GPS Navigation auf See

Ähnliche Dokumente
Grundlagen GPS. Copyright by Compass Yachtzubehör

Achtung Ausnahme: Beispiel:

Delius Klasing Navigationsprogramme

CLIPPER GPS Repeater

GPS-Lexikon. 2D-Mode 2DRMS 3D-Mode Accuracy Acquiring

GPS: Wie funktioniert es? Ausarbeitung. KAMEL BEN YEDDER FH Wiesbaden, Fachseminar, Herr Prof. Dr. Linn

empfehlungen für Autodesk AutoCAD 2008 und AutoCAD basierte Produkte Systemanforderungen Thorsten Simon, Autodesk GmbH

GPS System. NAVSTAR-System besteht aus 3 Komponenten. Geschichte Grundfunktion Wie funktioniert GPS?

Positionsbestimmung mit GPS-Satelliten

Elektronische Navigation

Sportbootkarten Satz 3: Westküste Schweden (berichtigt bis 01/2017): Strömstad bis Kullen. Click here if your download doesn"t start automatically

Anleitung nv charts App

Das GPS - Handbuch. GPS - Handgeräte in der Praxis. Bandl Grundlagen, Basis-Funktionen, Navigation und Orientierung, Karten. von Ralf Schönfeld

I Installation Die Autopilot Software von Moving Terrain ist integriert in das Hauptprogramm. Das Modul kann extra durch einen Authentifizierungscode

Tourenplanung und Navigation

IHK. Satellitennavigation. GPS, GLONASS und GALILEO. von Dr.-Ing. Gerhard H. Schildt o.univ.-professor an der Technischen Universität Wien

Technische Anwendungen für Differentielles GPS

Workshop Küstennavigation. Crew Jalapeño Winter 2016/17 2. Teil Rund Fyn

Name & Klasse: Naturwissenschaft und Technik Datum: Trigonometrie. Trigonometrie. Wir interessieren uns hier lediglich für rechtwinklige Dreiecke.

ACHTUNG Eine oder mehrere Antworten können richtig sein!! 1. Welche der folgenden Möglichkeiten können zur Positionsbestimmung herangezogen werden?


Globale Navigations Satelliten Systeme - GNSS

Global Positioning System (GPS)

Geräte: Marinegeräte, Handyformate, Einbaugeräte, GPS-Maus, PDAs.

GPS-Datenlogger Locosys BGT-31

Geo-Tagging und Modul Karten in Lightroom 5. Stefan Sporrer

NaviCommand. Yacht Automation Systems. FT NavVision TM. Das einzigartige Navigations-, Anzeige- und Steuerungssystem für die maritime Industrie

FLUGHANDBUCH-ERGÄNZUNG AS-09

GPS Analogieexperiment

Installationsanleitung. Ab Version

FLUGHANDBUCH-ERGÄNZUNG AS-20

Positionsbestimmung und GPS

Mobiles Touristen-Navigationsund Informationssystem. Wandern mit dem PDA Das Navigationssystem für Wanderer der Stadt Oberkirch

Vorwort 8 GPS Die Ausstattung GPS - Grundlagen 11. GPS-Geräte Was ein GPS-Gerät alles kann 21

Lösungen zu Übungsblatt 2

Improving the Accuracy of GPS

PDA-Navigation (C) 2004 PI-Data GbR, Voigt Consulting AG -

Messung der Astronomischen Einheit nach Ole Römer

Messung der Astronomischen Einheit nach Ole Römer

Seemeilen-Nachweis Nr. 8. Raum für Bemerkungen, Schiffs- und Hafenstempel, Crewanschriften etc.

Maschinelles Lernen: Symbolische Ansätze

Neue Entwicklungen in der GNSS Technik

Auf See verloren gegangen? Verbessere deine Chancen gefunden zu werden!

Karten und ihre Legenden

Bibliographischer Begleitzettel (monographische Veröffentlichungen)

Systemvoraussetzungen Einplatzanlage

Schiffsnavigation. Seite 1 / 5

numerische Berechnungen von Wurzeln

Global Positioning System (GPS)

C2006. Installationsanleitung

Mündliche Prüfung der theoretischen Kenntnisse. Navigation

Steigung und Tangente. Steigung eines Funktionsgraphen in einem Punkt

Dr. Jürg Regli, HB9BIN. Willkommen zu Garmin BaseCamp von Dr. Jürg Regli, HB9BIN

Ohne Einstein kein GPS

Externer Card Reader 21in1 USB 2.0 mit Speicherkartensafe

MiniGPS. für X-Plane 10.32

Externer Card Reader 21in1 und USB 2.0 Hub 3-Port

Microsoft Autoroute 2010 (mit GPS Empfänger)

Aufnahmeprüfung 2017 für die Berufsmaturitätsschulen des Kantons Zürich

Übungs - Kartenaufgabe Fahrtbereich 2 Motor & Segelyacht Sail-Star

GPS Antenne GPS Antenne... 1 Allgemeines... 2 Zeitzoneneinstellung... 3 Installation... 5 Technische Daten... 6 Fragen? / Kontakte...

Integrierte Schiffsführung. Herausforderung für die Hydrographie und die Ozeanographie. Vizepräsident und Abteilungsleiter Nautische Hydrographie

Anleitung zur Anzeige und Bearbeitung von Tracks in Google-Earth

A38 O1 ma4 GK-Math - Protokoll vom Mi., den

Um Panda Antivirus + Firewall zu installieren, müssen folgende Mindestanforderungen erfüllt sein:

GPS. Gebrauchsanleitung MULTI-TRACKER. To fi nd the way... MT5013

BEDIENUNGSANLEITUNG: Made in USA

GPS-Testfahrt Tour St. Lorenz Eisenau Attersee Mondsee St. Lorenz

b.) Geschwindigkeit eines Beobachters am Äquator: Etwa Kilometer pro Stunde.

Begriffe rund um den GP7 Glossar

(Indoor)-Lokalisation

Overlay Route - Track

Satellitennavigation-SS 2011

Übersicht aller SMS Befehle und Antworten

Kleine Rückblende. Für unsere Zwecke gab bzw. gibt es dazu im Wesentlichen drei Möglichkeiten:

SeaPal Basic. The Sailors clever navigation tool. Version für Android (TM) Benutzerhandbuch Juli 2014

Drag Racing Mobile Vielen Dank, dass Sie sich für Drag Racing Mobile entschieden haben. Wir hoffen Ihre Erwartungen getroffen zu haben.

Die Luftfahrtkarte ICAO 1 : ist a) nur winkeltreu b) nur streckentreu c) flächen-, strecken- und winkeltreu d) nur flächentreu

SeaPal. The Sailors clever navigation tool. Benutzerhandbuch Januar 2015

Reisecomputer auswählen

Orientierung im Gelände

Bei den Planetenwegen, die man durchwandern kann, sind die Dinge des Sonnensystems 1 Milliarde mal verkleinert dargestellt.

Taschenkarte - GPS Geräte THW OV Memmingen FGr Ortung

Auswertung von flugzeuggestützten GPS- Messungen für die Anwendung in der Fluggravimetrie

Aktualisierung topographischer Daten mit dem SAPOS -Dienst EPS (RASANT)

Garmin Navischulung 2015

VERWENDUNG VON PLB IN DER SCHWEIZ UND IM FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN PERSONAL LOCATION BEACON

c) Am Punkt R( ) ändert das U-Boot seine Fahrtrichtung und fährt in Richtung des Vektors w = 13

10/100M NETZWERK USB-ADAPTER

OS Datensysteme GmbH

GNSS Sicherheit Chancen und Risiken

Titel: GPS Finde deinen Weg

In 80 Millisekunden um die Welt

Ebenen in Normalenform

Digital TV USB 2.0 Dongle VG0002A

1. Grundlagen der terrestrischen Navigation auf See Positions- und Kursermittlung in der Seekarte...35

Referent. Hubert Barth. Förderverein Bürgernetz München-Land e.v. Förderverein Bürgernetz München-Land e.v. Förderverein Bürgernetz München-Land e.v.

Positionsbestimmung im Weltraum mittels Distanzmessungen

Verwendung von Webmail

GPS Functionalities (GPS = Global Positioning System) Seminar

Transkript:

GPS Navigation auf See Ein Beispiel in der Sportschifffahrt Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 1

Übersicht grundlegende Fakten übliche Bezeichnungen Genauigkeit GPS-Nutzung in der Sportschifffahrt Voraussetzungen Yacht Navigator Premium (Delius Klasing Verlag) Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 2

grundlegende Fakten Global Positioning System ist auch heute noch ein militärisch betriebenes System zur Positionsbestimmung Heute sind mehr als 24 Satelliten in 6 Ebenen in Erdumlaufbahnen (Umlaufzeit von 11h 58min, d.h. jeder Satellit ist in 24h 4 Minuten früher an der gleichen Position auf seiner Umlaufbahn) mind. 3 Satelliten benötigt man zur Positionsbestimmung auf Meereshöhe auf Basis von Laufzeitunterschieden: Stark vereinfacht gesagt sendet jeder Satellit eine Nachricht der Art "Ich bin Satellit Nr. X, meine Position ist gerade Y und diese Nachricht wurde zum Zeitpunkt Z versandt". Durch ständige Auswertung der Satelliteninformationen kann der GPS Empfänger seine aktuellen Position berechnen, sowie weitere Angaben, wie die Geschwindigkeit "ground speed und die Bewegungsrichtung "ground track" Von mir benutzte prima Informationsaufbereitung gibt es bei: http://www.kowoma.de/gps/index.htm Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 3

übliche Bezeichnungen Die Bezeichung Heading oder Track (TRK), zu deutsch einfach nur Kurs gibt die Richtung an, in die man sich momentan tatsächlich bewegt. Unter Bearing (BRG) oder Peilung versteht man die Richtung, in die man von der aktuellen Position aus gehen muss, um zum vorgesehenen Zielpunkt zu gelangen. Versetzung oder XTE (Cross Track Error) - Dies ist der Abstand der eigenen Position in Metern, Kilometer oder Meilen vom geplanten Weg, also von der Verbindungslinie zwischen Start und Ziel. Course, Desired Track (DTK) Das ist der Sollkurs, den man anlegen muss, um direkt vom Startpunkt zum Zielpunkt zu gelangen. Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 4

Genauigkeit In jedem System gibt es Abweichungen und deshalb sollten man auch beim Umgang mit dem GPS System wissen was man tut. Hier einige Fehlerursachen und die möglichen Abweichungen: Störungen durch die Ionosphäre Schwankungen der Satellitenumlaufbahnen Uhrenfehler der Satelliten Mehrwegeeffekt (in engen Schluchten) Störungen durch die Troposphäre Rechnungs- und Rundungsfehler ± 5 Meter ± 2.5 Meter ± 2 Meter ± 1 Meter ± 0.5 Meter ± 1 Meter Insgesamt ergibt sich daraus ein Fehler von ± 12 Metern. Mit aktivierter SA (selectice availability) etwa ± 100 Meter. SA ist seit dem 02.05.2000, 5:05MEZ abgeschaltet Mit Korrektursystemen (WAAS/EGNOS) werden vorallem die Ionosphäreneffekte, Umlaufbahn- und Uhrenfehler reduziert. So kann der Positionsfehler auf etwa ± 3-5 Meter reduziert werden. Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 5

GPS Nutzung in der Sportschifffahrt Amtlich: Der Skipper muß das Schiff sicher führen! Aktuelle Seekarten im Papierformat müssen an Bord sein GPS ist Hilfsmittel, im Zweifelsfall zählen die Papierkarten Sportschiffer nutzen GPS Geräte eingebaut im Schiff, als autonome Handgeräte oder Softwarelösungen mit PDA bzw. Laptop Solange die Navigation mit GPS funktioniert ist die Übertragung der Position in die Seekarten und Logbuch sehr einfach. Softwarebeispiel: Yacht Navigator Premium Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 6

Beispielkonfiguration Hardware: Pentium 233MHz, VGA 800x600 16Bit, 32MB HS, 90MB FP GPS Maus oder Handheld am COM1, CD-ROM zur Installation Stromversorgung für den Laptop 12V Adapter Software: Betriebssystem Windows 95/98/ME/NT4.0/2000/XP Yacht Navigator Premium Elektronische Seekarten für das entsprechende Seegebiet Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 7

Übersicht - integrierte Seegebiete Gesamtübersicht der integrierten Seegebiete (Rasterkarten) Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 8

Seekartenübersicht - Bodensee Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 9

Seekarte - Beispiel M24 Ausschnitt Seekarte Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 10

Hafenpläne oder Einzelheiten Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 11

Satelliteninformation In der Satelliteninformation erhält man die Übersicht welche und wieviele Satelliten gerade empfangen werden. Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 12

Routenplanung Routenplanung über Wegpunkte Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 13

mitgeschriebene Route Route nachprotokolliert mittels Wendepunkte aus dem Logbuch Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 14

Beispiel enge Meeresdurchfahrt Route in einer engen Durchfahrt Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 15

Übersicht Jake Kavabagh Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 16

Backup zur Folie Grundbezeichnungen Course, Desired Track (DTK) oder zu deutsch Sollkurs ist der Kurs, den man anlegen muss, um direkt vom Startpunkt zum Zielpunkt zu gelangen. Anders gesagt gibt dieser Wert die Richtung zwischen der Ausgangsposition und dem Ziel an. Im obigen Beispiel wären das 56. Der Sollkurs verändert sich natürlich nicht, wenn man sich bewegt, sondern nur, wenn man einen neuen Start oder Zielpunkt festlegt. Die Bezeichung Heading oder Track (TRK), zu deutsch einfach nur Kurs gibt die Richtung an, in die man sich momentan tatsächlich bewegt. Dabei ist 0 Norden, 90 Osten, 180 Süden und 270 Westen. Im obigen Beispiel beträgt der Kurs 34. Genau genommen gilt das nicht ganz bei Fliegerei und in der Schiffahrt. Hier bezeichnet nur Track den tatsächlich anliegenden Kurs und Heading bezeichnet die Richtung der Flugzeug- oder Schiffslängsachse, die sich je nach Seitenwind oder Strömungsverhältnissen deutlich vom Kurs unterscheiden kann (Dank für diesen Hinweis an Rolf Loose). Unter Bearing (BRG) oder Peilung versteht man die Richtung, in die man von der aktuellen Position aus gehen muss, um zum vorgesehenen Zielpunkt zu gelangen. Im obigen Beispiel beträgt der Wert für Bearing 76. Die Kursabweichung (Off Course) bezeichnet die Abweichung des aktuellen Kurses vom Sollkurs. Diese Kursabweichung würde im obigen Beispiel 22 nach links (Backbord) betragen. Eine Angabe "Zum Kurs" oder "To Course" würde die Richtung angeben, die man einschlagen muss, um wieder auf Kurs zu gelangen. Dies wäre im obigen Beispiel Richtung Südosten. Gleichzeitig zur Kursabweichung kann man noch die Versetzung oder XTE (Cross Track Error) angeben. Dies ist der Abstand der eigenen Position in Metern, Kilometer oder Meilen vom geplanten Weg, also von der Verbindungslinie zwischen Start und Ziel. Manchmal taucht noch die Bezeichung "gutgemachte Geschwindigkeit", Vektorgeschwindigkeit zum Ziel oder VMG (Velocity Made Good) auf. Dies ist die Geschwindigkeit, mit der man sich dem Ziel längs des Sollkurses nähert und ist am Besten grafisch zu erklären. Wenn man sich (erste Zeichnung) exakt auf Sollkurs befindet, so ist die gutgemachte Geschwindigkeit gleich der tatsächlichen Geschwindigkeit. Je mehr der aktuelle Kurs vom Sollkurs abweicht, desto geringer wird die gutgemachte Geschwindigkeit, bis sie Null wird, wenn man sich rechtwinklig zum Sollkurs bewegt. Die gutgemachte Geschwindigkeit dient dem GPS-Gerät im übrigen auch zur Berechnung der ungefähren Dauer, die man noch bis zum Erreichen des Ziels braucht (ETA = Estimated Time of Arrival). Andre Daubitz, 10.02.2007 GPS Navigation in der Sportschifffahrt 17