Lokal Global Glokal Die Kunst der internationalen Kommunikation Dr. François Massion D.O.G. Dokumentation ohne Grenzen GmbH Copyright D.O.G. Dokumentation ohne Grenzen GmbH 2006
Inhalt Zunehmende Rolle des Internets Lokalisieren ist ein Muss Sind Sie bereit? Herausforderungen Sprachliche Technische Organisatorische Die richtige Globalisierungsstrategie Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 2
Internet-Fieber Bertelsmann: Internet-Umsatz = ca. 500 Mio. Euro (Doppelt so viel wie im Jahr 2005) Google kauft YouTube für 1.600.000.000 $ Holtzbrink-Verlag kauft StudiVZ für 100.000.000 Euro (Studenten-Community) Immer mehr Firmen setzen das Internet als fester Bestandteil Ihrer Wachstumsstrategie ein Vorteile Schnelligkeit Verbreitung Informationsqualität Interaktion mit Zielgruppe Kostengünstig Setzt aber eine Kommunikation voraus, die man im Ausland versteht Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 3
Internet als Kommunikations- und Vertriebsmittel Neue Märkte: China, Osteuropa Wachsender Bedarf nach Fremdsprachen Mehr als Information: Interaktion mit Kunden Verkauf von Produkten, Serviceleistungen Pflege von Kundenbeziehungen Support Verkehrsinformationen, Börsenkurse, Nachrichten, Versandstatus usw. Web 2.0 verändert das Internet Wachsende Zahl Internet-Anwender in China: 137 Millionen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 4
Lokalisieren ist ein Muss Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 5
Wachsender Anteil lokaler Sprachen Mehrheit der Web-Besucher spricht eine andere Sprache als Englisch Wachstum von Chinesisch und von neuen Sprachen Sie erreichen Ihre Kunden in ihrer Sprache "If I'm selling to you, I speak your language. If I'm buying, dann müssen Sie Deutsch sprechen". Ehem. Kanzler Willy Brand Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 6 Quelle: David Graddol: English Next
Ein paar Definitionen Übersetzung Text von einer Sprache in die andere zu übertragen Lokalisierung Anpassung übersetzter Inhalte auf die Besonderheiten der Zielsprache / des Ziellandes Auch als L10N (Localization) bezeichnet Internationalisierung Aufbau einer Anwendung für den globalen Markt, damit sie ohne zusätzliche Programmierung in die verschiedenen Sprachen lokalisiert werden kann (Zeichensatz, Sortierung, Datum, Adressen...) Auch als I18N (Internationalization) bezeichnet Globalisierung Prozess der Integration der Lokalisierung in ein globales Unternehmen. Betrifft die Kommunikation, Marketing, Produktentwicklung, Vertrieb und Support für den Weltmarkt Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 7
Global aber trotzdem Lokal Anpassung und Erweiterung der globalen Inhalte (muss nicht jede Seite betreffen): für manche Länder Inhalte geändert oder erweitert für ein anderes Land andere Garantieregelungen ein spezielles Produktangebot; Preise andere Vertriebswege Stellenangebote und Presseinformationen Normen und Gesetze Wie kann man dies umsetzen? Für derartige Seiten können Sie zuerst eine Übersetzung anfertigen lassen und dann Anpassung durch lokale Vertretungen/Niederlassungen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 8
Ist Ihr Unternehmen bereit? Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 9
Bereit? Einheitliche CI? Alle benötigten Sprachen? Lokale Adressen und Adressenformate? Eingabe in Formularen in allen Sprachen? Darstellung fremder Zeichen? Kein Text in Grafiken? Keine Fahnen für Fremdsprachen?... Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 10
Englisch Deutsch Französisch Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 11
Die Auslandsfalle Damit der Schuß nicht nach hinten geht: Der Kunde darf nicht merken, dass der Content aus einem anderen Land stammt Sprache, Inhalte und Design müssen auf sein Umfeld und seine Kultur angepasst sein Fehler, die Negativwerbung bringen Man merkt, dass es eine Übersetzung ist Keine lokalisierten Inhalte: Adressenformat ( State aus US-Websites), Telefon, Titel Vertriebswege Farben, Klänge Symbole, Tiere [bspw. Kuh in Indien] usw. Produkte Quelle: www.cross-cultural-coaching.com Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 12
Beispiel: Farben Unterschiedliche Signale durch die Farbe ROT Quelle: Kun-Pyo Lee & Akira Harada, Study on the Cultural Effects on User-Interface Design Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 13
Kulturdimensionen nach Hofstede Individualismus und Kollektivismus Welche Ziele sind wichtiger? Die des einzelnen oder der Gemeinschaft? Machtdistanz Bedeutung von Machtstrukturen. Egalitarismus Kulturdimensionen Kulturdimensionen Maskulinität und Feminität klare Abgrenzung der Rollen Lang- oder kurzfristige Ausrichtung Zeigt, wie groß der Planungshorizont in einer Gesellschaft ist. Risikobereitschaft und Unsicherheitsvermeidung Wie hoch ist die Bereitschaft Risiken einzugehen und ohne direkte Sicherheit zu leben Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 14
Setzen Sie die richtige Technologie ein? Herkömmlicher Aufbau: Statische HTML-Dateien Je Sprache eine Website Dezentrale Herstellung Hantieren mit unterschiedlichen Zeichensätzen und Codierungen Probleme: Technische Probleme: Anzeige unterschiedlicher Zeichen, Eingabe Abweichung vom CI Kosten für die Verwaltung und Wartung dieser Websites Uneinheitlichkeit Nicht immer zeitgleiche Übersetzung in allen Sprachen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 15
Kritische Faktoren der Lokalisierung Inhalt Kultur & Politik Technologie Sprache Vermittlung anspruchsvoller Inhalten an Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichem Hintergrund Unterschiedliche Bildungssysteme Gesetzliche Vorgaben (z.b. China) Tabus, Geschichte, Kultur, Beispiele, Religion, Hautfarben, Minderheiten, Aberglaube, Farben und Symbole... Landkarten (z. B.: China /Taiwan) Technischer Internet-Zugang Anpassung von Dateien und Applikationen, Papierformate Grafiken, Schaltflächen Textlänge Sortierung, Syntax, Worttrennungen, Sonderzeichen, Suchmechanismen, Dateneingabe Sprachliche Varianten (z.b. Spanisch, Englisch) Stil (versch. Zielgruppen) Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 16
Sprachliche Herausforderungen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 17
Mögliche Übersetzungsprobleme Unterschiedliche Übersetzer = Unterschiedliche Qualität Uneinheitliche Terminologie Wiederholungen werden nicht erkannt und mehrfach (unterschiedlich) übersetzt Manche Inhalte nur übersetzt und nicht lokalisiert Texte in Grafiken oder PDF-Dateien nicht übersetzt Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 18
Webautor und Übersetzer Was kann der Webautor tun? kulturneutrale Texte verfassen und auch kulturneutrale Grafiken und Symbole verwenden Was soll der Übersetzer mitbringen? Qualifizierung und mehrjährige Lokalisierungserfahrung Gute Kenntnisse der lokalen und kulturellen Besonderheiten des Ziellandes Einsatz moderner Übersetzungstechnologien (CAT-System wie Trados) Arbeit mit einer firmenspezifischen Terminologie (Benennungskonsistenz) CAT = Computer-Aided Translation = Übersetzungsdatenbank Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 19
Technische Herausforderungen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 20
Technische Herausforderungen Es geht um mehr als nur Übersetzungen Die lokalisierten Dateien müssen in jeder Sprache funktionieren Neue Medien Formate, Links, Codierung ( UTF-8 und Unicode) Programmcode und Scripten Videos Flashanimationen Tonaufnahmen Tutorials Softwareanwendungen (z.b. Kostenrechner) Das muss der Übersetzungsdienstleister auch gewährleisten! Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 21
Von HTML bis CMS-Content Content Management Systeme ersetzen althergebrachte statische HTML-Seiten CMS helfen, Probleme aus alten Website-Strukturen (HTML + getrennte Sites) in den Griff zu bekommen. Herausforderungen: Dynamischer Content: Fortlaufende Aktualisierung in mehreren Sprachen Änderungen müssen schnell erkannt und übersetzt werden Globaler Content und lokaler Content sollen schnell und eindeutig gekennzeichnet werden CMS Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 22
Der Übersetzungsprozess Deutsch Fremdsprachen XML Content Text vorbereitet Terminologie extrahieren Übersetzen QA der Übersetzung Technische Prüfung Wiederverwendung CAT = Computer-Aided Translation = Übersetzungsdatenbank CAT & Term Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 23
Organisatorische Herausforderungen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 24
Der steinige Weg der Lokalisierung Heutige Praxis in vielen Unternehmen: Dezentrales Management der Redaktion und der Übersetzungen Lokale Übersetzungen Übersetzung und technische Aufgaben getrennt gelöst (z.b. Lokalisierungstest von Softwareelementen) Probleme: Höherer Verwaltungsaufwand und Gesamtkosten (doppelte Aufgaben: Vorbereitung, Verteilung) Mangelhafte Kommunikation, Informationsverlust Uneinheitliche Terminologie und Qualität Zeitverzögerung: Nicht alle Sprachen zeitgleich CI nicht immer in allen Sprachen einheitlich Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 25
Vorteile zentraler Prozesse 1. Zuverlässige Produktionszeiten und Termine 2. Einheitliche Qualität der Inhalte und Übersetzungen 3. Effizienz: Keine doppelte Arbeit je Land Rasche Aktualisierungen Alle Sprachversionen konsistent Bessere Kostenverfolgung Bessere Kommunikation Zentrale Terminologie 3 1 2 Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 26
Ablauf einer Website-Lokalisierung Internationalisierung des Inhalts 1. Vorbereiten der Inhalte für die Übersetzung 2. Übersetzung, Terminologiearbeit und Qualitätskontrolle 3. Lokalisierung und Anpassung bestimmter Inhalte 4. Test lokalisierter Websites 5. Endkontrolle und Freigabe Die Lokalisierung von Web-Inhalten ist ein fortlaufender Prozess Export des Textes für die Übersetzung Prüfen der lokalen Anforderungen Terminologieextraktion Übersetzen mit CAT Tool Qualitätssicherung Lokalisierung bestimmter Inhalte Fortlaufende Aktualisierung Endkontrolle und Freigabe Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 27
Vorbereitung der Lokalisierung Alle erforderlichen Daten und Informationen in einem "Localization Kit" Dateien einschl. Grafiken und Multimedia-Dateien Beschreibung des Aufbaus der Website und der technischen Besonderheiten der Dateien z. B. bei Seiten, die ausgiebig Scripten verwenden. Kommentare in Script-Dateien sind für die Übersetzung nützlich Angabe der Technologien und Softwaren, mit denen die Website aufgebaut wird (CMS, Datenbankversion, Codierung der Zeichen usw.) Referenzmaterial und Terminologievorgaben Style guide Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 28
Fortlaufende Aktualisierung Fortlaufende Kooperation zwischen Dienstleister, Unternehmen und Niederlassung verkürzt die Erstellungszeiten und senkt die globalen Lokalisierungskosten der Webinhalte Setzt eine gut eingespielte Kommunikation und Integration voraus Mehrwert- Netzwerk Web- Autor Lokalisierungs- Dienstleister Regionalvertretung Unternehmen Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 29
Die richtige Globalisierungsstrategie Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 30
Globalisierung planen (1) Technik und Aufbau Das CMS soll multilinguale Websites unterstützen (Unicode, Eingabemöglichkeit in einer Sprache wie Japanisch o.ä.) Regelmäßige Aktualisierung in mehreren Sprachen planen (Erkennung von Unterschieden, Arbeit mit Translation Memories) Navigationskonzept für alle Sprachen (Sprachenliste statt Fahnen, kein unbeabsichtigtes Zurückspringen auf die Hauptsprache) Sprachentags in XHTML/HTML oder XML verwenden Sprach- und kulturneutrale Schaltflächen und Grafiken Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 31
Globalisierung planen (2) Management und Organisation Legen Sie interne globale Standards fest (Aufbau, CI, Prozesse, Formate, Terminologie) Pflegen Sie eine Terminologie in allen Sprachen Regionalvertretungen im Redaktions- bzw. Review-Prozess einbeziehen Bauen Sie Kontrollmechanismen ein. Qualitätssicherungssoftware (z.b. ErrorSpy) für die Übersetzung Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 32
Globalisierung planen (3) Den geeigneten Lokalisierungspartner einsetzen Es geht um mehr als Übersetzen: Partner muss Technologien beherrschen (Softwarelokalisierung, Scripten, Multimedia...) Alle Sprachen anbieten Ein Qualitätskonzept haben: Messbare Qualität Einheitliche Qualitätsstandards in allen Sprachen Übersetzungstechnologien (CAT, Terminologie, Qualitätssicherung) Zentrales Projektmanagement Ziel: Integration des Partners in die eigenen Prozesse (Interaktion zentral und auch mit lokalen Niederlassungen) Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 33
Danke für s Zuhören! Kontakt: François MASSION E-Mail: francois.massion@dog-gmbh.de Tel.: 07152 / 354 11-10 Wir nehmen Qualität beim Wort. 21. Januar 2008 34