FACHBEREICH SACHUNTERRICHT KONZEPT ZUR VERKEHRSERZIEHUNG Kollegium der Ludgerusschule 20.03.2012 VEREINBARUNGEN UND KONZEPTE
Konzept Verkehrserziehung Die Zahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr ist in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, aber es gibt immer noch zu viele Opfer. Die Schüler und Schülerinnen der Ludgerusschule sollen sich deshalb im Vorfeld mit dem Thema Verkehr auseinander setzen, um möglichst Unfälle zu vermeiden. Die Verkehrserziehung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Verkehrssicherheit, sondern Umwelt-, Gesundheits- und Sozialaspekte fließen ebenfalls ein. Der Schulweg vieler Schüler und Schülerinnen unserer Schule schließt die viel umfahrenen Umgehungsstraßen Feldstraße und Westerholter Straße ein. Die Paschenbergstraße befindet sich in einer 30er-Zone. Bei Messungen in Zusammenarbeit mit den Kinderfreunden und der Polizei wurden in dieser Tempo 30 Zone aber weit aus höhere Geschwindigkeiten gemessen. Zudem umfasst die Paschenbergstraße viele Verkehrsverengungen. Diese sollen das Überqueren der Straße erleichtern. Sie sind jedoch nicht mit Überquerungshilfen oder Zebrastreifen gleichzusetzen, an denen andere Verkehrsteilnehmer dazu aufgefordert werden, stehen zu bleiben, wenn Passanten die Straße überqueren möchten. Buslinienverkehr und Haltestellen in Nähe der Schule machen die Straße zudem unübersichtlich. In der schulischen Arbeit müssen vor allem die Probleme, die speziell Kinder im Straßenverkehr haben, berücksichtigt werden: Kinder können Risiken sowie Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht einschätzen. Der Schwerpunkt im Unterricht besteht deshalb darin, die Sinne, die Reaktionsfähigkeit sowie die Bewegungsabläufe der Schüler und Schülerinnen im und für den Straßenverkehr zu schulen. Deshalb darf die Verkehrs- und Mobilitätserziehung im Unterricht nicht nur darauf setzen, Wissen aufzubauen, sondern praktische Übungen müssen durchgeführt werden, um Einstellungen und Haltungen aufzubauen, die eine reflektierende mitverantwortliche Teilnahme im Straßenverkehr ermöglichen. Ein weiteres Argument für die Bedeutung des Themas sowie die Automatisierung immer wiederkehrender Abläufe ist der relativ hohe Anteil von sozialschwachen Familien im Einzugsgebiet unserer Schule. Viele Kinder haben zum Beispiel nicht die Möglichkeiten mit dem Roller zu fahren, um den Gleichgewichtssinn zu schulen. Darüber hinaus besitzen einige Kinder kein eigenes Fahrrad und können deshalb im Vorfeld der Radfahrausbildung keine nötigen Kompetenzen erwerben.
Deshalb wird als möglicher Aspekt der Weiterarbeit die Anschaffung von Rollern und Fahrrädern für die Schule benannt, damit vor allem diese Kinder im schulischen Kontext diese wichtigen Erfahrungen machen können. Folgende Inhalte werden in den verschiedenen Schuljahren fächerübergreifend behandelt: Unterrichtsinhalte des 1. Schuljahres: - Schulweg und Umweltaspekt - Schulumgebung - Unterrichtsgang durch den Schulbezirk (z.t. mit Verkehrspolizisten) - Verkehrssicherheit - Üben von Verhaltensweisen in verschiedenen Verkehrssituationen als Fußgänger - einfache Verkehrszeichen - einfache Verkehrsregeln als Fußgänger - Verhalten beim Überqueren der Straße (links rechts) - Verhalten an der Ampel/Fußgängerampel - Verhalten am Zebrastreifen - Verhalten an der Überquerungshilfe - Sichtlinie kennen, wenn parkende Autos das Überqueren behindern - sicherheitsorientierte Kleidung - helle, dunkle Farben - Verhalten im Bus (Besuch der Busschule) Weitere Hinweise zu konkreten Inhalten, fächerübergreifenden Aspekten sowie Tipps aus der Praxis sind dem Arbeitsplan Sachunterricht 1. Klasse zu entnehmen. Unterrichtsinhalte des 2. Schuljahres: - Wiederholung Verhalten als Fußgänger - das Rad / das Fahrrad - Funktionsweise eines Fahrrads
- ein Fahrrad auf seine Verkehrssicherheit hin untersuchen - Orientierung im Schulbezirk - Bewusstmachen von Gefahrenquellen (auf dem Schulweg) - Einsicht in die Straßenverkehrsordnung gewinnen (gegenseitige Rücksichtnahme, grundlegende Verkehrsregeln) - eine Straße ohne Ampel sicher überqueren - Hilfen und Helfer im Straßenverkehr kennen, akzeptieren und nutzen - sicherheitsorientierte Kleidung - die Bedeutung der für Fußgänger und Radfahrer wichtigsten Verkehrszeichen kennen und beachten - Wissen, wie man sich als Radfahrer rücksichtsvoll verhält und dies umsetzen - Wissen, wie man sich bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel regelgerecht verhält und diese Regeln beachten - Radparcours auf dem Schulhof (siehe Anhang) Weitere Hinweise zu konkreten Inhalten, fächerübergreifenden Aspekten sowie Tipps aus der Praxis sind dem Arbeitsplan Sachunterricht 2. Klasse zu entnehmen. Unterrichtsinhalte des 3. Schuljahres: - Wiederholung richtiges Verhalten als Verkehrsteilnehmer (zu Fuß, mit dem Fahrrad, in öffentlichen Verkehrsmitteln, als Beifahrer) - verschiedene Verkehrsmittel benennen können - Verkehrsmittel den Verkehrsräumen zuordnen können - Verkehrsmittel unter ökonomischen Gesichtspunkten analysieren - Fahrpläne kennen lernen und deuten - Orientierung mit Hilfe eines Stadtplans Weitere Hinweise zu konkreten Inhalten, fächerübergreifenden Aspekten sowie Tipps aus der Praxis sind dem Arbeitsplan Sachunterricht 3. Klasse zu entnehmen.
Unterrichtsinhalte des 4. Schuljahres: - Radfahrausbildung (genaue Auflistung der Unterthemen siehe Anhang): 1) Anfahren, Anhalten, Vorbeifahren an einem Hindernis sowie Kontrolle der Fahrräder 2) Vorfahrt 3) Abbiegen - Abgehen / Kennenlernen der Prüfstrecke - theoretische Prüfung durch Lehrkraft - praktische Prüfung mit Unterstützung der Polizei Weitere Hinweise zu konkreten Inhalten, fächerübergreifenden Aspekten sowie Tipps aus der Praxis sind dem Arbeitsplan Sachunterricht 4. Klasse zu entnehmen.
Anhang Radfahrparcours Der Radfahrparcours sollte die hier aufgelisteten Stationen umfassen. Das benötigte Material ist stationsweise aufgelistet. In Zusammenarbeit mit den Eltern sollte dieser am Ende der Klasse 2 durchgeführt werden, um mögliche Schwächen zu erkennen und diese bis zu dem Radfahrtraining zu beheben. Ein möglicher Aufbau auf dem Schulhof ist auf der nächsten Seite skizziert. 1) Aufsteigen von rechts 2) Slalom Hütchen 3) Verengung Seile 4) Handzeichen (Arm ausstrecken) Säckchen, Kreide 5) Umschauen linke Schulter und Ziffern rufen Ziffernkarten, Hütchen / Kreide 6) Bremstest Bremsbalken / Seil evtl. Fahrradkontrolle
Skizze zum Aufbau des Radfahrparcours