Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug. Predigt über Matthäus 6, für den 15. Sonntag nach Trinitatis. Das Predigtwort: Die Predigt:

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Transkript:

Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug. Predigt über Matthäus 6, 25-34 für den 15. Sonntag nach Trinitatis Das Predigtwort: Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. Die Predigt: Manche unter uns erinnern sich vielleicht der keinen Frau Marie-Luise Groß. Immer saß sie in einer der ersten Reihen zum Mittelgang hin, dort ungefähr, wo unsre Sinah jetzt oft mit Ihrer lieben Mutter Platz nimmt. Ich musste an Frau Groß denken, weil sie immer aufgepasst hat, was wir Pfarrer tun, ob wir es richtig machen. Denn immer wusste Frau Groß, über welchen Predigttext wir zu predigen hätten. Und hatten wir es gewagt, ein anderes Wort zu wählen als Grundlage für die Predigt, 1

dann konnten wir fest damit rechnen es war das Amen im Gebet von Frau Groß zur Rede gestellt zu werden. Frau Pfarrer, warum haben Sie sich nicht an den Vorschlag der Kirche gehalten? Ohne eine gute Begründung war die Marie-Luise-Groß- Prüfung nicht zu bestehen. Ich habe sehr an sie denken müssen in diesen Tagen, weil ich dachte, für den kommenden Sonntag gibt es eigentlich nur ein Wort, über das ich gerne predigen würde: Es ist das Sorget nicht aus dem Evangelium. Dieses Trostwort wollen wir jetzt hören Wir brauchen es wie Wasser und Brot und Schlaf Immer wieder in allen Nuancierungen wollen wir es hören und wollen beruhigt werden. Mach Dir keine Sorgen, es wird alles gut Sorge nicht. Sorge Dich nicht. Ja, darüber würde ich am kommenden Sonntag gerne predigen, dachte ich bei mir Und Frau Groß fiel mir ein, was sie wohl sagen würde an der Kirchentür: Frau Pfarrer, warum haben Sie sich nicht an den Vorschlag der Kirche gehalten? Mit diesem Gedanken schlage ich die Unterlagen für den Gottesdienst und die Bibel auf, und es ist: Sorget nicht! Ich glaube an die Winke Gottes von einem Ort zum anderen Vom Unsichtbaren zum Sichtbaren Vom Himmel zu dieser Erde. Und so glaube ich, wollte Frau Groß uns wohl heute grüßen. Es geht ja nichts verloren. Sie nicht Wir nicht Niemand Am Ende. Sorgt nicht Fürchtet nicht Habt keine Angst Wir brauchen es für das, was wir jetzt leben, wirken und sind. In dieser Welt, und hier ist die Zeit und der Ort vor der anderen Welt, die noch kommt. Und es ist nun eine Zeit der großen Verunsicherung. Darum wollen wir jetzt hören, dass einer ruft: Sorge dich nicht! Ich habe auch in der vergangen Woche einen Konvent, leitende Theologen aus dem Züricher Kanton zu einem Kirchengespräch zu Besuch gehabt. Und sie haben mich gefragt: 2

Wie sehen denn Sie die Zukunft der Kirche? Und worin sehen Sie die Kirche verankert? Was würden Sie sagen? Ich habe gesagt: in der Person Alles liegt in der Person In dem Personsein Gottes Und wie es wahr wird in mir, in uns In die Zukunftssorge meiner Kollegen habe ich gesagt: Ich fürchte mich nicht, denn Gott hat das Sagen. Darauf kommt es am Ende an Dass er bei uns bleibt in seinem Wort. Da ist es gar nicht so wichtig Wer wir sind und was wir machen. Wahr ist nur was wir sind in der Liebe und in dem lebendigen Gott. Alles andere ist nicht wirklich wichtig. Darum konnte die Dichterin Hilde Domin aus ähnlichen Zuständen, in die sie die Not versetzt hatte, ein so schönes Wort sagen: Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug. Weil etwas größer ist als die Macht der Dichterin Weil etwas größer ist als der Mensch Weil etwas uns atmet und uns aus der Verzweiflung reißt und wir, wenn es so weit ist, nicht mehr zu halten sind, weil der Wunsch, Ketten zu brechen und Licht zu trinken und die Wahrheit zu sagen und frei zu sein, größer ist als alles, und weil auf einmal die Hoffnung ist, dem Krieg zu entkommen und darum lauf, nimm mit den deinen, die hoffentlich noch mit dir sind, nimm was Du hast, das Smartphone und alles andere ist schon egal Ich setzte den Fuß in die Luft Und sie trug. Heute sagt es der eine oder die andere Flüchtende um den Erdball Morgen vielleicht ich Wir wissen doch aus der Geschichte, dass Zustände der größten Schrecknisse auf einmal mitten unter uns sind mitten in uns und sie uns ausfüllen bis an den Rand. In diesem Jahr haben wir doch immer an das Kriegsende des 2. Weltkrieges gedacht. Gestern waren es die Nationalsozialisten, heute sind es die Dschihadisten. 3

Die im Übrigen diese Fluchtwege nicht brauchen, blinde Gewalt findet ihren Weg Ja, was für Schrecken hat denn alles Gedenken eingeholt Es ist aber nicht das Ende. In Gottes Hände sind Anfang und Ende, ist alles gelegt! Warum die Schrecken geschehen? Und die unsägliche Not Trägt nicht alles, was uns begeistert, die Farbe der Nacht? Novalis hat ein Freund auf Facebook zwischen alle Nachrichten gepostet Und trägt nicht alles, was uns dunkel scheint, das Licht in sich Katharina Staritz hatte in ihrer KZ-Zeit in Ravensbrück eine Kantate 1942 geschrieben: Und doch war Christus im Lager. Wandernde Wolken jagen über das Himmelszelt, düstere Mauern umzogen allüberall meine Welt. Doch durch die Sonntagsstille schwingt sich der Glockenklang, braust in jubelnder Fülle deiner Gemeinde Gesang. Laßt uns den Herren preisen, singt ihm ein neues Lied. Unter den Kreuzen von Eisen singt meine Seele mit. Sorget nicht! Glaubt aber an den, der mit Euch ist am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Und dann tue jeder das sein, jede das ihre, ich das meine Und ein Mail an unsere Pfarrgemeinde der Lutherischen Stadtkirche kam von Mevlida kam zu diesem Wochenende: Sehr geehrte Damen und Herren, in den letzten Tagen sind die Flüchtlinge das Thema in den Medien. Die Flüchtlingsströme reißen nicht ab und viele Menschen leiden. Diese Geschehnisse setzen mich in die Jahre 1992-1995 zurück. In dieser Zeit war ich selbst ein Flüchtling. Mein Glück in dieser schweren Zeit war, dass Sie für mich da gewesen sind. Wir bekamen ein Dach über dem Kopf. Man unterstützte uns in dem für uns damals fremden Land. So wurden wir Kinder in die Schulen eingeschrieben und auch in der ersten Zeit in die Schule begleitet. Die Erwachsenen bekamen die Möglichkeit, Deutschkurse zu besuchen. Später half man uns mit der Suche nach Arbeitsstellen und Wohnungen. Wir konnten in der ersten Zeit nichts oder kaum etwas selbst erledigen. Ich möchte mich offiziell bei Ihnen für alles bedanken, was Sie für uns Bosnier getan haben. Ich verdanke Ihnen, dass ich hier meine neue Heimat gefunden habe. 4

Ich danke Ihnen dass ich die Ausbildung machen konnte, die ich mir gewünscht habe. Heute bin ich dank Ihnen selbst in der Lage, wenigstens ein bisschen den Hilfesuchenden zu helfen. Ich habe meine eigene Familie gegründet, habe zwei wundervolle Söhne und dank Ihrer Hilfe kann ich mein Leben so führen, wie ich es mir vor dem Krieg in Bosnien vorgestellt habe. Nur in einem anderen Land, in dem es aber gute und hilfsbereite Menschen gibt. Danke schön Mevlida damals Isic Eine Person ist heiliger als ein Land, ist sogar ein heiliges Land das Wort von Levinas hast Du, lieber Horia, mir am selben Tag auf Facebook geschickt. Wie habe ich mich gefreut. Das war ja auch kein Zufall Alles liegt in der Person In dem Personsein Gottes Und wie es wahr wird in mir, in uns. Und es waren und es sind immer wieder Menschen in dieser Gemeinde die sich entschieden haben, etwas zu tun frei nach der Devise des Albert Schweitzer Jeder Mensch ist in etwas gut! Wahr ist nur was wir sind in der Liebe und in dem lebendigen Gott. Sorget nicht! + Amen. 5