Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender

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1 Berlin, 12. Januar 2010 Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Im Rahmen der Umstrukturierung der Laborlandschaft der Charité wird das neugegründete interdisziplinäre Liquorlabor (ILL) ab Montag dem seine Arbeit aufnehmen. Innerhalb des interdisziplinären Liquorlabors wird die Liquordiagnostik zukünftig gemeinsam vom Institut für Laboratoriumsmedizin, dem Institut für Neuropathologie und der Klinik für Neurologie durchgeführt werden. Ziel aller Vorbereitungen war es, auch unter den veränderten organisatorischen und ökonomischen Bedingungen an der Charité weiterhin qualitativ hochwertige Liquordiagnostik anbieten zu können. Mit dem Start des interdisziplinären Liquorlabors wird es zu einigen Umstellungen kommen, die wir im Folgenden erläutern möchten. Bitte leiten Sie diese Informationen an alle in Ihrem Arbeitsbereich tätigen Mitarbeiter weiter, die in Liquorentnahme und -diagnostik involviert sind. 1. Anforderung von Liquoruntersuchungen Ab dem müssen alle Liquoruntersuchungen, genau wie Routinelaboranforderungen auch, über SAP Anfo. Labor angemeldet werden. In der daraufhin erscheinenden Anforderungsmaske für Laboraufträge (s.u.) werden der Abnahmezeitpunkt sowie die Dringlichkeit der Untersuchung vermerkt. Wichtig! In dem Feld Diagnostische Hinweise/Patientenstatus muss darüber hinaus eine Verdachtsdiagnose/Fragestellung angegeben werden. Diese Verdachtsdiagnose/Fragestellung erscheint auf dem abschließenden Liquorbefundbericht. Ohne Angabe von klinischen Informationen ist eine sinnvolle Liquorbefundung nicht möglich! Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender

2 V.a. Meningitis!!! Nachdem diese Angaben erfolgt sind, gelangt man durch Klick auf das Feld Liquor im Laborauswahlmenü zur Liquoreingabemaske. In der nun erscheinenden Liquoreingabemaske (s.u.) muss im oberen roten Feld als Pflichtangabe der Liquorentnahmeort eingetragen werden. Darunter können die gewünschten Liquoruntersuchungen angeklickt werden. Hierbei gibt es drei Bereiche: Akutparameter (grau), Liquorzytologie (gelb) und Proteindifferenzierung (grün). Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender

3 Durch Anklicken des Feldes Akutparameter (grau) werden die Zellzahl, die Erythrozytenzahl, Lactat, Glucose und Gesamteiweiß im Liquor als Blockuntersuchung angefordert. Zur Anforderung einer manuellen Liquorzelldifferenzierung muss im gelben Feld Liquordifferenzierung/Zytologie das Kästchen Zelldifferenzierung angeklickt werden. In diesem Fall werden 2 Zytospinpräparate zur Liquorzelldifferenzierung generiert. Falls eine erweiterte zytologische Beurteilung erfolgen soll, was insbesondere bei V.a. Meningeose oder Subarachnoidalblutung (SAB) sinnvoll ist, muss das Kästchen erw. zytopath. Beurt. aktiviert werden. In diesem Fall werden 6 Zytospinpräparate generiert, um auch evtl. erforderliche immunzytochemische Färbungen durchführen zu können. Die Zytospinpräparate werden nach Herstellung im Zentrallabor routinemäßig in das Institut für Neuropathologie geschickt und dort ausgewertet. Sollte in Einzelfällen eine sofortige zytologische Beurteilung des Liquors ( Akutzytologie ) notwendig sein, besteht die Möglichkeit im Zentrallabor anzurufen und das Zytospinpräparat dort direkt unter dem Mikroskop zu begutachten. Im grünen Feld Proteindifferenzierung können durch Anklicken des Kästchens oligokl. Banden u. Reiberdiagr. die Bestimmung der oligoklonalen Banden sowie der Liquor/Serum Quotienten von Albumin, IgG, IgA und IgM mit Darstellung im Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender

4 Reiberdiagramm als Blockuntersuchung angefordert werden. Wahlweise lassen sich diese Untersuchungen auch einzeln durch Aktivierung der entsprechenden Kästchen anfordern. Die zur Berechnung von Liquor/Serumquotienten notwendigen Serumproben sollten in einem Zeitraum von 30 Minuten um die Liquorentnahme abgenommen werden. Bitte beachten Sie die für die jeweiligen Untersuchungen erforderlichen angegebenen Mengen von Liquor und Serum. Für jeden der angekreuzten Blöcke (Akutparameter, Liquorzelldifferenzierung/Zytologie, Proteindifferenzierung) muss ein separates Liquorröhrchen an das Labor geschickt werden. Die Liquoranforderung wird abschließend durch Anklicken der Taste Speichern abgeschlossen. In der nachfolgenden Maske wird durch Anklicken der Taste Drucken das Ausdrucken der Aufkleber für die Liquorröhrchen veranlasst. Für jeden der maximal drei angeforderten Bereiche wird ein eigener Aufkleber ausgedruckt. Akutparameter: Aufkleber Liquor Zellzahl/AKUT Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender

5 Liquordifferenzierung/Zytolgie: Aufkleber Liquor ZYTO Proteindifferenzierung: Aufkleber Serum REIBER und Liquor REIBER Bitte beachten Sie, dass bei artifiziell blutigen Liquorpunktionen die Zellzahl aus dem makroskopisch am wenigsten blutig erscheinenden Röhrchen bestimmt werden sollte. Bekleben Sie in diesem Fall somit bitte das makroskopisch am wenigsten blutig erscheinende Röhrchen mit dem Aufkleber Liquor Zellzahl/AKUT. 2. Einsendung von Liquor in das Zentrallabor Ab dem werden alle Liquorproben an allen Standorten direkt in das Zentrallabor am jeweiligen Standort geschickt. Das langjährige Liquorlabor der Klinik für Neurologie am Standort Mitte wird mit dem geschlossen und kann somit keine Proben mehr in Empfang nehmen. Wichtig! Liquorproben müssen innerhalb von 1 Stunde nach Abnahme im Labor eintreffen, ansonsten ist eine korrekte Bestimmung der Zellzahl sowie eine Zelldifferenzierung/Zytologie nicht möglich. Im Sinne eines geregelten Ablaufes der Liquordiagnostik möchten wir außerdem nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass Liquorproben von planbaren, elektiven Liquorpunktionen bis spätestens 15:00 Uhr (präferentiell Vormittag) im Zentrallabor eingehen sollen. Selbstverständlich werden notfallmäßige Liquorproben darüber hinaus wie bisher 24 Stunden/Tag bearbeitet. Für Liquorproben, die an anderweitige Institute verschickt werden sollen (z.b. Mikrobiologie, Virologie) ergeben sich keine Änderungen, d.h. in diesem Fall müssen wie bisher die entsprechenden Anforderungsscheine ausgefüllt und zusammen mit weiteren Liquor- und Serumproben in einer eigenen Tüte pro Labor über das Zentrallabor an das entsprechende Institut verschickt werden. Bitte beachten Sie auch, dass notfallmäßige Grampräparate (bei V.a. bakterielle Meningitis) ausschließlich im Institut für Mikrobiologie angefertigt werden. Falls ein notfallmäßiges Grampräparat angelegt werden soll, muss hierfür ein weiteres Röhrchen Liquor abgenommen, als Notfallprobe gekennzeichnet und unverzüglich in das jeweilige Zentrallabor versendet werden. Bitte melden Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender

6 Sie die Notfallprobe sowohl im jeweiligen Zentrallabor als auch im Institut für Mikrobiologie telephonisch an, um den sofortigen Weiterversand und eine weitere zügige Bearbeitung zu gewährleisten. 3. Übermittlung der Liquorbefunde Ab dem werden die Ergebnisse der jeweiligen Liquoruntersuchungen unmittelbar nach Freigabe in SAP unter der Rubrik Labor zu finden sein. Dies wird insgesamt eine zügigere Ergebnisübermittlung als bisher bedeuten. Zusätzlich wird es weiterhin einen ausgedruckten Liquorbefundbericht mit graphischer Darstellung der Reiberdiagramme geben, der zu den jeweiligen Stationen verschickt wird. Es ist geplant, den kompletten Liquorbefundbericht auch als pdf über SAP zur Verfügung zu stellen, dies befindet sich jedoch aktuell noch in der Umsetzung. Wir möchten außerdem darauf hinweisen, dass zu jeder Liquoruntersuchung auch eine abschließende Befundbeurteilung in Form eines kurzen Kommentars durch die Kollegen der Klinik für Neurologie erfolgt. 4. Rückfragen Für evtl. Rückfragen wenden Sie sich bitte zunächst an die Info-Hotline des Zentrallabors, Tel Für Rückfragen hinsichtlich Zelldifferenzierung/Zytologie wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Instituts für Neuropathologie Tel Bitte beachten Sie die vorangegangenen Informationen, um eine möglichst reibungslose Umstellung der Liquordiagnostik zu gewährleisten. Das Team des interdisziplinären Liquorlabors freut sich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Liquoreinsendern. Mit freundlichen Grüßen OA Dr. Klemens Ruprecht, Prof. Dr. Matthias Endres Klinik für Neurologie Prof. Dr. Frank Heppner Institut für Neuropathologie OA Dr. Andreas Weimann, Prof. Dr. Rudolf Tauber Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie Interdisziplinäres Liquorlabor der Charité Informationen für Einsender