Dr. Dr. Alexander Steiner Qualitätsindikatoren in der Infektionsprävention- Was haben wir zu erwarten? 1
Agenda 1 2 3 4 5 Novelle des SGB V durch das KHSG Beschluss des G-BA vom 17.12.2015 Das Verfahren QSWI in der gesetzlichen Qualitätssicherung Indices zur Krankenhaushygiene Ausblick 2
Novelle des SGB V / KHSG Implementierung von QS Verfahren Intentionen des Gesetzgebers (KHSG 135c, 136ff., 137 SBG V) Perspektiven des QS-Verfahrens Vermeidung nosokomialer Infektionen Postoperative Wundinfektion (QSWI) Erfahrungen aus der Machbarkeitsstudie 2014 3
KHSG Verankerung von hohen Hygienestandards in der Krankenversorgung, G-BA legt Indikatoren in der einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung zur Beurteilung der Hygienequalität zum 31.12.2016 fest Empfehlungen der Kommissionen des RKI zu Hygienemaßnahmen und Antibiotikaeinsatz sind zu berücksichtigen Information zuständiger Stellen seitens des G-BA zu Qualitätsauffälligkeiten ist unter dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit in Richtlinien zu regeln 4
Start des QS-Verfahrens (QSWI) Vermeidung nosokomialer Infektionen postoperative Wundinfektionen am 1.1.2017 5
Grundprinzipien des QS-Verfahrens QSWI 6
Grundprinzipien des QS-Verfahrens QSWI 7
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Einrichtungsbezogene QS-Dokumentation Indikator-basierte Darstellung eines Index zum Hygienemanagement der Einrichtung Maßnahmen zur Risikoreduktion, Patientensicherheit und Infektionsreduktion im Krankenhaus Standortspezifische Standards (umfangreich, für Mitarbeiter stets verfügbar, ganzjährig in Kraft, freigegeben durch die Geschäftsführung) Durchführung Antibiotikaprophylaxe und Antibiotikatherapie Umgang mit Wunden Händedesinfektion 11
Hygienische Händedesinfektion Angabe des Händedesinfektionsmittelverbrauchs in ml pro Patiententag Orientiert am Erhebungsprotokoll HAND-KISS des NRZ Differenziert nach Allgemeinstationen und Intensivstationen 12
Durchführung Antibiotikaprophylaxe und Antibiotikatherapie (ggf. geregelt in gemeinsamer Leitlinie) Standortspezifische Leitlinie zur Antibiotikatherapie: orientiert an der S3-Leitlinie der AWMF Strategien zur rationalen Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus oder den Empfehlungen der Expertenkommission der PEG zur Perioperativen Antibiotika Prophylaxe, aktualisierten Bewertungen der Erreger NI und einschlägiger Regelungen des IfSG und der Länder-Hygieneverordnungen Die Leitlinie wurde von der Hygienekommission / Geschäftsführung freigegeben 13
Durchführung Antibiotikaprophylaxe Standortspezifischer Standard zur Antibiotikaprophylaxe Themen: Indikationsstellung zur Antibiotikaprophylaxe, zu verwendende Antibiotika orientiert an lokaler Resistenzlage, Zeitpunkt und Dauer der Antibiotikagabe, Überprüfung der Gabe bei jedem operierten Patienten anhand einer Checkliste (z.b. WHO Surgical Checklist) Der Standard wurde von der Hygienekommission / Arzneimittelkommission / Geschäftsführung freigegeben 14
Umgang mit Wunden Standortspezifischer Standard zur Wundversorgung und Verbandwechsel Themen: Hygienische Händedesinfektion, Verbandwechsel unter aseptischen Bedingungen, antiseptische Behandlung infizierter Wunden, Prüfung der Notwendigkeit einer sterilen Wundauflage, Meldung an verantwortlichen Arzt bei Verdacht auf postoperative Wundinfektion Berücksichtigung einrichtungsspezifischer Besonderheiten Der Standard wurde von der Hygienekommission / Arzneimittelkommission / Geschäftsführung freigegeben 15
Indikator ID 19 ID 20 ID 18 ID 13_A_a ID 16_A_a ID 40_A_a ID 42_a ID 43_a ID 44_A ID 45_a ID 47_a ID 50_a_b ID 52_B ID 54 Händedesinfektionsmittelverbrauch auf Intensivstationen Händedesinfektionsmittelverbrauch auf Allgemeinstationen Geeignete Haarentfernung vor operativem Eingriff Entwicklung, Aktualisierung und Umsetzung einer internen Leitlinie zur perioperativen Antibiotikaprophylaxe Entwicklung und Aktualisierung einer internen Leitlinie zur Antibiotika-Initialtherapie Validierung der Sterilgutaufbereitung von OP-Instrumenten und OP-Materialien Entwicklung einer Arbeitsanweisung zur präoperativen Antiseptik des OP-Feldes Entwicklung und Aktualisierung eines internen Standards zu Wundversorgung und Verbandwechsel Teilnahme an Informationsveranstaltungen zur Antibiotikaresistenzlage und -therapie Teilnahme an Informationsveranstaltungen zur Hygiene und Infektionsprävention Patienteninformation zur Hygiene bei MRSA-Besiedlung/Infektion Entwicklung und Aktualisierung eines internen Standards zum Entlassungs- und Überleitungsmanagement Durchführung von Compliance-Überprüfungen Maßnahmen zur Förderung der Compliance im Bereich der Hygiene 16
13. Kongress für Krankenhaushygiene DGKH Berlin, 10.- 13.04.2016 17
Nr. Indikator Bezeichnung/Fragestellung ID Validierung der Sterilgutaufbereitung von OP- Antwort/Angabe Prozentwert auf Fragenebene 40_A_a Instrumenten und OP-Materialien Bei teilweiser oder gänzlich eigener Aufbereitung sind die Fragen 19 bis 34 nur auf die eigene Aufbereitung bezogen zu beantworten. Bei vollständiger Vergabe an einen externen Dienstleister sollen sich die Angaben in den Fragen 19 bis 34 auf die Aufbereitung bei diesem Dienstleister beziehen. Werden mehrere Dienstleister verpflichtet, so sind die Angaben für jenen Dienstleister einzutragen, der das Sterilgut mit der höchsten Risikoklasse aufbereitet. 19. Ist in Ihrem Krankenhaus für alle bei Ihren Operationen eingesetzten Arten steriler Medizinprodukte eine schriftliche Risikoeinstufung erfolgt? Ja Nein Ja = 100% Nein = 0% Wenn Datenfeld 19 = Ja 20. Verwenden Sie in Ihrem Krankenhaus bei Ihren Operationen Sterilgut der Klassen kritisch A kritisch B kritisch C? 21. Wird die Sterilgutaufbereitung der im OP eingesetzten Medizinprodukte in Ihrer Einrichtung durchgeführt? Wenn Datenfeld 20 = kritisch B = Ja UND Datenfeld 21 = Teilweise ODER Ja Ja Nein Ja Nein Ja Nein Nein Teilweise Ja (alle in der Einrichtung eingesetzten Medizinprodukte) Keine bewertete Frage Keine bewertete Frage 18
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Index-Titel n Mittelwert Median Minimum Maximum Hygiene- und Infektionsmanagement stationäre Einrichtungen 25 55,993 52,429 30,72 95,85 IQTIG 2016 24
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Zusammenfassung Aufgreifen von Operationen mit postoperativen Wundinfektionen über Tracercodes und Beurteilung eines Follow-up Zeitraumes nach ärztlicher Maßgabe Etablierung eines transparenten Index zum Prozessmanagement in der Krankenhaushygiene Vergleich unterschiedlicher Qualitätsaspekte im Hinblick auf die einrichtungsspezifische Hygiene Möglichkeit der Zusammenführung verschiedener Datenquellen zur gesetzlichen Qualitätssicherung 26
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen Dr. Dr. Alexander Steiner, LL.M. Katharina-Heinroth-Ufer 1 Tel: 030-585826-534 Fax: 030-585826-999 E-Mail: alexander.steiner@iqtig.org www.iqtig.org IQTIG 2016 27