Erfahrungsbericht Auslandspraktikum bei Van-Rob Inc. in Aurora, Kanada

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Transkript:

Erfahrungsbericht Auslandspraktikum bei Van-Rob Inc. in Aurora, Kanada Schon seit meiner Kindheit empfand ich eine große Faszination gegenüber dem nordamerikanischen Kontinent. Die riesigen Weiten, die offenen Menschen und die Tatsache, dass alles etwas größer ist, als in Deutschland. Entsprechend glücklich war ich über die Zusage eines Praktikums in der FEM- Berechnungsabteilung des Automobilzulieferers Van-Rob Inc. in der kanadischen Provinz Ontario, unweit von Toronto. Nachdem ich sämtliche Klausuren hinter mich gebracht hatte, bekam ich die Zusage von Van-Rob. In nur 4 Wochen sollte das Praktikum losgehen. Da Kanada im Jahr nur 600 Arbeitsgenehmigungen an Studenten ausgibt und das Jahr im Juni schon halb rum war, musste ich drei Wochen lang zittern. Ich muss wohl einer der letzten Praktikanten in 2012 gewesen sein, die dann doch noch eine Arbeitserlaubnis bekommen haben. Da ich ein risikofreudiger und optimistischer Mensch bin, hatte ich vorher schon den Flug gebucht und den Arbeitsvertrag unterschrieben. Unmittelbar nachdem das Visum kam, flog ich dann auch schon los. Die Firma Van-Rob, eine Tochterfirma von Kirchhoff Automotive, unterstütze mich glücklicherweise im Vorhinein bei der Wohnungssuche, sodass ich mich vor der Abreise bis auf die Arbeitserlaubnis um wenige Dinge kümmern musste. In Toronto gelandet wurde ich von einem Limousinenservice abgeholt und in mein neues zu Hause gebracht. Ich kam bei einer netten älteren Dame unter, die ein Zimmer frei hatte, da ihr Sohn im letzten Jahr für ein Studium von zu Hause ausgezogen war. Am nächsten Morgen begann schon der erste Arbeitstag, bei dem aber eigentlich nur Formalitäten erledigt wurden, ich etwa 40 Menschen mit Handschlag vorgestellt wurde und eine kleine Werksführung bekam. Außerdem lernte ich meinen Supervisor und mein zukünftiges Büro kennen, ein typisch amerikanisches Großraumbüro, in dem die einzelnen Arbeitsplätze durch bloße Kunststoffwände voneinander abgetrennt waren. Vom Jetlag geplagt brachte mich die Personalleiterin dann vor der Mittagspause auch schon wieder nach Hause. Danach folgten 5 sehr spannende und sonnige Monate in Kanada. Mein Supervisor führte mich mit viel Geduld an die Aufgaben eines FEM- Berechners heran. Die ersten Wochen waren für mich auf der Arbeit mit viel Anstrengung verbunden. Da mit den sowieso schon komplizierten Berechnungsprogrammen noch zahlreiche englische Fachbegriffe einhergingen, deren Bedeutung ich teilweise nicht einmal auf Deutsch kannte, legte ich Vokabellisten an. Nach etwa einem Monat war ich aber so weit in der Thematik, dass mir auch größere Aufgaben übertragen wurden, die ich autonom erledigte. Ich unterstützte mein Team bei interessanten Projekten wie der Berechnung des optimalen Schwingungsverhaltens des Armaturenbrettträgers für den neuen Ford Mustang oder der Dauerfestigkeitsberechnung eines Motorträgers für Honda. Bei Fragen konnte ich jederzeit auf meinen Supervisor oder die anderen Kollegen

zurückgreifen. Allgemein sind die Kanadier ein sehr hilfsbereites, höfliches und zuvorkommendes Volk, sowie ich es auch vor meiner Reise schon angenommen hatte. In jeder Situation, auch, wenn man sich nicht kennt, wird versucht, der anderen Person weiterzuhelfen. Überhaupt habe ich in meiner Zeit dort so gut wie keine Anfeindungen oder Auseinandersetzungen wegen Nichtigkeiten erlebt, sowie sie in Deutschland Gang und Gäbe sind. Ich habe in den fünf Monaten dort nicht einmal drei Autofahrer hupen gehört. Das Miteinander ist in Nordamerika meiner Meinung nach einfach viel gelassener und angenehmer als in Deutschland. Mein zweites Vorurteil, nämlich, dass Ahornsirup in Kanada eines der Hauptnahrungsmittel ist, hat sich ebenfalls bestätigt. Das gelassene Miteinander gilt auch für den Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten. Man unterhält sich auf einer Ebene. Regelmäßige Restaurantbesuche in der Mittagspause habe ich entsprechend genossen. Auch in meiner Gastfamilie wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Die Besuche am Cottage (Ein kleines Holzhaus an einem der vielen kanadischen Seen, so wie es viele Kanadier haben) meiner Gastmutter mit deren Sohn und seinen Freunden waren immer mit viel Spaß verbunden. Der gesamte Lebensstil ist dem der US-Amerikaner sehr ähnlich. Man fährt große Autos und erledigt Dinge ungerne zu Fuß. Die Menschen mögen Sportarten wie Baseball oder Football. Ein solches Spiel dauert gerne mal über 3 Stunden, man bucht im Stadion also am besten die "All You Can Eat"-Option mit und holt sich in einer der zahlreichen Pausen so viel essen, wie man tragen kann. Ich spreche da aus Erfahrung. Im Winter schaut man in Kanada natürlich die Nationalsportart Eishockey. Im Sommer grillt man gerne Ribs und Wings beim Barbeque. Man zahlt alles mit der Kreditkarte. Rückblickend haben sich fast alle Vorurteile, die ich über Nordamerika hatte, voll und ganz bestätigt. Als Fazit kann ich zusammenfassen, dass sich das Auslandspraktikum voll und ganz für mich gelohnt hat. Von der sprachlichen Seite abgesehen war es eine sehr wichtige Erfahrung für mich, eine andere Kultur kennenzulernen und die Deutschen mal von außen zu betrachten. Dies zu tun kann ich nur jedem Menschen ans Herz legen, man lernt viel über die Gastnation, aber noch viel mehr über Deutschland und besonders über die eigene Persönlichkeit. Meine Affinität zu Nordamerika hat sich durch meine Zeit dort noch verstärkt und ich bin motiviert, bald wieder rüberzufliegen. Jedem, der ein Auslandspraktikum absolviert, empfehle ich, sich hinterher noch etwas Urlaub in der Gastregion zu gönnen. Besonders in Nordamerika ist der Jahresurlaub mit nur 2 Wochen nämlich stark begrenzt. Und Arbeiten wird man in seinem Leben wahrscheinlich sowieso noch genug. Nach meinem letzten Arbeitstag traf ich mich mit meinem besten Freund aus Deutschland in Detroit und wir tourten 3 Wochen lang weit über 10000km durch die USA. Diese Gelegenheit bietet sich sicher nicht oft und sie zu nutzen, hat meinen Sommer in Nordamerika noch unvergesslicher gemacht. Dezember 2012, Christian Blunk

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