maximalen Ausnutzung notwendig war, haben die Architekten durch einen L-förmigen Baukörper gebrochen und damit das Gebäude in den Kontext der Solitärbauten entlang der Strasse eingepasst. Der Neubau zeichnet sich in der Tat durch eine differenzierte Reaktion auf die Umgebung aus. Der Versatz des Bauvolumens verhindert trotz optimaler Ausnutzung eine unproportionierte Massigkeit des Baukörpers, der sich wie selbstverständlich in die Reihe der grossvolumigen Solitäre mit überwiegend Öffentlicher Nutzung einreiht. Der städtebaulich präzis eingesetzte Baukörper erlaubt das Spiel mit den jeweils unterschiedlichen und doch qualitativ gleichwertigen Wohnungsgrundrissen. Diese wiederum prägen die äussere Erscheinung der Gebäudehülle.
Hülle und Schale Der Rohbau des Gebäudes wurde in Massivbauweise mit Beton-Bodenplatten und Betondecken erstellt. Aus statischer Sicht sei die grösste Herausforderung der Gewerbeteil im Erdgeschoss gewesen, sagt Architekt Dominik Hutter von Hutter Nüesch Architekten, denn für eine variable lnneneinteilung habe man so wenig tragende Elemente wie möglich eingesetzt. Als Aussteifung fungieren die zwei Treppenhäuser aus Ortbeton. Die tragenden Innenwände bestehen aus Backstein 15 cm. Mach aussen schliessen vorgehängte, hinter lüftete Fassaden die Gebäudehülle ab.
Der U-wert der Hülle liegt bei ca. 0,18 bis D,Z W/m2K, angebracht wurden 16 cm Steinwolle-Dämmung Brandschutztechnische Auflagen erforderten Deckenrandstirnen mit einem Vorsprung von 18 Cm, um den Feuersprung von einem Geschoss zum anderen zu verhindern. Die Fassade spielt mit den Variationen offengeschlossen, bündig-rückspringend. Sie spielt mit Licht und Schatten. Ziel war es nicht, in punkto Material eine Anlehnung an die umliegenden Bauten zu erreichen, man wollte eine andere Materialsprache wählen. Zum Einsatz kamen Glasfaserkunststoff-(GFK-)Platten von Scobalit Die Architekten begeisterte die Doppellesbarkeit einer solchen Fassade. Die leichten Spiegelungen, die Assoziationen an eine Glasfassade wecken, haben sie ebenso interessiert wie das Sichtbarwerden der Unterkonstruktion. Beim verwendeten transluzenten GFK-Material sieht man neben der Plattenfarbe auch den Hintergrund. In diesem Fall ist das ein weisses Vlies, das ab Werk fix mit der Mineralwolledämmung verbunden wurde.
Eine leichte Fassadenlösung Die Unterkonstruktion der insgesamt 830 m2 GFK-Platten war so zu montieren, dass sie mit dem geforderten Fugenbild von 5 mm und mit den Grenzabständen übereinstimmte. Dazu arbeitete der Polier auf dem Bau mit einem Lasergerat. Jede Platte wurde einzeln gemessen und entsprechend bestellt Zur Fixierung auf der Aluminium-Unterkonstruktion mussten sowohl diese wie auch die Platten mit Fix- und Gleitpunkten ausgestattet sein, denn die Ausdehnungen von GFK und Aluminium ist ähnlich. Der Fassadenbauer hätte für diese Fassade in Faserzement wie auch bei Glas wohl einen Kran benötigt hätte, bei der gewählten Lösung in GFK jedoch nicht. Auch die Plattengrössen - die grösste hatte die Masse 2,96 m x 1,47 m hätten in anderen Materialien ein sehr grosses Gewicht aufgewiesen: Die Scobalitplatten wiegen 6 kg/m 2, bei Glas liegt der vergleichbare Wert hei 50 kg. Dazu hätte die Unterkonstruktion bei anderen Materialien viel stärker dimensioniert sein müssen -alles Mehraufwendungen im Vergleich zu den verwendeten GFKPlatten. Mit dem hier gewählten, hinter lüfteten Fassadensptlatten war durch dessen Lagentrennung zudem ein wirksamer Schallschutz realisierbar