1 Ball, 2 Tore, 2 Mannschaften, 1 Spielfeld ist Fußball. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren wünschen sich Fußball immer als Spiel. Natürlich gehören körperliche Fitness, technische Grundlagen, taktische Organisation und Teamwork dazu, um das Spiel miteinander und gegeneinander zu verbessern. Also: Trainieren und Üben ist durchaus wichtig. Das Spiel in der wettkampfgemäßen Form 11 gegen 11 oder 9 gegen 9 ist das Ziel, aber nicht immer der Weg. Spielen Üben beginnt beim 2 gegen 2 und führt schließlich zur Wettkampfform wie sie im organisierten Spielbetrieb vom Bayerischen Fußball-Verband gestaltet wird. Einfach Spielen bezieht sich in den folgenden Anregungen auf Spiele mit kleinen Mannschaften, insbesondere auf die Organisationsform 6 gegen 6 mit variablen Spielfeldgrößen, differenzierten Regelvorgaben, unterschiedlichen Spielfeldmarkierungen, usw. (c) R. Klante 10 / 2013
1 Ball, 2 Tore, 2 Mannschaften, 1 Spielfeld ist Fußball. Steuerungsmöglichkeiten im Spiel 6 gegen 6 sind: Freies Spiel ohne Vorgaben Veränderung der Spielfeldgröße bei gleicher Spielerzahl Veränderung der Spielerzahl bei gleichbleibender Spielfeldgröße Regelvariationen zum Techniklernen Markierung von Taburäumen zur Unterstützung geordneten taktischen Verhaltens Variationen durch variablen Aufbau von Toren
Struktur des Gesamtkonzepts Variable Gestaltung der Spielform 6 gegen 6 Sondertraining: Korrekturen technischer Mängel Sondertraining: Korrekturen taktischer Mängel Umsetzung im Spiel 8 gegen 8 bis 11 gegen 11
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Freies Spiel Zwei Mannschaften spielen in einem begrenztem Spielfeld gegeneinander. Die Positionen und die Verteilung der Spieler auf dem Spielfeld entwickeln die Spieler eigenständig Zusammenstellung gleichstarker Mannschaften keine Positionszuweisung Ohne Abseits Keine SR-Funktion durch den Trainer 6:6 (3:2:1) Grundordnung Zwei Mannschaften spielen in einem begrenztem Spielfeld gegeneinander. Die Positionen und die Verteilung der Spieler auf dem Spielfeld werden vorgegeben. Zusammenstellung der Mannschaften nach Spielpositionen ohne Abseits SR-Funktion durch den Trainer
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 (3:2:1) Steuerung Die Spielpositionen werden weitgehend eingehalten. Aus dem sicheren Aufbauspiel soll nach Möglichkeit das Spiel in die Tiefe erfolgen. Die Spieler rücken nach und unterstützen den Angriff. 5 : 5 (2:2:1) Unterzahl Technische Anforderungen werden bei geringerer Spielerzahl vereinfacht. Die konditionellen Anforderungen steigen. Taktische Vorgaben durch den Trainer Der Trainer unterstützt das Zusammenspiel durch Synchroninformation Gegenspielerverhalten wird auf den Leistungsstand abgestimmt Der Trainer unterstützt das Zusammenspiel durch Synchroninformation Gegenspielerverhalten wird auf den Leistungsstand abgestimmt Taktische Vorgaben durch den Trainer 7 : 7 (3:2:2) Überzahl Technische Anforderungen werden bei größerer Spielerzahl erschwert. Die konditionellen Anforderungen sind reduziert Taktische Vorgaben durch den Trainer Der Trainer unterstützt das Zusammenspiel durch Synchroninformation Gegenspielerverhalten wird auf den Leistungsstand abgestimmt
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Normalfeld Im Normalfeld sind Spielfeldgröße und Spielerzahl aufeinander abgestimmt. Die technischen Anforderungen und die konditionellen Ansprüche entsprechen dem spielerischen Niveau. Spielfeldgröße wird durch den Trainer festgelegt. Freies Spiel Spieler passen sich dem Anspruchsniveau (Spielfeldgröße) an 6:6 Kleinfeld Im verkleinerten Feld steigen die technischen Anforderungen. Die konditionellen Ansprüche sind verringert. Spielfeldgröße wird durch den Trainer festgelegt. Freies Spiel Spieler passen sich dem Anspruchsniveau (Spielfeldgröße) an 6:6 Großfeld Im deutlich vergrößerten Feld werden die technischen Anforderungen verringert. Die konditionellen Anforderungen sind erheblich größer. (c) R. Klante Nov. 2011 Spielfeldgröße wird durch den Trainer festgelegt. Freies Spiel Spieler passen sich dem Anspruchsniveau (Spielfeldgröße) an
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Seitlicher Taburaum Der Taburäume werden von jeweils einem Mitspieler besetzt. Zweikämpfe im Taburaum sind ausgeschlossen. Der Taburaumspieler ist Spielmacher. Der Wechsel von Spielern in den Taburaum erfolgt nach Zeitvorgaben. Taktische Vorgaben und Hinweise durch den Trainer Korrekturen des Spielverhaltens bei Fehlern in der Rollenverteilung 6:6 Zentraler Taburaum Der Taburaum wird von jeweils einem Mitspieler besetzt. Zweikämpfe im Taburaum sind ausgeschlossen. Der Taburaumspieler ist Spielmacher. Der Wechsel von Spielern im Taburaum erfolgt nach Zeitvorgaben. Taktische Vorgaben und Hinweise durch den Trainer Korrekturen des Spielverhaltens bei Fehlern in der Rollenverteilung 6:6 Zentraler Taburaum Der Taburaum wird von jeweils einem Mitspieler bei Ballbesitz der eigenen Mannschaft besetzt. Der Taburaumspieler ist Spielmacher. Taktische Vorgaben und Hinweise durch den Trainer Korrekturen des Spielverhaltens bei Fehlern in der Rollenverteilung
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Durchgangstore Freies Spiel Das Durchspielen oder Durchdribbeln der Tore wird mit Bonuspunkten bewertet. Zentrale Torerfolge zählen dreifach. Die Anzahl der Durchgangstore kann variiert werden Taktische Vorgaben und Hinweise durch den Trainer Korrekturen des Spielverhaltens bei Fehlern im Aufbauspiel 6:6 Seitliche Durchgangstore Das Durchspielen oder Durchdribbeln der Tore wird mit Bonuspunkten bewertet. Zentrale Torerfolge zählen dreifach Freies Spiel Taktische Vorgaben und Hinweise durch den Trainer Korrekturen des Spielverhaltens bei Fehlern im Aufbauspiel 6:6 Linientore Freies Spiel Das kontrollierte Durchdribbeln der Linientore ermöglicht einen Spielaufbau und Abschluss über die gesamte Breite des Spielfeldes. Taktische Vorgaben und Hinweise durch den Trainer Korrekturen des Spielverhaltens bei Fehlern im Aufbauspiel
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Großfeldtore Torschusstraining Der Aufforderungscharakter bei großen Toren aus vielen Positionen Torabschlüsse anzustreben steht im Fordergrund 6 :6 Rückraumtore lange Bälle Umgekehrte zur Mitte eingerückte Tore führen zum Ausnutzen der gesamten Spielfeldfläche im Angriffsspiel. Freies Spiel Torabschlüsse aus unterschiedlichen Positionen anstreben Freies Spiel Schnelles und weiträumiges Überbrücken des Mittelfeldes fordern 6 : 6 Eishockeytore Auflegen Anspiele zum Partner in einem Taburaum hinter dem Tor ermöglichen unbedrängtes Auflegen von Bällen und Torabschlüsse. Freies Spiel Rückpässe in das Spielfeld ermöglichen Lösen vom Gegner, um in Schusspositionen zu gelangen
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Regelvariation An- und Mitnahme Alle Spieler müssen drei Pflichtkontakte durchführen bevor der Ball zum nächsten Mitspieler weitergespielt wird. Sondertraining! 6:6 Regelvariation Abschirmen Neben den Pflichtkontakten wird Manndeckung vorgegeben Sondertraining! Pflichtkontakte dürfen nicht durch Spiel mit der Sohle eingelöst werden An- und Mmitnahme des Balles ergeben sich als technische Schwerpunktaufgaben während des Spiels. STOPP:TECHNIKPROBLEM An- und Mitnahme des Balles ergeben sich als technische Schwerpunkte während des Spiels. Abschirmen und Sichern des Balls gegenüber dem Gegner ergeben sich als technischtaktische Aufgaben. STOPP: TECHNIKPROBLEM 6:6 Regelvariation One Touch Alle Spieler sollen nach Möglichkeit mit einem Ballkontakt im Zusammenspiel auskommen. Sondertraining! Direktes und schnelles Kombinationsspiel stehen als technisch-taktische Schwerpunkte im Vordergrund. STOPP: TECHNIKPROBLEM
Stopp: Technikproblem Sondertraining Isoliertes Üben technischer Fähigkeiten sollte eingesetzt werden, wenn deutliche Mängel den Ablauf von Spielformen beeinträchtigen. Die methodischen Grundlagen des Techniktrainings sind dabei für die Verbesserung der isolierten Fähigkeiten zu beachten. Technik Üben kann durch zeitweilige Unterbrechungen von Spielformen realisiert werden Technik Üben kann auch Aufwärmarbeit sein.
Stopp: Spiel läuft nicht! Ursache: Fehler bei der An- und Mitnahme des Balles Lösung: Einfach Technik Isoliertes Üben Weiterführung: Zurück ins Spiel Aufgabe Überblick Steuerung 2 Spieler ein Ball im freien Raum Zuspiel in den Fuß des Partners Aus der Bewegung in die Bewegung Lösen und Entgegenkommen Tiefer Körperschwerpunkt Offene Stellung An- und Mitnahme zur Seite An- und Mitnahme in die Spielrichtung Demonstration des Bewegungsablaufs aus verschiedenen Perspektiven Timing (Tempo) des Zuspiels variieren Distanz des Zuspiels variieren Komplexe Aufgaben An- und Mitnahme kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgabenstellungen verbessert werden. Demonstration des komplexen Ablaufs Demonstration des Bewegungsablaufs aus versch. Perspektiven Positionswechsel aufzeigen Timing des Zuspiels variieren Distanz des Zuspiels variieren
Stopp: Spiel läuft nicht! Ursache: Schlechtes Passspiel Lösung: Einfach Technik Isoliertes Üben Weiterführung: Zurück ins Spiel Aufgabe Überblick Steuerung 2 Spieler ein Ball im freien Raum Direktes Spiel Aus der Bewegung in die Bewegung Lösen und Entgegenkommen Leichte Körpervorlage Den Ball früh treffen Nachführen des Spielbeins Demonstration des Bewegungsablaufs aus verschiedenen Perspektiven Timing (Tempo) des Zuspiels variieren Distanz des Zuspiels variieren Das Passspiel kann durch ein Vielzahl unterschiedlicher Aufgabenstellungen verbessert werden. Demonstration des komplexen Ablaufs Demonstration des Bewegungsablaufs aus versch. Perspektiven Positionswechsel aufzeigen Timing des Zuspiels variieren Distanz des Zuspiels variieren
Aufgabe Überblick Steuerung 6:6 Normalfeld Im Normalfeld sind Spielfeldgröße und Spielerzahl aufeinander abgestimmt. Die technischen Anforderungen und die konditionellen Ansprüche entsprechen dem spielerischen Niveau. STOPP: TAKTIKPROBLEM Sondertraining! 6:6 verkleinert Im verkleinerten Feld steigen die technischen Anforderungen. Die konditionellen Ansprüche sind verringert. STOPP: TAKTIKPROBLEM Sondertraining! 6:6 vergrößert Im deutlich vergrößerten Feld werden die technischen Anforderungen verringert. Die konditionellen Anforderungen sind erheblich größer. (c) R. Klante Nov. 2011 STOPP: TAKTIKPROBLEM Sondertraining!
Stopp: Taktikproblem Sondertraining Spielform 4 gegen 2 Mit der Spielform 4 gegen 2 im begrenzten Raum werden Defensivverhalten der Unterzahlmannschaft und Offensivverhalten der Überzahlmannschaft verbessert. Raumorientiertes Defensivspiel ergibt sich aus der Unterzahl. Richtiges Stellungsspiel und Verschieben in der Defensive sind Voraussetzungen für geordnetes Zusammenspiel in der Offensive. Spiel in die Tiefe ist vordergründige Aufgabe im Offensivspiel Kurzpässe ermöglichen, ist Voraussetzung für sicheres Kombinationsspiel. Variationen der Spielfeldgrößen erschweren oder erleichtern die technisch-taktischen Aufgaben
Stopp: Spiel läuft nicht! Ursache: Fehlerhaftes Spielverhalten ohne Ball in der Defensive Lösung: Grundlagen des Zusammenspiels in der Spielform 4 gegen 2 Aufgabe Situation Aktion 4 gegen 2 im begrenzten Raum Ich spiele gemeinsam mit meinem Partner in Raumdeckung und orientiere mich zum Ball Tipps für Spieler in Unterzahl Ich schirme aus der Raumdeckung den Ballweg für einen Kurzpass oder Diagonalpass ab Halte Kontakt zu deinem Partner Täusche Abwehraktionen an Setze den Gegner durch höheres Tempo unter Druck Ich folge dem Pass in Richtung des angespielten Gegenspielers Ich schirme den Ballweg für einen Rückpass oder Diagonalpass ab
Stopp: Spiel läuft nicht! Ursache: Fehlerhaftes Spielverhalten ohne Ball in der Defensive Lösung: Grundlagen des Zusammenspiels in der Spielform 4 gegen 2 Aufgabe Situation Aktion 4 gegen 2 im begrenzten Raum Ich schiebe gemeinsam mit meinem Partner in die neue Raumdeckungsposition Tipps für Spieler in Unterzahl Ich schirme aus der Raumdeckung den Ballweg für einen Kurzpass und einen Diagonalpass ab Halte Kontakt zu deinem Partner Täusche Abwehraktionen an Setze den Gegner durch höheres Tempo unter Druck Ich folge dem Diagonalpass zur gegenüberliegenden Seite Ich schirme den Ballweg für einen Kurzpass oder einen Diagonalpass (Rückpass) ab
Stopp: Spiel läuft nicht! Ursache: Fehlerhaftes Spielverhalten in der Offensive Lösung: Grundlagen des Zusammenspiels in der Spielform 4 gegen 2 Aufgabe Situation Aktion 4 gegen 2 im begrenzten Raum Durch Kurzpässe oder einen Diagonalpass habe ich drei Abspielmöglichkeiten Tipps für Spieler in Überzahl Erwarte den Ball aus beweglicher Körpereinstellung Beachte seitoffene Stellung Versuche direkt zu spielen Nach Kurzpass folge ich meinem Zuspiel Nach Diagonalpass bleibe ich im ballfernen Raum Einen Kurzpass spiele ich in den Fuß oder den Lauf meines Partners Mit dem Pass folge ich dem Zuspiel unmittelbar und biete mich für einen Rückpass an Achte auf richtiges Timing beim Passspiel
Stopp: Spiel läuft nicht! Ursache: Fehlerhaftes Spielverhalten in der Offensive Lösung: Grundlagen des Zusammenspiels in der Spielform 4 gegen 2 Aufgabe Situation Aktion 4 gegen 2 im begrenzten Raum Nach Kurzpass zur ballfernen Seite durch einen Mitspieler löse ich mich für einen Diagonalpass Tipps für Spieler in Überzahl Ich suche möglichst großen Abstand zu meinem Partner am Ball Erwarte den Ball aus beweglicher Körpereinstellung Versuche direkt zu spielen Achte auf richtiges Timing beim Passspiel Ich erwarte einen Diagonalpass auf der ballfernen Seite Nach Rückpass (Diagonalpass) halte ich die Position Nach Kurzpass folge ich meinem Zuspiel
In der Wettkampfform 8 gegen 8 werden technische und taktische Fähigkeiten in normalen Spielfeldmaßen (halbes Feld) umgesetzt Grundlagen aus der Spielform 6 gegen 6 sollten angewendet werden Klare Steuerung und Coaching durch den Trainer sind jetzt besonders anspruchsvolle Aufgaben Variationen der Spielfeldgröße und der Spielerzahl bis hin zum Wettspiel 11 gegen 11 sind weiterführende Schritte.
Aufgabe Überblick Steuerung 8 gegen 8 Halbes Spielfeld Umsetzung der Grundlagen in der Wettkampfform 8 gegen 8 Erweiterungen des Spielfeldes und Ergänzung der Spielerzahl sind möglich Systematisches Coaching des Angriffsverhaltens Coaching des Defensivverhaltens Annäherung an das Spiel 11 gegen 11