Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen (Martin Luther) Pomona und ihre treuen Helferscharen Obstbaumpflanzungen in der KGA Am Kienberg Herbstzeit ist Pflanzzeit, auch in der KGA Am Kienberg. Dort wurde vom 31.10.14 02.11.14 die 2. Etappe einer Großpflanzaktion erfolgreich durchgeführt. 133 Bäume alter Obstsorten sowie Wildobstgehölze wurden an den Hauptwegen gepflanzt. Dies geschah im Rahmen einer Vereinbarung zu gemeinsamen Aktivitäten zwischen dem Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.v. und der IGA Berlin 2017 GmbH. Zur Auftaktpflanzung am 12.09.14 kamen bereits 27 Gehölze in die Erde und im Jahr 2015 wird die Pflanzung beendet werden. Wenn während der Auftaktpflanzung zunächst prominente Baumpaten aus Politik und Gesellschaft zum Spaten griffen, und einen Baum pflanzten, waren die Akteure der Folgepflanzung mehrheitlich die Kleingärtner aus den Vereinen unseres Bezirksverbandes: KGA "Am Kienberg" KGA "Am Ahrensfelder Berg" KGA "Am Fuchsberg" KGA "Aufbau" KGA "Klein-Biesdorf" KGA "Rosengarten" KGA "Hafersteigkette" KGA "Steintal" KGA "An der Wendeschleife".
Weitere Helfer waren Vertreter aus der Politik und befreundeten Bezirksverbänden. Doch ehe die Jungbäume gepflanzt werden konnten, gab es für die Kleingärtner viel zu organisieren und vorzubereiten, um den selbst gestellten Zielen, wie der Erhaltung einer Vielfalt von Obstsorten und teils vergessenen Wildobstarten gerecht zu werden. Zunächst wurden einem Team sachkundiger Gartenfreunde Listen von alten Obstsorten erstellt. Dann galt es in der Region Berlin-Brandenburg Baumschulen zu finden, die die ausgewählten Obstbäume selbst heranziehen, was den Vorteil der ähnlichen Boden- und Klimabedingungen mit sich bringt.
Im Frühjahr 2014 wurden bei einer Begehung der Kleingartenanlage durch Gartenfreundin Petra Teufel und Gartenfreund Jochen Knape die mögliche Anzahl der Pflanzstellen ermittelt. Gartenfreund Hanuschkiewitz markierte die festgelegten Pflanzstellen mit Holzpflöcken für den Aushub und brachte Hornspäne in die Pflanzstellen ein. Da alle Bäume auf Wegen mit verdichtetem Untergrund zu pflanzen waren, musste Technik eingesetzt werden. Gartenfreund Klemens Szuda hat mit dem Bagger die Pflanzgruben ausgehoben und den alten Boden gegen Pflanzerde ausgetauscht. Nicht nur der Erdtransport war eine logistische Meisterleistung, sondern auch die Beschaffung der erforderlichen Pflanzpfähle und Stammschutz-spiralen gegen Wildverbiss. Auch die Baumkordel zum Festbinden der Bäume war noch zuzuschneiden. Hier und bei Ausgabe des Pflanzzubehörs legte Gartenfreund Wolfgang Bretschneider rege Hand an.
Die Ausgabe des Pflanzguts ließ sich Gartenfreund Knape, assistiert von Gartenfreundin Teufel, nicht nehmen. Er und Bezirksgartenfachberater Dr. Rainer Sermann verpassten den Gehölzen vor der Übergabe an die Gartenfreunde den perfekten Pflanzschnitt und gaben konkrete Pflanzanweisungen. Bevor der erste Baumpfahl eingeschlagen wurde, musste die Hauptwindrichtung (Westen) festgestellt werden. Dann wurde die Pflanzerde ausgehoben, der Baum in Höhe wie er in der Baumschule stand eingesetzt und die Wurzeln mit Erde bedeckt und eingeschlämmt. Damit alle Wurzeln Erdschluss erlangen, wurde das Bäumchen mehrmals auf- und abwärts gerüttelt, dann wurde Erde nachgefüllt und fest angetreten. Nun wurde der Stammschutz in Spiralform angebracht und die Baumkordel in Form einer Acht am Pflanzpfahl mit etwas Spielraum für das Wachstum der nächsten Jahre angebunden.
Aus der Resterde der Pflanzstelle wurde abschließend ein Gießrand geformt und angegossen. Nach dieser Prozedur sollte jeder gepflanzte Baum gut anwachsen und im Frühjahr 2015 zuverlässig austreiben. Durch die Aufrufe des KGA-Vorstandes und des Bezirksverbandes Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e.v. im Internet und durch Aushänge in der Anlage sowie persönliches Ansprechen von Gartenfreunden gelang es, die beiden Pflanzaktionen erfolgreich durchzuführen.
Besonderer Dank gilt den Gartenfreunden Jochen Knape, Klemens Szuda, Burkhard Träder, Dr. Rainer Sermann und der Gartenfreundin Petra Teufel. In Zukunft sollte jeder Baum durch die Anlieger und Baumpaten gegossen, gepflegt, gehegt und auch behütet werden wie sein eigenes Kind. Dann werden sich unsere Gartenwege bis zur IGA 2017 in blühende und fruchtende Baumalleen verwandeln und nicht nur den IGA-Besuchern eine große Vielfalt von alten Obstsorten und Wildobstsarten offerieren. Text: Foto: Ursula und Klaus-Dieter Bernitz Ursula Bernitz, Doreen Immisch, Beate Voigt, Dr. Rainer Sermann, Klaus Görner, Dietmar Lehmann