Konzept und Ziel Auf der Grundlage des im Vorwort beschriebenen Perspektivwechsels in der Literaturdidaktik wurde die i Mit Füller, Farbe & PC aus langjähriger Praxiserfahrung heraus entwickelt. Es entstand eine reiche Sammlung jahreszeit licher Gedichte verschiedener Lyriker, die die Fantasie und die Freude an Sprache weckt, die die Kinder in ihren Bann zieht und sie zum eigenen Schreiben anregt. Im Mittelpunkt steht nicht die Interpretation nach dem Motto Was will der Dichter uns damit sagen?, sondern der Impuls Was entdecke ICH in dem Gedicht?. Großer Wert wurde bei der Entwicklung der i auf die Förderung der Medienkompetenz gelegt. Ein Medienkoffer als Teil der i (siehe Seite 12) gibt Hilfen und Anregungen zum Recherchieren, Gestalten und Schreiben. Die Aufgaben basieren auf den Vorgaben der Bildungsstandards und den Kompetenzerwartungen der aktuellen Richtlinien und Lehrpläne. Berücksichtigt werden in besonderem Maße die individuelle Förderung durch das Medium i und die damit verbundenen Möglichkeiten der individuellen Arbeitsweise. Das Konzept der Gedichte-i Mit Füller, Farbe & PC beruht auf den Aspekten eines handlungs- und produktionsorientierten Deutschunterrichts. Der handlungsorientierte Ansatz knüpft an den subjektiven Erfahrungsschatz an und ermöglicht ein vielgestaltiges, aktives Handeln in bildlich-illustrativen Formen. (siehe Handwerkskoffer, Seite 11) Im produktionsorientierten Ansatz werden stärker die antizipatorischen und konstruktiven Fähigkeiten der Schüler genutzt, indem neue Texte, Textteile und Textvarianten entstehen. 6 Finken-Verlag www.finken.de
In einem geöffneten handlungs- und produktionsorientierten Deutschunterricht, der sich dem Prinzip verpflichtet Gleiches zu verschiedenen Zeiten, Verschiedenes zu gleichen Zeiten, Gleiches zu gleichen Zeiten kann es gelingen, den Kindern einen positiven Zugang zur Lyrik zu eröffnen, ihr Interesse daran zu erhalten und damit folgende Ziele zu erreichen: Die Kinder gewinnen Freude an Lyrik und bilden durch den kreativen und handelnden Umgang mit ihr ihre Sprachkompetenz weiter aus. lernen gattungsspezifische Besonderheiten lyrischer Formen (z. B. Reimmuster und Betonungen) sowie verschiedene Gedichtformen kennen. spielen mit Sprache, entwickeln ein Gefühl für Reimmuster und Rhythmus. schulen ihre Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit und drücken ihre eigenen Gedanken und Gefühle in Gedichten aus. üben und verbessern die reflektierende Rückmeldung zu den Produkten ihrer Mitschüler. Die Gedichte-i wird damit fester Bestandteil eines Lyrikunterrichts, bei dem das Originalgedicht im Mittelpunkt steht und in seiner Form und seinem Inhalt präsent bleibt. Das Handeln mit Gedichten unterstützt das genaue Lesen und das begründete Sprechen über den jeweiligen Text und ist damit Teil der Interpretation. Selbstverständlich verdienen die Ergebnisse der Kinder eine Würdigung der Stolz auf das eigene Produkt ist wichtig und richtig. Dennoch läuft alles auf den Originaltext hinaus auf den Vergleich mit ihm, um Literaturbegegnung zu intensivieren und literarische Texte besser zu verstehen. 2 2 vgl. Haas, Gerhard / Menzel, Wolfgang / Spinner, Kaspar H.: Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht. In: Praxis Deutsch, Nr. 123/1994, Friedrich Verlag, Seelze, Seite 17 25 Finken-Verlag www.finken.de 7
Aufbau der i Die i besteht aus jahreszeitlichen Gedichte-n (84 n, jeweils 21 pro Jahreszeit), Frühling Sommer Herbst Winter einem Folienset mit Bildern bekannter Künstler (4 Folien), jede Folie passt zu einer Jahreszeit und kann zur Einführung als Gesprächs- und Schreibimpuls genutzt werden, einem Handwerkskoffer (mit 16 n in doppelter Ausführung), Handwerkskoffer einem Medienkoffer mit Anleitungen für Microsoft Word 2003 und Microsoft Word 2010 (mit jeweils 11 n in doppelter Ausführung), Medienkoffer einem Begleitheft mit Kopiervorlagen (zum Vergrößern auf Format DIN A4). Alle Bereiche sind durch Registerkarten getrennt. Die Piktogramme und die Farbbalken auf den n erleichtern den Kindern die Orientierung innerhalb der Box. 8 Finken-Verlag www.finken.de
Inhalte der n Jahreszeitliche Gedichte-n Mit acht n jeweils zu Anfang eines Kapitels werden lyrische Formen eingeführt, die den Schülern helfen, anhand der einfachen Strukturen eigene Gedichte zu entwickeln, Sprache auf dem individuellen Niveau einzusetzen und darüber hinaus ihren Sprachschatz zu erweitern. Lyrische Formen: Ein Satz (Zeilenumbruch) Rondell Elfchen avenidas Mittendrin-Gedicht Haiku Wort-Akrostichon Satz-Akrostichon Stufen-Gedicht Schneeball-Gedicht Beispielkarte aus dem Bereich Sommer Elfchen 4 Vergleiche die beiden Gedichte und finde die Gemeinsamkeiten heraus. Finken-Verlag www.finken.de Mit Füller, Farbe & PC Sommer Vorderseite Piktogramme auf der nrückseite ver weisen auf eine Kopiervorlage, warm das Wasser Kinder lachen überall Eis schmilzt in der Hand Taschentuch? heiß die Sonne den ganzen Tag plötzliche Stille am Abend G ew i tt e r eine aus dem Handwerkskoffer, eine aus dem Medienkoffer. Ein Elfchen besitzt seinen Namen deshalb, weil es aus 11 Wörtern besteht, die auf besondere Weise verteilt werden. Besondere Bedeutung hat das letzte Wort. Es schließt das Gedicht mit einer Zusammenfassung oder einer Überraschung ab. Schreibe ein Sommer-Elfchen. Du kannst es auch am PC gestalten. Tipp Verschicke dein Sommer-Elfchen als Postkarte. Finken-Verlag www.finken.de Mit Füller, Farbe & PC Sommer Rückseite Elfche Elfchen 11/12 Sommerwörter 5 Einen Text in Form bringen Finken-Verlag www.finken.de 9
Es folgt eine Sammlung spannender, lustiger oder besinnlicher Gedichte von verschiedenen Dichtern aus unterschiedlichen Epochen. Beispielkarte aus dem Bereich Winter 10 Im Gedicht von Mascha Kaléko (1907 1975) zeigt sich der Winter von seiner eisigen Seite. Sein Vorname ist sogar Frost. Gestalte zum Gedicht von Mascha Kaléko eine Pop-up-. Der Winter Die Pelzkappe voll mit schneeigen Tupfen, Behäng ich die Bäume mit hellem Kristall. Ich bringe die Weihnacht und bringe den Schnupfen, Silvester und Halsweh und Karneval. Ich komme mit Schlitten aus Nord und Nord-Ost. Gestatten Sie: Winter. Mit Vornamen: Frost Mascha Kaléko Finken-Verlag www.finken.de Mit Füller, Farbe & PC Winter Vorderseite Rückseite Vorschläge zur Gestaltung in Schrift oder Bild, zum Lesen, zum Vortragen oder zum Präsentieren auf den Rückseiten der n lassen jedem Schüler die Wahl, seinen eigenen Zugang zum Gedicht zu finden. Die Piktogramme auf der nrückseite ver weisen auf eine aus dem Handwerkskoffer, die Finken-Webseite www.finken.de/wissen. www. 6 A Pop-up- www.finken.de/wissen Hier finden die Schüler zur Dichterin/zum Dichter einen kleinen Lebenslauf. Finken-Verlag www.finken.de Mit Füller, Farbe & PC Winter 10 Finken-Verlag www.finken.de
Handwerkskoffer Im Handwerkskoffer finden die Kinder das sprachliche und gestalterische Handwerkszeug, das ihnen beim selbstständigen Verfassen eigener Texte und bei der kreativen Umsetzung eines Gedichtes in eine künstlerisch gestaltete Form hilft. Sammlungen mit jahreszeitlichen Wörtern helfen spracharmen Kindern beim Schreiben. Wie entstehen Reime? Wie kann ich meine Gedichte sprachlich ausschmücken? Wie lerne ich ein Gedicht auswendig und wie trage ich es spannend vor? In welcher Form will ich mein Gedicht präsentieren? Auf alle Fragen gibt der Handwerkskoffer eine Antwort. Beispielkarten aus dem Handwerkskoffer Reime Bei Gedichten kannst du verschiedene Reimmuster entdecken, wenn du die Reimwörter jeweils farbig markierst oder aber mit gleichen Buchstaben kennzeichnest. Paarreim Was ist da im Schnee zu sehen? A Spuren von winzigen Zehen. A Eine kleine Maus B hier kam sie heraus! B ( ) Josef Guggenmos Kreuzreim Gretes roter Wasserball A schwamm auf grünen Wellen, B stürzte mit dem Wasserfall, A konnte nicht zerschellen. B ( ) Vera Ferra-Mikura Umarmender Reim Frühling lässt sein blaues Band A wieder flattern durch die Lüfte; B süße, wohlbekannte Düfte B streifen ahnungsvoll das Land. A ( ) Eduard Mörike Finken-Verlag www.finken.de Mit Füller, Farbe & PC Handwerkskoffer 3 Du brauchst: 1 Tonpapier DIN A4 Stifte (Filzstifte, Buntstifte, usw.) oder Wasserfarben und Pinsel bunte Papiere Kleber, Schere 1. Knicke das Tonpapier einmal quer in der Mitte. 2. Klappe deine auf und male ein Bild zu deinem Gedicht auf die obere Hälfte der. 3. Falte die nun wieder zusammen und mache von der geknickten Mittellinie aus höchstens drei kleine Einschnitte. 4. Knicke die entstandenen Stege nach innen. 5. Gestalte nun kleine Figuren oder Motive, schneide sie aus und klebe sie an die Stützen. Mit Glanzfolie oder kleinen Gegenständen kannst du die noch verzieren. 6. Schreibe das Gedicht auf die untere ninnenseite. Pop-up- Finken-Verlag www.finken.de Mit Füller, Farbe & PC Handwerkskoffer Finken-Verlag www.finken.de 11 6 A