Omikron 7 - Kommentar zur Monatsperformance September



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Transkript:

Wien, 1. Oktober 2011 Omikron 7 - Kommentar zur Monatsperformance September Im September wurde an den Börsen das fortgesetzt, was im August begonnen wurde. In den Köpfen der meisten Anleger herrscht Chaos und kaum jemand weiß, woran er sich orientieren soll. So war es auch nicht verwunderlich, dass die meisten Märkte stark an Boden verloren. Bemerkenswert war allerdings, dass die europäischen Börsen im September weniger verloren als die US Börsen. Der Verluste im S&P 500 beliefen sich auf 7,1%, die im Eurostoxx50 und im DAX auf rund 5%. Der Omikron7 hat im September 8,1% abgegeben. Der Grund für die relativ bessere Performance der europäischen Indizes lag in einer Stabilisierung der europäischen Finanzwerte begründet, die etwa Mitte des Monats eintrat. Ob diese Bodenbildung schon von Dauer ist, kann derzeit noch nicht endgültig gesagt werden. Die ersten Anzeichen sind aber recht ermutigend. Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass der US Markt den Monat so schwach beendete. Plötzlich sehen DAX & Co charttechnisch deutlich besser aus, als der S&P 500. Typisch dann noch der Freitag, als der US Markt trotz durchaus brauchbarer neuer volkwirtschaftlicher Datenpunkte gegen Marktschluss deutlich abstürzte. Was geht hier vor? Betrachtet man die derzeitigen volkswirtschaftlichen und politischen Rahmenparameter einmal ganz nüchtern, so stellt man fest, dass sich nichts Wesentliches verändert hat. Bis auf die Tatsache, dass die europäischen Banken nunmehr in den europäischen Rettungsschirm eingebunden sind. Damit ist die Wahrscheinlichkeit einer großen europäischen Bankenpleite ziemlich klein geworden. Die US Medien werden nicht müde, Europa für die missliche Börsenlage verantwortlich zu machen. Jede noch so unbedeutende Meinungsäußerung eines europäischen Politikers findet augenscheinlich den Weg in die US Finanzpresse. Sogar die Abstimmung des österreichischen Parlamentes über den EU Rettungsschirm schaffte es bis zur Live Berichterstattung von CNBC von der Wall Street. Die Frage, in wie weit Österreichs Politiker nun auch das Geschehen an der Wall Street beeinflussen, lasse ich hier einmal unbeantwortet. Viel wichtiger erscheint mir die Frage, wer und warum wird ein derartigen Medienterror inszeniert, der letztendlich nur zur restlosen Verunsicherung der Anleger führen kann. Ein anderes Beispiel ist China Derzeit versucht die US Finanzwelt alles daran zu setzten, China zu verunglimpfen. Gerüchte um Missachtung von Bilanzierungsvorschriften durch chinesische, börsennotierte Unternehmen machen die Runde. Von einem dramatischen Nachlassen der chinesischen Konjunktur ist die Rede. Tatsache ist, dass China steigende Importe und steigende Exporte aufweist, wobei die Import stärker wachsen als die Exporte. Wenn das Wirtschaftswachstum auf rund 9% zurückgeht, so ist das alles andere als dramatisch. Die Chinesen steuern ihre Wirtschaft sehr konsequent und direkt über gezielte geldpolitische Maßnahmen. Das ist genau das, was weder Europa noch die USA derzeit tun können, weil es dem Gedanken (oder besser der Illusion) der freien Marktwirtschaft widerspricht. Erinnerungen an die späten 80-iger Jahre werden wach, als die USA Japan zwangen, ihre bis dahin so erfolgreiche dirigistische Geldmengen- bzw. Kreditpolitik aufzugeben. Der "Erfolg" dieser Bemühungen lässt sich am Verlauf dies Nikkei Index nur allzu deutlich ablesen. Nun ist China nicht Japan - so leicht würde sich diese Spiel nicht wiederholen lassen. Ich denke, das ist auch gar nicht das Ziel. Aber vielleicht hat da jemand bemerkt, dass die westliche Welt mit ihren derzeitigen Geld- und kreditpolitischen Maßnahmen am Ende ihrer Weisheit angekommen ist. Radikale Veränderungen wären notwendig. Einer uralten politischen Weisheit folgend, funktioniert das aber nur in einer Krisensituation. Noch dazu finden in 13 Monaten Präsidentenwahlen in den USA statt. Es würde mich nicht wundern, wenn die Finanzpolitik hier ein zentrales Thema sein wird. So wie die Sachlage derzeit ist, hat Obama dann schlechte Karten. Übrigens hat US Notenbank-Chef Bernanke unlängst die Situation am US Arbeitsmarkt als eine nationale Krise bezeichnet und den Kongress ermutigt, einschneidende Maßnahmen zur Belebung des Arbeitsmarktes vorzunehmen. Natürlich werden so kurz vor der Präsidentenwahl derartige Maßnahmen nicht mehr beschlossen. Und ich werde den Eindruck nicht los, dass hier einige wenige von der Krise deutlich profitieren werden. Was ließe sich dagegen tun? Nachdem der überwiegende Teil des Börsegeschehens Psychologie ist, müsste der Anfang bei der Berichterstattung in den Medien gemacht werden. An den strukturellen Problemen der Europäischen Union wird sich auch in den nächsten Jahren nicht viel ändern. Und wenn, dann nur in kleinen Schritten. Man kann natürlich nach wie vor jeden Tag darüber berichten, doch

irgendwann wird sich dieses Thema totlaufen. Vor allem dann, wenn das große Desaster ausbleibt. Und es wird ausbleiben - zumindest dann, wenn die Richtung der gesetzten Maßnahmen stimmt. Aber es wird wahrscheinlich ein langsamer, qualvoller Prozess. Als der Euro eingeführt wurde gelobten alle finanzielle Disziplin. Aber nur die wenigsten Staaten hielten sich daran. Es ist auch nicht zu übersehen, dass vor allem Deutschland an Griechenland ein Exempel statuieren will, um allen anderen die Konsequenz von finanzieller Disziplinlosigkeit vor Augen zu führen. So gesehen wird es interessant sein die Berichterstattung in den US Finanzmedien im Oktober zu verfolgen. Klebt man weiter an der unendlichen Geschichte Europa, die kurzfristig nicht zu ändern ist oder wendet man sich auch einmal wieder der Tatsache zu, dass es auch positive Entwicklungen in der US Wirtschaft gibt. So waren z.b. die am Freitag veröffentlichten Zahlen zum GDP mit +1,3% für das 2. Quartal besser als die erste Schätzung von +1%. Auch das Konsumklima hat sich leicht verbessert. Schon klar, für Jubelstürme reichen diese Zahlen nicht aus, aber eine etwas ausgewogene Berichterstattung täte der Psychologie ganz gut. Wir werden uns auch in den nächsten Wochen mit einer relativ unveränderten wirtschaftlichen Gesamtsituation konfrontiert sehen. Die Wirtschaft wird weiterhin nur sehr schleppend wachsen, positive Meldungen zur Wirtschaften werden sich mit negativen die Waage halten und die nächste Woche beginnende Berichtssaison der US Unternehmen werden wieder gute Zahlen liefern. Das Momentum der Gewinnsteigerungen wird deutlich abnehmen, aber die Börsenbewertung ist auch so niedrig wie schon lange nicht mehr. Die Dividendenrendite der Unternehmen im S&P 500 ist deutlich höher als die der 10-jährigen US Staatsanleihen und Bernanke's "Operation Twist" wird die Renditen am langen Ende weiter drücken. Eigentlich bietet der Aktienmarkt eine historisch günstige Einstiegschance. Nur die Marktpsychologie spricht dagegen. Noch Executive Summary: Die Stimmung an den Aktienmärkten ist so negativ, wie seit 2008 nicht mehr. Die wirtschaftliche Situation ist jedoch deutlich besser als 2008/2009 - eine weltweite Rezession wird es nach dem derzeitigen Stand der Dinge nicht geben Die wirtschaftlichen und politischen Probleme der EU werden sich so schnell nicht lösen lassen. Allerdings stimmt die Richtung, in der sich die Diskussion bewegt. Selbst in Griechenland werden die Sparmaßnahmen von der Mehrheit der Bevölkerung nunmehr für notwendig erachtet. Die Aktienmärkte bieten derzeit historische Einstiegsmöglichkeiten. Noch dominiert die negative Marktpsychologie. Die Stimmung wird allerdings unerwartet und schnell umschlagen. Wie wird es in den nächsten Monaten an den Börsen weitergehen? US Aktienmarkt Es sind nicht viele, aber einige positive Daten lassen sich von der US Wirtschaft melden: Über die nach oben revidierte Prognose für das Wirtschaftswachstum im 2. Quartal habe ich bereits eingangs berichtet, ebenso über das wieder leicht gestiegene Konsumentenvertrauen. Die Konsumausgaben stiegen um 0,2%. Auch die Ordereingänge für langlebige Wirtschaftsgüter haben sich positiv entwickelt: -0,1% für August, allerdings ohne Rüstungsausgaben waren es +1,1%. Das heißt die Privatwirtschaft investiert weiterhin. Ebenso waren die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 391.000 wieder rückläufig - allerdings gibt es hier einige saisonale Faktoren, die sich positiv ausgewirkt haben. Die US Wirtschaft krankt noch immer am ungelösten Problem des Immobilienmarktes. Das ist die eigentlich Wurzel des Übels, das wieder Rückwirkungen auf die Kreditvergabe der Banken hat. Derzeit stehen 11% der US Wohnimmobilien leer. Man kann einen Markt nicht nachhaltig bereinigen, wenn es einen Inventurüberhang gibt. Wie ich im letzten Monatsbericht schon ausgeführt hatte, können viele Kreditnehmer die niedrigen Zinsen nicht nützen, weil sie von ihrer Bank als zu schlecht eingestuft werden. Dies hat in letzter Zeit dazu geführt, dass viele Kreditnehmer einfach aufhören ihre Raten zu bezahlen. Dies führt dann sehr oft dazu, dass die Banken in diesen Fällen bereit sind, auf niedrig verzinste Kredit umzustellen, um einen völligen Zahlungsausfall zu vermeiden und ihre Kreditstatistik der "nonperforming loans" aufzupolieren. Darin würde eventuell auch ein Ansatz für die Bereinigung der gesamten Immobilienkrise

liegen. Augenblicklich führt es allerdings dazu, dass die Banken über die Einführung höherer Standards auf der Kreditbremse stehen. Und das spürt die US Wirtschaft jetzt wieder sehr deutlich. Seit dem Downgrade der USA durch S&P war die tägliche hohe Volatilität ein ständiger Wegbegleiter der Börsianer. Die ökonomischen Rahmendaten verharren auf tiefem Niveau bzw. kommen nicht von der Stelle. Seit nahezu zwei Monaten pendelt der Volatilitätsindex VIX auf einem Niveau zwischen 30 und 40. Das ist viel zu hoch um eine nachhaltige Börsenerholung zu ermöglichen. Die Tagestrader haben das Ruder übernommen. Tagesschwankungen von +/- 4% sind zum Alltag geworden. In normalen Zeiten ist das die Handelsspanne von etwa einer Woche. Es ist schwierig in diesen irrationalen Zeiten einen klaren Blick zu bewahren. Aber gerade der US Markt bietet eine Vielzahl von börsennotierten Unternehmen, die auch in Zeiten wie diesen deutlich besser als der Markt performen. Dazu gehören vor allem dividendenstarke Papiere. Diese bieten höhere Renditen als die US Staatsanleihen und die Chance von Kurssteigerungen, wenn sich die Situation am Aktienmarkt wieder bessert. Gerade in den letzten beiden Monaten war dies an der relativen Stärke dieser Papiere deutlich abzulesen. Allerdings nur dann, wenn auch die Fundamentaldaten der Unternehmen in Ordnung waren. Hohe Dividendenrenditen machen nur dann Sinn, wenn auch die Bezahlung der Dividende in den nächsten Perioden gewährleistet erscheint. Europäischer Aktienmarkt Nach Monaten schlechter Performance zeigt sich der europäische Aktienmarkt im September erstmals besser als der US Markt. Der entscheidende Faktor in Europa ist die Performance der Finanzwerte. Bereits in den ersten beiden Monaten des heurigen Jahres kam es zu einem völlig unmotiverten Anspringen der Kurse der Finanztitel, was sich dann auch prompt als Bullenfalle herausstellte. Die derzeitige Stabilisierung der Finanztitel hat allerdings einen realen Hintergrund, nämlich der EU Rettungsschirm, der nunmehr auch Platz für die Banken biete. Damit könnte der Abwärtsspirale der Finanzwerte Einhalt geboten werden. Finanztitel könnte also für spekulative Anleger einiges an Potential bieten. Für ein langfristiges Investment sind die fundamentalen Zahlen allerdings noch viel zu wenig greifbar. Sind die Finanztitel erste einmal stabilisiert, könnten die übrigen Werte auch wieder Tritt fassen. Die Entwicklung der nächsten Wochen wird den Weg für den Rest des Jahres weisen. Europa könnte wieder interessanter werden, wenn sich die Stabilisierung im Oktober fortsetzt. Asiatische Märkte Am indischen Aktienmarkt zeichnet sich unter heftigen Schwankungen eine erste Bodenbildung ab. Das kann man vom chinesischem Red Chip Index nicht behaupten, mit welchem sich vor allem das Verhalten ausländischer Investoren ablesen lässt. Hier ist charttechnisch noch alles offen. Ähnliches gilt für Japan, das in der Nähe der Fukushima Lows liegt. Alles in allem muss man im asiatischen Markt derzeit nicht investiert sein. Zumindest solange nicht, als an den chinesischen Märkten eine deutliche Bodenbildung erkennbar ist. US Dollar Der US Dollar hat wieder einmal seine Stellung als "Safe Harbor" Währung demonstriert. Trotz niedrigster Zinsen flüchten die Anleger in den Dollar, wenn die Unsicherheit groß ist. Die Flucht in den US Dollar ist einerseits in den Rezessionsängsten und anderseits in den politischen Turbulenzen rund um den Euro begründet. Daran wird sich auch in den nächsten Wochen nichts Wesentliches ändern. Bei rund 1,27 könnte sich der Euro gegenüber dem Dollar wieder stabilisieren, sollte die Marke von 1,32 fallen. Derzeit hängt der Euro technisch völlig in der Luft nachdem die breite Unterstützung bei 1,35 nicht gehalten hat. Rohstoffmärkte Bedingt durch den Anstieg des US Dollars sind die Rohstoffnotierungen im September deutlich rückläufig gewesen. Allen voran die Metalle hat es deutlich erwischt. Hier kam vor allem noch Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft hinzu. Aus technischer Sicht ist von einem Investment in Rohstoffe derzeit abzuraten, wobei die Edelmetalle hier bald wieder ihren Aufwärtstrend fortsetzen könnten. Aber auch hier würde ich auf deutliche technische Signale warten.

Ausblick für den Omikron7 Der Fonds hat sich im abgelaufenen Börsenmonat etwa 1,5% schwächer entwickelt als die großen Weltbörsen. Das lag hauptsächlich an der Tatsache, dass sich der US Aktienmarkt etwas überraschend rund 2% schlechter als der Eurostoxx50 entwickelt hat und der Fonds derzeit aus strategischen Überlegungen US Aktien leicht übergewichtet hat. Dazu kam noch die Tatsache, dass unsere Aktienpositionen in Europa teilweise abgesichert waren und es vor allem die Finanzwerte waren, die maßgeblich zur relativ guten Performance des Eurostoxx50 Index beigetragen haben. Wie ich immer wieder betont habe, hat der Fonds aus fundamentalen Überlegungen kaum in Finanzwerte investiert und ist damit bis jetzt auch sehr gut gefahren. Mehr als eine technische Reaktion stellt die Performance der Finanztitel in den letzten Tagen bislang noch nicht dar. Ich habe an dieser Stelle immer wieder betont, dass wir nur in qualitativ einwandfreie Werte investieren wollen. Für einige Value Investoren mögen Finanztitel auf dem jetzigen Niveau interessant sein, diese Strategien bilden jedoch nicht das Core Investment des Fonds. Ich denke, dass auch "Window Dressing" gegen Quartalsende einen gewissen Einfluss auf die etwas seltsame Marktentwicklung gehabt haben könnte. Für den Oktober rechne ich zwar weiterhin mit größeren Tagesschwankungen an den Märkten. Der Beginn der Earnings Season sollte den Investments des Fonds wie üblich die notwendige Stütze für eine gute Performance im Oktober liefern. Dr. Wolfgang SCHIKETANZ

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