Sport in den Wahlprogrammen der Parteien. Vergleich der Programme für die Bundestagswahlen von CDU/CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ähnliche Dokumente
Der Deutsche Schützenbund tritt entschieden für seine 1,5 Millionen verantwortungsvollen und qualifizierten Sportschützinnen und Sportschützen ein.

Antworten der. Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) und der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU)

Der Sport in Schleswig-Holstein: Gut für die Menschen ein Gewinn für das Land. Außerordentlicher Landessportverbandstag am

Mit Mut zur Zukunft Für unser Land.

sportlich. christlich. bewegt.

Forderungen der Jugendarbeit in Bayern

Einheit in der Vielfalt

KOMMUNEN DER ZUKUNFT WÄHLEN! STARK, SOZIAL, SOLIDARISCH!

Jahr für die Gemeinschaft

5. September 2014 Nr Das Gute-Kita-Gesetz. Fragen und Antworten

LEITBILD. Bayerischer Karate Bund e.v.

Ziele Entwickeln und Erbringen von qualitativ hochstehenden Dienstleistungen für Sportverbände, Sportvereine und weitere Partner

alte Fassung neue Fassung Präambel

Ehrenamt im ländlichen Raum Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement gestalten. Olaf Ebert & Uwe Lummitsch LAGFA Sachsen-Anhalt e.v.

INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) OBER-RAMSTADT

Sport bewegt NRW und Düsseldorf

Grundsätze / Leitsätze der CVP Gossau-Arnegg Legislaturziele CVP Fraktion Gossau-Arnegg.

» Wir fördern das Gemeinwohl und setzen uns für alle Menschen ein, die unsere Unterstützung brauchen.

Strategische Ziele der Stadt Minden

Inklusion bedeutet Vielfalt!

Unsere Ziele

Deutscher Schützenbund

Vom LVN-Verbandstag am 25. März 2006 in Kaarst beschlossen

Nachricht von Martin Hagen

Enquetekommission Verfassungskonvent zur Änderung der Verfassung des Landes Hessen

Ehrenamtskonzept der Stadt Dresden Vortrag zum bürgerschaftlichen Engagement und zur Hospizarbeit

II. Bildung Seite 5: Schule der Zukunft: Schule als Lern- und Lebensort Sport Wir fördern den Ganztag Bewegung Sport

Wahlprüfsteine des Deutschen Behindertensportverbandes e.v. zur Bundestagswahl 2017 Antworten der Freien Demokraten

Leitbild Bewegung und Sport der Stadt Langenthal

Bildung in der lernenden Gesellschaft

Antworten der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU) auf die Fragen der Offenen Behindertenarbeit Oberfranken (OBO)

Rendsburger Erklärung. Sozialpolitische Positionen des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein

Sport in Zug. Leitbild des Sportamtes der Stadt Zug

Schwäbisch Gmünd 2020

Statement des Landesjugendringes RLP zu einem neu zu gründenden Landesnetzwerk Ehrenamt am

Nationaler Strategie-Plan 2018 bis 2020

DER SPORT IN PFORZHEIM

Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt Juli 2011

An die Mitgliedsvereine und SSV / GSV im. KreisSportBund Paderborn e.v. Paderborn, 08. September Liebe Sportfreunde,

Freie und Hansestadt Hamburg Erster Bürgermeister

Deutscher Bürgerpreis

Unser Leitbild. Individuelle Wohnangebote für Menschen mit Behinderung

Grußwort von Herrn Minister Uwe Schünemann anlässlich der Veranstaltung Ehrenamt und Engagement im Sport am

LSBNRW Andrea Bowinkelmann. Die AG Inklusion des DOSB stellt vor, den Weg zum:

Wahlprogramm. der SPD Enger

Leitbildgrundsatz 1 Wirtschaft und Finanzen. strategische Ziele

Leitbild Bildung des Landkreises Elbe-Elster

LEITBILD DES LANDESSPORTBUNDES THÜRINGEN MITTEN IM SPORT MITTEN IM LEBEN.

AG JONEN AKTIV, ATTRAKTIV, LEBENDIG. Jonen

Informationen und Argumente

Die politische Plattform zum Deutschen Weiterbildungstag 2014

Pakt für den Sport. Zwischen. der Stadt Höxter vertreten durch. den Bürgermeister Herrn Alexander Fischer. und

Sonderauswertung des Generali Engagementatlas 2015 für das Land Nordrhein-Westfalen. Teil 2: Abbildungen. Bernkastel-Kues,

Mehr Partizipation und politische Bildung.

Gut leben im Alter. Den demografischen Wandel gemeinsam gestalten

Schwerpunkte für die künftige Arbeit der Allianz Arbeit + Behinderung

Seite 1. Grußwort PSt in Marks

Leitbild. des Deutschen Kinderschutzbundes

Inklusion und Engagement

DEUTSCHER SENIORENTAG 2006 "KÖLNER ERKLÄRUNG" Alter als Chance in einer Gesellschaft des langen Lebens

Spitzensport und Karriere in IHK-Berufen

Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V. Fürstenwall Düsseldorf Postfach Düsseldorf

Tobias Dollase, Vorsitzender der Sportjugend Berlin und Vize-Präsident im LSB-Berlin

BAGSO-Bildungsangebot. Im Alter IN FORM Gesunde Lebensstile in Kommunen fördern

Stadt Luzern. Leitsätze. Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Stadtrat

Zum Start der Bundesregierung aus Sicht des DOSB

SchulSportBewegung. Eckpunkte für ein Sportpolitisches Konzept

Europawahl 2014, Engagementpolitik und Zivilgesellschaft

Neues vs. Altes Ehrenamt in Deutschland

Ideenpapier JugendpolitikTag 22. September 2015

Pakt für den Sport in der Stadt Ahlen

Das Zukunftsbild der kommunalen Jobcenter in Niedersachsen*

Gleichstellung im Sport

Lokale Netzwerke Frühe Hilfen und Schutz

9. Berliner Europa-Forum. 23. Februar 2013

Bildungsgerechtigkeit: Kommunale Gestaltungsmöglichkeiten

Hochwertige und chancengerechte Bildung für alle. Katja Römer Pressesprecherin Deutsche UNESCO-Kommission

Inhalt. Gesundheit und Gesundheitsförderung Mehrebenenmodell der WHO Kommune als Ort der Gesundheitsförderung

FÜR EINEN FAIREN UND SAUBEREN SPORT

Sportvereine und Sportverbände: Soziales Kapital für die Gesellschaft oder nur Belastung für die Haushalte des Landes und der Kommunen?

Zukunft gestalten! Leitbild für die RHEIN-ERFT AKADEMIE

verfasst und genehmigt vom Gemeinderat Muri im September 2001 / Januar 2002

Leitbild. Lohmar. Stadt der Generationen. Aktiv im Grünen leben!

Gute Kitas für alle Kinder. Quelle: picture alliance

1. Was sind die Ergebnisse, die sich aus der Arbeit der Projektleiterin ergeben haben und wie geht es danach weiter?

Leitbild der Gemeinde Gottlieben

PUTZIER. CSR - Corporate Social Responsibility. 1. Verhaltenskodex

+ Beitragsfreie Kindertagesstätten + Mehr Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kitas + Flexiblere Öffnungszeiten

Für starke Städte, Gemeinden und Landkreise. Für eine lebenswerte Heimat.

Bild: Keystone. Workshop «Gesellschaftliche Herausforderungen und Aufgaben der Verbände»

Liebe Engagementbotschafterinnen und Engagementbotschafter, sehr geehrter Herr Thomas, sehr geehrter Herr Dr. Klein, sehr geehrte Frau Wortmann,

Antwort der Partei FDP auf die Wahlprüfsteine des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e. V.

KONZEPT FÜR DIE VERGLEICHENDE ANALYSE VON LJUBLJANA UND GRAZ

Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. Gute Gründe, CDU zu wählen.

WAHLPROGRAMM IN LEICHTER SPRACHE

!"#$%&#%'("'&%%#'%%)*+,

Von Betroffenen für Betroffene

der Stadt Sankt Augustin über die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderung

Leitbild des Universitätsklinikums Bonn

Kommunen fördern Ehrenamt (?)

Transkript:

Sport in den Wahlprogrammen der Parteien Vergleich der Programme für die Bundestagswahlen von CDU/CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

CDU/CSU Regierungsprogramm 2009 2013, beschlossen am 29. Juni 2009 in Berlin Kapitel A 2. Unser Weg aus der Internationalen Krise II. Für diese Politik fördern wir sechs Zukunftsprojekte besonders. Zukunftsprojekt: Ehrenamt Viele Menschen sind ehrenamtlich engagiert. Das wollen wir stärker fördern. In Zukunft werden in Deutschland mehr denn je Frauen und Männer gebraucht, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen. Dafür benötigen wir eine neue gesellschaftliche Initiative. Sie führt diejenigen, die helfen, und diejenigen, die Hilfe brauchen, zusammen. Wir werden zukunftsweisend weitere Anreize schaffen, damit die vielen heute schon ehrenamtlich Tätigen auch morgen aktiv bleiben und wir neue für diese Aufgabe hinzugewinnen. Wir werden die Ehrenamtskultur in unserem Land stärken und hierzu ehrenamtliches Engagement gezielt von Bürokratie befreien. Für die öffentliche Würdigung setzen wir uns ebenso ein wie für die Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit und geleisteten Freiwilligenjahren in den Berufsbiografien. Zudem werden wir Ehrenamtsbörsen einrichten, Freiwilligenagenturen fördern und die Ehrenamtscard weiterentwickeln. (S. 8) Kapitel B II.6 Zur aktiven Bürgergesellschaft ermutigen Wir werden für mehr Anerkennung für das Ehrenamt sorgen und ehrenamtlich Engagierte von Bürokratie entlasten. Wir dringen auf die Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit und geleisteten Freiwilligen-Jahren in den Berufsbiografien. Wir wollen die Einrichtung von Ehrenamtsbörsen und Freiwilligenagenturen anstoßen und fördern. Wir wollen die Ehrenamtscard als ein zentrales Element der Ehrenamtskultur weiterentwickeln. Dienstleistungen zur organisatorischen Unterstützung von Jugendfreiwilligendiensten, die für einzelne Vereine in deren Dachverbänden erbracht werden, sind bisher umsatzsteuerpflichtig. Das werden wir ändern und Ungleichbehandlungen der Sportvereine im Kinder- und Jugendhilferecht beseitigen. Für ehrenamtlich geführte Vereine mit gelegentlichem Schankbetrieb sollen Form- und Meldevorschriften im Steuerrecht vereinfacht werden. Sportler sind Botschafter Deutschlands in der Welt. Der Sport eint, bildet, aktiviert, begeistert und integriert. Sport trägt zur Ausbildung humaner Werte wie Fairness, Gemeinsinn, Leistung, Wettbewerb, Verantwortung, Erkennen eigener Grenzen und Achtung anderer bei.

Jeder dritte Deutsche gehört einem Sportverein an. Die Vereine sind die Basis des deutschen Sports. Die verlässliche Förderung der Vereine und der dort Ehrenamtlichen sind wesentliche Ziele unserer Sportpolitik. Sport, Bewegung und Ernährung leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit. Vorschulischer Bewegungserziehung und Schulsport kommt eine besondere Bedeutung zu, ebenso dem Seniorensport. Wir bekennen uns zum Leistungsprinzip im Sport und zu einem humanen Spitzensport, der eine wichtige Vorbildfunktion hat. Spitzensport übt eine wichtige Vorbildfunktion für den Breitensport aus. Wir werden die bewährte Sportförderung bei der Bundeswehr, der Bundespolizei und im Zoll fortführen. Sportverbände müssen Doping konsequent bekämpfen. Wir werden dies tatkräftig unterstützen. Wir werden prüfen, ob die neu eingeführte Strafbarkeit des Besitzes von Dopingmitteln in nicht geringen Mengen für eine effektive Dopingbekämpfung ausreichend ist. Wir setzen uns für neue Konzepte der gezielten und systematischen Förderung des sportlichen Nachwuchses ein. Sportliche, schulische und berufliche Bildung müssen aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Intakte Sportstätten und eine vielfältige Sportinfrastruktur sind unabdingbare Voraussetzungen für ein reges Sporttreiben in Breite und Spitze. Die Sportstättenförderung des Bundes werden wir fortsetzen. Wir werden das Immissionsschutzrecht nach dem Grundsatz umgestalten, dass für Sportplätze und ähnliche Gemeinschaftseinrichtungen keine strengeren Grenzwerte als für Straßen gelten sollen. Das bürgerschaftliche Engagement mit und von Zuwanderern zur Gestaltung des Zusammenlebens wirkt identitätsstiftend. Es vermittelt die positive Erfahrung gesellschaftlicher Anerkennung. Wir wollen es daher besonders fördern. Gerade der Sport ist dabei ein wichtiger Vorreiter. Er vermag es, Menschen über die Grenzen der Sprachen, Kulturen und Religionen hinweg zusammenzubringen und dabei Werte und Normen zu vermitteln. Gemeinsam mit dem organisierten Sport sind Fortschritte etwa bei der Ausbildung von Übungsleitern und der Gewinnung ehrenamtlicher Helfer erzielt worden. Über den Sport wollen wir weitere Verbesserungen bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland erreichen. Wir setzen die Förderung des Behindertensports fort. Die Möglichkeiten und Anreize für Menschen mit Behinderung, Sport treiben zu können, müssen erweitert werden. Der barrierefreie Zugang zu Sportstätten muss gewährleistet sein. (S. 38 f.)

Kapitel B I.7 Zukunftsfähige Politik für Gesundheit und Pflege CDU und CSU bekennen sich nachdrücklich zu einer Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung im deutschen Gesundheitswesen. Vor allem auf kommunaler und regionaler Ebene wollen wir die Kooperation zwischen den gesellschaftlichen Akteuren verstärken, gemeinsame Ziele definieren, vorhandene Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit und Effizienz hin prüfen sowie vorhandene Strukturen nutzen. (S. 25) II.4 Vorfahrt für Integration Die Mitarbeit in Vereinen bietet besondere Chancen zur Integration. Das wollen wir nutzen und fördern. Das Engagement vermittelt die positive Erfahrung der gesellschaftlichen Anerkennung. (S. 34) III.4 Tourismus in Deutschland vielfältig und attraktiv Wir unterstützen die Bewerbung Münchens, Garmisch-Partenkirchens und des Landkreises Berchtesgadener Land um die Ausrichtung der XXIII. Olympischen und XII. Paralympischen Winterspiele 2018. Wir setzen auf eine nachhaltige und ökologischen Anforderungen umfassend gerecht werdende Durchführung. Von den Spielen sollen wichtige Impulse für den Tourismus in Deutschland ausgehen. (S. 46)

SPD Regierungsprogramm, beschlossen auf dem außerordentlichen Bundesparteitag am 14. Juni 2009 in Berlin Kapitel II 3. Gute Arbeit sichern Zeitsouveränität. Arbeit ist das halbe Leben. Wir wollen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbstbestimmter mit ihrer Arbeitszeit umgehen können. Flexibilisierung von Arbeitszeit kann und soll ein Vorteil für Arbeitnehmer sein. Das lässt sich durch den gezielten Einsatz von Langzeitkonten erreichen, mit denen Beschäftigte Freizeiten ansparen können. Darüber hinaus muss Zeitsouveränität für Familien, aber auch für ehrenamtliches Engagement, Kultur, Sportvereine, etc. gewährleistet sein. Wir wollen die nötigen Rahmenbedingungen setzen, um Betriebsräten Initiativrechte und den Tarifparteien mehr Spielraum in diesen Fragen zu geben. (S. 38) 4. Bildung ist Menschenrecht Wir plädieren für eine enge Zusammenarbeit von Schulen mit Volkshochschulen und anderen außerschulischen Bildungseinrichtungen sowie kulturellen Institutionen wie Bibliotheken, Museen, Theatern und Kinos. (S. 39 f.) 7. Familien stärken Gleiche Chancen für jedes Kind ermöglichen Freiwilliges Engagement fördern. Die Jugendfreiwilligendienste sind eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und ein Bildungsjahr. Wir werden die Jugendfreiwilligendienste stärken. Mittelfristig wollen wir allen Jugendlichen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr oder ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren wollen, einen Platz anbieten. Einen allgemeinen Pflichtdienst für junge Frauen und Männer lehnen wir ab. (S. 58)

8. Die soziale Gesellschaft im Wandel Der Sozialstaat braucht organisierte Solidarität und Menschen, die füreinander einstehen, in Vereinen, Verbänden, Initiativen, Stiftungen und Freiwilligendiensten. Besonders ältere Menschen zeigen eine wachsende Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, Verantwortung für das Ganze zu übernehmen. Bürgerschaftliches Engagement ist für uns unverzichtbar, wenn es darum geht, Werte für Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Eigenverantwortung und Teilhabe in unserer Gesellschaft zu aktivieren und zu pflegen. Wir setzen nach wie vor auf die Vielfalt des Engagements in Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Selbsthilfegruppen, Stiftungen, Freiwilligendiensten, Netzwerken und anderen Organisationen in Ehrenämtern. Wir wollen unsere erfolgreiche Arbeit für den Ausbau einer solidarischen Bürgergesellschaft durch den Ausbau von Infrastruktur und Rahmenbedingungen fortsetzen. (S. 59 f.) Solidarische Bürgergesellschaft Ehrenamt besser fördern. Ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Initiativen ist die Grundlage einer solidarischen Bürgergesellschaft. Besonders die Wohlfahrtsverbände sind dafür unverzichtbare Träger. Aber das Ehrenamt darf nicht Lückenbüßer für fehlende staatliche Ressourcen sein und werden. Wir werden die Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung für Ehrenamtliche weiter verbessern. Sport bringt Menschen zusammen. Der Sport ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Er dient der Gesundheit, vermittelt Toleranz und Fairness, verbindet Menschen und hilft, soziale Gegensätze zu überwinden. Deshalb fördern wir den Breiten- und Leistungssport und seine Vereine. Unser besonderes Augenmerk gilt dem Sport für Kinder und Jugendliche, aber auch für Menschen mit Behinderungen. Wir setzen uns konsequent für einen sauberen Sport ein und kämpfen deshalb gegen jede Art von Doping. Wir wollen den Sport ins Grundgesetz aufnehmen. Geförderte Arbeit nutzen. Wir werden die Möglichkeiten der aktiven Arbeitsmarktpolitik stärker nutzen für gesellschaftlich sinnvolle Aufgaben in den Gemeinden, z. B. bei Sport und Kultur. (S. 64)

10. Sicher leben in Deutschland Zugang zu Waffen erschweren. Wir haben seit 2002 kontinuierlich das Waffenrecht verschärft. Heute hat Deutschland eines der restriktivsten Waffenrechte der Welt. Aber es hat sich schmerzhaft gezeigt, dass Unbefugte immer noch zu einfach an Waffen gelangen. Wir wollen, dass weniger Waffen in privater Hand sind und den Zugang zu ihnen deutlich erschweren. Die Kontrollen von Sportschützen und Jägern, die Waffen privat aufbewahren, werden wir verschärfen, die Anforderungen an die private Aufbewahrung erhöhen und den Ordnungsbehörden mehr Möglichkeiten geben, die Einhaltung dieser Vorschriften zu überwachen. (S. 70)

FDP Deutschlandprogramm, beschlossen auf dem 60. Ordentlichen Bundesparteitag vom 15. 17. Mai 2009 in Hannover Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports stärken Deutschland ist eine große Sportnation. Der Sport leistet nicht nur einen großen Beitrag zur Gesundheit, sondern trägt auch wesentlich zur Integration in die Gesellschaft bei. Vereins-, Breiten- und Leistungssport sowie Jugendarbeit bedürfen einer gezielten Förderung, um Kindern und Jugendlichen Verständnis für ein gesundes Körperverhältnis und die Werte des Fair Plays zu vermitteln. Seniorensport soll in seiner Bedeutung für die aktive Gestaltung des demographischen Wandels aufgewertet werden. Wir müssen das sportliche Ehrenamt stärken. Ohne den Einsatz der Freiwilligen wäre vor allem die Arbeit in den kleinen Vereinen nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die FDP unterstützt ein stärkeres Engagement von Frauen auf allen Ebenen des Sports. Um die herausragende Bedeutung des Sports für die Gesellschaft zu unterstreichen und ihn weiter zu fördern, fordert die FDP eine Verankerung des Sports als Staatsziel im Grundgesetz. Die FDP begrüßt die positiven Entwicklungen im Bereich des Breiten- und Leistungssports der Menschen mit Behinderung. Deutsche behinderte Sportler nehmen erfolgreich an den Paralympics und den Special Olympics teil. Die FDP setzt sich dafür ein, den Sport sowohl körperlich als auch geistig behinderter Menschen stärker zu fördern. Sponsoringmaßnahmen sind für sportliche Großveranstaltungen, aber auch die Arbeit von Vereinen, unabdingbar. Die FDP setzt sich dafür ein, dass Sponsoren angemessene Rahmenbedingungen in Deutschland vorfinden, um den Sport und andere Gemeinwohlbelange zu fördern. Dazu gehört auch eine Teilliberalisierung des Sportwettenmarktes, um die Finanzierung von Spitzen- und Breitensport langfristig zu sichern. Die FDP setzt sich zudem dafür ein, dass Sportstätten in ganz Deutschland modernisiert beziehungsweise ausgebaut werden. Doping erschüttert die Glaubwürdigkeit des Sports. Die FDP setzt sich dafür ein, die Forschung gezielt zu fördern: Moderne Dopingmethoden müssen frühzeitig erkannt und dem entsprechende, aktuelle Nachweisverfahren so früh wie möglich entwickelt werden. Dabei darf nicht unverhältnismäßig in die Privatsphäre eingegriffen werden. Auch die Präventionsarbeit muss gezielt ausgebaut werden wir müssen den Nachwuchs so früh wie möglich über die Gefahren des Dopings informieren und die ethischen Grundlagen des Sports vermitteln. (S. 41 f.) Frühkindliche Bildung - Basis jeder Biographie Die Erziehung von Kindern ist in allererster Linie Aufgabe der Eltern. In einer Allianz von Familien- und Bildungspolitik gehören auch Kindertageseinrichtungen zum Fundament des Bildungssystems. Sie sollen Individualität, Kreativität und Selbständigkeit der Kinder fördern und die Vorrausetzungen für den Schulbesuch schaffen. Die FDP fordert, dass jedes Kind als familienpolitische Leistung des Bundes einen Bildungs- und Betreuungsgutschein ab dem ersten vollendeten Lebensjahr erhält. Mit den Bildungsgutscheinen können die Eltern Bildungsangebote für ihre Kinder nutzen, wie zum Beispiel Krippen, Musikschulen oder Sportvereine. (S. 43)

Staat und Gesellschaft: Mehr Freiheit wagen Für Liberale ist bürgerschaftliches Engagement Ausdruck einer lebendigen Bürgerkultur. Bürgerschaftliches Engagement braucht den ermöglichenden, nicht den gewährenden Staat. Ziel der FDP ist die Schaffung von Freiräumen für bürgerschaftliche Organisationen. Hürden, wie die verschuldensunabhängige Haftung ehrenamtlich tätiger Vereinsvorstände, sind abzubauen. Die FDP will neue innovative Ansätze des bürgerschaftlichen Engagements fördern. Hierzu gehört eine das Engagement unterstützende Infrastruktur wie Freiwilligenagenturen und Seniorenbüros. Regelmäßig ehrenamtlich tätige Bürger sollen Zertifikate erhalten, diese sollen bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst und bei Beförderung sowie in der Schule bei Zeugnissen berücksichtigt werden. (S. 38) Soziale Dienstleistungen marktwirtschaftlich gestalten Die von der FDP geforderte Aussetzung der Wehrpflicht bedeutet auch das Aus für den Zivildienst. Das Niveau der sozialen Leistungen, die Zivildienstleistende erbringen, soll nach dem Willen der FDP aufrechterhalten werden. Daher ist es notwendig, die Strukturen der Sozialdienste bereits heute an die Zeit ohne Zivildienst anzupassen. Sowohl die Dauer von Wehr- und Zivildienst als auch die Zahl der Einberufungen ging im letzten Jahrzehnt kontinuierlich zurück. Damit sank die Zahl von verfügbaren Arbeitsstunden der Zivildienstleistenden bereits erheblich, so dass bereits heute Handlungsbedarf besteht. Die FDP will daher vorhandene Potentiale für ehrenamtliches Engagement besser erschließen und zum Beispiel mehr Plätze bei den Jugendfreiwilligendiensten (FSJ) schaffen, wo bereits heute die Nachfrage nach diesen Plätzen weit über dem verfügbaren Angebot liegt. (S. 22) Kultur von allen Das Gemeinnützigkeitsrecht ist so umzugestalten, dass nicht der gewährende, sondern der ermöglichende Staat zum Prinzip wird. Im Steuer- und Haftungsrecht darf ehrenamtliche Arbeit nicht erschwert werden. Für Liberale sind ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger die Grundlage einer freien Bürgergesellschaft. (S. 39) Natur schützen, Lebensräume erhalten Wir werden einen Naturschutz mit den Menschen gestalten. Naturnutzer dazu gehören auch Landwirte, Jäger, Fischer, Wanderer, Segler und andere Sportler sind Partner und nicht Gegner im Naturschutz. Dieser muss viel mehr als bisher mit den Eigentümern und Nutzern entwickelt werden, denn sie haben ein ureigenes Interesse an einer nachhaltigen Nutzung. Daher setzen wir verstärkt auf freiwillige Maßnahmen und den Vertragsnaturschutz, erst nachrangig auf hoheitliche Schutzgebietsverordnungen und Verbote. (S. 59)

DIE LINKE Bundestagswahlprogramm, Beschluss des Bundestags-Wahlparteitags 2009 am 20./21. Juni 2009 in Berlin Kapitel 2.1 Gute Arbeit! In den vergangenen Jahren wurden hunderttausende Vollzeitarbeitsplätze im öffentlichen Dienst abgebaut. Dieser Trend muss gestoppt und umgekehrt werden. Aufbauend auf den skandinavischen Erfahrungen, ist eine Ausweitung sozialer Dienstleistungen erforderlich vor allem in den Bereichen Kinderbetreuung, Bildung, Gesundheit, Sozialwesen, Sport und Kultur. (S. 5) Kapitel 2.7 Soziale Sicherheit: Solidarität statt Privatisierung Gesundheitsförderung konsequent betreiben: Gesundheitsförderung schon bei der Schwangerenbetreuung beginnen und im Kinder- und Jugendalter unter Einbeziehung der Bildungseinrichtungen fortführen; ein Präventionsgesetz einführen, um das Auftreten von Krankheiten möglichst zu verhindern beziehungsweise sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln (S. 15) Kapitel 2.8 Niemanden ausgrenzen Politik sozialer Integration Sport kann kulturelle Verständigung und den Abbau von Vorurteilen bewirken. Deshalb ist eine Teilhabe aller zu ermöglichen. Frauen, Menschen mit Behinderungen, Migrantinnen und Migranten sind besonders zu fördern. Spitzen- und Breitensport sind gemeinsam im Schul-, Freizeit- und Vereinssport auszubauen. DIE LINKE fordert zur Sicherung sozialer Gleichstellung: gleichberechtigte Teilhabe aller an sportlicher Betätigung sichern; Breiten- und manipulationsfreien Spitzensport fördern. (S. 17 f.)

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundestagswahlprogramm, beschlossen auf der 30. Ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz vom 8. 10. Mai 2009 in Berlin Kapitel 3 Die Blockaden lösen Soziale Teilhabe für alle Mit öffentlichen Institutionen echte Teilhabe verwirklichen Wenn wir die Spaltung und Blockaden unserer Gesellschaft überwinden wollen, dann ist die Stärkung direkter Transferzahlungen wie des ALG II oder des Kindergeldes nur ein Teil des Weges. Gerade von den skandinavischen Ländern können wir lernen, dass echte Teilhabe an Bildung, Arbeit, Gesundheit und Einkommen nur mit erneuerten und gestärkten öffentlichen Institutionen möglich ist. Gerade Kinder aus einkommensschwachen Haushalten profitieren von guten Kitas und Ganztagsschulen, in denen sie auch Angebote für musische Erziehung oder Sport erhalten. (S. 81) Kapitel 5 Ein neues Miteinander Von guter Kindheit zu würdigem Alter Die Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder sind von Geburt an höchst ungleich verteilt. Kinder haben aber ein Recht darauf, sich auch unabhängig von den Möglichkeiten, die ihnen ihre Familien geben können, zu entwickeln. Es ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit, Kitas und Schulen so zu öffnen und auszubauen und zu verändern, dass hier ungleiche Startchancen ausgeglichen werden, und alles dafür zu tun, dass der Zugang zu Sport, Musik und Kultur von den Interessen der Kinder und nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt. (S. 112 f.) Kinderarmut bekämpfen und verhindern Es braucht gute Kindertagesbetreuung und Schulen, wichtige Infrastruktur für Kinder wie Schwimmhallen und Bibliotheken dürfen nicht schließen, (S. 115 )

Kapitel 8 Anwältin der Bürgerrechte Rechtsstaat verteidigen, Integration fördern Meine Daten gehören mir In Deutschland befinden sich mehr als 10 Millionen Waffen in Privatbesitz. Wir müssen abrüsten. Wir wollen in einer Zivilgesellschaft leben, in der der Grundsatz gilt: Öffentliche Räume und private Wohnungen sind waffenfrei. Wir wollen grundsätzlich keine Schusswaffen in der Privatwohnung. Sportwaffen gehören in die Sportvereine. Großkalibrige Waffen dürfen nicht länger für den Schießsport zugelassen werden. Auch illegale Waffen müssen aus dem Verkehr gezogen werden, dafür brauchen wir besondere Anreize. (S. 147) Kapitel 12 Vorsicht Kultur Sport, Spiel und Spannung für eine bewegte Gesellschaft Kultur heißt auch Sportkultur. Miteinander gewinnen und verlieren können und in Gemeinschaft Sport treiben sind neben der Bedeutung des Sports für die Gesundheitsprävention wichtige Erfahrungen in allen Altersgruppen, die Aktivität und Miteinander stärken. Der Zugang zu Schwimmbädern und anderen sportlichen Einrichtungen darf sich nicht am Geldbeutel entscheiden. Wir brauchen eine neue Offensive im Bau und Umbau von Sportstätten, und wir brauchen mehr Sportgelegenheiten in einer spiel- und bewegungsfreundlichen Umwelt. Ehrenamtliches Engagement im Sport wollen wir fördern. Durch den Sport werden weltweit Brücken gebaut und Verbindungen geknüpft. Wir fordern einen sauberen, dopingfreien und fairen Spitzensport. Rassismus und Homophobie haben im Stadion nichts verloren. Gemeinsam mit Verbänden, Vereinen, Stadienbetreiberinnen und Stadienbetreibern und Fans zeigen wir dem Hass die rote Karte. (S. 193 f.)