Herbsttagung der AG Regionalbibliotheken, Wien, 1.-2. Oktober 2013 Den Krieg sammeln. Kriegssammlungen 1914-1918 Eine Einführung Aibe-Marlene Gerdes Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Panel: Kriegssammlungen 1914/1918 02.10.2013
Den Krieg sammeln.»während dieses Krieges hat sich erfreulicherweise in Deutschland aller Orten eine überaus rege Sammeltätigkeit entfaltet, um den unermeßlichen Schatz von Kriegsdokumenten und Erinnerungen zu bergen und aufzubewahren. Von den verschiedensten Zwecken und Interessen ausgehend, wetteifern Staats- und Ortsbehörden, Vereine und Privatpersonen, in Museen, Bibliotheken, Ausstellungen usw. das auf den Krieg bezügliche Material aus Kriegsgebiet und Heimat, von Freund und Feind zusammenzutragen.«albert Buddecke: Die Kriegssammlungen. Ein Nachweis ihrer Einrichtung und ihres Bestandes. Oldenburg 1917. Cover und Vorwort (S. 3).
Ein neuer Krieg, ein neues Sammeln. Abb. aus Hilsenbeck: Die Kriegssammlung Theodor Bergmann in Fürth, Fürth 1920.
Ein neuer Krieg, ein neues Sammeln Öffentlicher Aufruf der Königlichen Bibliothek zu Berlin zur Unterstützung ihrer Kriegssammlung mit detaillierter Auflistung ihrer Sammelgegenstände (Berlin, Oktober 1914)
Kriegssammlungen: Wer sammelt was? Berliner Zeughaus 1904. Kriegsporzellan der Manufaktur Meißen. Sammelprofil des Hist. Museums Aachen (1917). Buddecke: Kriegssammlungen, S. 7.
Die deutsche Sammelideologie»Jeder gebildete Deutsche ist sich darüber klar, daß der gegenwärtige Weltkrieg eines der gewaltigsten Ereignisse vaterländischer Geschichte ist, wert, den Befreiungskriegen und der Gründung des Deutschen Reiches an die Seite zu treten. Damit aber erwächst uns die heilige Pflicht, diese große Zeit durch Wort und Bild und Sammeln von Erinnerungszeichen aller Art dauernd festzuhalten.«aus dem Prospekt des Vereins Kriegsmuseum Weimar, um 1916.
Sammelpraxis: Materialbeschaffung öffentliche Aufrufe persönliche Kontakte ins In- und Ausland sowie ins Feld persönliche Bittgesuche bei mil. und staatl. Stellen, Vereinen, Firmen etc. Buchhandel, Ankauf, Händler Sammelreisen Pflichtexemplare Sichtungsstelle für Kriegsbeute und Bibliothekswesen Tausch Kundmachungsplakat vom 07.12.1914 (ÖNB KS 16213770)
Sammelpraxis: Die Arbeit in den Sammlungen Fotographie, Kriegsmuseum Linz. In: Pensendorfer (Hg.): Weltkriegs-Ehrenbuch des Kronlandes Oesterreich ob der Enns. Linz 1917.
Das unerreichtes Ziel: Vollständigkeit Auszüge aus Adressen für Tauschverkehr und Liste deutscher Kriegszeitungen Nachrichtenblatt der Vereinigung der Weltkriegssammler Nr. 4 (April 1918), S. 3 und Nr. 5 (Mai 1918), S. 7.
Die Kriegssammlerbewegung: Austausch und Organisation Kriegssammler-Zeitung. Neuheiten- und Tauschanzeiger für Kriegssammler, Museen und Bibliotheken. Nr. 1, Wien, 01.11.1916
Die Kriegssammlerbewegung: Austausch und Konkurrenz Mitteilungen des Verbands deutscher Kriegssammlungen. Nr. 1/1921. Titelblatt.
Die Kriegssammlungen nach 1918» immer dieselben Anhäufungen von Raritäten und Kuriositäten. Kuriositäten können geschichtlich sein, Geschichte ist aber keine Kuriositätensammlung. [ ] Die Fachgenossen finden sich bestätigt, was sie schon vorher wußten, daß sie nämlich alle dasselbe sammeln. Was soll nun aber der wissenschaftliche Ertrag all der vielfältigen Anhäufungen von Notgeld, Lebensmittelmarken, Briefmarken, Plakaten, Feldzeitungen, Fliegerabwürfen, Karikaturen etc. sein?«karl v. Stockmayer: Die Zukunft der deutschen Kriegssammlungen. In: ZfB 37 (1920), S. 170f.
Die Kriegssammlungen nach 1918 Anzeige in der Kriegssammler-Zeitung vom 22.09.1919
Die Kriegssammlungen heute: Dokumente der Kriegskultur 1914-1921 Platzhalter: Bild Homepage Kriegssammlungen.de