Seite 1 von 5 Weihnachten im Erzgebirge- Annaberg-Buchholz mit Besuch der Manufaktur der Träume und der großen Bergparade am 19. Dezember 2010 Vorfreude schönste Freude, Weihnachtszeit schönste Zeit Im Dezember 2009 machte sich die Arbeitsgruppe Bildungsreisen Gedanken über die Reisen/Tagesreisen für die Jahre 2010/11. Auch die Weihnachtsreise spielte dabei eine Rolle. Was machen wir 2010, was könnte unseren HörerInnen gefallen? 2008 war es die Bergparade in Schneeberg, 2009 die Mettenschicht im Marie Louise Stolln Berggießhübel Da kam uns eine Zeitungsmeldung gerade recht, in Annaberg eröffnet 2010 die Manufaktur der Träume. Frau Erika Pohl-Ströher stellt der Stadt Annaberg ca. 1.500 Exponate erzgebirgischer Volkskunst zur Verfügung. Sie übergab bereits der Stadt Freiberg ihre Mineralien-Sammlung, die im Schloss Freudenstein zu sehen ist. Die wundervolle Ausstellung der terra mineralia hatten wir bereits bestaunt und uns an den prächtigen Farben und Formen erfreut. Da stand schnell fest, wir müssen auch diese neue Sammlung sehen und da könnten wir doch gleich die große Bergparade erleben. Gesagt, getan! Frau Kottlos recherchierte und traf Absprachen, wann wir das Museum besuchen können, wo wir Essen können In die Sommersemesterbroschüre 2010 wurde die Fahrt aufgenommen und innerhalb weniger Tage war sie ausgebucht. Nun ist der große Tag gekommen. Mit großen Erwartungen pünktlich um 7:00 Uhr waren alle Mitreisenden zur Stelle. Große Freude unser Schneefahrer Günther war wie immer gutgelaunt mit vo der Partie. Bei leichtem Schneefall begann unsere Reise, durch eine bezaubernde Winterlandschaft, begleitet mit erzgebirgischer Weihnachtsmusik und vielen wertvollen Informationen, weihnachtlichen Gedichten und Geschichten. Pünktlich um 9:30 Uhr erreichten wir unser erstes Reiseziel, die Manufaktur der Träume. Das Museu umfasst eine der umfangreichsten Privatsammlungen erzgebirgischer Volkskunst im deutschsprachigen Raum und ist in drei Etagen aufgeteilt, in Sehen - Machen - Staunen. Die Gestalter wollten alle Altersgruppen und alle Sinne ansprechen. Wir wurden bereits erwartet, obwohl das Museum erst 10.00 Uhr öffnet. In zwei Gruppen begann die Entdeckung, in aller Ruhe, bevor weitere Gäste die Ausstellung besuchten. Was gab es alles zu bestaunen: alte Pyramiden, Kinderspielzeug, Bergmannsaufzüge, schwebende Engel Man kam aus dem Staunen nicht heraus, wurde an die eigene Kindheit erinnert und war ganz einfach begeistert. Gu gefallen hat uns auch in der Sonderausstellung die lebensgroße Schnitzerfigur und nicht zu vergessen die Köstlichkeiten des Schokogusch'l, denen wir leider widerstehen mussten, da wir ja noch andere Genüsse vor uns hatten.
Seite 2 von 5 In der Gaststätte Zum Neinerlaa werden auch heute alte Weihnachtsbräuche eingehalten und mit großer Freude zelebriert. Auf großen Tellern mit neun Vertiefungen wurde uns das Neinerlaa serviert. Jedes Gericht hat seine eigene Bedeutung: Linsensuppe für den Reichtum und dass einem das kleine Geld nie ausgehen möge, Rote Beete für die Schönheit, Selleriesalat für den Nachwuchs, Semmelmilchsuppe für die Gesundheit, Klöße für das große Geld, Gänsekeule für Wohlergehen und Glück, Rotkohl für reiche Ernte im Jahr, Bratwurst für Erhalt der Herzlichkeit und der Kraft und eine köstlicher Bratapfel für die Gesundheit. Ein tolles Essen und eine Erfahrung mehr. Mer hob n aah Neinerlaa gekocht, aah Wurscht un Sauerkraut; mei Mutter hot sich ogeplogt, die alte gute Haut Auszug aus Hutzenlied, Anton Günther, um 1902
Seite 3 von 5 Die Stadt Annaberg-Buchholz machte das Unmögliche möglich und transportierte die Schneemassen von der Umzugsstrecke ab. Nur so war es möglich, die Bergparade überhaupt durchzuführen. Eine halbe Stunde vor Beginn der großen Bergparade suchten wir uns einen guten Platz, denn 30.000 Besucher wollten den letzten großen Bergaufzug des Jahres 2010 miterleben. Mit großer Freude und Spannung erwarteten wir den Beginn,13:30 Uhr war es soweit. Die große Bergparade, ein vielbesuchte Höhepunkt und der Abschluss aller sächsischen Bergparaden im Jahr. Ein unvergessliches Erlebnis! Wa Schneeberg schon ein Höhepunkt, hier wurde alle Erwartungen übertroffen. 718 Trachtenträger aus 36 Vereinen, 267 Bergmusiker aus acht Kapellen von ganz Sachsen und Bergbauregionen aus Nordrhein- Westfalen, Hessen und dem Saarland zelebrieren das Brauchtum der Bergleute. Im Anschluss an die Bergparade vereinten sich alle Bergmusiker vor der beeindruckenden Silhouette der St. Annenkirche z einem großen Bergkonzert. Ganz großes Kino!
Seite 4 von 5 Da wir vor dem Kaffeetrinken noch etwas Zeit hatten, besuchten wir die einzige knappschaftliche Sonderkirche in Sachsen, die Sankt Marien. Mit der Bergmännischen Krippe kann man die enge Verbundenheit der Bergleute mit dem christlichen Glauben nachvollziehen. 25 lebensgroße Figuren - Marktfrau, Bäckerfamilie, Bergmann usw. sind zu sehen. Einfach beeindruckend, eine Meisterleistung erzgebirgischer Holzbildhauerkunst, man hat den Eindruck, die Figuren leben!
Seite 5 von 5 Nach einem guten Stück Annaberger Butterstollen und einer Tasse Kaffee, ging es durch das fest geschmückte und erleuchtete Erzgebirge wieder nach Dresden. Unserem Fahrer Günther ein großes Lob für seine umsichtige und auch fürsorgliche Fahrweise! Wir würden aber auch gern mit unserem Schneefahrer mal eine Frühlings- oder Sommerreise unternehmen. Und unsere Frau Kottlos hat wieder all ihre Schäfchen liebevoll betreut und bemuttert Vielen Dank! Allen Mitreisenden und Nichtmitgefahrenen ein schönes und geruhsames Weihnachtfest, einen guten Start ins neue Reise -Jahr 2011! Ihre Annemarie Steyer und Marion Kottlos Text: Annemarie Steyer Fotos: Marion Kottlos zurüc