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Transkript:

Seite 1 von 6 1. Klinische Indikation Analyt: V.a. entzündlichen Prozess im ZNS. Hinweise zur Ergebnisinterpretation: IgG-Quotient (Liquor/Serum) Eine intrathekale Immunglobulinsynthese wird gefunden bei: chronisch-entzündlichen Prozessen - Multiple Sklerose (IgG) - zerebrale Adrenoleukodystrophie (IgA, besonders bei der infantilen, rasch progredienten - Form, in 12-30% d.f. auch IgG und IgM) - SSPE - Paraneoplastisches Syndrom (Autoantikörper) Viralen Erkrankungen - virale Meningitis (ab etwa 2. Krankheitswoche): HSV, FSME, Masern, Röteln, VZV, CMV, - Coxsackie-Virus, Mumps, EBV - Poliomyelitis - Herpes simplex (HSV)-Enzephalitis (IgG) - chronische HIV-Enzephalitis (IgG) - Mumps-Meningoenzephalitis (IgG, IgA, IgM) Bakteriellen und mykotischen Erkrankungen (bei verspätetem Therapiebeginn oder subakutem Verlauf) - eitrige Meningitis (IgG+IgA) - Neurolues (IgG) - Neuroborreliose (IgM-Prädominanz: IgM>IgG>IgA) - Neurotuberkulose (IgA-Prädominanz: IgA>IgG>IgM) - Hirnabszeß Erstellt von: Geprüft von: Freigegeben von: Name Datum Ramona Dolscheid Berndt Zur Birgit Stoffel-Wagner 22.07.2016 25.07.2016 25.07.2016

Seite 2 von 6 opportunistische Infektionen (z.b. bei AIDS: IgG, IgA, IgM) Tumoren - Non-Hodgkin-Lymphom (IgM) - Dysgerminom - Meningealkarzinose - Hirnmetastasen Reiberschema Wird der IgG-Liquor-Serum-Quotient auf den Albumin-Liquor-Serum-Quotienten als Parameter der Schrankenfunktion bezogen, kann man unabhängig von der individuellen Schrankenfunktion den Anteil der aus dem Gehirn stammenden (intrathekalen) IgG-Fraktion neben einer blutabhängigen IgG-Fraktion im Liquor bestimmen. Das "Reiber-Schema" stellt die Zusammenhänge sowohl bei normaler Blut-Liquor-Schranke als auch bei Schrankenstörungen grafisch dar. Aufgetragen wird der Albumin-Quotient auf der Abszisse bzw. der Immunglobulin-Quotient (z.b. IgG) auf der Ordinate. Liegt der Immunglobulin-Liquor-Serum-Quotient oberhalb der Trennlinie, so kann von einer intrathekalen Immunglobulin-Synthese ausgegangen werden. Aus dem Abstand zur Trennlinie kann der Anteil der intrathekal synthetisierten Fraktion am Liquor-Immunglobulin abgeschätzt werden. Im Reiberdiagramm werden die Liquor-Serum- Quotienten für die Immunglobuline IgG, IgA und IgM dargestellt. Neben der intrathekalen Immunglobulin-Synthese zeigt das Reiber-Diagramm auch eine Schrankenstörung an (senkrechte Linie).

Seite 3 von 6 Weitere Hinweise: Da niedrige lokale IgG-Fraktionen mit dem Quotientendiagramm nicht sicher nachgewiesen werden können, schließt ein negativer Befund eine lokale IgG-Synthese nicht aus. In solchen Fällen kann eine oligoklonale IgG-Synthese mit Hilfe der isoelektrischen Focussierung nachgewiesen werden. Eine intrathekale IgG-Synthese ist der Leitbefund bei fast allen humoralen Immmunreaktionen des ZNS. Sie ist ein Indikator subakuter und chronischer ZNS- Entzündungen. Die zusätzliche Untersuchung der intrathekalen IgA- und IgM-Synthese ermöglicht eine Verbesserung der differentialdiagnostischen Spezifität der Untersuchung, z.b. prädominante IgM-Synthese bei Neuroborreliose oder prädominante IgA-Synthese bei tuberkulöser Meningitis.

Seite 4 von 6 Als Folgeuntersuchung ist bei V. a. eine erregerbedingte intrazerebrale Entzündung der Nachweis einer erregerspezifischen Antikörpersynthese sinnvoll. Eine intrathekale Synthese kann auch als Narbe eines früheren Prozesses auftreten, so dass nicht unbedingt eine Relevanz für die aktuelle klinische Symptomatik vorliegen muss. 2. Anforderung / Befundmitteilung Anforderungsformular Laboranforderungskarte des Zentrallabors oder Laurisanforderungsschein DKGNT-Nummer/-Punkte 2 x 3751 / 2 x 150 Probenart, -volumen Versand Nachforderung nach Probengewinnung Häufigkeit der Untersuchung Befundung Serum, Monovette braun, mind. 1 ml und Liquor, Polysyrolröhrchen, mind. 1 ml. ungekühlt 7 Tage Mo Fr, 8 bis 15 Uhr 3. Anforderungen an das Untersuchungsgut 3.1 Anforderung an die Patientenvorbereitung nach Validation über KAS und / oder Netzdruck Fax, Quotientenschemata über die Hauspost Die Liquorentnahme erfolgt optimal am nüchternen Patienten mit nach vorne gebeugtem Rücken auf einer geraden flachen Unterlage sitzend oder liegend. Die Muskulatur sollte dabei möglichst entspannt sein. Der Einstichsbereich wird gründlich desinfiziert. Die genaue Entnahmezeit sowie Informationen über begleitende Therapien sollten vermerkt werden. 3.2 Entnahme, Transport Blutentnahme: Die Dauer der Stauung sollte 30-60 Sekunden nicht übersteigen. Nach erfolgreicher Punktion ist die Stauung zu lösen und das Blut ohne zu schnelles Aufziehen zu entnehmen. Bei einer Blutentnahme von Serum-, EDTA-, Citratröhrchen muss das Serumröhrchen immer als erstes abgenommen werden, um eine Kontamination mit den Inhaltsstoffen der anderen beiden Röhrchen zu vermeiden. Liquorpunktion:

Seite 5 von 6 Handschuhe, die mit Talkum behandelt sind, sollten bei der Entnahme von Liquor/Sondermaterialien nicht verwendet werden, da sonst zytologische Bestimmungen gestört werden können. Die Anwendung eines Lokalanästhetikums ist für den Patienten wünschenswert. Die Punktion sollte sagittal und nach oben gerichtet (20 ) zwischen zwei Wirbeln erfolgen. Die Liquorentnahme sollte möglichst langsam erfolgen und eine möglichst dünne ( atraumatische ) Kanüle mit Außendurchmesser 0,7 mm zur Vermeidung von Kopfschmerzen verwendet werden. Der Liquor wird unter aseptischen Bedingungen durch Abtropfen gewonnen und in separate Liquormonovetten mit Stopfen überführt. Die Nadel wird herausgezogen, die Einstichstelle zusammengedrückt und mit einem Pflaster verschlossen. Der Patient sollte danach mindestens weitere 30 Minuten auf dem Bauch liegend verbringen, um so ein Ausfließen von Liquor zu verhindern. Um Verunreinigungen aus der Luft zu vermeiden, sollte Liquor/Sondermaterialien möglichst in geschlossenen Systemen gesammelt und transportiert werden. Nach der Probenentnahme sollte die Kanüle entfernt und die Wunde mit einem Pflaster versorgt werden. Der Patient sollte danach mindestens weitere 30 Minuten auf dem Bauch liegend verbringen, um so ein Ausfließen von Liquor zu vermeiden. Die Probe sollte sofort nach ihrer Entnahme ins Zentrallabor geschickt werden. 4. Prinzip des Untersuchungsverfahrens 4.1 Methode, Prinzip und Kurzbeschreibung der Ergebnisberechnung Immunnephelometrie Gerät: BN ProSpec Das in menschlichen Körperflüssigkeiten enthaltene Immunglobulin G bildet in einer immunchemischen Reaktion mit spezifischen Antikörpern Immunkomplexe, an denen eingestrahltes Licht gestreut wird. Die Intensität des Streulichts ist abhängig von der Konzentration des Immunglobulin G in der Probe. Die Auswertung erfolgt durch Vergleich mit einem Standard bekannter Konzentration. Auskünfte zur Messunsicherheit erteilen wir auf Anfrage, damit die medizinische Interpretation labordiagnostischer Ergebnisse sinnvoll und patientenorientierter erfolgen kann (siehe Homepage, Rubrik Qualitätsmanagement). 4.2 Mögliche Störfaktoren und Fehlerquellen Hämolyse, Blutbeimengung, Trübungen und Partikel in der Probe können die Messung stören. Störungen der Messung durch Triglyceride bis 19 g/l, Bilirubin bis 600 mg/l und freies Hämoglobin bis 10 g/l konnten nicht festgestellt werden. Der Immunglobulin-Assay ist so ausgelegt, dass ein Antigenüberschuss in der initialen Probenverdünnung minimiert wird. Dennoch kann er nicht ganz ausgeschlossen werden und in seltenen Fällen kann eine sehr hohe IgG Konzentration möglicherweise zu niedrigen Resultaten führen. Insbesondere monoklonale Immunglobuline können abweichend vom polyklonalen Standard reagieren, was in einzelnen Fällen zu falsch niedrigen oder nicht linearen Resultaten führen kann. Bei

Seite 6 von 6 Bestimmung von Serum oder Plasma sollte immer die IgG, A und M Konstellation beurteilt werden. Die Plausibilität der IgG- Resultate im Liquor sollte anhand der Auswertung im Quotientendiagramm beurteilt werden. 5. Referenzbereiche Bewertung im Liquoruntersuchungsbericht nach dem Quotientendiagramm.