Überblick Ecos Begriff der Abduktion Anja Berger, Antje Brabandt, Frank Nofziger, Anett Kretzer, Jana Trautzsch, Mathis Moder 1. Einleitung 2. Biografie Eco 3. Induktion und Deduktion 4. Abduktion nach Peirce und Eco 5. Abduktionsarten 6. unbegrenzte Semiose 7. Abduktion als Interpretation 8. Grenzen der Interpretation 9. Zusammenfassung TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 2 1. Einleitung 1. Einleitung Antje Brabandt Kein Zeichen repräsentiert. Das bedeutet, es ist seine Eigentümlichkeit, nicht durch ein Bezeichnetes (Signifikat/ Vorstellung) definiert zu sein. Als reine Leerstelle ist es vielmehr dazu bestimmt, alles Mögliche zu bezeichnen. Entsprechend öffnet es sich einer interpretatorischen Freiheit. (Mersch, 1993) TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 3 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 4 2. Biografie 2.1 Bibliografie - am 05.01.1932 in Alessandria (Piemont/Italien) geboren - Dozent für Ästhetik an den Universitäten von Turin und Mailand - 1966 Professor für visuelle Kommunikation in Florenz ( Semiotik. Entwurf einer Theorie der Zeichen ) - mit 39 Jahren Professor für Semiotik in Bologna (seitdem mehrere Gastprofessuren in amerikanischen Unis) Der Name der Rose (1983) Das Foucaultsche Pendel (1989) Einführung in die Semiotik (1984) Platon im Striptease- Lokal. Parodien und Travestien. (1990) Die Grenzen der Interpretation (1992) Baudolino (2001) TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 5 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 6
3. Deduktion und Induktion (A) Alle Kater sind schwarz. (B) Felix ist ein Kater. (C) Felix ist schwarz. (!) zwingende Schlussfolgerung vom Allgemeinen zum Einzelfall (C) Felix ist schwarz. (B) Felix ist ein Kater. (A) Alle Kater sind schwarz (?) nicht zwingend wahr Schlussfolgerung = wahrheitserweiternd vom Einzelfall zum Allgemeinen 4. Abduktion nach Peirce und Eco Jana Trautzsch TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 7 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 8 Abduktion nach Charles S. Peirce Argumentationstypen Peirce: (1839-1914), amerikanisches Universalgenie hat die Frage, ob deduktive Verfahren zu neuen Erkenntnissen führen können, verneint 1903 beschreibt Peirce die Abduktion als einen Prozess, in dem wir eine erklärende Hypothese aufstellen und nennt sie die einzige logische Operation, die zu einer neuen Idee führt Peirce definiert Abduktion als ein neues Schlussverfahren Peirce unterscheidet in seinem triadischen System der Argumentationstypen Deduktion, Induktion und Hypothese bzw. Abduktion Unterscheidung an seinem berühmten Beispiel mit den weißen Bohnen TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 9 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 10 Deduktion und Induktion Abduktion nach Peirce Deduktion : Regel: Fall: Resultat: Induktion : Fall: Resultat: Regel: Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiß. Diese Bohnen sind aus diesem Sack. Diese Bohnen sind weiß. Diese Bohnen sind aus diesem Sack. Diese Bohnen sind weiß. Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiß. Abduktion schließt von einem erklärungsbedürftigen Resultat auf eine bisher unbekannte und nur probeweise angenommene (hypothetische) Regel, um einen Fall zu klären hypothetischer Charakter weitere allgemeine Sätze müssen deduziert und induktiv geprüft werden TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 11 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 12
Abduktion als Imagination Abduktion als kreativer Prozess Deduktion als Prozess der Vermittlung durch rein logische Gesetzmäßigkeiten Induktion als Prozess der Bestätigung des Faktischen durch Konfrontation und Begegnung mit den Tatsachen Abduktion, deren Ausgangspunkt die Annahme einer bloßen Möglichkeit, noch ohne gesicherte Relation zum Tatsächlichen und Gesetzmäßigem Abduktive Verfahren verlaufen nach Peirce wie folgt: Die überraschende oder ungewöhnliche Tatsache C wird beobachtet. Wenn A wahr wäre, wäre C eine natürliche Folge. Folglich gibt es Grund zur Annahme, dass A wahr ist. Der abduktive Schluss sucht also zu einer gegebenen Beobachtung eine mögliche allgemeine Gesetzmäßigkeit, die diese Beobachtung erklären könnte. TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 13 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 14 Abduktion nach Eco Abduktion nach Eco Die Abduktion ist nicht nur die "Logik der Detektive", sie ist auch der erste Schritt allen Forschens, weil sie die Prämissen für nachfolgenden Deduktionen und Induktionen findet oder gar erfindet. Dadurch wird der abduktive Schluss zum Herzstück der Peirceschen Wissenschaftstheorie, und erlebt momentan eine Renaissance. Bereits vor Jahren wies Eco daraufhin, dass die Logik der Abduktion der Logik des Lesens und Interpretierens zugrunde liegt. Eco differenziert drei unterschiedliche Arten der Abduktion und zeigt, wie sich die Interpretation literarischer Texte anhand dieser Abduktionsarten erklären lässt. übercodierte Abduktion untercodierte Abduktion kreative Abduktion TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 15 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 16 I. Einleitung 5. Abduktionsarten Abduktion = Interpretationsart (viele Einzelfälle in Gesetze formuliert) Anett Kretzer Anja Berger übercodierte Abduktion untercodierte Abduktion kreative Abduktion Meta-Abduktion TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 17 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 18
II. Die übercodierte Abduktion II. Die übercodierte Abduktion Vorgehen bei der Abduktion Kenntnis des zu entschlüsselnden Codes (Zeichen) Entschlüsselung Ableitung Vermittlungsgesetz aus Ergebnis des Falles Gesetz ergibt sich automatisch halbautomatisch Übercodierung stellt eine Fall-Folgerung dar Suche nach allgemeinen Bedeutungsrelationen verweist auf konkretes Ereignis übercodierte Abduktion: = Analyse/ Feststellung von Symptomen = Spekulation und Verwendung von Indizien - spezielle Form zur Interpretation: Abdrücke TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 19 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 20 II. Die übercodierte Abduktion II. Die übercodierte Abduktion Symptom: Indizien = Merkmal des Inhaltes kann verschiedenartig interpretiert werden Symptome weisen mit der Anwesenheit der Wirkung auf die Anwesenheit der Ursache Ursache Wirkung = zeigen die tatsächliche Anwesenheit von Kräften, die das Objekt am Wirkungsort zurückgelassen hat Indizien verweisen mit der Anwesenheit des Besitzes auf den Besitzer Besitzer Besitz TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 21 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 22 II. Die übercodierte Abduktion 5.2. Untercodierte Abduktion Abdrücke = elementarster Fall der Zeichenproduktion Interpretation Abdruck: Voraussetzung: frühere Erfahrung Produktion Gewohnheit Code in Verbindung mit synekdochischen Schlüssen Regel muss aus mehreren gleich wahrscheinlichen Alternativen gewählt werden auch Selektion genannt, weil der Interpret aus zwei oder mehreren vorhandenen Gesetzen, dass für ihn plausiblere auswählen und zur Anwendung bringen muss (Synekdoche: Bezeichnung eines Gegenstandes durch einen engeren statt einem umfassenderen Begriff und umgekehrt) TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 23 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 24
Beispiel zu untercodierter Abduktion untercodierte Abduktion Tom hört klassische Musik er hört zwischen 2 Kompositionen Gemeinsamkeiten heraus er schließt nun darauf, dass die Musikstücke von demselben Komponisten sind hier existiert nicht automatisch eine Regel, die den Sachverhalt unmittelbar erklären kann lediglich eine unterschwellige Codierung Tom hat das für ihn wahrscheinlichste Gesetz ausgewählt bei der Identifizierung eines textuellen Themas, d.h. herauszufinden wovon der Text handelt, kann es auch zu Fehlinterpretationen kommen (z.b. sich wiedersprechende Darstellungen) daher wird die Erklärung bis zu weiteren Gültigkeitsproben erst einmal aufrechterhalten TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 25 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 26 Beispiel: Der Name der Rose spezifisches Abduktions-Schema Die Apokalypse- Interpretation William schließt anhand der Zeichen (Schnee, Blut, Wasser, Skorpione) auf die Apokalypse er bringt die übercodierten Einzelfälle, durch das abduktive Aufspüren eines Gesetzes in Verbindung das Wissen, um die Bedeutung eines einzelnen Zeichens ist wertlos, wenn man sie in keinen Zusammenhang bringen kann Resultat: Adelmus liegt im Eis Venantius im Blut Berengar im Wasser Regel: Diese Todesfälle folgen dem Muster der Apokalypse Fall: Die Apokalypse ist nah. TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 27 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 28 5.3. Kreative Abduktion Beispiel: Der Name der Rose sind Schlüsse, die sehr risikoreich und individuell sind, und einen hohen Innovationscharakter aufweisen bei der kreativen Abduktion muss die Regel erst neu erfunden werden ein neues Gesetz zu erfinden ist gar nicht so schwierig, vorausgesetzt das Denken ist kreativ genug = das Resultat freier Einbildungskraft kreative Abduktion eignet sich vor allem gut für die Entschlüsselung literarischer Texte bezieht auch ästhetische Aspekte mit ein William schließt darauf, dass das Pferd Brunellus heißt Abduktions-Schema: Resultat: Ich habe das Pferd eines Abtes vor mir. Regel: Alle nennen ihr Pferd wie der Meister Isidor von Sevilla. Fall: Das Pferd heißt Brunellus. TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 29 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 30
5.4. Meta-Abduktion Meta-Abduktion Eco versteht darunter ein Prüfungs-/Verifikationsverfahren mit dem im Falle kreativer Abduktionsschlüsse zusätzlich entschieden werden muss, ob das mögliche Universum, das wir unseren Abduktionen der ersten Ebene entworfen haben, mit dem Universum unserer Erfahrung übereinstimmt. meint aber auch eine erforderliche Bereitschaft der Interpreten, hypothetische Schlüsse zu ziehen und das Resultat zunächst ohne empirische und experimentelle Verifikationen zu akzeptieren Meta-Abduktion ist vor allem revolutionärer wissenschaftlicher Entdeckung und in der kriminalistischen Ermittlung ausschlaggebend für Über- bzw. Untercodierte Abduktion ist Meta-Abduktion nicht obligatorisch Beispiel an Der Name der Rose von Eco: Im Finis Africae (ein Raum in der verschlossenen Bibliothek) stellt sich heraus, dass die These von der Apokalypse falsch ist. TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 31 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 32 6. unbegrenzte Semiose Mathis Moder A sign is anything which is related to a Second thing, its Object in respect to a Quality, in such a way as to bring a Third thing, its Interpretant, into relation to some Object, and that in such a way as to bring a Fourth into relation to that Object in the same form, ad infinitum. (Charles Peirce) 6.1 unbegrenzte Semiose 6.2 unbegrenzte Semiose nach Eco resultiert aus zeichentheoretischem Basismodell, dass die Bildung immer neuer Interpretanten zum Bestandteil des Zeichenprozesses macht dadurch für Peirce prinzipiell unabschliessbar So there is an infinite regression here. Finally, the interpretant is nothing but another representation to which the torch of truth is handed along; and as a representation it has its interpretant again. (Peirce, Charles) Prozess mündet, wenn kein weiterer Differenzierungsbedarf mehr besteht, in einen endgültigen Interpretanten/ habit, der selbst wieder Auslöser von Interpretationsprozessen werden kann bei Eco keine streng decodierende Semiotik mehr, sondern interpretierend als gerichteter asymptotischer Prozess nach Rohr unendliche Semiose als regulatives Prinzip der unendlichen Wahrheitsapproximation Eco setzt Semiose mit Kommunikation gleich, Kommunikationsprozesse werden durch Signifikationssysteme ermöglicht grundsätzliche Beweglichkeit des semantischen Raumes, Semioseprozess selbst bei Bildung von finalen Interpretanten unabgeschlossen erst dadurch wird Semiose zur Interpretation TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 35 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 36
6.3 kommunikatives Verstehen 7. Abduktion als Interpretation Bedeutung des finalen Interpretanten konventionalisiert Interpretationsprozesse gesellschaftlich und kulturell fundiert Aufgrund einer konventionalisierten Zeichenbedeutung kann Kommunikation in der Gesellschaft gelingen, indem sich die Perspektiven von Sender und Empfänger zeichenhafter Botschaften begegnen und der Prozess der unbegrenzten Semiose zu einem vorläufigen Stillstand kommt. (Schalk, Ihlge Umberto Eco und das Problem der Interpretation) ästhetische Zeichen/Kunst verkörpern kreative Abduktion in besonderem Maße offen für (weitere) Interpretationen Ein Zeichen interpretieren heißt, weitere Interpretationshandlungen prognostizieren; ohne Sicherheit im Falle einer kreativen Abduktion, mit wachsender aber nie absoluter Sicherheit in den Fällen untercodierter und übercodierter Abduktion. (Schönrich) Eco spricht auch von der Offenheit ersten Grades Zeichenhandeln generell als Interpretation TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 37 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 38 7.1 Kultur und Interpretation 8. Grenzen der Interpretation Kultur setzt Zeicheninterpretation voraus, kulturelle Prozesse werden mit Hilfe eines abstrakten Zeichenmodells beschrieben Eco fasst Zeichenverstehen zu kultureller Kompetenz zusammen, besteht aus guter Regelkenntnis (semiotische Klugheit ) intuitive Fähigkeit, untercodierte Kontexte durch hohes Maß an Sensibilität zu interpretieren für Eco ist Frage nach der Bedeutung eines Zeichens irrelevant (sogar schädlich), es sollte vielmehr die Referenz des Zeichens untersucht werden zwei Ebenen der Interpretation: 1. semantische (semiosische) Interpretation linearer Text wird mit der vom Autor intendierten Bedeutung gefüllt 2. kritische (semiotische) Interpretation Texte können bis ins unendliche interpretiert werden TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 39 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 40 8.1 Überinterpretation 8.2 Fehlinterpretation Weggleiten des Sinnes durch unendliche Interpretation So kann die Interpretation zu einer unendlichen Aufgabe werden, aber um den Preis, daß das Geheimnis aller Geheimnisse, um die das Denken kreist, inhaltsleer ist, und in nichts anderem als der Aussage: Alles ist ein Geheimnis besteht. (Eco) Abdrift überlagert Inhalt ihres Ursprungszeichens und läßt damit das Nachvollziehen einer Analogiebeziehung zwischen Zeichen und Interpretation nicht mehr zu krebsartiges Konnotationswachstum (Eco) TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 41 TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 42
Quellen Eco, Umberto: Die Grenzen der Interpretation, dtv u.a. 1992 Eco, Umberto: The limits of interpretation, Indiana University Press 1990 Schalk, Helge: Umberto Eco und das Problem der Interpretation Würzburg: Königshausen & Neumann, 1999. Nöth, Winfried: Handbuch der Mediensemiotik, Stuttgart: Metzler 2000 http://www.teamup.de/ecoonline/texte/tatsache.html (Stand 24.11.02) http://www.falsafeh.com/abduktion_und_analogie_in_der_moralbegruendung.htm (Stand 24.11.02) http://www.rz.uni-frankfurt.de/~wirth/index.html (Stand 24.11.02) TU Chemnitz, Proseminar Mediensemiotik - Ecos Begriff der Abduktion als Verfahren der Zeicheninterpretation 43