Experimente pur rund um den Honig. Online-Ergänzung CLAAS WEGNER KATHARINA TESCH WERNER SCHALKO KARLHEINZ KOCKERT

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Experimente pur rund um den Honig CLAAS WEGNER KATHARINA TESCH WERNER SCHALKO KARLHEINZ KOCKERT Online-Ergänzung MNU 66/5 (15.7.2013) Seiten 1 8, ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss 1

Station 1: Kunsthonig Honig ist im Wesentlichen ein Invertzucker, d. h. eine nahezu gleichmolare Mischung aus Glucose und Fructose, wie man hier sehen kann: -1-> -2 glycosidische Bindung) Abb. 1. Invertierung von Saccharose Beim Kunsthonig wird die Saccharose unter der Abspaltung von Wasser (hydrolytische Spaltung) durch Äpfel- oder Zitronensäure als Katalysatoren in diverse Monosaccharide gespalten. Beim echten Honig wird diese Spaltung durch Enzyme vorgenommen. Stoffgruppe Inhaltsstoff Blütenhonig Honigtauhonig Kunsthonig Wasser 17,0 % 16,3 % 20 % Monosaccharide Glucose 31,3 % 21,1 % 30 % Fructose 38,2 % 31,8 % 30 % Disaccharide Saccharose 1,3 % 0,8 % 20 % Trisaccharide Melezitose Spuren bis 20 % 0 % Erlose 3,0 % bis 10 % 0 % Herstellung von Kunsthonig Sicherheitshinweise: Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen Das Gemisch brennt schnell an und spritzt leicht! Eine der Gruppen hat dieses Experiment separat mit chemikalienfreien Material hergestellt. Kosten Sie nur diesen Kunsthonig mit den dafür bereitgestellten Löffeln! Nehmen Sie ihren selbst hergestellten Kunsthonig mit an die nächsten Stationen, dann aber nicht mehr kosten! Füllen Sie 10 g Kristallzucker (Saccharose und 20 ml Wasser aber kein Aqua dest.) in ein 100ml-Becherglas, das Sie zuvor nochmals säubern. Lösen Sie den Zucker durch Rühren mit einem Löffel auf und geben Sie eine Spatelspitze (ca. 0,05 g) Zitronen- oder Äpfelsäure hinzu. Das Gemisch erhitzen Sie nun unter Rühren auf einer Heizplatte, bis Sie die Flüssigkeit auf ca. ein Drittel des ursprünglichen Volumens verdampft haben. Dies kann ca. 10-15 min dauern. Wie sieht das Gemisch nun aus? Nach dem Abkühlen - Was schmecken Sie? 2 MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss

Station 2: Zuckernachweis Sicherheitshinweise für alle Versuche zum Zuckernachweis Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen Das Gemisch ist stark ätzend! Vorsicht: Gemisch kann auch nach Wegnahme vom Brenner weiter sieden! Führen Sie die folgenden Versuche bitte mit Fruchtzucker (Fructose), Traubenzucker (Glukose), Kristallzucker (Saccharose), Mehl, Honig und Kunsthonig durch. Achtung: Die Stoffe sind zuvor in Wasser zu lösen! Versuchsteil 1: Der Seliwanoff Nachweis zur Unterscheidung von Kohlenhydraten in Ketosen oder Aldosen Ketohexosen (z.b. die Fructose) sind, wie der Name schon sagt, Monosaccharide mit sechs C-Atomen und einer Ketogruppe. Diese reagiert zu einem rötlichen Farbstoff. Aldosen hingegen, also Monosaccharide mit einer Aldehydgruppe, z. B. Glucose, gehen diese Reaktion nicht oder nur sehr langsam ein. Geben Sie etwa einen Daumen breit der jeweils zu testenden Zuckerlösungen in ein Reagenzglas und fügen Sie einige Tropfen Seliwanoff-Reagenz hinzu. Honig und Kunsthonig müssen Sie wegen der starken Eigenfärbung vorher noch mit Wasser verdünnen. Können Sie eine Farbveränderung beobachten? Nun erhitzen Sie das Gemisch vorsichtig über dem Brenner (Halteklammer benutzen) und beobachten Sie wieder. Positives Testergebnis Negatives Testergebnis Seliwanoff-Test Rotbraunfärbung Keine Färbung Versuchsteil 2: Fehling Nachweis von reduzierenden Zuckern Geben Sie je 0,5 ml Fehling I und Fehling II in ein Reagenzglas und fügen Sie etwa einen Daumen breit der zu testenden Lösung hinzu. Nun erhitzen Sie das Gemisch mit der Halteklammer vorsichtig über dem Brenner und stoppen die Zeit, bis sich ein orangeroter Niederschlag bildet. Achtung: Nach dem Abkühlen in dem Schwermetallsammelgefäß entsorgen! Positives Testergebnis Negatives Testergebnis Fehling-Test oranger, roter oder brauner Niederschlag Blaufärbung ohne Niederschlag MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss 3

Versuchsteil 3: Iod-Kaliumiodidnachweis von Stärke mit Lugolscher Lösung Geben Sie etwa einen Daumen breit der zu testenden Lösung in ein Reagenzglas und fügen Sie ein paar Tropfen Lugolsche-Lösung hinzu. Wenn Sie einen sehr dunklen Farbumschlag beobachten, können Sie etwas Wasser zur Verdünnung hinzufügen. Positives Testergebnis Negatives Testergebnis Iod-Test Blaufärbung Orange- oder Braunfärbung Versuchsteil 4: Kaliumpermangant im basischen Milieu als Glucosenachweis Geben Sie etwa einen Daumen breit der zu testenden Lösung in ein Reagenzglas und fügen Sie einen Spatel Soda hinzu. Vermischen Sie alles gründlich. Nun tropfen Sie etwas Kaliumpermanganat (KMnO 4 )-Lösung (c=0,2%) hinzu. Auch hier müssen Sie den Honig und den Kunsthonig ggf. wieder mit Wasser verdünnen. KMnO 4 -Test Positives Testergebnis Sofortige Entfärbung auch nach mehreren Tropfen Negatives Testergebnis Entfärbung nach einiger Zeit Zusammenfassende Auswertung: Vergleich des Reaktionsverhaltens verschiedener Kohlenhydrate + ist positives Testergebnis - ist negatives Testergebnis Seliwannoff- Test Fehling-Test Iod-Test KMnO 4 -Test Fructose Glucose Saccharose Stärke Honig Kunsthonig Diskussion: Was bedeuten Ihre Erkenntnisse für eine gesunde Ernährung? Ist es vorteilhaft, Zucker durch Honig zu ersetzen? 4 MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss

Station 3 Wassergehalt, ph-wert und Leitfähigkeit Versuchsteil 1: Wassergehalt Wiegen Sie zunächst das Leergewicht eines Becherglases und notieren Sie dieses unten. Nun messen Sie genau 10 g Honig ab und stellen Ihr beschriftetes Gefäß (Name, Datum) zusammen mit einer Schale Wasser unter die Kristallisierschale. Was wiegt der Honig nach einer Woche? 1. Mal gewogen am:... 2. Mal gewogen am: Gewicht des Gefäßes ---- Gewicht des Honigs Diskussion: Können Sie sich vorstellen, wie sich der Wassergehalt des Honigs auf seinen Verkaufspreis auswirkt? Wird Honig mit einem hohen oder einem niedrigen Wassergehalt teurer sein? Versuchsteil 2: ph-wert & elektrische Leitfähigkeit Wiegen Sie in einem Becherglas 20 ml Honig ab und vermischen Sie diesen mit 80 ml Wasser (bitte nicht das Gewicht des Gefäßes mit wiegen). In der so hergestellten 20%igen Honiglösung messen Sie mit dem All-Chem-Misst unter Verwendung der ph-messsonde den ph-wert des Honigs und des Kunsthonigs. Sie sehen am Stecker, wie Sie die Sonde mit dem Gerät verbinden müssen. Bitte am Ende mit Aqua dest. abspülen und die Schutzkappe wieder aufsetzen. Honig Kunsthonig ph - Wert Elektr. Leitfähigkeit Die elektrische Leitfähigkeit (EL) bestimmen Sie ebenfalls mit dem All-Chem-Misst. Dazu schließen Sie bitte die Conductivity-Elektrode an die grünen Anschlüssen an und halten diese in Ihre Honiglösung. Nach Ablesen der EL spülen Sie die Elektrode vorsichtig in Aqua dest. und tupfen sie vor dem Verpacken ab. BITTE SEHR VORSICHTIG MIT DEN MESSELEKTRODEN UMGEHEN, SIE SIND SEHR TEUER!!! MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss 5

Aufgabe: Was gehört wohl in die Lücke (mehrere Begriffe werden gesucht)? Elektrische Leitfähigkeit (EL): Wie gut ein bestimmter Stoff unter Spannung Strom leitet, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Warum aber leiten einige Stoffe Strom und andere nicht? Dies hängt von dem Vorhandensein beweglicher ab. Deswegen leitet destilliertes, demineralisiertes Wasser Strom sehr wenig. Gleichzeitig sind noch andere Faktoren bedeutend: Zu diesen zählen beispielsweise der Grad des Zerfalls eines Moleküls in seine Bestandteile (Ionen), auch Dissoziationsgrad genannt, und die. Der letzte Punkt ist für viele andere physikalischen Vorgänge wichtig. Ein Elektrolyt ist ein (üblicherweise flüssiger) Stoff, der unter einer Spannung Strom leitet. Als Elektrolyte wirken im Honig Mineralstoffe, Aminosäuren und organische Säuren. In der Honiganalytik bedient man sich der Bestimmung der EL, um eine Unterscheidung zwischen Blüten- und Honigtauhonig zu treffen, da sich bei diesen erhebliche Unterschiede abzeichnen. Recherchieren Sie (Internet), was der Unterschied zwischen Wald- bzw. Honigtauhonig und Blütenhonig ist und warum die EL unterschiedlich sein könnte. 6 MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss

Station 4 Einem Mythos auf der Spur Heißer Tee mit Honig hilft bei Halsschmerzen das ist ein altes Hausmittel. Die Wirkung der Medizin beruht auf der im Honig enthaltenen Glucoseoxidase, die, wenn Wärme zugeführt wird, Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 ) freisetzt. Wasserstoffperoxid hat - richtig eingesetzt - eine desinfizierende Wirkung und tötet somit theoretisch die Halsschmerzen verursachenden Erreger ab. Was aber passiert wirklich? Das soll der folgende Versuch klären. Glucoseoxidase Nachweis Man füllt fünf Bechergläser mit 40 ml Wasser und erhitzt auf 20, 40, 60, 80 bzw. 100 C. Mit Hilfe der beiliegenden Thermometer wird die Temperatur in den Gläsern kontrolliert, sodass direkt nach Erreichen der Wunschtemperatur jeweils ein Löffel Waldhonig in das Wasser gegeben werden kann. Nun rührt man so lange, bis der Honig sich komplett aufgelöst hat. Fünf Minuten nachdem man den Honig hinzugegeben hat, muss man nochmals gründlich umrühren und nach frühestens weiteren fünf Minuten bestimmt man die Wasserstoffperoxidkonzentration der Lösung mit Hilfe der Teststäbchen. (schwache Färbung ist positiv!) Temperatur Wasserstoffperoxid (+ / -) H 2 O 2 - Konzentration (viel? wenig? ) 20 C 40 C 60 C 80 C 100 C Diskussion: Wie erklären Sie Ihre Ergebnisse? Und was bedeuten sie für die Wirksamkeit des Hausmittels? MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss 7

Station 5 Honig unter dem Mikroskop Honigmikroskopie ist ein Teil der Melissopalynologie, also der Pollenkunde im Honig. Honig enthält immer eine Reihe verschiedener Bestandteile. Dabei sind verhältnismäßig viele Pollen und andere feste Bestandteile der Beweis dafür, dass es sich um einen reinen Blütenhonig handelt. Andererseits zeugt das Vorhandensein von viel Ruß und Rußtaupilzen, Algen etc. davon, dass der Honig teilweise von Honigtau stammt. Geben Sie 20 g Honig (am besten eignen sich die hellen, dickflüssigen Sorten) und 40 ml Aqua dest. in ein Becherglas und verrühren Sie das Gemisch. Nun saugen Sie mit Hilfe einer Pipette die Oberfläche ab und verteilen sie gleichmäßig mit je 5 ml auf zwei Zentrifugenröhrchen (ml Zahl genau einhalten). Beschriften Sie Ihr Röhrchen und zentrifugieren Sie es zusammen mit den Röhrchen der anderen Gruppen 10 min bei 3500 UpM. Achten Sie darauf, dass Sie die Zentrifuge gleichmäßig beladen, dass also immer zwei Gläschen gegenüber stehen. Nach dem Zentrifugieren gießen Sie den Überstand vorsichtig ab und geben den Bodensatz mit Hilfe einer Pipette auf einen Objektträger. Das Ganze nun mikroskopieren. Wie viele verschiedene Pollensorten können Sie in den einzelnen Honigsorten erkennen? Vielleicht haben Sie Lust einmal auszuprobieren, ob der kanadische Klee- und Rapsblütenhonig auch wirklich Klee- und Rapsblütenpollen enthält. Führen Sie den Versuch dafür einfach mit diesem Honig aus! Versuchen Sie einen Pollen genauer (größte Vergrößerung) zu zeichnen und ihn mit Hilfe der Webseite http://www.bioweb.lu/pollen/pollen.htm zu bestimmen. Zur Bestimmung der Blütenpollen verwenden Sie bitte den Bestimmungsschlüssel, den Sie auf der oben angegebenen Internetadresse finden. Es handelt sich um einen Pollen von: 8 MNU 66/5 (15.7.2013), ISSN 0025-5866, Verlag Klaus Seeberger, Neuss