Mulchsaat im Vormarsch

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Transkript:

Pöttinger im Trend Mulchsaat im Vormarsch www.poettinger.at

Die Mulchsaat ist im Vo Das Hauptziel der Pflanzenproduktion ist die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln. Neben der reinen Produktion sind in zunehmendem Maße Aspekte aus den Bereichen Ökologie (z.b. umfassender Bodenschutz) und Ökonomie (z.b. Kostensenkung) mitein zu beziehen. Um diese Forderungen zu erfüllen, müssen Landbausysteme auf die jeweiligen Produktionsgegebenheiten optimal abgestimmt werden. Die Bodenbearbeitungstechniken gemeinsam mit den unterschiedlichen Säverfahren haben in den letzten Jahren durch Neu- und Weiterentwicklungen einen hohen Standard erreicht. Die Reduktion der Bodenbearbeitung bedeutet keineswegs eine Vereinfachung der Kulturführung, es wird der Aufwand an Arbeitszeit, Energie und Maschinenverschleiß verringert, jedoch die Anforderungen an das Wissen der Betriebsleiter wird deutlich erhöht. Verfahrensvergleich Als Mulchsaat wird die Bestellung einer Hauptfrucht in Pflanzenreste der Vorfrucht oder in abgestorbene Zwischenfrüchte bezeichnet. Durch Zunahme der Mulchschichtauflagen, die von Zwischenfrüchten oder Ernterückständen stammen, steigen die Anforderungen an die Mulchsaattechnik. Direktsaat: Eine herkömmliche Bodenbearbeitung fehlt, durch das Aufschneiden der Drillreihe wird ein minimaler Eingriff in den Boden vorgenommen. Der Einsatz von Totalherbiziden ist meist nötig. Konventionelle Saat: Der konventionellen Saat geht geht nach einer flachen Stoppelbearbeitung (bis 15 cm) eine wendende Grundbodenbearbeitung (15 35 cm) voraus. Der Anbau erfolgt in getrennten Arbeitsgängen oder mit Gerätekombinationen in einem Arbeitsgang. Bearbeitung Stoppelbearbeitung Saatbettbereitung Saat Konventionelle Grubber (bis 15 cm) Pflug (15 35 cm) Kombinierter Anbau Aussaat Egge + Sämaschine Mulchsaat Grubber bzw. Grubber bzw. nach- Einsaat in nachlaufende laufende Geräte gemulchtes Saatbett Geräte (4 8 cm) (bis auf Krumentiefe) Direktsaat Schlitzsaat 2

rmarsch Möglichkeiten und Grenzen der Mulchsaat von Dr. Helmut Wagentristl, Leiter des Versuchswesen der Universität für Bodenkultur in Wien. Als Alternative zum traditionellen Landbau, bei dem die Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug "Wenden auf volle Krumentiefe" erfolgt, werden Bodenbearbeitungsverfahren mit abnehmender Bearbeitungsintensität eingesetzt. Reduzierte Bodenbearbeitung kann in unterschiedlichen Formen durchgeführt werden, das extremste Verfahren ist die Direktsaat bei dem der Boden bis auf die Ausformung der Saatrille nicht mehr geöffnet wird. In voll mechanisierten Feldwirtschaften besteht die Gefahr der Bodenverdichtung durch zu hohe Lasten beim Befahren, vor allem von zu feuchten und nassen Böden. Es können Verdichtungen entstehen, die bis in den Unterboden reichen. Mit Hilfe der Frostgare oder mit dem Pflugeinsatz können solche Bodenschäden nicht beseitigt werden. Im Oberboden werden Verdichtungen mit dem Streichblechpflug aufgebrochen, an der Pflugsohle entsteht aber zusätzlich eine Krumenbasisverdichtung, die das Wurzelwachstum hemmt. Die Transportfunktion des Bodens wird beeinträchtigt, es kommt zu erhöhter Wasserverdunstung. Abhilfe schaffen Methoden, bei denen eine Mulchschicht an der Oberfläche verbleibt. Durch den Schutz der Mulchauflage werden Wind- und Wassererosion herabgesetzt. Auf Böden mit geringer Aggregatsstabilität kann dadurch die kinematische Energie der Wassertropfen gesenkt werden, die Gefahr der Verschlämmung und Krustenbildung bei Starkregenereignissen wird geringer. Makroorganische Substanz an der Bodenoberfläche fördert das Bodenleben. Regenwürmer vermehren sich und schaffen durch ihre Grabetätigkeit Makroporen, sodass Niederschläge rascher infiltrieren können. Die unproduktive Bodenverdunstung wird durch eine Mulchauflage verringert, das ist besonders in Trockengebieten von Bedeutung. Wichtige Vorraussetzung für eine erfolgreiche Reduktion ist eine stabile Bodenstruktur mit guter Wasserversorgung, Durchlüftung und Erwärmung. Diese Eigenschaften besitzen humus- und kalkreiche, biologisch aktive Lehmund Tonböden. Durch Verminderung der Bodenbearbeitung erhöht sich die Lagerungsdichte, es bildet sich ein stabiles Grobporensystem zwischen Ober- und Unterboden aus. Um Pflanzen das Wachstum zu ermöglichen, bedarf es keiner mechanischen Bodenlockerung, dies kann durch langjährige Beobachtungen von natürlichen und naturnahen Ökosystemen festgestellt werden. - 3

Mulchsaat Vorteile au 1. Vermeidung von Verschlämmungen Starke Niederschläge auf unbedeckten Böden zerstören die Bodenpartikel und das Bodengefüge. Die Bodenteilchen werden destabilisiert und verschlämmen den Boden. Die Wasserdurchlässigkeit nimmt mit abnehmender Bodenbearbeitung zu. Ein ungestörtes Porensystem sorgt für hohe Infiltrationsraten. 2. Schutz der Erosion Der Bodenabtrag durch Wasser erfolgt, wenn Bodenteilchen durch das abfließende Wasser gelöst und mittransportiert werden. Bei der Winderosion werden Bodenteilchen durch die Einwirkung des Windes in Bewegung gesetzt und verfrachtet. Auf Ackerflächen kann ein Bodenabtrag von bis zu 100 t/ha (10 kg/m 2 ) erfolgen. Organisches Material in den obersten Bodenschichten erzeugt ein stabileres Gefüge und verringert dadurch die Gefahr von Erosionen. 3. Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit Die Pflanzenrückstände an der Bodenoberfläche werden durch die Bodenlebewesen zersetzt. Das Abbauprodukt ist eine organische Substanz, die das Bodengefüge stabilisiert (Ton- Humus-Kolloide). Reduzierte Bodenbearbeitung führt zur Erhöhung der Bodenlebewesenpopulation. 4

f einen Blick 4. Höhere Lagerdungsdichte Die höhere Lagerungsdichte des Bodens begünstigt den kapillaren Wasseraufstieg zum Sähorizont und ermöglicht ein rasches und gleichmäßiges Auflaufen der Saat. 5. Kosteneinsparung Die Vorteile der pfluglosen Bestellung liegen in der vergleichsweise größeren Schlagkraft und sparsameren Mechanisierung. Durch die sehr zeit- und energieaufwändigen Arbeitsgänge der konventionellen Bodenbearbeitungstechnik ist gegenüber der Mulchsaat mit Mehrkosten von rund 80 EURO zu rechnen. Die höheren Kosten des Herbizideinsatzes bei Direktsaat kompensieren die geringern Bestellkosten. Konventionell Mulchsaat Direktsaat Stoppelbearbeitung 1. Strich Grubber 3,8 m, 9 Zinken, 0,5 h 3,49 3,49 Schlepper 110 kw, 0,5 h 18,35 18,35 Fahrer, 0,5 h 3,64 3,64 Summe 25,48 25,48 Nachbearbeitung 2. Strich Summe 25,48 Pflugfurche Pflug 5-scharig, 1 h 25,54 Schlepper 110 kw, 1 h 36,70 Fahrer, 1 h 7,28 Summe 69,52 Aussaat und Pflanzenschutz Kreiselegge 4 m, 1, 0 h 15,99 Drillmaschine 4 m, 1,0 h 12,89 Schlepper 110 kw, 1,0 h 36,70 Schlitzsägerät, 0,75 h 20,55 Schlepper 110 kw, 0,75 h 27,53 Schlepper 150 kw, 0,25 h 11,90 Terrasem 4,0 m, 0,25 h 21,80 Fahrer 1,0 h 7,27 Fahrer 0,25 h 1,82 Fahrer 0,75 h 5,45 Fahrer 0,3 h 2,18 Feldspritze 0,3 h 4,40 Schlepper 60 kw 0,3 h 6,04 Mittel (Round up ultra) 3 l/ha 21,80 Summe 72,85 35,52 81,91 Gesamtkosten /ha 167,85 86,48 87,95 Maschinenselbstkosten nach ÖKL. Angaben in EURO, eigene Berechnungen 5

Generationen können s... der Pflug hat Der Pflug hat nach wie vor seine Berechtigung im modernen Ackerbau. Es darf nicht nach dem Schwarz-Weiß-Prinzip vorgegangen und generell auf den Pflug verzichtet werden. Die Bodenbearbeitung muss an die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Kultur angepasst werden. Das Ziel muss sein, ökonomische und ökologische Vorteilseffekte zu nutzen. Faktoren, die für den Pflug sprechen Standort Tonböden mit nicht quellfähigen Tonmineralien (nasse, kalte und luftarme Böden). Diese Böden neigen durch reduzierte Bodenbearbeitung zur Verdichtung und Staunässe. Böden mit hoch anstehendem Grundwasser und lang anhaltenden Staunässeperioden Pflügen sorgt für die Ausbildung von Grobporen, damit wird der Bodenlufthaushalt verbessert. Leichte Sandböden neigen zum Dichtlagern. Eine Verteilung des Humus in tiefere Bodenschichten bewirkt langfristig eine steigende Fruchtbarkeit. Krankheitsdruck Fusariumstämme überwintern hauptsächlich auf abgestorbenen Pflanzenresten von Getreide oder Mais (Halme, Stroh, Stoppeln). Eine wendende Bodenbearbeitung (Pflügen) bringt die Pflanzenrückstände in tiefer gelegene Bodenschichten, so dass sich das Infektionsrisiko für die Folgefrucht erheblich verringert. 6

ich nicht irren... weiterhin seine Berechtigung! Schädlinge Bei verminderter Bodenbearbeitung können sich z.b. Nagetiere ungestört vermehren. Auch Schnecken finden in pluglosen Beständen gute Bedingungen vor. Strohmanagement Keine Direktsaattechnik ist in der Lage frisch geerntetes Stroh zu durchschneiden. Bei Strohmassen von 5000 bis 10 000 kg/ha ist diese Technik nicht einsetzbar. Scheibenschar-Technik: Langes Stroh wird nur in den Boden gedrückt und das Saatgut auf Stroh abgelegt (Haarnadel-Effekt) Zinken- od. Meißelschar-Technik: Hohe Verstopfungsgefahr, das Stroh wird vor den Scharen hergeschoben und der Sämechanismus blockiert. Reihenabstände unter 18 cm lassen sich deshalb nicht verwirklichen. Die direkte Aussaat ohne Bodenbearbeitung ist nur unter optimalen Bodenbedingungen zu empfehlen. Die Bedeckung des Saatgutes ist meist ungenügend. Die Folge ist ein schlechter Auflauf. Der Schardruck bei den im Handel verfügbaren Sämaschinen beträgt um die 200 kg pro Schar. Bei der Aussaat in feuchten Böden kann dies zu Verdichtungen im Bereich des Sähorizontes führen. 7

Mulchsaat Den Boden Ernte der Vorfrucht Bereits bei der Ernte der Vorfrucht ist auf ein exaktes Häckseln und Verteilen der Rückstände zu achten. Ziel: Mikrobiologische Zersetzung begünstigen Den kapillaren Wasseraufstiegs verhindern. Technik: Leistungsfähige Häckselaggregate der Entegeräte Verteilung durch Kreiselzetter od. Strohstriegel Stoppelsturz Die Grundbodenbearbeitung für die Folgefrucht ist der Stoppelsturz. Ziel: Keimung von Unkraut und Ausfallgetreide Unproduktive Verdunstung durch kapillaren Wasseraufstieg wird unterbunden Technik: Flügelschargrubber oder flach arbeitende Bodenbearbeitungsgeräte (Arbeitstiefe 4-8 cm). Nachläufer wie Zinkenwalzen oder Pfeilspiralenwalzen rückverfestigen den Boden und schützen vor Austrocknung. 8

richtig behandeln 2. Arbeitsgang Die aufgelaufenen Pflanzen werden in die oberste Bodenschicht (10-15 cm) eingearbeitet. Ziel: Verrottung der Pflanzenrückstände in der aktiven Bodenschicht Technik: Grubber mit Flügelschar- od. Gänsefußschare mit geeigneten Nachläufern zur Rückverfestigung und Tiefenkontrolle. Mit aufgebauten Säeinrichtungen können gleichzeitig Zwischenfrüchte ausgebracht werden (z.b. Senf, etc.). Aussaat Die Sekundärbodenbearbeitung sollte in einem Arbeitsgang erfolgen. Ziel: Genaue und gleichmäßige Aussaat ohne separaten Vorbereitungsgang. Technik: Für eine exakte Ablage sind Scheibenschare oder Meißelschare vor den Saatrohren notwendig. Fräswerkzeuge bilden bei feuchten Bodenverhältnissen einen Verdichtungshorizont, der sich negativ auf die Durchwurzelung auswirkt (Kümmerwuchs) Frässohle. 9

Pöttinger-Mulchsaat-Te Die Saattechnik spielt bei Mulchsaatwirtschaften eine wesentliche Rolle. Die wichtigsten Kriterien sind 1. die Vorläufer für eine exakte Durchmischung der Ernterückstände Die Vorläufer können individuell an die jeweiligen Einsatzverhältnisse angepasst werden. Aufgebaute Sämaschinen a) Mulchsaat Kompaktegge mit Schleppzinken und Zahnpackerwalze Kreiselegge mit Zahnpackerwalze b) Konventionelle Aussaat Kompaktegge mit steilstehenden Vibrazinken und Zahnpackerwalze Kreiselegge mit Zahnpackerwalze Gezogene Sämaschinen a) Mulchsaat 2- reihige Spatenrollegge mit Zahnpackerwalze Zinkenschleppe, Schleppzinken mit Zahnpackerwalze b) Konventionelle Aussaat Zinkenschleppe, steilstehender Vibrazinken mit Zahnpackerwalze Zinkenschleppe, Schleppzinken mit Zahnpackerwalze 10

chnik 2. die Ausformung einer sauberen Särille ohne Ernterückstände Gezackte Hohlscheiben räumen die Saatrille von Pflanzenrückständen und Erde aus. Scheibenschare sind im Vergleich zu Schleppscharen weniger anfällig gegenüber Verstopfungen. Bedingt durch die Schrägstellung bleibt der Säschlitz länger frei von nachfallendem Erdteilen. Das integrierte Schleppschar zieht eine gleichmäßige Saatrille und setzt das Saatkorn auf den gut strukturierten Saathorizont. Ein Schardruck von bis zu 80 kg ermöglicht eine gleichmäßige und exakte Tiefenablage. 3. Rückverfestigung Farmflex-Druckrollen sorgen für perfekte Rückverfestigung Eine nachlaufende breite Farmflex-Druckrolle drückt das Saatgut in den Saatschlitz. Perfektstriegel, die in Neigung und Druck verstellbar sind, sorgen für sehr gute Saatgutbedeckung mit Feinerde. Gleichmäßiger Aufgang ist garantiert. Hohe Schlagkraft wird durch Arbeitsgeschwindigkeiten bis zu 15 km/h erreicht. 11

Schlagkraft mit Köpfchen Pöttinger bietet für jedes Bearbeitungskonzept innovative, wirtschaftliche und komfortable Technik. Konventionelle Saat oder Mulchsaat Pöttinger ist immer im Trend Technische Daten: Maschinentyp Terrasem 3000 Terrasem 4000 Terrasem 6000L Arbeitsbreite (m) 3,00 4,00 6,00 Anzahl der Schare 24 30 48 Schardruck (kg) 130 130 130 Drillgeschwindigkeit (km/h) bis 15 bis 15 bis 15 Reihenabstand (cm) 12,5 13,3 12,5 Transportbreite (m) 3,0 4,0 3,0 Saatkasteninhalt (l) 1400 1400 3300 Leistungsbedarf (kw/ps) 88/120 103/140 132/180 www.poettinger.at Alois Pöttinger Maschinenfabrik GmbH Industriegelände 1 A-4710 Grieskirchen Telefon +43/ 7248 / 600-0 Fax: +43/ 7248 / 600-513 Wissenschaftliche Beratung: Dr. Helmut Wagentristl