Forum. Editorial. wenn auch langwierig. Nur selten ist eine Operation notwendig.

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Transkript:

Forum Newsletter der KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE, UNFALLCHIRURGIE UND SPORTMEDIZIN am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 02/2009 Beweglich bleiben Fuß- und Sprunggelenk Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, in der Frühjahrsausgabe des News - letters der Klinik für Orthopädie, Unfall chirurgie und Sportmedizin des es dreht sich diesmal alles um den Fuß. Fuß - leiden und Fußprobleme haben schon Neugeborene und Kleinkinder, auch Jugendliche, Erwachsene, Sportler und Menschen im Alter sind betroffen. Bei vielen angeborenen Erkrankungen, wie Klumpfuß oder Sichelfuß, sind konservative Therapie verfahren äußerst erfolgreich, wenn auch langwierig. Nur selten ist eine Operation notwendig. Bei Jugendlichen und Sportlern stehen eher die Verletzungen des Sprung ge - len kes und des Fußes im Vordergrund. Auch hier sind bei Bandverletzungen, anders als in früheren Jahren, die konservativen Behandlungsmaßnahmen so ausgereift, dass in den meis ten Fällen Fortsetzung nächste Seite Hallux valgus S 3 Differenzierte Therapie bei Fehlstellung der Großzehe Endoprothetik am Sprunggelenk S 4 Endoprothese für das obere Sprunggelenk bei fort geschrittener Arthrose Orthopädie-Technik vor Ort S 6 Zentrum für Orthopädie-Technik Scharf- Frey im

Fortsetzung vorige Seite eine sehr gute Ausheilung der Unfallfolgen erreicht werden kann. Editorial Neue Aspekte gibt es zur Arthrose des oberen Sprunggelenks. Durch moderne Endoprothesen lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Sie sind eine sehr gute Alternative zur Versteifung des Sprunggelenks. Bei degenerativen Veränderungen können Maßnahmen, wie Krankengymnas - tik, Einlagen, Schienen oder orthopädisches Schuhwerk das Krankheitsbild zwar verlangsamen, jedoch nicht mehr aufhalten. Bei anhaltenden Beschwerden werden hier Operationen nötig. Im vorliegenden Newsletter haben wir mögliche Therapiemaßnahmen dar - gestellt. Viele Therapien am Fuß werden bereits minimal-invasiv, d. h. mit Endoskopen durchgeführt. Die Hautschnitte sind nur etwa ½ cm lang, und der Patient ist rasch wieder mobil. Beim sog. Hallux valgus wird immer die individuelle Fehlstellung des Fußes Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg Jerosch Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Chefarzt beachtet, denn nicht alle Zehen sind gleich zu behandeln. Auch hierzu erfahren Sie mehr in dieser Ausgabe, gleiches gilt für Veränderungen im Bereich der Kleinzehen (Krallenzehe). Wie gewohnt können Sie die Ausgaben des Newsletters über unsere Geschäftsstelle (s.palmer@ak-neuss.de) erhalten. Ich hoffe, dass wir Ihnen viele nützliche Informationen mit der vorliegenden Ausgabe vermitteln können. Weitergehende Beratung erhalten Sie natürlich gerne in unseren Spezialsprechstunden, insbesondere in der Fußsprechstunde (siehe unten). Mit herzlichen Grüßen Ihr Christian Neuhäuser Leitender Oberarzt Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie C.Neuhaeuser@ak-neuss.de Dr. med. Hüseyin Senyurt Oberarzt Facharzt für Chirurgie, spezielle Unfall - chirurgie, Orthopädie und Unfall chirurgie H.Senyurt@ak-neuss.de Dr. med. Ingo Meyer Oberarzt Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie I.Meyer@ak-neuss.de Dr. med. Oliver-Max Potrett Oberarzt Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Akupunktur I.Potrett@ak-neuss.de Oliver Peters Funktionsoberarzt Facharzt für Orthopädie O.Peters@ak-neuss.de n der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Unfallchirurgische 9.00 12.00 Uhr 12.00 15.00 Uhr Privat- Unfallchirurgische 8.30 12.00 Uhr 10.00 15.00 Uhr Wirbelsäulensprechstunde 12.00 15.15 Uhr Fußsprechstunde 14.00 15.15 Uhr Golfsprechstunde Unfallchirurgische 8.00 12.00 Uhr 9.30 11.30 Uhr Kindersprechstunde 12.00 14.30 Uhr Privat- Unfallchirurgische 8.30 12.00 Uhr 12.00 15.15 Uhr Endoprothesensprechstunde und Tumorsprechstunde 12.00 15.15 Uhr Schultersprechstunde und Sportsprechstunde Unfallchirurgische 8.30 12.00 Uhr 10.00 11.00 Uhr Handsprechstunde 11.00 12.00 Uhr Knorpelsprechstunde 12.00 14.00 Uhr Schmerzsprechstunde Für alle n ist unbedingt eine Terminabsprache über die Ambulanz unter T (02131) 5295-8700 erforderlich. 2

Differenzierte Therapie des Hallux valgus Individuelle Behandlungen für individuelle Zehen Die häufigste Fehlstellung im Vorfußbereich ist die der Großzehe mit schmerz haftem Ballen (Hallux valgus). Ursachen für diese Veränderung sind unter anderem besonders spitzes Schuh - werk sowie hohe Absätze. Bei Naturvölkern ist diese Vorfußdeformität kaum nachweisbar. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer. Beim Hallux valgus weicht aufgrund der so entstehenden pathologischen Sehnenzugrichtungen der 1. Mittelfußknochen immer mehr nach innen und die Großzehe nach außen ab. Zur Diagnostik ist ein Röntgenbild unter Belastung notwendig, da nur so die wahren Winkel der Fehlstellung messbar sind. Das entsprechende Therapieverfahren richtet sich nach Beschwerden des Patienten, Fehlstellung und Pathologie angrenzender Gelenke. Distaler Weichteileingriff: Stehen die Gelenkflächen des Zehengliedes und des Mittelfußknochens nicht in Deckung zueinander, wird durch ein gezieltes Lösen der lateralen Gelenkkapsel sowie der Adduktorsehne in Kombination mit einer Raffung der medialen Gelenkkapsel eine Reposition möglich. Gleichzeitig werden die Sesambeine mobilisiert und wieder unter das Köpfchen des Mittelfuß - knochens gebracht. Dieser sogenannte Weichteileingriff kann und muss häufig in Kombination mit einer drei dimensio - nalen Knochenkorrektur erfolgen. Chevron: Bei geringer Abweichung des ersten Mittelfußknochens (bis 15 Grad) wird mittels einer v-förmigen Osteotomie (Knochenschnitt) das Mittelfußköpfchen lateral verschoben. Keilentnahmen erlauben auch Rotationen zur Korrektur. Mittels einer Schraube wird die Korrek - tur gesichert und erlaubt im Verband - schuh eine sofortige Belastung. Radiologisches Bild vor und nach Chevron-Eingriff Schaftosteotomien: Bei mittelgradiger Fehlstellung ist eine langstreckige Verschiebe-Osteotomie nötig. Auch diese wird mit Hilfe von zwei Schrauben stabil gehalten. In der Nachbetreuung reicht ein Vorfußentlastungsschuh für 4-6 Wochen aus. Nur bei starker Korrektur sollte wenn nötig ein Gips angelegt werden. Radiologisches Bild vor und nach Schaftosteotomie-Eingriff Versteifung des 1. Fußwurzelgelenkes: Bei hochgradigen Fehlstellungen reicht eine diaphysäre Korrektur nicht mehr aus. Oft weist das erste tarsometatarsale Gelenk eine stark schräg verlaufende Konfiguration sowie eine Überbeweglichkeit mit beginnendem schmerzhaftem Gelenkverschleiß auf. Dies würde langfristig zu einem erneuten Auftreten eines Hallux valgus führen. Daher sollte das hypermobile Gelenk in Korrekturstellung eingesteift werden. Beim Abrollvorgang des Gehens macht sich diese Versteifung nicht bemerkbar. Kombiniert mit einem distalen Weichteileingriff kann so eine stabile und korrekte Positionierung der Großzehe erreicht werden. Akin-Osteotomie: Stehen die proximalen und distalen Gelenkflächen des Grundgliedes nicht parallel, spricht man von einem Hallux valgus interphalangeus. Gemäß dem Grundsatz, dass eine Fehl - stellung am Ort der Entstehung korrigiert werden soll, erfolgt hier eine keilförmige Knochenentnahme, welche ein Schwenken des Grundgliedes und eine Parallel - stellung der Gelenkflächen erlaubt. Dies schafft Platz im Zehenzwischenraum zum 2. Zeh, so dass das Risiko einer Krallenzehenbildung vermindert wird. Die differenzierte Therapie des Hallux valgus ist auf das Ausmaß der Pathologie und der Fehlstellung abgestimmt. Diese Therapien sind beispielsweise: Ein distales Release der Weichteile und Sehnen Bei geringer Fehlstellung kurze korrigierende Knochenumstellungen Bei mittelgradigen Fehlstellungen langstreckige Umstellungen In seltenen Fällen und bei Fußwurzel - über lastungssyndromen eine operative Einsteifung des 1. Fußwurzel - gelenkes 3

Endoprothetik am oberen Sprunggelenk Mit Sprunggelenkendoprothese besser beweglich als mit Versteifung Eingriffe am Fuß haben in den letzten Jahren durch moderne Operationsverfahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Basierend auf den Erfahrungen mit großen Gelenken wird der endoprothetischen Versorgung des oberen Sprunggelenkes bei der fort geschrit - tenen Arthrose ein immer größerer Stellenwert beigemessen. Die bislang ausgeführten Versteifungsoperationen sind dabei weiterhin möglich. Als Nachteil einer Versteifungsoperation ist jedoch die mögliche Ent wicklung einer Arthrose der Nachbargelenke infolge der Mehrbelastung anzuführen. Gerade bei jüngeren Patienten kann diese durch Erhalt bzw. Wiederherstellung der Gelenkbeweglichkeit hinausgezögert werden. Die endoprothetische Versorgung stellt in vielen Fällen eine Alternative dar. Sprunggelenkendoprothese Die Arthrose des oberen Sprunggelenkes führt zu erheblichen Bewegungsschmerzen mit zunehmender Einsteifung, so dass nur noch Wackelbewegungen möglich sind. Voraussetzungen für die Implantation einer Sprunggelenkprothese sind ein stabiler Knochen ohne Fortgeschrittene Arthrose des oberen Sprunggelenkes (OSG) fortgeschrittene Zeichen einer Osteoporose und ein stabiler äußerer Bandapparat. Gegenanzeigen sind eine starke Achsenabweichung des Unterschenkels oder eine akute lokale Infektion. Moderne 3-Komponenten- Sprunggelenk endoprothese Entwicklung der Sprunggelenk - endoprothese Mittlerweile stehen auf dem weltweit führenden deutschsprachigen Markt über 10 verschiedene Prothesenmodelle zur Verfügung, welche den heutigen Anforderungen des Operateurs und den Erwartungen des Patienten hinsichtlich der Haltbarkeit entsprechen. Langzeitstudien belegen Stand zeiten von über 10 Jahren. Neue Prothesenmodelle mit Änderung des Designs lassen künftig noch eine Ergebnisbesserung erwarten. So ist durch die anatomische Form und die Kongruenz der Prothese eine Beweglichkeit in alle Richtungen (auch der Drehbewegungen) gewährleistet. Ferner führen die Anpassung des Instrumentariums und die Verwendung kleinerer Zugangswege zu einer weiteren Steigerung der Endresultate. Durch spezielle Workshops werden Operateure und das OP-Personal geschult, um sich optimal fortzubilden. Das gegenwärtige Design der Prothese erlaubt eine stabile Verankerung im Knochen ohne den Gebrauch von zusätzlichem Knochenzement. Prinzipiell ist von einem Oberflächenersatz zu sprechen. Die aktuell entwickelten Prothesenmodelle sind aus 3 Modulen aufgebaut, wodurch im Fall eines Wechsels nicht die gesamte Prothese entfernt werden muss. Da bei dem Einsatz nur wenig gesunder Knochen entfernt wird, ist bei einem Versagen der gesamten Prothese die Möglichkeit zu einem Rückzug in Form einer Versteifungsoperation gegeben. Leben mit der Sprunggelenkendoprothese Nach Einsatz einer Sprunggelenkendoprothese bis zum Abschluss der Wundheilung ist mit einem Krankenhausaufenthalt von 8 bis 10 Tagen bis zum Abschluss der Wundheilung zu rechnen. In dieser Zeit erfolgt bereits die Mobilisation des Gelenkes unter kran - ken gymnastischer Anleitung an Unter - arm gehstützen. Nach zwei Wochen wird ein Gehschuh oder eine Unterschenkel-Schiene bis zur 6. Woche angelegt. Zur raschen Abschwellung ist in der ersten Zeit eine Hochlagerung und gegebenenfalls der Einsatz einer Lymphdrainage erforderlich. Thrombose - spritzen sind bis zum Erreichen der Vollbelastung nach ca. 6 bis 8 Wochen notwendig. Eine ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahme über 4

3 bis 4 Wochen schließt sich an. Röntgenkontrollen erfolgen nach der Operation, nach 6 und 12 Wochen, anschließend jähr lich zur Prüfung des Prothesensitzes. Zur weiteren Verbesserung der Gelenkmobilität ist die selbstständige Fortführung der erlernten Übungen empfehlenswert. Mit einer Wiederaufnahme des Berufes und mit dem Beginn sportlicher Aktivitäten ist nach 3 bis 4 Monaten zu rechnen. Wie bei jedem Kunstgelenk sind körper - lich schwere Arbeiten und das Ausüben von gelenkbelastenden Sportarten aus ärztlicher Sicht nicht empfehlenswert. Sportarten wie Nordic Walking, Skilang - lauf, Golfen, Radfahren und Schwimmen Röntgenaufnahme 1 Jahr nach Implantation einer Sprunggelenkendoprothese werden angeraten. Bedingt geeignet sind Sportarten mit größerer Belastung oder schnellen Richtungswechseln (Ballsport, Skifahren). Nicht ausgeübt werden sollten reine Sprungsportarten (z. B. Paragliding oder Fallschirmspringen). Zusammenfassung Die endoprothetische Versorgung des oberen Sprunggelenkes gehört bei gerechter Indikation zum Goldenen Standard in der orthopädischen/ unfallchirurgischen Behandlung der fort geschrittenen Arthrose. Durch die Weiterentwicklung der Prothesen - modelle ist mit vergleichbaren Langzeitergebnissen zu rechnen, die denen einer Hüft- oder Knietotalendoprothese entsprechen. Neues Gerät zur Ganganalyse Hightech-Gerät macht Biomechanik des Bewegungsapparates sichtbar Nur wenigen Institutionen in Deutschland steht das neue Ganganalyse - system für wissenschaftliche und therapeutische Zwecke zur Verfügung. Seit Februar 2009 können Patienten des es mit Gelenkbeschwerden und daraus resultierenden Störungen des Gangbildes davon profitieren. Computerauswertung einer dreidimensionalen Bewegungsanalyse Über eine Verkabelung mit Ultraschallsensoren wird eine exakte Übertragung der Gelenkbewegungen des Patienten beim Gehen an den Computer übermittelt und dort direkt dargestellt. Am Bildschirm kann der Patient sein Gehen verfolgen, ein anschließender Report zeigt die aufschlussreichen Daten in einem Diagramm. Die einzelnen Gangphasen werden mit dem Computer aufgezeichnet und bearbeitet. Alle relevanten Daten werden mit einer Kontrollgruppe verglichen und bewertet. Hierdurch können Fehler im Gang - ablauf entdeckt werden. Die daran anschließende Therapie wird somit wesent lich effektiver, da die Schwachpunkte sofort aufgezeigt und behandelt werden können. Physiotherapeut Markus Seipelt bei der Ganganalyse auf dem Laufband 5

Zentrum für Orthopädie-Technik Scharf-Frey im Etienne Direkter Dialog mit Medizinern und Therapeuten ermöglicht optimale Versorgung Die fachliche Kompetenz unseres Unter - nehmens Scharf-Frey beruht auf einer mehr als 40-jährigen Firmengeschichte. Wir bieten unseren Kunden ein umfassendes Produkt- und Dienstleistungsspektrum und gelten in den Bereichen Orthopädie-Technik bzw. Sanitätsbedarf als eines der führenden Unternehmen in Neuss. Dort betreiben wir drei Betriebsstandorte: das im Mai 2003 eröffnete Zentrum für Orthopädie-Technik im Johanna Etienne Krankenhaus und zwei Sanitätshäuser mit angegliederten orthopädischen Werkstätten. Wir möchten Partner unserer Kunden sein und sie auf ihrem Weg begleiten. Unser Ziel ist die optimale Versorgung unserer Kunden. Um dies zu erreichen, setzen wir sowohl auf den Einsatz innovativer Produkte führender Hersteller, zukunftsweisende Technologien als auch auf neues te Werk - stoffe bei Spezialanfertigungen und Reparaturen. Glanz gleich, ob es um die Versorgung mit einfachen Hilfsmitteln, Orthesen oder Werkstattleiter Holger Rüthning und Thomas Scharf Hightech-Produkten wie computer - gesteuerten Prothesen geht: Bei Scharf-Frey steht der Kunde mit seiner jeweils individuellen Aufgabenstellung im Fokus des Handelns. Dies reicht vom Service in unseren Ladenlokalen und Werkstätten bis hin zur persönlichen Betreuung in der Reha oder zu Hause. Unsere Orthopädietechnikerinnen Julia Baumeister und Anke Pöhler bei der Prüfung einer Oberschenkelprothese Unsere enge Kooperation und der direkte Dialog mit den Ärzten und Therapeuten, den Kliniken und den Krankenkassen gewährleisten eine schnelle, kom pe - tente Versorgung des Kunden. Wann immer es möglich ist, setzen wir uns im Interesse unserer Kunden für eine unbürokratische Abwicklung der Formalitäten ein. Um unserer Maxi - me gerecht zu werden, legen wir bei Scharf-Frey im gesamten Team neben absoluter Professionalität und höchster fachlicher Kompetenz besonderen Wert auf eine ausgeprägte soziale Sensibilität im Umgang mit dem Kunden. Da sich die Weiterentwicklung sämt - licher Fachbereiche der Orthopädie- Technik immer schneller und komplexer vollzieht, ist es für uns selbstverständlich, dass alle Mitarbeiter regelmäßig Schulungen und wissenschaftliche Weiterbildungsmaßnahmen besuchen. So verfügt jeder Einzelne in unserem Team über das aktuelle Know-how in seinem Fachbereich und trägt mit seiner Leistung zur optimalen Versorgung des Kunden bei. Und weil wir wissen, wie wichtig es für unsere Kunden ist, bestens informiert zu sein, geben wir unsere Fachkenntnisse zum Beispiel über den Umgang mit Prothesen etc. in umfassenden Patienten - schulungen weiter. 6

Unser Team besteht aus Orthopädie- Techniker-Meistern, Orthopädie-Technikern, Bandagisten(innen), Näherinnen und Fachverkäufer(innen). Die erfolgreiche jahrelange Kooperation mit mehreren Krankenhäusern im Rhein-Kreis Neuss und in Düsseldorf macht deutlich, dass Scharf-Frey für hohe Qualität bürgt. Unser größter Erfolg auf diesem Weg ist die Eröffnung des Zentrums für Orthopädie-Technik im Johanna-Etienne- Krankenhaus. Diese selbstverständlich für jeden interessierten Kunden zugänglichen Werkstatt räume bieten Orthopädie- Technik der neuesten Generation, wie zum Beispiel: Computergesteuerte Prothesen Statische und dynamische Ganganalyse Laserlot-Vermessungstechnik Besuchen Sie uns. Thomas Scharf, Orthopädie-Techniker-Meister, und Holger Rüthning, Diplom-Orthopädie- Techniker-Meister, beraten und informieren Sie gern ausführlich. Damit wir uns in aller Ruhe Zeit für ein persön - liches Gespräch mit Ihnen nehmen können, ver einbaren Sie bitte vorab einen Termin. Klinik aktuell Neues Buch zum Fußund Sprunggelenk unter Mitarbeit der Klinik Im Januar ist ein neues Buch über Operative Therapie von Fuß- und Sprung gelenk im Deutschen Ärzteverlag erschienen. Dies wurde maßgeblich unter Mitwirkung der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des Johanna-Etienne- Krankenhauses erstellt. Das Buch enthält aktuelle Standards zur Fuß- und Sprunggelenkchirurgie. Behandelt werden neben den verschiedenen konservativen auch die operativen Therapiemöglichkeiten. Die hohe Nachfrage nach der Publikation zeigte bereits im ersten Monat die Bedeutung des Themas Fuß- und Sprunggelenk. Jörg Jerosch/Jürgen Heisel (Hrsg.), Operative Therapie von Fuß- und Sprunggelenk, Fußchirurgie in Klinik und Praxis, Köln 2008 Impressum Anke Pöhler mit dem Auszubildenden Philip Clöters bei der Herstellung einer Unterschenkelorthese Unsere drei Betriebsstätten in Neuss: Zentrum für Orthopädie-Technik im Am Hasenberg 46 41462 Neuss Fon: 02131/52952460 E-Mail: scharf.frey@ak-neuss.de Sanitätshaus Scharf-Frey Königstraße 2 41460 Neuss Fon: 02131/21205 Sanitätshaus Scharf-Frey Venloer Straße 111 41462 Neuss Fon: 02131/277141 Newsletter der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des es Herausgeber Am Hasenberg 46 41462 Neuss V.i.S.d.P. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg Jerosch Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin am Layout copymed* klar & kreativ informieren info@copymed.de Fotovermerke Titelfoto: Benicce/Fotolia.de Weitere Fotos: Joh.-Etienne-Krh. und Scharf-Frey Illustrationen Titel, Rückseite: Charlotte Schmitz Ausgabe 02/2009 Der Newsletter erscheint viermal jährlich 7

Veranstaltungskalender Veranstaltungen für Patienten Anmeldungen sind nicht erforderlich! Wann? Was? Wo? Mittwoch, 10.06.2009 Mittwoch, 09.09.2009 Mittwoch, 11.11.2009 Patientenforum zum Thema Fuß- und Sprunggelenk Patientenforum zum Thema Knie Patientenforum zum Thema Wirbelsäule Wissenschaftliche Veranstaltungen der Klinik für Ärzte Information und Anmeldung über Prosympos GmbH, Essen, information@prosympos.de Erdgeschoss, Raum St. Elisabeth Wann? Was? Wo? Freitag, 15.05.2009/ Samstag, 16.05.2009 Präparate-Kurs Patellofemoralgelenk 2. Jenaer Hands-on-Kurs Jena Universitätsklinikum Samstag, 27.06.2009 OP-Kurs OSG-Prothetik Rostock, Universitätsklinikum Institut für Anatomie Samstag, 11.07.2009 Seminar Perioperative Schmerztherapie für ambulante und stationäre OPs Neuss Donnerstag, 08.10.2009 bis Samstag, 10.10.2009 Freitag, 27.11.2009/ Samstag, 28.11.2009 Wirbelsäulen-Kurs Hands-on-Workshop Kongress UpDate Orthopädie & Unfallchirurgie Münster, Universitätsklinikum Institut für Anatomie Neuss Rheinisches Landestheater Ihr Weg zu uns Am Hasenberg 46 41462 Neuss Mit dem Bus Haltestelle : 848 Haltestelle Neusser Weyhe: 841, 843, 844, 851, 852 Mit dem Pkw A 57 Ausfahrt Neuss-Holz büt tgen/kaarst, Zufahrt über Viersener Straße, Venloer Straße Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin Chefarztsekretariat Monika Stickelbruck Terminvereinbarungen Ambulanz T (02131) 5295-8700 F (02131) 5295-2003 m.stickelbruck@ak-neuss.de www.johanna-etienne-krankenhaus.de Seit März ist der Haupteingang verlegt. Eine neue Beschilderung führt Sie sicher über das Gelände zu unserem neuen provisorischen Haupteingang.