Wer trägt welche Verantwortung bei der Inbetriebnahme Auftraggeber, Planer, ausführende Firmen?

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Transkript:

Wer trägt welche Verantwortung bei der Inbetriebnahme Auftraggeber, Planer, ausführende Firmen? Internationale Bio- und Deponiegas Fachtagung in Magdeburg, 9. / 10.IV.2013 Torsten Fischer und Christine Ahlborn Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Bertha-von-Suttner-Straße 9, 37085 Göttingen Tel.: 0551 900 363-0, Fax: 0551 900 363-29 Fischer@KriegFischer.de www.kriegfischer.de Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 1 / 35

Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Ingenieurbüro zur Planung und zum Bau von Biogasanlagen Gründung: 1999 Team: 25 Erfahrung: > 25 Jahre Referenzen: ca. 150 Biogasanlagen in: Partner in: Deutschland, Japan, Niederlande, Österreich, Schweiz, Litauen, Italien, Slowakei, Kanada, USA, Spanien, Frankreich, Irland, Russland und Indien Japan, Korea, USA, Kanada, Bulgarien, Frankreich, Ungarn, Türkei, Polen, Italien, Spanien, Irland, England, Serbien, Griechenland und China Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 2 / 35

Agenda Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Definition der Phasen der Inbetriebnahme Verfahren der Inbetriebnahme Dokumentation Wer und wann? Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 3 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Status quo: Es gibt keine Standards zur Inbetriebnahme keine rechtlichen, technischen und vertraglichen Vorgaben Keine Definition oder Vorgaben zur Inbetriebnahme in der BetrSichV oder den Technischen Richtlinien Begriffsvielfalt erfordert Definitionen Ingangsetzen, Probebetrieb, Erprobung, erstmalige Inbetriebnahme Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 4 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Begriffsdefinitionen: Normalbetrieb Zustand, in dem Arbeitsmittel oder Anlagen und deren Einrichtungen innerhalb ihrer Auslegungsparameter benutzt oder betrieben werden (vgl. BetrSichV und TRBS 2152). Stationärer Betrieb Die Biologie der Biogasanlage ist eingefahren. Es gibt keine wesentlichen Veränderungen im Zustand der biologischen Prozessparameter mehr. Kontinuierlicher Betrieb Substrate werden quasi-kontinuierlich zugeführt. Biogas und Gärrest werden kontinuierlich abgeführt. Zu Beginn des kontinuierlichen Betriebes ist die Biologie noch nicht eingefahren. Inbetriebnahme Überführung einer Biogasanlage von der Produktion des ersten Moleküls Methan im Fermenter bis zu einer Biogasproduktion von 50% der prognostizierten Gasmenge mit 50% Methangehalt. Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 5 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Einordnung der Inbetriebnahme: Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft Inbetriebnahme (Phasen I-III) instationärer Betrieb Kontinuierlicher Betrieb Stationärer Betrieb Normalbetrieb Außerbetriebnahme EEG Inbetriebnahme Beginn Vergütungsanspruch Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 6 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Wem gehört eigentlich die Anlage zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme? ( Arbeitsschutz) Bau der Anlage durch GU GU ist (vermutlich) Besitzer der Anlage während der IBN Planung der Anlage durch Ingenieurbüro zukünftiger Betreiber ist Besitzer der Anlage Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 7 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Wer hat die Gefährdungsbeurteilung für die Inbetriebnahme und den Normalbetrieb zu erstellen? Inbetriebnahme Kontinuierlicher Betrieb Arbeitgeber der Mitarbeiter der Anlage Arbeitgeber der Mitarbeiter der Anlage Generalunternehmer als Betreiber Grundlage für die Inbetriebnahme der Anlage müssen die Gefährdungsbeurteilungen des Arbeitgebers und des Generalunternehmers sein Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 8 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Betrachtetes Anlagensystem: Gasraum Über- Unterdrucksicherung Über- Unterdrucksicherung Notfackel Absperrarmatur Gasleitung Gasraum Absperrarmatur Gasleitung Fermenter Nachgärer/ Gärrestlager BHKW oder Gasaufbereitung Gasraum: Gasraumsystem: Mit Biogas gefüllter Raum in jedem einzelnen Behälter (oberhalb der Substratoberfläche) Gesamtheit aller Gasräume incl. aller dazwischengeschalteten Gasleitungen Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 9 / 35

Agenda Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Definition der Phasen der Inbetriebnahme Verfahren der Inbetriebnahme Dokumentation Wer und wann? Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 10 / 35

Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Einordnung der Inbetriebnahme: Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft Inbetriebnahme (Phasen I-III) instationärer Betrieb Kontinuierlicher Betrieb Stationärer Betrieb Normalbetrieb Außerbetriebnahme EEG Inbetriebnahme Beginn Vergütungsanspruch Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 11 / 35

Definition der Phasen der Inbetriebnahme Inbetriebnahme in Phasen einteilen - Warum? Langer Zeitraum Strukturierung des Verfahrens klare Definition von Anfang, Ende und dem Übergang von einer Phase zur nächsten Konkrete Zuweisung von erforderlichen Dokumenten und Verantwortlichkeiten in den einzelnen Phasen Möglicherweise Beschränkung von sicherheitstechnischen Vorgaben auf einzelne Phasen Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 12 / 35

Definition der Phasen der Inbetriebnahme Phasen der Inbetriebnahme: Phase I Phase II Phase III Die Inbetriebnahme beginnt mit dem ersten Einbringen von Substrat in den Fermenter, welches Methan erzeugen kann. Phase I dauert an bis Biogas mit einem Methangehalt erzeugt wird, der den Anschluss einer Notfackel zulässt (ab ca. 25%). Im Gasraum des letzten Behälters des betrachteten Gasraumsystems erfolgt eine Gasproduktion mit einem Methangehalt von etwa 25% 50% Das Gas wird über die Notfackel verbrannt. Im Gasraum des letzten Behälters des Gasraumsystems erfolgt eine Gasproduktion mit einem Methangehalt von mehr als 50%. Das Gas wird im BHKW oder der Gasaufbereitung verwertet. Ende der Inbetriebnahme, wenn: 50% des Gases mit einem Methangehalt von 50% erzeugt werden Abnahme BHKW/ Gasaufbereitung erfolgt ist Dokumentation erhalten Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 13 / 35

Agenda Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Definition der Phasen der Inbetriebnahme Verfahren der Inbetriebnahme Dokumentation Wer und wann? Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 14 / 35

Verfahren der Inbetriebnahme Phase I Abschnitt 1 der Inbetriebnahme: offen offen Luft Biogas Inokulum geschlossen Luft Heizung Fermenter Wasser Wasser Nachgärer/Gärrestlager Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 15 / 35

Verfahren der Inbetriebnahme Phase I Abschnitt 2 der Inbetriebnahme: geschlossen offen Biogas Inokulum offen Biogas Luft Heizung Fermenter Wasser Wasser Nachgärer/ Gärrestlager Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 16 / 35

Verfahren der Inbetriebnahme Phase I Abschnitt 3 der Inbetriebnahme: geschlossen Biogas geschlossen Gärsubstrat offen Biogas geschlossen Heizung Fermenter Wasser Nachgärer/ Gärrestlager Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 17 / 35

Verfahren der Inbetriebnahme Phase I Abschnitt 4 der Inbetriebnahme: geschlossen Start Fütterung Biogas geschlossen Heizung Gärsubstrat Fermenter offen Biogas Gärrest Nachgärer/ Gärrestlager offen BHKW Gasaufbereitung oder Fackel Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 18 / 35

Agenda Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Definition der Phasen der Inbetriebnahme Verfahren der Inbetriebnahme Dokumentation Wer und wann? Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 19 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Allgemeines zur Dokumentation Es kann zu Beginn der Inbetriebnahme keine vollständige Dokumentation vorliegen Angemessene (Vor-)Dokumentation Verantwortlichkeiten liegen bei: Auftraggeber Arbeitgeber Betreiber Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 20 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Arbeitgeber Natürliche oder juristische Person oder eine rechtsfähige Personengesellschaft, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt (vgl. Aich, Damberg, Preuße; Betriebssicherheitsverordnung - Handlungsinstrument des Arbeitsschutzes, 2004, S. 154) Betreiber Betreiber ist, wer die tatsächliche oder rechtliche Möglichkeit hat, die notwendigen Entscheidungen im Hinblick auf die Sicherheit der Anlage zu treffen. (Fähnrich, Mattes; Betriebssicherheitsverordnung Praxiskommentar, 2006, S.258) Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 21 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Folgende Dokumente sind zur Inbetriebnahme erforderlich: Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 1 Genehmigungsunterlagen Auftraggeber 2 Gefährdungsbeurteilung für die Inbetriebnahme und den Betrieb der Anlage nach 3 BetrSichV Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV 3 Sicherheitstechnische Prüfung nach 29a BImSchG (soweit möglich) Auftraggeber 4 Prüfungen nach 14 BetrSichV (soweit möglich) Sicherheitstechnische Prüfung nach BImSchG 29a (soweit möglich) Auftraggeber Prüfungen nach 14 BetrSichV (soweit möglich) Sicherheitstechnische Prüfung nach BImSchG 29a (soweit möglich) Auftraggeber Prüfungen nach 14 BetrSichV (soweit möglich) Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 22 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 5 Explosionsschutzdokument inkl. Gefährdungsbeurteilung und Ex- Zonenplan für die Inbetriebnahme und den Betrieb der Anlage Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV 6 Inbetriebnahmekonzept /Auftraggeber i.s.d. BetrSichV 7 Dokumentation über die Schulung und Einweisung des Betriebspersonals / Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV 8 Betriebsanleitung für die Biogasanlage Anlagenbauer Protokoll über die Schulung und Einweisung des Betriebspersonals im Umgang mit der Gastechnik bis inkl. Notfackel /Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Protokoll über die Schulung und Einweisung des Betriebspersonals im Umgang mit der Gastechnik bis inkl. BHKW /Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 23 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 9 Betriebsanweisungen, die entsprechend der BetrSichV, der GefStoffV, der BiostoffV, der PSA BenutzungsV erstellt werden müssen Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV 10 Feuerwehrplan Betriebsanweisungen, die entsprechend der BetrSichV, der GefStoffV, der BiostoffV, der PSA BenutzungsV erstellt werden müssen Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Betriebsanweisungen, die entsprechend der BetrSichV, der GefStoffV, der BiostoffV, der PSA BenutzungsV erstellt werden müssen Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV 11 Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV Protokolle zur Prüfung von Potentialausgleich, Erdung, Innerer und Äußerer Blitzschutz Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 24 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 12 Technische Dokumentation für die einzelnen Anlagenbestandteile und -aggregate, die in Phase I in Betrieb genommen werden (inkl. Betriebsanleitung und Inbetriebnahmeanleitung) Technische Dokumentation für die Gastechnik bis inkl. Notfackel und evtl. noch anderer Aggregate, die in dieser Phase in Betrieb genommen werden (inkl. Betriebsanleitung und Inbetriebnahmeanleitung) Technische Dokumentation für die Gastechnik bis inkl. BHKW und evtl. noch anderer Aggregate, die in dieser Phase in Betrieb genommen werden (inkl. Betriebsanleitung und Inbetriebnahmeanleitung) 13 Prüfprotokoll zur Kalten Inbetriebnahme jedes Aggregates (incl. Mess- und Regeltechnik), das im Rahmen der Phase I genutzt wird Prüfprotokoll zur Kalten Inbetriebnahme der Gastechnik bis inkl. Notfackel mit Luft (Funktionstest/-prüfung) Prüfprotokoll zur Kalten Inbetriebnahme der Gastechnik bis inkl. BHKW (Funktionstest/-prüfung) inkl. Gasregelstrecke, Raumluftüberwachung, UEG/OEG, Lüftungstechnik, Not-Aus-Kette, etc. Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 25 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 14 Elektrische Prüfprotokolle nach VDE 0165 für die elektrischen Betriebsmittel, die in Phase I in Betrieb genommen werden. Elektrische Prüfprotokolle nach VDE 0165 für die Gastechnik bis inkl. Notfackel Elektrische Prüfprotokolle nach VDE 0165 für die Gastechnik bis inkl. des BHKW 15 Protokoll zur Druck- (Über- und Unterdruck-) und Dichtigkeitsprüfung der Behälter (inkl. statischer Endabnahme der Behälter) 16 Protokoll über die Dichtigkeitsprüfung jeder Rohrleitung inkl. Armaturen, die im Rahmen der Phase I genutzt wird. Prüfprotokoll über die Prüfung der Dichtigkeit der Rohrleitungen zur Notfackel Prüfprotokoll über die Prüfung der Dichtigkeit der Rohrleitungen zum BHKW Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 26 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 17 Darstellung des Alarm- und Meldesystems und Protokoll über die Prüfung der Funktionsfähigkeit des Systems 18 Protokoll zur Abnahme jedes Gasspeichers im Sinne des Merkblatts des Sachverständigenkreises SVK, siehe www.svkbiogas.de 19 Protokoll zur Abnahme der Über- /Unterdrucksicherung (ab Werk) für jeden Behälter, der gasdicht abgedeckt ist Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 27 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 20 Prüfprotokoll über die Gasdichtigkeit der Rührwerksausführung (wenn vorhanden) 21 Schriftliche Freigabe zur kompletten Befüllung jedes Behälters, der im Rahmen der Inbetriebnahme genutzt wird 22 Prüfprotokoll über die Prüfung der elektrischen Betriebsmittel nach VDE 0100 (Errichtung von von Starkstromanlagen mit Nennspannung bis 1.000 V) Anlagenbauer Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 28 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 23 Prüfprotokoll über die Prüfung der Verknüpfung des Prozessleitsystems, das den Betrieb der Gastechnik bis inkl. Notfackel regelt. Alternativ: manueller Betrieb der Notfackel 24 Prüfprotokoll über die Prüfung der Funktionsfähigkeit des Unterdruckwächters vor dem Gasspeicher in Zusammenwirkung mit der entsprechenden Sicherheitsabschaltung entsprechend der Gefährdungsbeurteilung 25 Protokoll zur Bestätigung der für den vorgesehenen Dauerbetrieb erreichten Fermentertemperatur Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 29 / 35

Dokumentation zur Inbetriebnahme Nr. Vor Phase I Vor Phase II Vor Phase III 26 Protokoll über die Prüfung des Ansprechdrucks der ÜUS 27 Regelmäßige Kontrolle der H 2 S- Konzentration im Gas 28 Prüfprotokolle für Prüfungen der Frischöl- und Altölbehälter nach VAwS 29 Prüfprotokoll über Prüfung von manuellem und automatisiertem Absperrschieber vor dem BHKW (Gashauptabsperrhahn) 30 Dokumentation der Betriebswerte (Druck, Temperatur, Durchfluss, Fütterung ) Betreiber 31 Dokumentation aller Analysewerte, die für den Inbetriebnahmeprozess von Bedeutung sind. Betreiber Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 30 / 35

Agenda Grundsätzliches zur Inbetriebnahme Definition der Phasen der Inbetriebnahme Verfahren der Inbetriebnahme Dokumentation Wer und wann? Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 31 / 35

Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Strukturiertes Vorgehen durch klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten Festlegen dieser Verantwortlichkeiten u.a. in Verträgen und Inbetriebnahmekonzepten Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 32 / 35

Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Vor Inbetriebnahme Phase 1 Phase 2 Phase 3 muss Menge des erzeugten Biogases bestimmen, welches benötigt wird um sicher den Sauerstoff im Fermenter zu verdrängen. Anlagenbauer sollte/ muss Gefährdungsbeurteilung (Gebe) für die Inbetriebnahme für seine eigenen Mitarbeiter erstellen (sollte mit der Gebe des Arbeitgebers der Anlage abgestimmt sein) Inbetriebnahme der Heizung unter Aufsicht des Anlagenbauers/Planers Anlagenbauer/ Betreiber müssen die Überwachung des Fermenters gewährleisten (entweder durch Personal oder mittels Prozessleitsystem) Anlagenbauer bestimmt den Zeitpunkt, zu dem die Gasleitung zur Notfackel geöffnet wird Anlagenbauer bestimmt den Zeitpunkt, zu dem die Gasleitung zum BHKW geöffnet wird Anlagenbauer bestimmt Zeitpunkt der Leistungsfahrt des BHKW Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 33 / 35

Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Vor Inbetriebnahme Phase 1 Phase 2 Phase 3 Arbeitgeber i.s.d. BetrSichV der Anlage muss die Gebe für die Inbetriebnahme und den kontinuierlichen Betrieb der Anlage erstellen entscheidet über den Wasserstand im Fermenter zum Inbetriebnahmebeginn Arbeitgeber der Anlage ist verantwortlich für die Schulung und die Unterweisung der Mitarbeiter auf der Anlage Festlegen eines Verantwortlichen für Sicherheitstechnische Betreuung, befähigte Person, Fortbildungen durch den Arbeitgeber /Betreiber muss die Freigabe für die für die Beschickung des Fermenters erteilen Kontrolle der Gaszusammensetzung durch den Anlagenbauer Schließen der ÜUS am Fermenter durch den Anlagenbauer Anlagenbauer bestimmt den Zeitpunkt, zu dem die Gasleitung zum Nachgärer geöffnet wird Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 34 / 35

Verantwortung im Inbetriebnahmeverfahren Vor Inbetriebnahme Phase 1 Phase 2 Phase 3 Anlagenbauer muss die Überwachung des Nachgärers gewährleisten (entweder durch Personal oder mittels Prozessleitsystem Kontrolle der Gaszusammensetzung im Nachgärer durch den Anlagenbauer Schließen der ÜUS am Nachgärer durch den Anlagenbauer Anlagenbauer hat sich von der Dichtheit des Kondensatschachtes zu überzeugen Krieg & Fischer Ingenieure GmbH Referent: Torsten Fischer 10. April 2013 35 / 35