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Stadt Luzern öko-forum Stichwort Marder Stadt Luzern öko-forum Bourbaki Panorama Luzern Löwenplatz 11 6004 Luzern Telefon: 041 412 32 32 Telefax: 041 412 32 34 info@oeko-forum.ch www.oeko-forum.ch

Inhalt Impressum 2 Stein- und Baummarder 3 Steinmarder in der Stadt 3 Wie die Marder leben 4 Warum leben Marder in menschlichen Siedlungen? 5 Schäden und Belästigungen 5 Wie kommt der Marder ins Haus? 5 Schutz vor Mardern... 6 Umgang mit Mardern 9 Gefahr für den Menschen? 9 Nützlicher Internet-Link 10 Buchtipps 10 Beratung bei konkreten Problemen mit Mardern 11 Haben Sie noch Fragen? 11 Impressum Herausgeber: Konzept und Text: Fotos: Bezug (gratis): 2010, öko-forum Umweltberatung Luzern Sebastian Meyer Sebastian Meyer, Internet öko-forum Umweltberatung Luzern 2 Stichwort Marder

Obwohl der Steinmarder ein Wildtier ist, trifft man ihn gelegentlich auch in der Stadt an. Dort freuen sich viele Menschen darüber, in ihrer urbanen, von Strassen und Häusern dominierten Umgebung, einem frei lebenden Wildtier zu begegnen. Wenn der Marder jedoch Autokabel anknabbert oder auf dem Dachboden lärmt, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Stein- und Baummarder Der Steinmarder (Martes foina) wird 58 84 cm lang und 1 2 kg schwer, wobei die Rüden (Männchen) im Schnitt etwas grösser und schwerer sind als die Fähen (Weibchen). Im Gegensatz zu seinem scheuen Verwandten, dem Baummarder (Martes martes), zeigt der Steinmarder wenig Angst vor dem Menschen, ja ist sogar ein sogenannter Kulturfolger. Er kann mitten in Dörfern und Städten leben und nistet sich gerne in Häusern ein. Daher wird der Steinmarder auch Hausmarder genannt. Steinmarder Baummarder Steinmarder in der Stadt Gärten, Gebüsche, Blumenwiesen, Pionierflächen und Asthaufen das sind nur einige Kleinlebensräume für Tiere in der Stadt. Aber auch in den Gebäuden selbst, im Dachstock, Keller oder Gartenhäuschen finden viele Tiere einen geeigneten Unterschlupf. Selbst im Stadtzentrum leben Tiere: Die Häuserzeilen entsprechen künstlichen Felslandschaften, die von Tierarten besiedelt werden, die ursprünglich aus felsigen Gebieten stammen: Alpensegler, Hausrotschwanz, Strassentaube, Wanderfalke oder auch Steinmarder. Stichwort Marder 3

In der Schweiz kommt der Steinmarder vorwiegend in mittleren Lagen bis auf eine Höhe von 2400 m ü. M. vor. Sogar auf dem Jungfraujoch gibt es Steinmarder! Er ist etwa so gross wie eine Katze, jedoch schlanker und leichtfüssiger. Auffällig ist auch der lange, struppige Schwanz. Wie die Marder leben Steinmarder sind vor allem in der Dämmerung unterwegs. Als Tagesversteck mögen sie besonders warme Scheunen und Ställe, aber auch Wohnhäuser werden nicht verschmäht. Von April bis September können sie als Poltergeister für Ärger und schlaflose Nächte sorgen: Die Spiele und Ausflüge der Jungtiere und die Paarung der erwachsenen Tiere ab September können beachtlichen Lärm verursachen. Steinmarder sind sonst Einzelgänger, die ein festes Revier für sich beanspruchen, in welchem sie keine Rivalen dulden. Sowohl Rüden (Männchen) als auch Fähen (Weibchen) haben ihre eigenen Streifgebiete. Zur Paarungszeit im Juli und August sucht das Weibchen ein Männchen auf, worauf es zu heftigen, ausdauernden und lauten Paarungsspielen kommt. Die Nahrung des Steinmarders ist sehr vielseitig. Seine häufigsten Beutetiere sind Ratten und Mäuse, Hasen, Kaninchen, kleinere Vögel, Insekten, Regenwürmer, aber auch Katzenfutter, Obst und Beeren. Manchmal frisst er auch Speisereste. Nicht zur Nahrung gehören allerdings Plastik und Gummi, auch wenn er als Nachttier in der Dunkelheit aktiv wird und sich unter anderem zum Entsetzen der Automobilist/innen an Autos zu schaffen macht. Dabei zerbeisst er vor allem aus Plastik oder Gummi bestehende Teile wie Zündkabel, Manchetten und Isolationen. 4 Stichwort Marder

Warum leben Marder in menschlichen Siedlungen? Zwei Hauptfaktoren sind wohl dafür ausschlaggebend: Der Marder wird weniger stark bejagt, so dass sein Bestand gestiegen ist. Dadurch wird er auch in menschlichen Siedlungen vermehrt wahrgenommen. Zudem wird angenommen, dass einzelne Tiere, die auf dem Land kein Revier mehr etablieren können, in die Dörfer und Städte ausweichen, wo sie sich dank ihrer guten Anpassungsfähigkeit bestens zurecht finden. Diese zwei Gründe gelten ebenso für Füchse. Auch sie leben immer zahlreicher in der Stadt. Schäden und Belästigungen Marder können im Hühnerstall Hühner reissen und Eier stehlen, bei parkierten Autos Kabel durchbeissen, im Haus herumtollen, Isoliermaterial zerfetzen und im Garten Blumen beschädigen. Wie kommt der Marder ins Haus? Steinmarder kommen auf unterschiedliche Weise auf den Dachboden. Bei rauen oder begrünten Fassaden klettern sie einfach an der Wand hoch. Ein Baum oder ein flacher, an das Haus anschliessender Gebäudeteil, eine Garage oder ein Velounterstand, kann den Aufstieg erleichtern. Im Extremfall können sich Marder auch zwischen Fassade und Abflussrohr emporklemmen. Stichwort Marder 5

Als Einschlupfmöglichkeiten dienen Mauerlöcher, Belüftungsschlitze, defekte oder offen stehende Dachfenster, anhebbare Dachziegel oder ähnliches. Ein Lochdurchmesser von 6-7 cm oder ein 5 cm breiter Spalt genügen. Schutz vor Mardern......im Haus Wenn der Marder aus dem Haus muss, gibt es prinzipiell zwei verschiedene Möglichkeiten: Aussperren oder Vergrämen (Vertreiben). Der Wegfang des Tieres nützt nichts, da sein Revier gleich darauf neu besetzt wird. Der Nachfolger orientiert sich an den Duftspuren des Vorgängers und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dieselben Unterschlüpfe nutzen. Wenn immer möglich sind bauliche Massnahmen allen akustischen und auf Geruch basierenden Abwehrmassnahmen vorzuziehen: Einschlupflöcher vergittern oder verschliessen und Zugänge unpassierbar machen (Bäume beispielsweise mit Katzenmanschetten versehen). Im Frühling müssen Aussperrungen grundsätzlich unterbleiben. Andernfalls besteht die Gefahr, dass man eine Mutter von ihren Jungtieren trennt, die dann auf dem Dachboden verhungern müssen. Bei der Vergrämung ist Ideenreichtum gefordert. Gelegentliches Begehen, Lärmen und Herumpoltern auf dem Dachboden kann einen Dachstock für den Marder unattraktiv machen. Weitere Möglichkeiten sind das Ausbringen von Hundehaaren, das Sprayen von Duftstoffen, welche Katzen oder Hunde abschrecken, oder knoblauchähnliche Geruchsstoffträger (im Handel als Marder-Schreck erhältlich). 6 Stichwort Marder

Wichtig ist, dass alle Massnahmen so umgesetzt werden, dass sich der Marder nicht daran gewöhnen kann. Der Überraschungseffekt ist wichtig. Der Erfolg der Vergrämung hängt jedoch davon ab, ob man einen sensiblen oder eher robusten Steinmarder beherbergt. Herumliegenden Kot und Beutereste kann man hin und wieder entfernen. Eine wasserdichte Auflage an den Kotplätzen verhindert, dass der Urin in den Boden eindringt. Antennenkabel sollten vorsichtshalber an der Wand entlang verlegt oder mit festem Material ummantelt werden, damit der Marder nicht hineinbeissen kann. Schäden an Isolationsmaterialien können vermieden werden, wenn sie von vornherein durch eine reissfeste Auflage oder Abdeckung geschützt sind. Wenn Sie dem Marder eine zusätzliche Wohngelegenheit im Freien bieten, verringert sich die Chance, dass er sich ich Ihrem Haus niederlässt. Dies können Holzstösse mit Höhlungen sein oder selbst erbaute Marderhäuschen (ohne Imprägnierungs- und Anstrichmittel). Der Garten ist grundsätzlich schwierig vor dem Marder zu schützen. Es gilt hier, dem Tier gegenüber tolerant zu sein. Ein gedeckter Komposthaufen, keine offenen Futterteller für Haustiere und das Auflesen des Fallobstes vermindern zudem die Attraktivität des Gartens als Futterplatz....im Hühnerstall Im Hühnerstall sucht der Marder vor allem Eier, eine nährreiche, handliche und lagerfähige Nahrung. Tatsächlich sind Marder geschickt genug, ein Ei über weite Strecken im Maul zu transportieren, ohne es dabei zu beschädigen. In einem Nahrungsdepot kann der Marder auf diese Weise Dutzende von Eiern horten. Normalerweise geschieht bei einem nächtlichen Besuch eines Marders im Hühnerstall nicht viel es sei denn, ein Huhn erschrickt, reagiert hysterisch und versetzt damit den ganzen Stall in Aufruhr. Dann beisst der Marder zu, beinahe hilflos inmitten dieses Hühner-Pulks, schnappt vom Instinkt getrieben nach allem, was sich bewegt. Ein gut gesicherter Hühnerstall ist deshalb der beste Schutz für Hühner und Eier. Stichwort Marder 7

...in Autos Marder lieben dunkle, warme und trockene Plätze. Deswegen wecken insbesondere Motorräume ihr Interesse. Das Mardermännchen nimmt das neue Domizil in Besitz und hinterlässt Duftspuren. Verlässt das Fahrzeug seinen Standort und wird im Revier eines anderen Männchens geparkt, ist die Gefahr gross, dass ein anderes Männchen dadurch angelockt wird und aufs äusserste gereizt, die Duftspuren seines Rivalen zu beseitigen versucht. Dann ist vor seinen scharfen Zähnen nichts mehr sicher. Dieses Phänomen wurde erstmals 1978 in Winterthur beobachtet. Es häuften sich damals Anzeigen gegen Unbekannt wegen beschädigter Autos. Die Überwachung des Tatortes durch die Polizei ergab einen eindeutigen Täter: Es handelte sich um Steinmarder. Schon bald breiteten sich solche Schäden auch in andere europäische Städte aus. Schutz vor erneutem Verbiss kann eine mardersichere Garage bieten. Autokabel können zum Beispiel mit einer Ummantelung aus Hartplastik geschützt werden. Das regelmässige Reinigen des Fahrzeuges sowie das Parkieren an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten erschwert es dem Tier zusätzlich, ein Auto kennen zu lernen. Weitaus die meisten Marderschäden an Autos fallen im Frühling an, wenn die Jungtiere ihren Lebensraum erkunden. Zu diesen Lebensräumen können auch Motorräume gehören, die sie spielerisch und mit Zähnen und Krallen entdecken. 8 Stichwort Marder

Umgang mit Mardern Der Marder gehört zur einheimischen Fauna wie der Fuchs und der Hase und bereichert sogar unsere Siedlungen. Er ist ungefährlich und verursacht bei richtigem Verhalten keine Schäden. Beachten Sie deshalb die möglichen Vorkehrungen, damit Sie sich am Marder erfreuen können, sollten Sie einmal das Glück haben, dem putzigen, menschenscheuen Gesellen zu begegnen. Wie alle Lebewesen können Marder von verschiedenen Krankheiten infiziert werden und diese auch übertragen. Die Gefahr, von einem Marder mit einer Krankheit angesteckt zu werden, kann aber als ähnlich klein betrachtet werden, wie diejenige, durch eine Hauskatze oder einen Hund mit einer Krankheit infiziert zu werden. Gefahr für den Menschen? Wie alle Wildtiere können Marder krank sein und die Krankheitserreger übertragen. Die Gefahr für den Menschen ist allerdings äusserst klein weniger jedoch für Hauskatzen und Hunde. Deshalb sollte man sein Haustier regelmässig von einem Tierarzt untersuchen lassen. Stichwort Marder 9

Nützlicher Internet-Link http://www.tierschutz.com/infothek/wildtiere/mb_marder_d.pdf Buchtipps Von Mardern und Menschen: das Buch der Steinmarder, B. Ludwig, Tecklenbourg Verlag, ISBN 3-924044-68-6 Baum- und Steinmarder, H. Müri, Wildtier Schweiz, 1/13 Steinmarder, U. Tester, Wildtier Schweiz, 1/37 Auto- und Hausmarder, M. Tschudin, Wildtier Schweiz, 13/5 Der Steinmarder, Wildtier Schweiz, 15/14 10 Stichwort Marder

Beratung bei konkreten Problemen mit Mardern Luzerner Polizei, Tel: 041 248 81 17 Kanton Luzern, Landwirtschaft und Wald (lawa) Abteilung Fischerei und Jagd Tel: 041 925 10 00 Haben Sie noch Fragen? Sollten Sie weitere Fragen haben, beraten wir Sie gerne persönlich. Zudem verfügt unsere Umweltbibliothek über diverse Medien zum Thema Marder, welche kostenlos ausgeliehen werden können. Stichwort Marder 11

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