Was alles nach einem 16 Verbrennungsunfall passiert Meine Mutter hat für mich aufgeschrieben, was mit mir nach meiner Einlieferung in das Krankenhaus geschah. Viel hatte ich davon nicht mitbekommen, da ich die meiste Zeit im künstlichen Koma, also bewusstlos, war. Lieber Alex, ich bin so froh, dass es Dir wieder besser geht! Jetzt, wo Du wach und ansprechbar bist, hast Du den ersten großen Schritt geschafft. Heute hast Du mich gefragt, was alles mit Dir passiert ist, seit Du im Krankenhaus ankamst. Ich kann gut verstehen, dass Du alles genau wissen willst, denn durch die Dauernarkose hast Du vier Wochen im künstlichen Koma medikamentös herbeigeführter Bewusstseinsverlust / K verbracht und diese Zeit fehlt Dir jetzt in Deinen Erinnerungen. Ich habe in diesen Wochen, in denen Papa und ich immer abwechselnd bei Dir waren, Tagebuch geschrieben. Einerseits habe ich das für mich getan, weil jeden Tag so viel Neues und oft Beängstigendes passiert ist, andererseits auch für Dich, damit Du das später mal nachlesen kannst. So bekommst Du jetzt schon mal eine erste Zusammenfassung aus meinem Tagebuch.
Facebook-Chat mit meiner Schwester Maren, die mich heute zum ersten Mal besuchen durfte: Maren: War sooooooooooooo schön, Dich mal zu sehen Maren: Siehst noch ein bisschen komisch aus. Tut das wirklich nicht weh? Ach was, ist nicht so schlimm. Mach Dir keine Sorgen. Hdl Maren: Wann kommst Du nach Hause? Hier läuft nichts ohne Dich. Musst Dich noch ein bisschen gedulden. Mal mir noch ein Bild. Maren: Ja, ok. Muss los...tennis. Hdgdl
Wie es Zuhause weiter ging 170 Als ich wieder Zuhause bei meiner Familie war, schrieb ich Christian, einem Freund aus der Rehabilitationsklinik, etwas über die veränderte Situation. Hallo Christian! Und, wie ist es in der Reha ohne mich? Bestimmt richtig langweilig, oder?! Ich bin nun schon seit zwei Wochen Zuhause. Ich sage Dir, es ist anstrengender, als ich gedacht hatte: Das täg liche Cremen der Narben und das Anziehen der Kompressionskleidung sind nämlich nicht alles, was man nun, außerhalb der Klinik, machen muss. Vor allem die tägliche Ergotherapie und Krankengymnastik sind sehr Beschäftigungs- und Arbeitstherapie / E zeitaufwendig. Denn im Gegensatz zu Dir kann ich nicht einfach den Flur entlanggehen und bin schon im Therapie zimmer. Hier in meiner Nähe gibt es keine Ergotherapeutin, meine Eltern müssen mich immer erst in die nächste Stadt fahren. Zur Krankengymnastik kann Bewegungstherapie zur Erhaltung bzw. Erneuerung der körperlichen Funktionen / K ich laufen und ich hoffe, dass ich auch bald wieder mit dem Fahrrad hinfahren kann, das traue ich mich im Moment noch nicht.
Besuch von Anna... 127 Diese Email habe ich von Anna bekommen, nachdem sie mich das erste Mal nach dem Unfall wiedergesehen hat. Ich habe mich damals sehr darüber gefreut! Lieber Alex, hier schicke ich Dir das Foto von uns beiden, das wir mit meinem Handy gemacht haben. Ist doch super geworden, oder? Deine Narben haben mich gar nicht erschreckt! Ich fand es gut und wichtig, dass ich sie mir genau anschauen konnte und Du mir erklärt hast, wie sie überhaupt entstehen. Du bist richtig gut informiert. Ich komme Dich am Freitag nach der Schule wieder besuchen. Bis Freitag, Anna
Wer Dir auch helfen kann 142 Jens, den ich in der Reha kennen gelernt habe, hat mir von dem Seminar berichtet, das Paulinchen - Initiative für brandverletzte Kinder e.v. für Familien mit brandverletzten Kindern und Jugendlichen organisiert. Hallo Alex, wie geht es Dir in der Reha? Schade, dass Du erst so kurz vor meiner Entlassung gekommen bist. Der Kontakt zu anderen brandverletzten Jugendlichen hat mir während meiner Zeit dort sehr gefehlt, das habe ich vergangenes Wochenende bei dem Seminar von Paulinchen festgestellt. Du erinnerst dich sicher noch, eigentlich wollte ich nicht dorthin fahren, aber meine Eltern haben mich überredet. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie das Seminar für sich noch viel dringender brauchten als ich, weil es ihnen noch schlechter ging als mir. Sie sind immer noch sehr traurig, dass der Unfall passiert ist und machen sich Vorwürfe, dass sie mich nicht beschützen konnten. Also bin ich ihnen zuliebe mitgefahren. Gleich nach unserer Ankunft habe ich zwei Mädchen und