Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Masken - Picassos Inspiration und Karnevalsspa Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
SCHOOL-SCOUT Masken Picassos Inspiration und Karnevalsspaß Seite 2 von 9 Masken Picassos Inspiration und Karnevalsspaß Geschichte und Bedeutung der Maske Der Totenkult der verschiedenen Kulturen Masken, in allen Farben und Formen, haben Menschen schon immer in ihren Bann gezogen. Masken stellen für gewöhnlich ein Gesicht eines Menschen oder anderen Lebewesens dar. Die Gesichtszüge sind, je nach Art, stark vereinfacht oder übertrieben deutlich dargestellt. Masken spielten in vielen Totenkulten eine bedeutende Rolle. Sie wurden im alten Ägypten beispielsweise den Mumien der Pharaonen aufgesetzt, bevor diese in den Sarkophag gelegt wurden. Die wohl berühmteste ist die Goldmaske des Tutenchamun. Sie ist aus massivem Gold und wurde mit vielen Edelsteinen wie Rubin und Lapislazuli verziert. Die Gesichtszüge der Maske zeigen ein idealisiertes Portrait des verstorbenen Pharaos. Tutenchamun Totenmaske der Maja Totenmaske Moorleiche des Tollundmannes MykReeve weltreiseblog.net aus Gips - Otto Dix NDR Die Toten vor der Beerdigung mit einer Maske zu schmücken war auch in anderen Kulturen üblich. In einigen mexikanischen Hochkulturen war es üblich, eine Maske als Erinnerung an den Toten herzustellen. Die Maske stand für die Seele des Verstorbenen und wurde so wie eine lebendige Person behandelt. Deswegen wurden die Totenmasken auch bei wichtigen Versammlungen zu ihrer Meinung befragt. Welche Antwort die stummen Masken gaben, mussten wohl die Weisen und Medizinmänner bestimmen. Aber auch im europäischen Raum war es lange Zeit üblich, vom Verstorbenen eine Gipsmaske abzunehmen. Dafür wurde das Gesicht des Verstorbenen mit Gips bedeckt. Wenn dieser trocken war, wurde der hohle Gipsabdruck mit einem Staub bedeckt und mit Gips gefüllt, um so die Form des Kopfes zu erhalten. So konnte man den Toten ehren. Manchmal entstehen Masken auch ohne handwerkliche Geschicklichkeit. Moorleichen beispielsweise werden durch den Druck und den konstanten Luftabschluss von Mutter Natur
SCHOOL-SCOUT Masken Picassos Inspiration und Karnevalsspaß Seite 3 von 9 Masken für Schauspieler In Griechenland wurden in der Antike Festspiele zu Ehren des Gottes Dionysos abgehalten. Bei diesen Festspielen, den Dionysien, wurden Dramen mit Masken tragenden Schauspielern aufgeführt. Diese hatten eine Trichteröffnung, damit der Schauspieler auch vom Publikum verstanden wurde. Sie dienten zur Verdeutlichung der Gefühle des Charakters. griechische Maske Metropolitan Musum of Art griechische Masken schulbilder.de Die antiken Römer hingegen hatten die Saturnalien, Festspiele zu Ehren des Gottes Saturn. An diesen Tagen stand die Welt Kopf: Sklaven und Diener durften in die Rolle ihrer Herren schlüpfen und sich von diesen Essen bringen und Luft zufächeln lassen. Dabei trugen sie nicht unbedingt eine Gesichtsmaske, aber die Kleider und vor allem das Verhalten der Herren zur Schau. In Italien blühte zur Zeit der Renaissance und des Barock die auf. Im 16. Jahrhundert schlossen sich viele Jahrmarktskünstler zusammen und spielten Volkskomödien. Vor allem in Venedig und Neapel waren die Komödien sehr beliebt. Die Schauspieler hatten Masken teils aus Ton, Holz, Stoff oder Leder hergestellt. Die starren Leder und Holzmasken können natürlich immer nur einen Gesichtsausdruck zeigen, welcher zur Rolle des Schauspielers passt. Typische Rollen waren der Kaufmann aus Venedig, der wohlhabende Bürger und der gebildete Jurist. Tonmasken 17. Jhd. Pariser Oper Moderne Stoffmaske ilteatro.eu
SCHOOL-SCOUT Masken Picassos Inspiration und Karnevalsspaß Seite 4 von 9 Vom Seuchenschutz zum Karneval Eine kuriose Geschichte hat die Pestmaske hinter sich. Im Mittelalter wurden größere Städte häufig von Seuchen wie der Pest befallen. Das lag daran, dass so viel Müll und Schmutz herumlag, dass sich Krankheiterreger sehr gut vermehren konnten. Da man annahm, dass die üblen Gerüche die Pest verbreiteten, sollten die Pestmasken vor diesen Dämpfen schützen. Die wenigen Ärzte, die nun bei so einer Epidemie den Kranken helfen wollten, setzten sich die Pestmasken auf. Diese hatten einen vogelähnlichen Schnabel und machen noch heute einen sehr gruseligen Eindruck. Vielleicht wurden sie ja auch deswegen später beim venezianischen Maskenball sehr häufig und gerne getragen. Aber unabhängig von der Art der Maske, sie ist auch heute beim Karneval und im Theater immer noch ein beliebtes Mittel der Verkleidung und Verstellung. Pestmaske Pestmaske für den Karnevalsmaske Landesamt für Denkmalpflege Karneval Foto: Jens Schade und Archäologie Sachsen-Anhalt, Foto: Erw in Makasy Foto: Juraj Lipták Masken in der Kunst Die nebenstehende Goldmaske wurde lange Zeit für die Grabmaske des griechischen Königs Agamemnon gehalten. Dieser soll ein großer Held im Trojanischen Krieg gewesen sein, der aber ermordet wurde. Inzwischen halten Altertumsforscher es für wahrscheinlicher, dass die Maske einem mykenischen Fürsten gehörte. In jedem Fall ist die Arbeit beachtenswert, da sie aus sehr dünnem Gold besteht und durch den Bart und die Mundform individuelle Gesichtszüge trägt. Foto: Nationalmuseum Athen
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