SSV Fortbildungsprogramm Ski Alpin 2013/14. Bewegungen beim Skifahren auf den Punkt gebracht

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Transkript:

Bewegungen beim Skifahren auf den Punkt gebracht Jeden Sommer stehen die Mitglieder der SSV-Lehrteams vor der Aufgabe ein attraktives und lehrreiches Fortbildungsprogramm für den kommenden Winter zu erarbeiten. Dieses Programm bildet die Grundlage für die meisten Fortbildungen und hat daher großen Einfluss auf die Zufriedenheit unserer LehrgangsteilnehmerInnen und den Erfolg unseres Fortbildungskonzepts. Aus diesem Grund versuchen unsere Lehrteams jedes Jahr aufs Neue aktuelle und konstruktive Inhalte in einem spannenden Programm zu präsentieren. Die Idee für ein neues Fortbildungsprogramm entsteht dabei meist schon in den Wintern zuvor. Oftmals werden aufbauend auf den Erfahrungen und Eindrücken, die unsere Bundesund Landesausbilder auf den Aus- und Fortbildungslehrgängen gewinnen, Ideen geboren. Auch neue Lehrpläne und Ausbildungsunterlagen können wie in der vergangenen Saison - die Ideen für ein Fortbildungsprogramm liefern. Unabhängig davon verfolgt jedes Fortbildungsprogramm das Ziel die Lehrgangsteilnehmer skitechnisch weiterzuentwickeln und methodisch mit neuen Ideen zu versorgen, sodass diese ihre Skilehrerkompetenz um einen Baustein erweitern. Auch in der kommenden Saison haben unsere Lehrteams den Anspruch diese Ziele zusammen mit unseren Lehrgangsteilnehmern in einer konstruktiven und positiven Atmosphäre zu erreichen und sich dadurch gemeinsam weiterzuentwickeln. Das Fortbildungsprogramm-Alpin für die Saison 2013/2014 knüpft inhaltlich an das letztjährige Programm an. Darin wurde die Technikphilosophie des im Jahr 2012 neu erschienenen DSV Skilehrplan Alpin vorgestellt und erfahren. Da diese Inhalte auch im aktuellen Programm immer wieder aufgegriffen werden, besteht auch in dieser Saison die Chance, die wichtigsten Informationen zum neuen Lehrplan aus erster Hand vermittelt zu bekommen. Aufbauend darauf stehen im aktuellen Fortbildungsprogramm situationsbedingte Bewegungsausprägungen im Vordergrund. Diese werden anhand unterschiedlicher Situationen - im Bezug auf Gelände, Schneebeschaffenheit, Tempo und Radius in der Gruppe erarbeitet. Viel und besonders variabel Skifahren ist also auch diese Saison wieder wichtiger Bestandteil unserer Fortbildung. Ausgehend davon wollen wir ein gemeinschaftliches und präzises Bewegungsverständnis entwickeln. Von besonderer Bedeutung werden dabei Tipps und Korrekturen sein, die in den Fokus rücken, WIE wir uns in einer bestimmten Situation verhalten müssen. Das Zusammenspiel von Aktion, Funktion und Situation wird in den Fokus gerückt. Ist uns dieser Zusammenhang bewusst, fällt es uns leicht im Skikurs aber auch für uns persönlich die wichtigsten Handlungsfelder abzuleiten. Um die situationsabhängigen Bewegungsausprägungen möglichst eingängig und strukturiert aufzuarbeiten, werden wir während des Skitags die Stellung unserer Gelenke und sowie taktilen und kinästhetischen Wahrnehmungen während dem Skifahren in unterschiedlichen Situationen betrachten. Für ein erfolgreiches Gelingen sind die Meinung und Mitarbeit der Lehrgangsteilnehmer hier von besonderer Bedeutung. Auch im diesjährigen Abendprogramm sind die Teilnehmer aufgefordert die Initiative zu ergreifen. Basierend auf den Eindrücken des ersten Skitages werden wir die situativen Bewegungsausprägungen in unterschiedlichen Situationen in einem kurzen Workshop aufarbeiten und dadurch die Grundlage

für den zweiten Fortbildungstag schaffen. Am zweiten Fortbildungstag liegt der Fokus außerdem darauf, wie wir die erarbeiteten Grundlagen auf spezielle Situationen im Skikurs anwenden können. Hier wird bewusst Raum für Vorschläge unserer Lehrgangsteilnehmer eingeräumt. Ausgehend davon wollen wir durch praktikable Anleitungen zur Programm- und Korrekturgestaltung den anwesenden Lehrkräften neue Ideen und Anregungen für die Skikurse mitgeben. Durch dieses vielseitige Programm wollen wir Lust auf die kommende Saison und auf die Arbeit in den Vereinen und Skischulen machen. Die Lehrteams des SSV freuen sich auf die kommende Saison in der wir uns gemeinsam mit unseren Lehrgangsteilnehmern weiterentwickeln und produktiv zusammenarbeiten wollen. Programmverlauf: Tag 1: Vormittag: Aufarbeitung des durchgängigen Bewegungsmusters in einer möglichst einfachen Situation anhand der Betrachtungsschwerpunkte (Fußsohle, Sprunggelenk, Unterschenkel, Oberschenkel/Rumpf) Nachmittag: Training des Bewegungsmusters unter Beachtung der inhaltlichen Schwerpunkte in verschiedenen Tempi und Radien Abends: Workshop in Kleingruppen: wie verändert sich unser Bewegungsmuster in Situation 1, 2, 3 oder 4 Tag 2: Vormittag: Aufgreifen der Workshop-Inhalte vom Vorabend und Aufzeigen unterschiedlicher Bewegungsausprägungen durch Variation des Geländes und der Schneebeschaffenheit Nachmittag: Training und Tipps zu typischen Fahrformen im Skiunterricht Tag 1 Vormittag: Aktionale Beschreibung des durchgängigen Bewegungsmusters im Kurvenverlauf Nachfolgend beschreiben wir die Aktionen, die für ein durchgängiges Bewegungsmuster im Kurvenverlauf notwendig sind. Dabei müssen wir beachten, dass jeder Skifahrer während dem Kurvenfahren Bewegungen und Muskelbeanspruchungen unterschiedlichster Art wahrnimmt. Da sich so auch die taktilen und kinästhetischen Wahrnehmungen unserer Teilnehmer unterscheiden können, sind die vorliegenden aktionalen Beschreibungen nur ein Angebot für unsere Teilnehmer, aber nicht die Regel. Trotzdem bilden die vorliegenden Angaben eine fundierte Arbeitsgrundlage, um uns zu orientieren. Die Kernaufgabe wird es sein, diese Grundlage um situative Ausprägungen in Bezug auf die Spielräume Timing, Umfang, Richtung und Intensität zu erweitern. Die Herstellung des Situationsbezugs unserer aktionalen Beschreibungen ist also die große Herausforderung des diesjährigen Fortbildungsprogramms. Wichtig für die Erarbeitung und Vermittlung der Bewegungsabläufe: möglichst viele Abfahrten gestalten, um in vielen Wiederholungen die Druckempfindungen und Muskelzustände spürbar zu machen und zu schulen.

Bereich Kurvenwechsel: Sprunggelenk Wir vergrößern dosiert den Gelenkswinkel Fußsohle Wir verlagern dosiert den Druck von der Fußsohle des alten Außenbeins auf die Fußsohle des neuen Außenbeins Wir verlagern den Druck von der ganzen Fußsohle auf den Ballen (Großzeh) Unterschenkel Wir reduzieren dosiert den Druck auf den/die Druckpunkt/-fläche zwischen Schienbein und Skischuhschaft Oberschenkel/Rumpfmuskulatur Wir verändern dosiert die Rumpfspannung Wir wechseln dosiert die Spannung vom Oberschenkel des alten Außenbeins auf den Oberschenkel des neuen Außenbeins Bereich Kurvensteuerung: Sprunggelenk Wir verkleinern dosiert den Gelenkswinkel und regulieren ihn im Kurvenverlauf Fußsohle Wir belasten dem Kurvenverlauf angepasst mehrheitlich die Fußsohle/Innenseite des Fußgewölbes am Außenbein Wir regulieren den Druck über die gesamte Fußlängsachse Unterschenkel Wir verstärken dosiert die Druckempfindung am Schienbein (Punkt/Fläche) und regulieren sie während des Kurvenverlaufs Wir lösen dosiert den Druck im Bereich der Kurvenausfahrt Oberschenkel/Rumpfmuskulatur Wir verstärken die Rumpfspannung und die Anspannung der Bauchmuskulatur Wir verstärken und regulieren die Muskelspannung im Oberschenkel des Außenbeins Übungen (Auswahl) Die Auswahl der Aufgaben sollte gezielt in Abhängigkeit der Situation (Schnee, Gelände, Schüler, ) getroffen werden. Auf keinen Fall dürfen wir die folgenden Aufgaben einfach der Reihe nach durcharbeiten! Unsere Aufgabe ist es die richtige Aufgabe, zum richtigen Zeitpunkt zu stellen. Folgende Aufgabenstellungen können helfen die beschriebenen Bewegungen zu trainieren und das Bewegungsverständnis zu verbessern: Unterschenkel drückt im Kurvenverlauf nach vorne Schlittschuhschritte zum Kurvenwechsel Fahren ohne Stöcke Fahren über welliges Gelände Schuss- bzw. Schrägfahrt mit ausschließlicher Bewegung aus dem Fußgelenk Fahren innerhalb einer bestimmten Spuranlage Fahren mit unterschiedlichen Tempi/Radien

Schweizer-Kreuz fahren bei langsamen Tempo Fahren mit einem Skistock - von Außenhand zu Außenhand vorne übergeben Innenbein über den Kurvenverlauf anheben Synchron fahren Pflugbögen Pedalo Rückwärts fahren Carven nahe an der Falllinie Fahre mit breiter Skistellung und belaste beide Ski gleichmäßig Befahre ein Dach und halte dabei Schneekontakt Fahre von der Piste in den Tiefschnee und zurück Variiere den Zeitpunkt des Belastungswechsels Fahre mit betonter Außenskibelastung Fahre mit hoher Oberkörperspannung Balle die jeweilige Außenhand fest zur Faust Befahre eine eisige Piste in Schrägfahrt drücke die Kanten dabei fest in den Schnee (und hebe den Innenski dabei immer wieder an) Fahre Kurven ohne Vertikalbewegung Fahre langsam und variiere den Bewegungsumfang Greife die Skistöcke unterhalb des Griffs während dem Kurvenfahren Springe beim Fahren über ein Dach immer leicht ab Tag 1 Nachmittag: Fortsetzung Vermittlung und individuelles Training Je nach thematischem Fortschritt am Vormittag, kann die Vermittlung der Bewegungs- Empfindungen und Muskel-Beanspruchungen noch in den Nachmittag hineinreichen. Anschließend soll aber das individuelle Training im Vordergrund stehen. Dabei konzentrieren wir uns bewusst auf ein Training verschiedener Radien und Tempi. Alle weiteren situativen Anpassungen (Schnee-Beschaffenheit, Gelände, Steilheit) werden am Sonntag behandelt. Die Teilnehmer sollen in vergleichbarem Gelände und Schnee die Möglichkeit bekommen, Bewegungen zu variieren und die persönliche Innenansicht mit unserem Feedback abzustimmen. Unsere verbalen Informationen bleiben ganz klar im Bereich aktionaler Beschreibung, sowohl bei der Beschreibung der Übungen, als auch bei der Fehlerkorrektur. Tag 1 Abend: Workshop: Situative Anpassung des Gelernten! Die Erarbeitung weiterer situativer Bewegungsausprägungen erfolgt auf Basis der im Tagesverlauf aufgezeigten Struktur. Die Teilnehmer sollen sich in Gruppen jeweils einer der am Tag 2 vorzustellenden Situationen (s.u.) annehmen. Die Aufgabe besteht darin anhand unserer Gliederungsschwerpunkte eine situationsabhängige Bewegungsbeschreibung zu verfassen und diese am Ende vorzustellen. Bei diesen Beschreibungen soll das WIE im Mittelpunkt stehen. Als Vereinsausbilder haben wir die Aufgabe die Gruppen fachlich zu unterstützen. Durchführung: Es werden ein Flip-Chart und mehrere Stifte benötigt Ein Vereinsausbilder stellt die Aufgabe und die zu bearbeitenden Situation vor (5min)

Gruppenarbeit (20min) Ergebnispräsentation (20min) Tag 2 Vormittag: Anwendung des Bewegungsmuster auf Situationen (Schnee, Tempo, Gelände,...) Die nachfolgenden Situationen sollen möglichst realitätsnah an verschiedenen Punkten im Skigebiet dar- bzw. gegenübergestellt werden. Zusätzlich zeigen wir aber auch die Kompetenzen, situativ die Themen miteinander zu verbinden und dadurch einen Mehrwert für die Teilnehmer zu schaffen. Situation 1: Fahren auf flachen Pisten Entscheidend für das Befahren von flachen Pisten ist ein harmonischer Bewegungsrhythmus über den gesamten Kurvenverlauf. Wir vergrößern demonstrativ den Sprunggelenkswinkel im Wechsel, dann verkleinern wir ihn gleichmäßig in der Kurvensteuerung Wir variieren die Druckempfindung an der Fußsohle zwischen Steuerung und Wechsel nur ganz leicht Wir bauen fließend den Druck am Schienbein während der Kurvensteuerung auf und reduzieren ihn deutlich im Kurvenwechsel Wir entwickeln ein harmonisches Spannungsempfinden (Spannungswechsel sind fließend) in beiden Oberschenkeln im ganzen Kurvenverlauf Wir unterstützen den Bewegungsfluss durch einen fließenden Spannungswechsel in der Rumpfmuskulatur Situation 2: Fahren auf steilen Pisten Große Bedeutung beim Befahren von steilen Pisten hat die Regulation der Körperposition über dem Ski. Durch das steilere Gelände werden die Ski beim Einfahren in die Falllinie spürbar beschleunigt und können Abrutschen. Stärkeres Aufkanten der Ski und die Mehrbelastung des Außenskis geben den nötigen Halt. Wir verändern schnell den Bewegungsumfang im Sprunggelenk Im Wechsel verlagern wir beherzt den Druck von einer mittigen Fußsohlenbelastung in Richtung des Großzehballens am neuen Außenbein Wir entwickeln früh und intensiv Druck an der Innenseite des kurvenäußeren Unterschenkels in der Kurvensteuerung und regulieren durchgängig diese Druckempfindung Wir haben einen hohen Muskeltonus im Oberschenkel des Außenbeins und wechseln früh die Spannung zwischen den Kurven Wir spannen die Bauchmuskulatur auf der Kurvenausseite an Situation 3: Fahren auf harter und eisiger Piste Entscheidend auf harten und eisigen Pisten sind beherztes Aufkanten, eine deutlich stärkere Belastung des Außenskis und die ständige Regulation der Körperposition.

Wir verkleinern schnell und bestimmte den Sprunggelenkswinkel in der Kurvensteuerung Im Wechsel rollen wir den Druckpunkt an der Fußsohle entschlossen nach vorne, dann regulieren wir den Druck auf der Innenseite der kurvenäußeren Fußsohle in der Steuerung Wir reduzieren kurzzeitig den Schienbeindruck im Wechsel, dann intensivieren wir stark die Druckempfindung in der Steuerung Wir konzentrieren uns auf einen hohen Muskeltonus im Oberschenkel des Außenbeins über die gesamte Kurvensteuerung Wir halten grundsätzlich eine hohe Rumpfspannung und bewegen uns unter Spannung zwischen Steuerung der alten Kurve und Wechsel in die neue Kurve Situation 4: Fahren auf tiefer und verspurter Piste Entscheidend beim Fahren auf tiefen und verspurten Pisten sind eine hohe Körperspannung und eine vorausschauende Regulation der Bewegungen. Der Grund dafür ist die Anpassung an den sich ständig ändernden Schneewiderstand dadurch vermeiden wir Endpositionen. Wir regulieren den Sprunggelenkswinkel unter Spannung im gesamten Kurvenverlauf Wir belasten gleichmäßig den Ballen- und Fersenbereich sowie beide Füße (Innenund Außenski) Wir verteilen das Druckempfinden am Unterschenkel gleichmäßig in alle Bewegungsrichtungen Wir nehmen über den gesamten Kurvenverlauf eine erhöhte Spannung in der Oberschenkelrückseite auf und sind in einer insgesamt tieferen Körperposition Wir haben über den gesamten Kurvenverlauf eine erhöhte muskuläre Rumpfspannung in einer kompakten Oberkörperposition Tag 2 Nachmittag: Training und Tipps von typischen Fahrformen im Skiunterricht fit in die Skischul-Saison! Schwerpunkt eines erfolgreichen Methodikkonzepts ist die Offenheit in Bezug auf Inhalte und Situationen. Im Skikurs wollen wir daher unterschiedliche Möglichkeiten nutzen, um bei unseren Skischülern Effekterfahrung zu erzeugen. Eine wichtige Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten im Skikurs ist ein fundiertes Bewegungsverständnis auf Seiten der Übungsleiter. Dieses Ziel wird mit dem diesjährigen Methodikteil verfolgt. Die ersten 1,5 Tage des aktuellen Fortbildungs-Programms haben schon weitreichende Grundlagen geschaffen, wie wir technisch und methodisch in den neuen Winter starten möchten. Als finalen Schritt zur Übertragung der Bewegungsvorstellungen in den Skiunterricht fokussieren wir uns nun auf Skikurs-typische Fahrformen: Pflugbögen, erste parallele Kurven im langsamen/mittlerem Tempo etc. Gerne dürfen auch die Teilnehmer Vorschläge zur näheren Betrachtung einbringen. Wir trainieren diese Fahrformen mit technischem Feedback für die Teilnehmer und versuchen, in jeder Situation, Ansage oder Korrektur die aktionale Beschreibung in den Vordergrund zu rücken. Das WIE steht also im Vordergrund. Während des letzten Halbtags geben

wir eine praktikable Anleitung zur Programmgestaltung und Korrektur im Skikurs und erzielen einen zusätzlichen Mehrwert für die anwesenden Lehrkräfte.