Gottesdienst am 29. Mai 2011, Sonntag Rogate (Konfirmation), in Hegensberg - Liebersbronn Predigt: Gemeindediakonin Andrea Hauff

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Transkript:

Gottesdienst am 29. Mai 2011, Sonntag Rogate (Konfirmation), in Hegensberg - Liebersbronn Predigt: Gemeindediakonin Andrea Hauff eingespielt am 30. Mai 2011 Ein Mensch erfuhr, dass Gott zu ihm kommen wolle. Zu mir?, rief er nervös und sah sein Haus mit anderen Augen. Unmöglich!, jammerte er. Hier kann ich Gott nicht empfangen! Alles voller Dreck und Gerümpel! Er riss das Fenster auf und rief: Leute! Helft mir aufräumen irgendjemand, bitte. Schnell! Er begann zu putzen und merkte nach einer Weile, dass ihm tatsächlich jemand zu Hilfe gekommen war. Gemeinsam schleppten sie das Gerümpel raus und verbrannten es. Sie schrubbten die Treppen und Böden und putzten die Fenster. Und noch immer klebte der Dreck überall. Das schaffen wir nie!, schnaufte der Mann. Doch, das schaffen wir, sagte der andere. Und tatsächlich waren sie am Abend fertig. Kann das wahr sein? Ein Mensch ruft um Hilfe und dann kommt tatsächlich jemand, den er nicht mal kennt, und bringt in Ordnung, was der eine nie geschafft hätte. Dabei hatte der zu Hilfe eilende doch gar nichts davon. Wärt ihr, wären Sie, wäre ich auch gekommen, um zu helfen, bloß weil da einer, der sich bisher nie um einen gekümmert hat, rumschreit? Wer setzt sich denn so für andere ein? In der Regel macht man das doch nur, wenn man selbst auch etwas davon hat. Das optimale ist doch, wenn beide Seiten gewinnen Win-win-Situation nennt man das. Wenn man sich einsetzt ist das schön, wenn der andere was davon hat, aber man selbst will doch auch etwas davon haben. Das ist doch nur zu verständlich. Wir sehen eine Szene von einer Freundesgruppe unter Schülern, gespielt von Konfirmanden. A.: Puh das war jetzt die dritte Arbeit diese Woche, echt heftig. Nur noch morgen, dann ist endlich Wochenende. B.: Wirklich wahr. Aber bei mir geht`s gerade weiter. Habe den ganzen Samstagnachmittag Handballtraining und am Sonntag ist dann das Tunier da bin ich dann erst abends um 8 Uhr daheim. C.: Ist ja krass. Warum tust du das? B.: Naja, es macht ja auch Spaß und außerdem sind die Chancen gut, dass wir aufsteigen da will ich auf jeden Fall dabei sein, wenn wir den Pokal holen und von allen gefeiert werden. D.: Aha Ruhm und Ehre. Ist ja nicht schlecht, aber für mich ist das nix. E.: Und was machst du dann?

2 D.: Abhängen und chillen und das Leben genießen. Was soll der Stress hab ich doch nix von. Mein Motto ist chill dein Leben!. E.: Ich wünschte, ich könnte mir das leisten. C.: Warum, was hast du denn vor? E.: Hallo? Schon vergessen ich muss ne GFS schreiben in Geschichte und ich muss mindestens ne 3 schaffen, sonst ist meine Versetzung gefährdet. Ich stehe irre unter Druck. C.: Sorry! Stimmt, du bist nicht zu beneiden. Dann doch lieber Wände streichen das darf ich nämlich machen bei meinen Großeltern. Aber sie zahlen echt spitzenmäßig. Das lohnt sich wenigstens. B.: Hey A., du bist so still, dabei hast du vermutlich das beste Wochenend- Programm. Seit Weihnachten erzählst du mir schon, dass deine Patentante dich nach Paris eingeladen hat das ist doch dieses Wochenende, oder? A.: Hm, ja schon. Aber mir tut E. so leid. Wir wissen doch alle, wie schwer sie/er sich in Geschichte tut. Vielleicht sollten wir ihr/ihm helfen wir sind doch Freunde. D.: Ja schon, aber nach dieser Stress-Woche geht bei mir gar nichts. Ich dreh durch, wenn ich am Wochenende wieder für die Schule schufften soll. Das ist mir echt zu viel. B.: Ich kann das Training nicht schwänzen, sonst darf ich am Sonntag nicht mitspielen. Das will und darf ich nicht verpassen. Das Spiel ist entscheidend für unsere weitere Karriere. C.: Hey sorry, aber ich kann meine Großeltern ja nicht hängen lassen. E.: Ja, schon gut. Ich versuch halt mein Bestes. Wird schon irgendwie klappen. C.: Ja genau so kenn ich dich. Du schaffst das! A.: E., weißt du was ich telefoniere mal mit meiner Tante. Bestimmt hat die Verständnis für die Situation und ich kann das Paris-Wochenende verschieben, dann helf ich dir. E.: Das wär der Hammer. Aber was ist, wenn das mit dem Paris-Wochenende nicht mehr klappt deine Tante wohnt doch nur noch bis zum Sommer in Paris? D.: Das würde ich mir aber auch noch mal überlegen. C.: Mensch A., da springt für dich doch gar nichts bei raus. A.: Hey- jetzt hört mal auf so berechnend zu sein wir sind doch Freunde. (A. legt E. den Arm um die Schulter): Komm, wir klären das gleich mal. (Beide gehen. B. und C. gehen mit D. bleibt noch in Gedanken versunken zurück) D.: Hm, vielleicht hätte ich E. auch meine Hilfe anbieten sollen? Was habe ich davon? das ist doch eine ganz normale Frage wer stellt sie sich nicht, bevor er seine Kraft, sein Geld oder sonst was investiert? Wie oft handeln wir nach der Devise: Jeder kümmert sich um sich, nur ich kümmere mich um mich.

3 Jetzt hör mal auf so berechnend zu sein, sagte eine der Schülerinnen im Anspiel und verhielt sich anders als die anderen. Sie guckte nicht mehr auf den eigenen Vorteil und Gewinn. Damit hat sie einen anderen Schüler ganz schön zum Nachdenken gebracht. Ja, bei guten Freunden ist man bereit auch mal mehr zu investieren. Wie handhabt Gott das eigentlich? Ist er nur zu den Guten und seinen Freunden gut? Jemand hat mal gesagt: Wenn du wissen willst wie Gott ist musst du Jesus angucken! Wir haben uns im Konfi-Unterricht auch Jesus angeguckt. Die Reliefs hier über dem Altar sind alles Darstellungen, wo Jesus Menschen begegnet ihr kennt die Geschichten, ich habe sie euch erzählt. Aber auch über sein gesamtes Leben, über das Besondere und Einzigartige an Jesus haben wir gesprochen. Es ist echt der Hammer mit welch großer Wertschätzung Jesus jedem Menschen begegnet ist. Egal welches Alter, egal welche gesellschaftliche Stellung, egal welche Vorgeschichte. Und gerade die Mühseligen und Beladenen und die Menschen, die am Rande der Gesellschaft standen, hatte er im Blick und hat sie angesprochen. Was, bitte schön, hatte er davon? Wo ist sein Gewinn? Wie kann er seine Liebe so verschwenden? Wusste Jesus denn nicht, dass viele von denen, die ihn an dem einen Tag verehren, hosianna rufen und ihn zum König machen wollen, ein paar Tage später schon kreuzige ihn schreien, ihn umbringen wollen oder zumindest ignorieren? Hätte Jesus nicht besser seine Liebe nur denen geben sollen, die es wert sind? Das war keine Win-win Situation, der Jesus sich ausgesetzt hat! Und das, obwohl er der Sohn Gottes, ja Gott selber ist. Krass! Wie ist Gott denn drauf? Jesus hat immer gerne Bilder verwendet, um Eigenschaften von Gott und von sich begreiflich zu machen. In einem der Bilder vergleicht er sich mit einer Tür, die den Schafen, und damit meint er uns Menschen, Schutz bietet. Er sagt: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Ich bin gekommen, dass sie das Leben im Überfluss haben sollen. Damit ist übrigens kein Leben im Luxus gemeint, sondern das wahre, echte, lebendige Leben. Das Ziel Gottes mit uns ist, dass wir dieses wahre Leben finden, das Leben im Überfluss, das Leben, das bis in die Ewigkeit reicht. Die Tür in dem Bild ist einzig dazu da, dass es den Schafen gut geht: tagsüber, wenn es ungefährlich ist, können sie raus auf die Weide und wenn es Nacht und gefährlich wird finden sie sicheren Schutz hinter der Tür in ihrem Pferch. Sie sind sicher vor den Dieben und wilden Tieren, die ihnen das Leben nehmen wollen. Dabei ist die Tür keine Tür aus Holz. Zur Zeit Jesu hatte jedes Dorf ein durch Dornen oder einer Steinmauer eingezäuntes Grundstück mit nur einem schmalen Eingang. Dort saß oder lag der Hirte

4 quasi als lebendige Tür. Er allein war die Sicherheit für die Schafe. Diese Tür hat also eine völlig selbstlose Funktion. Mit keinem Stück denkt Jesus an sich nur uns Menschen hat er im Blick. Klar, es liegt immer noch an den Schafen, also an uns Menschen, ob wir dieses Angebot annehmen und bei Jesus Schutz suchen. Aber das Angebot steht: So ist Jesus. So ist Gott. Letztendlich ist Jesus sogar noch weiter gegangen. Er schützt seine Schafe nicht nur vor denen, die ihnen Schaden antun und sie abschlachten wollen, sondern er lässt sich selbst regelrecht abschlachten für die Schafe. Er hat sein Leben gegeben am Kreuz. Er hat unsere Schuld auf sich geladen, damit wir nicht im Tod enden, sondern leben können. Wir haben das nicht verdient. Es ist ein unverdientes Geschenk. Deswegen ist das Kreuz das Symbol der größten Liebe. Deswegen bekommt auch ihr heute ein Kreuz, das euch daran erinnern soll wie sehr Gott euch liebt. Die Bibel sagt, dass Jesus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Das zeigt wie bedingungslos Gottes Liebe zu uns ist. Gottes Liebe ist zwar bedingungslos, aber sie ist nicht ziellos. Sein Ziel ist es unser Herz zu gewinnen, aber er macht es nicht zur Voraussetzung für seine Liebe. Gott geht das Risiko ein, dass wir nein sagen zu ihm oder ihn ignorieren, was einem nein gleich kommt. Er geht das Risiko ein, dass er investiert, aber nichts davon hat. Er verschwendet seine Liebe an uns ohne sicher zu sein, dass wir sie wertschätzen und erwidern. Und gerade weil Gott nicht an sich denkt, wenn er uns gewinnen will, sondern an uns, können wir riskieren ihm zu glauben und ihm zu vertrauen. Ihr Konfis bezeugt heute vor der Gemeinde, dass ihr euch Jesus anvertrauen wollt. Ihr wollt ihm eure Herzenstür öffnen. Aber das ist nicht nur eine Frage an die Konfirmanden. Jeder von uns ist immer wieder aufs Neue gefragt: will ich mein Leben ganz diesem Herrn anvertrauen? Wie gehe ich mit der Liebe, die Gott mir entgegen bringt um? Die Geschichte vom Anfang endet so. Der Mensch hatte es mit Hilfe des anderen schließlich geschafft seine Wohnung in Ordnung zu bringen. Er kannte den Fremden nicht, hatte sich nie um ihn gekümmert. Aber er war dankbar, dass er auf seinen Hilfeschrei gehört hatte. Er deckte den Tisch. So, sagte er, jetzt kann Gott kommen. Wo er nur bleibt? Aber ich bin doch da, sagte der andere und setzte sich an den Tisch, komm und habe Gemein-

5 schaft mit mir! Heute würde er zu euch Konfis vielleicht eher sagen: Komm, lass uns zusammen chillen und reden. Die Geschichte macht klar: Gott schaut nicht nur von der Ferne zu, um dann irgendwann am Ende sein Urteil zu fällen. Nein, er greift ein, wenn wir ihn lassen. Er hilft aufräumen in unserem Lebenshaus und er will eine persönliche Beziehung zu jedem von uns. So ist Jesus. So ist Gott. Heißen wir ihn in unserem Leben willkommen?! Amen.