Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen

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Transkript:

Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen Prof. Dr. Manfred Stock Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Forschungsbereich Klimawirkungen Vorlesung im Wahlpflichtkurs Tourismus und Klimawandel, Potsdam, 10. Juni 2014

Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen I. Kurzvorstellung: Klimafolgenforschung am PIK II. Computersimulationen mit Modellen: von Wetterprognosen zu Klimaprojektionen III. Einordnung des heutigen Klimawandels im Vergleich zu Klimaänderungen in der Erdgeschichte IV. Neue Erkenntnisse aus dem aktuellen fünften Bericht des Weltklimarates IPCC V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 2

Telegraph Hill: Location GFZ PIK Süring Building AWI PIK Michelson Building Helmert Tower GFZ Great Refractor Einstein Tower AIP Library AIP - Astrophysical Institute Potsdam AWI - Alfred-Wegener-Institute for Polar- and Marine Research GFZ - German Research Centre for Geosciences PIK - Potsdam Institute for Climate Impact Research 3

Telegraph Hill: Scientific Breakthroughs Ernst von Rebeur-Paschwitz 1861-1895 1832/33 Opto- Mechanical Telegraph Line Station No. 4 Potsdam Secular Station Potsdam First Solution of Einstein s Equations Reinhard Süring 1866-1950 1889 First Record of Teleseismic Earthquake Albert Einstein 1879-1955 1904 Interstellar Matter Large Refractor Friedrich Robert Helmert 1843-1917 Karl Schwarzschild 1873-1916 Johannes Hartmann 1865-1936 1870-1950 Potsdam Datum Point Helmert Tower 1881 Michelson Experiment Albert Abraham Michelson, 1852-1931 4

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Gründung 1992: 32 Mitarbeiter Situation 2013: 350 Mitarbeiter Natur- & Sozialwissenschaften Institutionelle Förderung je 50% Wissenschaftsetat Bund/Land Leibniz-Gemeinschaft Forschungsbereiche am PIK: 1. Erdsystemanalyse 2. Klimawirkung und Vulnerabilität 3. Nachhaltige Lösungsstrategien 4. Transdisziplinäre Konzepte & Methoden http://www.pik-potsdam.de/ 5

PIK: idataplex computer Supercomputer with IBM idataplex Processing Power: 30 teraflops (30 trillions calculations per second) New computer-based simulation methods (extreme, short-term phenomena such as torrential rain or drought) Integration of supercomputer power und energy efficiency IBM idataplex Cluster (IPLEX) 6

Bericht für die Weltbank November 2012 Ein Bericht des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung für die Weltbank Hans Joachim Schellnhuber, William Hare, Olivia Serdeczny, Sophie Adams, Dim Coumou, Katja Frieler, Maria Martin, Ilona M. Otto, Mahé Perrette, Alexander Robinson, Marcia Rocha, Michiel Schaeffer, Jacob Schewe, Xiaoxi Wang, and Lila Warszawski Frage: Ist eine erfolgreiche Anpassung an eine globale Erwärmung von 4 Grad möglich und machbar? Antwort: höchstwahrscheinlich nicht! 7

Recurrence Network Approach combines recurrence with network analysis Paranthropus - nutcracker specialist - died out while generalist (homo sapiens) survived 8

Kinematic first-order calving law implies potential for abrupt ice-shelf retreat A. Levermann, T. Albrecht, R. Winkelmann, M. A. Martin, M. Haseloff and I. Joughin Concept of eigen-calving (a) Schematic illustrating proposed kinematic calving law. (b) The observed calving rate increases with the product of the two eigenvalues. Simulation of multiple stable calving front position of ice shelves Larsen A and B.. 9

Sustainable Das nachhaltige global globale bioenergy Bioenergy-Potential potential Exclusion of areas valuable for climate protection, biodiversity and food production Biosphere model D. Gerten 10

Energy from biomass pays even with forest protection in the long term 08/18/2011 - Forest protection safeguarding woodland from being cleared and converted to fields for energy crops reduces the global economic potential of bioenergy only in the short term. If less additional land is available for cultivation, this can be compensated by higher rates of yield-raising investments. Climate risks of bioenergy underestimated 03/08/2012 - Energy from biomass presents underappreciated risks, new research published in Nature Climate Change shows. http://www.pik-potsdam.de/news/press-releases 11

GLOWA-Elbe Auswirkungen des globalen Wandels auf Umwelt und Gesellschaft im Elbegebiet Wechsung, Frank; Koch, Hagen; Gräfe, Peggy (Hrsg.), Weißensee-Verlag, Dez. 2011, 102 Seiten http://www.glowa-elbe.de/ 12

How can multi-sector biophysical impacts be translated into aggregated socio-economic damages? World Bank, 2011 13

AgMIP: Agricultural Model Intercomparison Project www.agmip.org 14

ISI-MIP: Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project Comprehensive assessment of uncertainties Inter-model spread of up to 200% of median River Run-off [mm/day] WaterMIP: Haddeland, 2011 15

The ISI-MIP idea Multiple Climate Models + Multiple Impact Models Warming scenarios Socio-economic scenarios Quantitative estimate of impacts and their uncertainty (Different sectors and scales) Mitigation targets Adaptation policies Common Background Scenarios Quantitative Impact Models Policy-relevant, society-focused metrics 16

ISI-MIP: Synthesis of impacts and uncertainties at different levels of global warming Number of reef cells at risk of long term degradation Frieler et al., submitted Frequency of coral bleaching events at different levels of global warming 17

Web Portal KlimafolgenOnline -> online seit 1. Dezember 2012 www.klimafolgenonline.com

Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen I. Kurzvorstellung: Klimafolgenforschung am PIK II. Computersimulationen mit Modellen: von Wetterprognosen zu Klimaprojektionen III. Einordnung des heutigen Klimawandels im Vergleich zu Klimaänderungen in der Erdgeschichte IV. Neue Erkenntnisse aus dem aktuellen fünften Bericht des Weltklimarates IPCC V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 19

Climate Modelling 20

Wettervorhersage 28-Tages-Prognose, gemittelt für Deutschland: von 'viel zu mild' in Richtung 'etwas zu mild' mit großer Unsicherheit (www.wetter24.de) 21

Verbesserungen von Wettervorhersagen 22

What is Climate? 23

Lässt sich die Zukunft vorhersagen? Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. zugeschrieben Niels Bohr, Karl Valentin, Mark Twain, Winston Churchill u.a. Die beste Art, die Zukunft vorauszusagen, ist, die Zukunft zu erfinden. Alan Kay, Informatiker 24

~ 2000 25

Climate Modelling (IPCC) http://blogs.scientificamerican.com/the-curious-wavefunction/2013/02/27/are-more-accurateclimate-change-models-worse/ 26

Horizontal Resolution (Grids) of Climate Models AR5 27

Vertical Resolution of the Hadley Climate Model 28

Regional Scale 29

Why Regional Modeling? 30

Comparative Regional Impact Studies: RD2 modelling approach Global scale Global circulation model Scale ~190 km COSMO-CLM (Internat.) ~10 km STARS PIK-Potsdam Any scale Scenario results Ensemble model intercomparison Regional impact models ( SWIM, 4C, DCEP) Scale related results Regional scale Gerstengarbe 31

Statistical Regional Models (STARS) 32

Abflussänderung: Monatsmittel und Jahresgang 1600 1200 Abfluß in m³/s observed simulated m 3 /s 800 400 0 Abflußjahresgang (Elbe Neu Darchau) 0 100 200 300 Average day 1961-1990 Tag im Jahr 33

Ermittlung zukünftiger Schadensentwicklungen mit Regionalen Klimamodellen und Versicherungsdaten 1. Resimulation der bekannten Vergangenheit 2. Simulationen der veränderten Zukunft Schadenssatz 1970-2010 Wiederkehrintervall statistisches Schadenmodell Schadenssatz 2011-2100 1970-2010 Wiederkehrintervall 3. Kopplung von Klimadaten mit Schadensdaten 34

Mittlerer Hochwasserschaden pro Wiederkehrintervall in Millionen Euro (inflationsbereinigt), Modell PIK, Szenario A1B Hochwasserschäden, die heute alle 50 Jahre wiederkehren und einen Schaden von etwa 750 Mio. Euro verursachen, könnten in Zukunft mehr als doppelt so teuer werden. Hochwasserschäden, die heute alle 50 Jahre wiederkehren und einen Schaden von etwa 750 Mio. Euro verursachen, könnten in Zukunft alle 12 Jahre wiederkehren.. GDV-Studie 2011: Herausforderung Klimawandel 35

Dynamical Regional Model CCLM Setup 36

Coordinate system: horizontal 37

CCLM Coordinate System: vertical 38

Validation: Average Yearly Precipitation 1979{1998 39

Climate Model Hierarchy McGuffie & Henderson-Sellers (2005) 40

Beispiel für ein globales Klimamodell: CLIMBER-2 41

Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen I. Kurzvorstellung: Klimafolgenforschung am PIK II. Computersimulationen mit Modellen: von Wetterprognosen zu Klimaprojektionen III. Einordnung des heutigen Klimawandels im Vergleich zu Klimaänderungen in der Erdgeschichte IV. Neue Erkenntnisse aus dem aktuellen fünften Bericht des Weltklimarates IPCC V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 42

Complex Climate System Nonlinear Internal Interactions Complex systems are characterized by multiple causes, nonlinear interactions, and nonlinear cause-effect-response 7, 8 5, 6 3, 4 2 1 9, 10 17, 18 15, 16 13, 14 11, 12 +new: anthropogenic changes in radiative forcing 19, 20 43

Time scales of different climatic driving forces develpment of Solar radiation Plate tectonics greenhouse gases Earth s orbital parameters variability of Solar radiation vulkanic aerosols internal variability and oscillations 10 9 10 7 10 5 10 3 10 1 TIME (YEARS) 44

Milankovitch Cycles - circular orbits: e = 0 - elliptic orbits: 0 < e < 1 - parabolic trajectories: e = 1 - hyperbolic trajectories: e > 1 45

Milankovitch Cycles - circular orbits: e = 0 - elliptic orbits: 0 < e < 1 - parabolic trajectories: e = 1 - hyperbolic trajectories: e > 1 46

Overlay of wave frequencies 47

--- Microbes control the climate ------------ Heater & Cooler Solar Radiation 100% 70% Solar Radiation oxygen accumulates in the atmosphere number of oxygen producing bacteria increases methanogenes start changing the atmosphere s composition photosynthesis: first unicellular beings consume CO 2, producing oxygen High amount of carbon dioxide compensates the weak radiation of the young sun Quelle: James F. Kasting (2004): Als Mikroben das Klima steuerten ; http://www.spektrum.de/artikel/839578 GCM-PhysFun-5 48

Long Term Climate Variability Global mean temperature Olaf Bubenzer und Ulrich Radtke, 2007: Natürliche Klimaänderungen im Laufe der Erdgeschichte http://edoc.hu-berlin.de/miscellanies/klimawandel-28044/17/pdf/17.pdf 49

Variability of CO 2 -concentration over a long time scale Stock, M. (2010) Nova Acta Leopoldina. Vol.111, Nr.381 50

Änderungen der Erdbahnparameter (Milanković- Zyklen) Global mean temperature 51

Long Term Climate Variability Global mean temperature 500,000 a 20,000 a 100 a 52

Climate Archive from Ice Drilling Cores 53

Example: Analysis and Simulation of Glacial Cycles Warming starts before rise of CO 2 CO 2 is not relevant for warming?? 290 1. initial glacial state of ice covered Earth 2. slight increase of incoming solar radiation by changing axis and orbital parameters 3. fast start of rising temperature due to melting of ice and higher absorption of radiation 4. slower processes releasing greenhouse gases lead to further increased temperature Vostok Ice Drilling Core Analysis (Petit et al., Barnola et al., 1999) CO 2 190 Temperature 400 300 200 100 0 thousand years before present 54

Fast Climate Changes During the Last Ice Age: Observations GREENLAND ICE CORE DATA Blue: air temperature over Greenland Red: sea surface temperature in the subtropical Atlantic Sachs & Lehman 1999 30,000 Age (Years) 60,000 55

Fast Climate Changes During the Last Ice Age: Explanation Freshwater input Bifurcation 56

Braun, H., M. et al., 2005: Solar forcing of abrupt glacial climate change in a coupled climate system model. Nature, 438, 208-211. 57

Variability of Earth Orbit Parameters (Milanković-Zyklen) Olaf Bubenzer und Ulrich Radtke, 2007: Natürliche Klimaänderungen im Laufe der Erdgeschichte http://edoc.hu-berlin.de/miscellanies/klimawandel- 28044/17/PDF/17.pdf 58

Long Term Climate Variability Global mean temperature 500,000 a 20,000 a 100 a 59

Temperature variability on Northern Hemisphere during the last 1300 years -------- max. viticulture ----------------------- Little Ice Age colour: 12 Reconstructions based on various Proxy-Data (z.b. Ice cores, sediments, treerings,..). black: Measurements, Source: Jansen et al., 2007. IPCC 60

Der Anstieg von CO 2 in der Atmosphäre 401.3 ppm April 2014 398.58 ppm Juni 2013 61

Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen I. Kurzvorstellung: Klimafolgenforschung am PIK II. Computersimulationen mit Modellen: von Wetterprognosen zu Klimaprojektionen III. Einordnung des heutigen Klimawandels im Vergleich zu Klimaänderungen in der Erdgeschichte IV. Neue Erkenntnisse aus dem aktuellen fünften Bericht des Weltklimarates IPCC V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 62

Bericht des Weltklimarats (IPCC) 2013/2014 I. Der fünfte Sachstandsbericht (AR5) hat die bestehenden Erkenntnisse zum derzeitigen Klimawandel und dem Einfluss der anthropogenen Treibhausgasemissionen bestätigt und weiter konkretisiert. II. Verstärkt sich der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten weiter, nimmt Hitzestress zu, Extremereignisse werden voraussichtlich häufiger und führen zu stärkeren negativen Folgen: Risiken bestehen z.b. durch Extremtemperaturen, Dürreperioden, Stürme und Überflutungen. III. Aber: Das Zwei-Grad-Ziel ist machbar mit technologischem und institutionellem Wandel! 63

What Does the New IPCC Report (AR5-WG1) Say About Climate Change? 1. The warming is unequivocal. 2. Humans caused the majority of it. 3. The warming is largely irreversible. 4. Most of the heat is going into the oceans. 5. Current rates of ocean acidification are unprecedented. 6. We have to choose which future we want very soon. 7. To stay below 2 C of warming, the world must become carbon negative. 8. To stay below 2 C of warming, most fossil fuels must stay buried in the ground. Thanks to Steve Easterbrook: http://www.easterbrook.ca/steve/2013/10/what-does-the-new-ipccreport-say-about-climate-change/ 64

(1) The warming is unequivocal Fig. SPM.1: Observed globally averaged combined land and ocean surface temperature anomaly 1850-2012. SPM: Warming of the climate system is unequivocal, and since the 1950s, many of the observed changes are unprecedented over decades to millennia. The atmosphere and ocean have warmed, the amounts of snow and ice have diminished, sea level has risen, and the concentrations of greenhouse gases have increased. 65

Macht der Klimawandel Pause oder nicht? http://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/physik_konkret/pix/physik_konkret_19.pdf 66

Globale Erwärmung: Natürliche Einflüsse und anthropogene Treibhausgase Oberfläche Satelliten Multivarianter El Niño Index Rot: Satellitendaten Blau: Oberflächendaten Optische Aerosol Trübung Solarstrahlung 5 x globale Temperaturreihen (0,2 versetzt) Quelle: Grant Foster and Stefan Rahmstorf 2011 Environ. Res. Lett. 6 67

Globale Erwärmung links: Natürlich bedingte Temperaturänderungen rechts: Globale Erwärmung ohne natürliche Einflüsse Multivarianter El Niño Index Rot: Satellitendaten Blau: Oberflächendaten Optische Aerosol Trübung Solarstrahlung Die Globale Erwärmung verlangsamt sich nicht! Quelle: Grant Foster and Stefan Rahmstorf 2011 Environ. Res. Lett. 6 68

(2) Humans caused the majority of the warming Box 13.1 fig. 1: The Earth s changing energy budget in ZJ from 1970 to 2011 (1 ZJ = 10^21 J) SPM: It is extremely likely that human influence has been the dominant cause of the observed warming since the mid-20th century. 69

The Radiative-Forcing bar chart: AR5 version 70

(3) The warming is largely irreversible SPM: A large fraction of anthropogenic climate change resulting from CO2 emissions is irreversible on a multicentury to millennial time scale, except in the case of a large net removal of CO2 from the atmosphere over a sustained period. Surface temperatures will remain approximately constant at elevated levels for many centuries after a complete cessation of net anthropogenic CO2 emissions. (Fig 12.43) 71

(4) Most of the heat is going into the oceans Box 3.1 Fig 1: Plot of energy accumulation in ZJ within distinct components of Earth s climate system relative to 1971 and from 1971 2010 (1 ZJ = 10 21 J) 72

Earth s energy uptake by human activities (2) Earth s cumulative energy budget from 1970 to 2011 = 800 ZJ (input) and (4) Earth s energy accumulation from 1970 to 2011 = 300 ZJ (storage) Where remains the difference in energy? For comparison, one zettajoule (10 21 J) is about the energy that would be released from 200 million Hiroshima bombs. The world s total annual global energy consumption is about 0.5 ZJ, about 3 Hiroshima bombs per second. The global warming effect by GHG is comparable to about 4 Hiroshima bombs per second. 73

Ocean Heat Uptake a 'pause' in global warming? 74

(5) Current rates of ocean acidification are unprecedented (Fig. SPM.7c) RCP2.6 RCP8.5 75

What Does the New IPCC Report (AR5-WG1) Say About Climate Change? 1. The warming is unequivocal. 2. Humans caused the majority of it. 3. The warming is largely irreversible. 4. Most of the heat is going into the oceans. 5. Current rates of ocean acidification are unprecedented. 6. We have to choose which future we want very soon. 7. To stay below 2 C of warming, the world must become carbon negative. 8. To stay below 2 C of warming, most fossil fuels must stay buried in the ground. Thanks to Steve Easterbrook: http://www.easterbrook.ca/steve/2013/10/what-does-the-new-ipccreport-say-about-climate-change/ 76

Global Annual Mean Surface Air Temperature Anomalies (relative to 1986 2005) (Fig. 12.5) 77

(7) To stay below 2 C of warming, the world must become carbon negative. Figure 12.46: a) CO2 emissions for the RCP2.6 scenario (black) and three illustrative modified emission pathways leading to the same warming, b) global temperature change relative to preindustrial for the same pathways 78

(8) To stay below 2 C of warming, most fossil fuels must stay buried in the ground. To give us a one third (33%) chance of staying below 2 C of warming over pre-industrial levels, we cannot ever emit more than 880 gigatonnes of Carbon. To give us a 50% chance, we cannot ever emit more than 840 gigatonnes of Carbon. To give us a 66% chance, we cannot ever emit more than 800 gigatonnes of Carbon. Since the beginning of industrialization, we have already emitted a little more than 500 gigatonnes of Carbon So our remaining budget is somewhere between 300 and 400 gigatonnes of carbon. Existing known fossil fuel reserves are enough to release at least 1000 gigatonnes. New discoveries and unconventional sources will likely more than double this. Most of the remaining fossil fuel reserves must stay buried in the ground. 79

(8) To stay below 2 C of warming, most fossil fuels must stay buried in the ground. 80

Representative Concentration Pathways (RCPs) http://www.pik-potsdam.de/~mmalte/rcps/ 81

Representative Concentration Pathways (RCPs) (van Vuuren et.al. 2011) 82

Was die Zukunft bringen kann, beeinflussen heutige Entscheidungen RCP 8.5 ohne Klimaschutz ungebremste globale Erwärmung mit hohem Risiko und hohen Schadenskosten RCP-Szenarien der Globalen Erwärmung RCP 2.6 Klimaschutz weltweit und bei uns kann die globale Erwärmung auf 2 begrenzen 83

Neue Erkenntnisse zum Klimawandel und seinen möglichen Folgen I. Kurzvorstellung: Klimafolgenforschung am PIK II. Computersimulationen mit Modellen: von Wetterprognosen zu Klimaprojektionen III. Einordnung des heutigen Klimawandels im Vergleich zu Klimaänderungen in der Erdgeschichte IV. Neue Erkenntnisse aus dem aktuellen fünften Bericht des Weltklimarates IPCC V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 84

V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 1. Werden Überflutungen und andere Wetterextreme häufiger und heftiger? 2. Wie können wir mit Hochwasser, anderen Extremereignissen und dem Klimawandel umgehen? 85

https://umweltstiftung.allianz.de/publikationen /wissen/index.html Informationen zum Thema "Hochwasser": Ursachen, Schutz und Vorsorge. Informationen zum Thema "Klima": Grundlagen, Geschichte und Projektionen. 86

Öffentlicher Vortrag zum Klimawandel in Lauenburg am 6. Juni 2014 Prof. Dr. Manfred Stock Lauenburger Klimatag, 6. Juni 2014 Wie häufig sind Jahrhunderthochwasser? Zum Umgang mit Wetterextremen im Klimawandel Lauenburg, Juni 2013 Passau, Juni 2013 87

Hochwasserfaktor 1: Wandel in Fluss & Landschaft Allianz Umweltstiftung 88

Hochwasserfaktor 2: mehr Wärme mehr Wasser Mit jedem Grad Erwärmung verdunstet 7% mehr Wasser Allianz Umweltstiftung 89

Veränderung der Spezifischen Feuchte der unteren Atmosphäre zwischen 1973 und 2012 Quelle: Willett et. al. (2013), Clim. Past, 9, 657 677 Klimamodell-Studien zeigen: Anstieg auf Grund des anthropogenen Klimawandels zu erwarten 90

Hochwasserfaktor 3: Starkregen-Wetterlage Allianz Umweltstiftung 91

Niederschlagssummen 28. Mai bis 3. Juni 2013 92

Drei Jahrhundert-Hochwasser in 15 Jahren: Ist die Flut-Katastrophe ein Zeichen des Klimawandels? http://www.focus.de/wissen/klima/tid-31688/wetter-versus-klima-katastrophale-wetterereignisse-bestaetigen-nicht-zwangslaeufig-denklimawandel-hitzewellen-oder-ueberschwemmungen-gehoeren-zum-normalen-wettergeschehen_aid_1007417.html Jetstream NASA, Goddard Space Flight Center 25.02.2013: http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/ Wetter-Extreme: Neuer Mechanismus entdeckt die Störung riesiger Wellen in der Atmosphäre Einzelne Wetterereignisse bestätigen nicht zwangsläufig den Klimawandel, Hitzewellen oder Überschwemmungen gehören zum normalen Wettergeschehen Aber: zunehmend mehr Extreme seit Beginn der Industrialisierung: ca. 5-mal mehr extreme Hitzewellen ca. 2-mal mehr Starkniederschläge in D 2 mögliche Einflüsse des Klimawandels: Mehr Wasser in der Atmosphäre durch höhere Temperaturen (Physik, Messdaten) Längere Dauer bestimmter extremer Wetterlagen (Oderflut 1997, Elbeflut 2002, Jahrhundertsommer 2003, russische Rekordhitze 2010) durch veränderte planetare atmosphärische Wellen (Theorie) 93

Naturkatastrophen weltweit 1980 2013 Prozentuale Verteilung der versicherten Schäden Alle reden über das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen. (Mark Twain) 94

Schadensereignisse weltweit 1980 2013 Anzahl der Ereignisse 95

Der Hitzesommer 2010 brach alle Rekorde Barriopedro, D. et al., Science, (2011) 96

Zunahme der Sommertemperaturen in Europa Temperature anomaly (wrt 1961-90) C Beobachtungsdaten Simulation HadCM3 Medium-High (SRES A2) mehr als 70.000 Hitzetote in Europa im Jahr 2003 2040s 2060s was im Sommer 2003 absolut extrem war, ist in den 2040er Jahren normal und eher kühl ab 2060 97

Extremwetter 2010: Sommer in Deutschland Niedrigpegelstand der Elbe in Dresden, Augustusbrücke am 12.07.2010 Hochpegelstand der Elbe in Dresden, Augustusbrücke am 16.08.2010 Quelle: Der Spiegel 98

Extremwetter 2010: Hitze und Feuerkatastrophe in Russland Wärmster Juli 2010 in Moskau seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren. Temperaturrekorde zwischen 35 C und 38.2 C an mehr als 7 aufeinanderfolgendenden Tagen im Juli. ~ 12 Millionen Hektar Land verbrannt Wald- und Torfbrände belasten die Luft in Moskau Temperaturanomalie 20.-27. Juli 2010 im Vergleich zu den Jahren 2000-2008 99

Extremwetter 2010: Flutkatastrophe in Pakistan Extrem starker Monsunregen ab Juli nach Rekord-Temperaturen von 53,5 C Niederschläge von 300 mm innerhalb von 36 Stunden. Überflutetes Gebiet bildet den größten Süßwassersee der Welt. Höchste Wasserstände des Indus im Norden des Landes seit 110 Jahren. Mehr als 20 Millionen Menschen obdachlos, über 1600 Todesopfer. 100

Berechnete Zunahme der Hochwasser-Häufigkeit durch den Klimawandel in England zur Flut im Herbst 2000 Blaue Kurve: Ist-Abflüsse 1958-2001, farbige Kurven: berechnete Abflüsse ohne Klimawandel (4 Modelle) Wiederkehrintervall (Jahre) Wiederkehrintervall (Jahre) Tagesabflüsse (mm) Tagesabflüsse (mm) Häufigkeit (pro Herbst) P Pall et al. Nature 470, 382-385 (2011) doi:10.1038/nature09762 Häufigkeit (pro Herbst) 101

V. Zum Umgang mit den möglichen Folgen des Klimawandels: Klimaschutz und Anpassung 1. Werden Überflutungen und andere Wetterextreme häufiger und heftiger? 2. Wie können wir mit Hochwasser, anderen Extremereignissen und dem Klimawandel umgehen? 102

Was die Zukunft bringen kann, hängt davon ab was wir (heute) tun! Globale Erwärmung ohne Klimaschutz: ungebremste globale Erwärmung mit hohen Schadenskosten A1B Übliches Szenarium für die Auswirkungen des Klimawandels Klimaschutz weltweit und bei uns kann die globale Erwärmung auf ca. 2 begrenzen 103

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Hochwasserschutzmaßnahmen Allianz Umweltstiftung 105

Technischer Hochwasserschutz Allianz Umweltstiftung 106

Gefahrenbewusstsein und natürlicher Schutz Allianz Umweltstiftung 107

Ausweisung von Überflutungsflächen und risikoangepasstes Bauen Klassifizierung von Risikoflächen An Hochwasser angepasste Gebäude Überflutungsflächen (Stadt Dresden) Haus auf ausgewiesener Überflutungsfläche (Stadt Dresden) 108

160 140 Mio. DM 120 100 150 Mio. DM 80 Weihnachtsflut Köln 1993 Nahezu gleicher Wasserstand: 1993: 10,63 m 1995: 10,69 m 60 40 20 0 65 Mio. DM Schäden 1993 Schäden 1993 1995 Aber die Schäden waren 1995 um mehr als 50% niedriger! Flut Köln 1995 109

Ausweisung von Risikozonen und Entsiedlung Kein Wiederaufbau: Beispiel Röderau-Süd Röderau Süd Altes Überschwemmungsgebiet Anfang der 90er Jahre: Bebauungspläne für Gewerbegebiet zunächst keine Genehmigung 1992 wurde doch Genehmigung erteilt. Da sich nur wenige Gewerbebetriebe ansiedelten, fand eine Umwidmung in Wohnbauland statt. Etliche Wohngebäude entstanden. Die Leute wussten nicht, dass sie im Überflutungsgebiet bauen. August 2002: alle Häuser von Röderau Süd standen bis zum Dach unter Wasser TOP50 Sachsen, Ausschnitt Röderau, bei Riesa 19.12.2002: Bund-, Ländervereinbarung zur Absiedlung Rückentwicklung von Röderau Süd 110

Historischer Wandel und natürliche Anpassung 1816 Beispiel nördlicher Oberrhein 1977 Plan 2020 Allianz Umweltstiftung 111

http://www.inka-bb.de/ Forschungen zur Anpassung an den Klimawandel Beispiele: Klimaresiliente Stadt- und Regionalplanung Gesundheitsschutz Klimaresiliente Landnutzung Minderung von Verdunstung, Windschutz Waldumbau Moorschutz Wasserspeicherung Gewässerschutz Regulierung der Abflüsse Intelligenter Naturschutz (Ökosystemleistungen) 112

Die sieben Kardinal-Innovationen Nachhaltiger Entwicklung 1. Integration dezentraler Erneuerbarer Energiequellen in intelligente Netzstrukturen ( Supersmart Grids ) vom zahlenden Verbraucher zum kassierenden Erzeuger 2. Von energetischer Gebäudesanierung zu Plus-Energie-Gebäuden ( Gebäude-Kraftwerke ) 3. Modulare Elektromobilität ( Jenseits der Speicherung ) 4. Systemoptimierte Industrieproduktion ( Cradle to Cradle ) 5. Holistische Raumplanung und Landnutzung ( Neuerfindung von Urbanität & Ruralität ) 6. Nachhaltiges Biomasse-Management, Bodenverbesserung ( De- & Anti-Karbonisierung ) 7. Regeneratives Wasserdargebot (z.b. Solare Entsalzung ) Feldheim das 1. Energiedorf in Brandenburg Plus-Energie-Haus 113

Fazit (persönlich) Die wissenschaftlichen Fakten zum anthropogenen Klimawandel sind abgesichert genug, um Schutzmaßnahmen als notwendig anzusehen Aufgrund von Zweifeln in weiten Teilen von Öffentlichkeit & Politik fehlt es bisher an Schutzmaßnahmen, der Klimawandel schreitet voran Die negativen Auswirkungen nehmen zu, z.b. Wasser- und Ressourcenmangel und mehr extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Trockenperioden, Hochwasser und Stürme Die Schadens-Kosten des Klimawandels übersteigen voraussichtlich 5% des globalen Pro-Kopf-Einkommens, dagegen braucht man ca. 1% für Investitionen in den Klimaschutz. Investitionen in Anpassung an die Folgen des Klimawandels, in Erneuerbare Energien, Energie-Effizienz und Energiesparen ermöglichen ein ökologisches Wirtschaftswunder 114

Buchempfehlung Erforderlich ist eine Doppelstrategie: 1. Anpassung an den Klimawandel, um das Unvermeidbare zu beherrschen und 2. Verminderung der Emissionen, um das Unbeherrschbare zu vermeiden. Hans Joachim Schellnhuber DER KLIMAWANDEL Diagnose, Prognose, Therapie Beck Verlag, 2007, 8,95 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 115