Bildbearbeitung 1 Ein Wort zu Farben Die ersten Heimcomputer im Jahr 1981 hatten eine ganz einfache Grafikkarte, die keinerlei Farben darstellen konnte. Die ersten Grafikkarten konnten zunächst nur 16 Farben darstellen. Aus 16 wurden 256, dann 32768 und irgendwann waren es 16 Millionen und noch mehr. Genau genommen waren es 16.777.216 Farben. Wie kommt man nun auf diese Zahl? Dazu muss man wissen, dass PC nur mit Einsen und Nullen rechnen können. Diese Zahlendarstellung nennt man Binär- oder Dualsystem, auf Deutsch auch einfach Zweiersystem. Die ersten PC waren 8-Bit Rechner, auch die Grafikkarte konnte genau 8-Bit = 2 8 (= 256) verschiedene Zahlen und damit genau so viele Farben darstellen. 16,7 Millionen sind nun nicht zufällig gewählt. Diese Zahl ist nämlich exakt 256 256 256 oder auch 2 24. Beliebige Farben können durch Mischung von wenigen Grundfarben hergestellt werden. Ein PC arbeitet da nicht viel anders wie ein Maler. Der PC verwendet in der Regel das additive Farbsystem aus Rot, Grün und Blau. Maximales Rot, Grün und Blau ergibt Weiß. Keinerlei Anteil Rot, Grün und Blau ergibt schwarz. In der Computerwelt spricht man von RGB-System. Achtung: Hier stammen die Buchstaben aus dem Englischen und stehen für Red, Green, Blue. Das G bitte nicht mit Gelb verwechseln! Im rechten Bild sieht man 255 Anteile Rot, 0 Anteile Grün und 0 Anteile Blau: das Ergebnis ist ein maximales Rot. Dieses Farbmenü ist Bestandteil des Programms PAINT. Im RGB-System können jeweils 256 (von 0 bis 255) Helligkeitsstufen Rot, Grün und Blau eingestellt werden. Zusammen ergibt dies 256 256 256 Möglichkeiten der Kombination, das sind die berüchtigten 16,7 Millionen. Auch WEB-Seiten in HTML können maximal diese 16,7 Millionen Farben darstellen. Moderne Grafikkarten können noch mehr Farben darstellen. Insbesondere in der Medien-, Grafik- und Designwelt sowie im Druckbereich werden noch verschiedene andere Farbsysteme verwendet. Das bekannteste und wichtigste ist das CMYK- Farbmodell, es ist ein subtraktives Farbmodell, das die technische Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz). http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 1
2 Dateiformate von Bildern Wir haben bereits gelernt, dass jede Datei eine bestimmte Datei-Endung hat. Anhand dieser drei Buchstaben kann man Dokumente und andere Dateien auch leicht identifizieren. Grafiken und Bilder können nun in verschiedenen Dateiformaten gespeichert werden. Der wohl bekannteste Dateityp ist JPG. Fast alle Bilder, die mit Digitalkameras gemacht werden, werden als jpg-dateien gespeichert. Worin liegt nun der Unterschied in den verschiedenen Dateiformaten? Wir wollen einige der wichtigsten Formate kennen lernen: JPG JPG steht für Joint Photographic Expert Group. Diese Normierungsgruppe hat diesen Standard entwickelt. In diesem Format werden Bilder in einem komprimierten Format gespeichert. Daher sind jpg-dateien bei vergleichbarer Bildqualität besonders klein. GIF Gif steht für Graphics Interchange Format. Es ist ein sehr altes Grafikformat und kann nur 256 (8 Bit) verschiedene Farben speichern. Daher belegen diese Dateien einerseits besonders wenig Speicher, andererseits ist die Bildqualität sehr begrenzt. In diesem Dateiformat sollte man nur Cliparts oder kleine Bildchen speichern. GIF bietet eine Besonderheit: es können animierte Bilder in diesem Format gespeichert werden. PNG Portable Network Graphics, ist der Nachfolger von GIF und bietet die Möglichkeit, 24-Bit Grafiken darzustellen. Dieses Dateiformat findet man häufig bei Bildern, die in WEB-Seiten eingebunden sind. TIFF Tagged Image File Format ist ein Standard für die Speicherung von Bilddaten mit 24-Bit Farbtiefe. EPS Encapsulated Postscript wurde von der Firma Adobe entwickelt und wird hauptsächlich im Grafik und Druckereibereich verwendet. Für die Digitale Fotografie ist es weniger geeignet. Übersicht über verschiedene Grafikformate Format Kompression Anzeige hoch auflösend Druck hoch auflösend Anzeige in einem Browser / Internet JPG Verlust Ja Nein/Bedingt Ja GIF Verlustfrei Nein Nein Ja PNG Verlustfrei Ja Ja Ja TIFF Verlustfrei Ja Ja Nein EPS Keine Ja Ja Nein http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 2
3 Bildgröße Megapixel und Megabyte Digitalkameras werden heutzutage fast nur noch mit der Pixelauflösung des Bildsensors verglichen. Je mehr Megapixel desto besser. Das stimmt nur bedingt. Je größer die Auflösung, umso größer ist auch der Speicherplatz für ein Bild. Für ein gut aufgelöstes Bild in der Postkartengröße 10 x 15 cm ist eine 2-Megapixel Kamera ausreichend. Für ein Bild in DIN A4 ist schon eine Kamera mit einer Auflösung von 5 bis 6 Megapixel ausreichend. Möchte man natürlich Ausschnitte von Bildern vergrößern, so benötigt man eine möglichst große Auflösung. Folgende Übersicht stellt die Bildgröße, das Pixelformat und die Megapixel-Auflösung einer Digitalkamera gegenüber: Bildgröße [cm] Auflösung 200 DPI (Buchdruck) Pixel- Format Megapixel Pixel-Format Auflösung 300 DPI (handelsübliche Tintenstrahldrucker) Megapixel 10 x 13 787 x 1024 0,8 1181 x 1024 1,2 11 x 15 866 x 1181 1,0 1299 x 1181 1,5 13 x 17 1024 x 1339 1,4 1535 x 1339 2,1 20 x 27 1575 x 2126 3,3 2362 x 2126 5,0 30 x 40 2362 x 3150 7,4 3543 x 3150 11,2 40 x 50 3150 x 3937 12,4 4724 x 3937 18,6 Für die Arbeit am PC und die Einbindung von Grafiken in Word- oder Powerpoint Dokumente sollte man jedoch darauf achten, dass das Bild nicht mehr als 1000 Pixel breit ist. Dies entspricht etwa einem Foto, welches mit einer 2 Megapixelkamera gemacht wurde. Bilder sollten daher vor der Einbindung in ein Dokument am PC auf jeden Fall verkleinert abgespeichert werden. Hierzu wird normalerweise mit jeder Digitalkamera ein Programm mitgeliefert, welches diese Funktion bereitstellt. Wichtige Merkregel Eine Bilddatei sollte für die Weiterverarbeitung in anderen Programmen nicht größer als 500 KB sein! http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 3
4 Ein einfaches Grafikprogramm Paint Windows enthält ein einfaches Grafikprogramm: Paint. Das Programm finden wir bei Windows XP in der Startleiste unter "Alle Programme / Zubehör". Die Toolbar und die einzelnen Funktionen - Freihandauswahl - Auswahl (Rechteck) - Radierer - Farbfüller - Farbe auswählen - Lupe - Stift - Pinsel - Airbrush - Text - Linien - Bögen - Rechteck - Vieleck - Ellipse - gerundetes Rechteck http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 4
Aufgabe eine eigene Zeichnung (Probiere zunächst alle Werkzeuge auf der leeren Arbeitsfläche aus) Zeichne Linien, Rechtecke und Bögen. Fülle ein Rechteck mit dem Farbfüller- Werkzeug. Klicke auf die untere Farbleiste, um verschiedene Farben für die Stifte sowie Farbfüller einzustellen. Zeichne mit den Werkzeugen eine Insel mit einem Vulkan, einer Höhle, einem Fluss und einem Schatz. Du kannst das bestimmt besser als im Bild rechts. Hinweise Nutze die Lupe, um in einem Ausschnitt genauer zeichnen zu können. Verwende den Pinsel, um breitere Linien zu zeichnen. Benutze den Eimer (Farbfüller), um vollständig umrandete Flächen mit einer Farbe zu füllen. Farben werden durch Anklicken auf die Farbpalette links unten geändert. http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 5
5 Ein selbst gezeichnetes Bild bearbeiten und einfärben Auf einem Zeichenblock kann man wunderbar eigene Zeichnungen erstellen. Mit einem Scanner kann ein Bild auf Papier schnell digitalisiert und in eine Datei umgewandelt werden. In Paint sieht das Bild wie folgt aus: links: Skizze von Mathefritz in Paint unten: das fertig bearbeitete und mit Farben gefüllte Bild Bevor wir loslegen, noch ein paar Tipps zur Nachbearbeitung von selbst gezeichneten Bildern: Mit dem Radierer entfernen wir ungewünschte Linien oder Flecke. Mit dem Stift ergänzen wir Linien und schließen Flächen ganz ab damit keine Lücken entstehen, durch die Farbe hindurch fließen kann, wenn wir das Füllwerkzeug anwenden. Mit Stift und Radierer müssen wir noch sehr viel arbeiten, um ein fertiges Bild zu erhalten. http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 6
Schritt 1: Wir füllen die Haare mit dem Farbfüller. Zuvor stellen wir die Farbe auf einen gewünschten Farbton ein. Wir sehen, dass ein grauer Bleistiftrand bleibt. Diesen zeichnen wir mit dem Pinsel oder dem Stift nach. Schritt 2: Nun füllen wir das Gesicht, das T-Shirt und die Arme sowie die beiden Einsen mit Farbe. Schritt 3: Im Bereich der rechten Hand müssen wir radieren. Nachdem wir etwas radiert haben, können wir die Eins weiter grau einfärben. Alternativ können wir diesen Bereich auch mit Pinsel oder Stiftwerkzeug ausmalen. Das "F" auf dem T-Shirt übermalen wir mit Blau und fügen mit dem Textwerkzeug ein richtiges "F" ein. Schritt 4: Jetzt müssen wir noch das gesamte Bild mit Pinsel, Radierer und Stift im Detail bearbeiten, bis wir ein komplettes Bild erhalten. Dies ist eine sehr aufwändige Angelegenheit und kann durchaus ½ bis 1 Stunde dauern! Wichtige Erkenntnis: Zur Bildbearbeitung braucht man Geduld und Zeit! http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 7
Aufgaben zur Vertiefung und zum Verständnis 1. Aufgabe Welche Grafikformate können im Internet angezeigt werden? 2. Aufgabe Welche Farben werden im RGB-Farbmodell verwendet? 3. Aufgabe Welches Farbsystem verwenden Druckereien und Design-Agenturen? 4. Aufgabe Wie viele Megapixel muss der Sensor einer Digitalkamera mindestens haben, um ein Foto in der Größe DIN A4 in guter Bildqualität ausdrucken zu können? 5. Aufgabe Bearbeite folgende Grafiken mit dem Programm Paint. Färbe die Bilder in Farben deiner Wahl ein. Tipp: Zeichne selbst Bilder mit dickem Bleistift und scanne die Bilder ein. Als Alternative bieten sich Malbücher an. Die dort enthaltenen Zeichnungen können eingescannt wunderbar mit Paint bearbeitett und ausgefüllt werden! http://www.mathefritz.de Alle Rechte bei www.mathefritz.de Seite 8