Newsletter 01/2015. Themenüberblick. ... Dialog Klinische Pharmazie Klinische

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Transkript:

Themenüberblick... Dialog Klinische Pharmazie Klinische Pharmakologie... Rückblick Generalversammlung vom 12. März... Health Literacy in Pharmacy... Termine... Liebe Mitglieder, das neue Medizinalberufegesetz ist unter Dach und Fach. Ab frühestens 2017 sollen die Studierenden auch in Blutentnahme, Impfen und Diagnose ausgebildet werden.* Auch für junge Apotheker gibt es eine wichtige Änderung: Der Fachapothekertitel FPH wird für das Führen einer Apotheke obligatorisch. Damit werden die beruflichen Anforderungen denjenigen der Ärzte angeglichen. Der FPH wird damit auch immer mehr zum festen Bestandteil des pharmazeutischen Curriculums und sollte daher besser früher als später in Angriff genommen werden. Die Medien nehmen bereits Notiz von der beruflichen Neuausrichtung. Als junge Apothekerinnen und Apotheker haben wir jetzt schon die Gelegenheit, der Bevölkerung zu zeigen, was Pharmazeuten der neusten Generation zu bieten haben. In unserer täglichen Arbeit verändern wir durch den Einsatz unserer Kompetenz das Bild, welches sich die Menschen von der Apotheke machen. Willst Du mehr über diese gesetzlichen Änderungen erfahren, dann melde Dich noch heute fürs Forum Pharmazie - Unsere Rolle in der Grundversorgung am 27. Juni in Basel an. Mehr Informationen findest Du auf unserer Website. Euer Vorstand swissypg *Die Frist für ein allfälliges Referendum läuft bis Juli 2015. 1

Dialog Klinische Pharmazie Klinische Pharmakologie... Am 6. Februar 2015 hat die Schweizer Akademie der pharmazeutischen Wissenschaften (SAPhW) einen Nachmittag zum Dialog zwischen klinischen Pharmazeuten, klinischen Pharmakologen und ihren entsprechenden Tätigkeitsgebieten organisiert. Zur Eröffnung hat Prof. Ursula von Mandach (Leiterin Klinische Pharmazie der Abteilung Gynäkologie und Neonatologie des Universitätsspitals Zürich) das Ziel umrissen, nämlich zusammen auf ein gemeinsames Ziel hinzuwirken: Die Entwicklung und die Förderung der sicheren, rationalen und ökonomischen Anwendung von Medikamenten (Definition der europäischen Vereinigung für klinische Pharmazie). Dr. Markus Lampert (Verantwortlicher Apotheker und Ausbildner der klinischen Abteilung der Apotheke im Kantonsspital Baselland) und Prof. Dr. med. Stephan Krähenbühl (Chefarzt der klnischen Pharmakologie und Toxikologie im Universitätsspital Basel) präsentierten zuerst die Ausbildung, die Kompetenzen und das Tätigkeitsfeld der jeweiligen Profession. Dank ihrer spezifischen Kenntnisse der Medikamentenwirkung auf die menschliche Physiologie (Wirkungsmechanismus, unerwünschte Wirkungen, Interaktionen), tragen Pharmakologen und klinische Pharmazeuten zur Optimierung der Pharmakotherapie eines Patienten bei. Es zeigte sich, dass die Aktivitäten von Pharmakologen und klinischen Pharmazeuten zahlreiche Berührungspunkte aufweisen. Daneben sind Pharmakologen, wie alle Ärzte, zur Diagnose und Verschreibung ausgebildet. Die klinischen Pharmazeuten stellen Informationen über Verabreichung, Arzneiformen, die Zubereitung von Medikamenten bereit und überwachen auch die vorausgehenden Stufen im Medikamentenkreislauf im Spital. Frau Delia Bornand (Verantwortliche Apothekerin der klinischen Abteilung der Apotheke im Kantonsspital Basel-Stadt) illustrierte das Ausmass der Unterstützung durch klinische Pharmazeuten in einigen prägnanten Beispielen, in welchen sich der Beitrag an die optimierte Verschreibung und Anwendung von Medikamenten zeigt. Das Tätigkeitsfeld klinischer Pharmazeuten ist je nach Arbeitsort nicht einheitlich. In Universitätsspitälern kann die Art der Zusammenarbeit mit den Pharmakologen die Aktivitäten stark beeinflussen. Wie Dr. med. Thiery Buclin (Chefarzt Pharmakologie im Universitätsspital Lausanne, CHUV) erklärte, zeigt das CHUV, dass klinische Pharmazeuten und Pharmakologen im gleichen Team arbeiten können. Diese Art der Zusammenarbeit findet sich in anderen Unispitälern erst im Aufbau. In Regionalspitälern ohne Pharmakologen haben die klinischen Pharmazeuten ein breiteres Tätigkeitsfeld. Sie partizipieren unter anderem bei der Optimierung der Behandlung während der Arztvisite. Die klinische Tätigkeit der Apotheker geht in der Policlinique Médicale Universitaire (PMU) von Lausanne über das Spital hinaus, wie Prof. Olivier Bugnon (verantwortlicher Apotheker des Zentrums für Offizinpharmazie der PMU) erläuterte. Das Beispiel der PMU zeigt, wie Pharmazeuten auch im ambulanten Bereich die Patienten bei der Erreichung therapeutischer Ziele unterstützen, indem sie Konsultationen zu Adhärenz, Medikationsanalysen und Überwachung der therapeutischen Risiken durchführen. 2010 hat die Apotheke des PMU in der Westschweiz ein Pilotprogramm zur Betreuung von Patienten mit oralen Onkologika lanciert. Wie Prof. Chantal Csajka (Apothekerin, Leiterin der Abteilung Forschung klinische Pharmakologie und Toxikologie im Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, CHUV) in ihrem Vortrag erläuterte, sind die Senkung der Morbidität und Mortalität nicht die einzigen Prioritäten unseres Gesundheitswesens. Die medikamentöse Behandlung wird immer leistungsfähiger darin, Risiken zu vermindern und Wirksamkeit zu verbessern in einer Bevölkerung, die zusehends von chronischen Krankheiten, Polymedikation und Überalterung betroffen ist. In diesem Kontext müssen sich Apotheker intensiver mit der Klinik befassen, um auf den wachsenden Bedarf an Medikamentenspezialisten zu reagieren. Gemäss Dr. Markus Lampert ist eine spezifische Weiterbildung wie der Fähigkeitsausweis in klinischer Pharmazie essentiell. Prof. Chantal Csajka hat gleichfalls erwähnt, dass Reformen im Pharmaziestudium im Gange sind, um Studierende besser auf die klinische Tätigkeit vorzubereiten. Dr. med. Thierry Buclin präsentierte einen sehr spezifischen Fall aus der Klinik über die Verabreichung von Valganciclovir bei einem Patienten unter ständiger Hämodialyse auf der Intensivstation. Er zeigte, wie Pharmakologen für den klinischen Fall Nachforschungen anstellen und Konsultationen protokollieren. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass dieses Beispiel einen winzigen Teil aller Probleme ausmacht, die sich bei der Verwendung von Arzneimitteln stellen, während die Mehrheit sich einfach und auf pragmatische 2

Art lösen lässt. Prof. Chantal Csajka rief auch in Erinnerung, dass klinische Pharmazeuten sich in Gebieten wie Hämodialyse, Intensivmedizin, Pädiatrie, etc. spezialisieren. Die Weiterbildung in der Klinik und auch die Spezialisierung auf spezifische Gebiete sind unentbehrlich für die Glaubwürdigkeit der klinischen Pharmazeuten im Angesicht der Patienten und anderer Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Prof. Christoph Meier (Chefapotheker des Kantonsspitals Basel-Stadt) präsentierte eine Evaluation über die Kostensenkung in Folge pharmazeutischer Interventionen. Selbst wenn der finanzielle Aspekt sehr aussagekräftig für die Zuweiser von Ressourcen ist, müssen klinische Pharmazeuten andere Leistungsindikatoren entwickeln, die den Vorstellungen aller Partner entsprechen. Er kommt zum Schluss, dass dank paralleler und komplementärer Kompetenzen eine Kollaboration zwischen klinischen Pharmazeuten und Pharmakologen nur gewinnbringend für die Patienten sein kann. Um auf dem Feld glaubwürdig zu sein, müssen klinische Pharmazeuten auf spezifische Art ausgebildet werden. Letztlich müssen sie in einem Umfeld, in dem Ressourcen immer schwerer zu beschaffen sind, Indikatoren entwickeln, die gegenüber Partnern auch aussagekräftig sind. laurie.bochatay@hopitalvs.ch Rückblick Generalversammlung swissypg Am 12. März fand unsere jährliche Generalversammlung statt. Neben den statuarischen Traktanden galt es auch über einen Mitgliederantrag abzustimmen. pharmasuisse-internen Leistungen (Sekretariat, Drucksachen, etc.) zu haben. Im Vorstand wurde Laurie Bochatay als neues Mitglied gewählt und Fabienne Boeni als Mitglied bestätigt. Der Vorstand setzt sich neu wie folgt zusammen: Jacqueline Bezencon (Präsidentin) Florian Sarkar (Vizepräsident) Minette-Joëlle Zeukeng (Vizepräsidentin) Fabienne Boeni Michael Fretz Laurie Bochatay Ausserdem wurden die ehemalige Präsidentin Barbara Lüscher und Priska Elsener als Revisorinnen sowie Andreas Schittny als Ersatzrevisor gewählt. Der Vorstand bedankt sich bei den bisherigen Revisorinnen Silvia Kronenberg und Vera Jungi für ihre Arbeit. Dominique Houstek beantragte eine Statutenänderung, die es Mitgliedern ermöglichen würde, an der GV Motionen einzureichen. Deren Annahme wäre für den Vorstand bindend. Der Vorstand zeigte Verständnis für das Anliegen, betonte aber, dass noch nie eine Idee oder ein Projekt von swissypg-mitgliedern abgelehnt wurde. Das Einreichen einer Motion zur GV stellt einen relativ aufwändigen Vorgang dar, der Prozesse insgesamt verlangsamen würde und Mitglieder eher abschrecken könnte. Nach einer interessanten Diskussion wurde der Antrag abgelehnt. Der Vorstand kündigte für dieses Jahr wieder eine Reihe von Projekten an, über welche in den nächsten Newsletters berichtet wird. Mit einem gemütlichen Apero liess die Versammlung den Abend ausklingen. florian.sarkar@bluewin.ch Der Jahresbericht der Präsidentin und die Jahresrechnung wurden von der Versammlung genehmigt. 2014 wurden zulasten von pharmasuisse 19 000 Franken an Sitzungsgeldern, Arbeitsentschädigungen und Spesen ausbezahlt. Auf dem Sponsoringkonto resultierte ein Verlust von 4296.40 Franken. Dieser stammte noch von Rechnungen zum Symposium 2013 und ist komplett mit entsprechenden Sponsoringeinnahmen aus dem Vorjahr gedeckt. Für 2015 plant der Vorstand, die Buchhaltung anders zu führen, um eine Komplettübersicht der Kosten inklusive der 3

Health Literacy in Pharmacy Das Prinzip des autonomen und frei entscheidenden Patienten beruht massgeblich auf einem Grundwissen über Gesundheit und die Funktion des Gesundheitswesens. Die Definition für diese Gesundheitskompetenz (engl. health literacy) lautet: Die kognitiven und sozialen Fähigkeiten, welche die Motivation und Möglichkeiten eines Individuums bestimmen, Zugang, Verständnis und Gebrauch von Informationen in einer Weise zu erlangen, die die Gesundheit fördern und erhalten. Diese ist jedoch oft schwach ausgeprägt und kann für Patienten schwerwiegende Konsequenzen haben. Das australische Projekt HeLP (Health Literacy in Pharmacy) von Gregory Duncan beschäftigte sich mit der Anpassung der Apothekenberatung an diese Umstände. Tiefes Gesundheitswissen betrifft vor allem Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status. Dazu gehören schlechte Schulbildung, Migrationshintergrund und tiefes Einkommen. Personen mit geringer Grundbildung legen im Behandlungsprozess ungünstige Verhaltensweisen an den Tag: Sie fragen nicht nach, wenn sie etwas nicht verstehen, sie vergessen, wichtige Punkte in der Anamnese zu erwähnen, wenden Medikamente häufiger falsch an (sind jedoch nicht zwingend weniger adhärent), holen seltener Zweitmeinungen ein und zeigen allgemein wenig Initiative in der Behandlung. Oft kennen sie auch nicht ihre Rechte gegenüber Ärzten und Krankenkassen. Dazu kommt ein Schamgefühl über die eigene Unkenntnis. Das Resultat sind schlechtere therapeutische Outcomes. Zahlen aus Australien zeigen, dass etwa die Hälfte der Erwachsenen über beschränkte Gesundheitskompetenz verfügt. Diese Anteile steigen bei Senioren (80%) und Migranten (96%). Das HeLP-Konzept sieht zwei Umsetzungsgebiete vor: Erstens das Apotheken-Setting mehr im Sinne von Gesundheitskompetenz zu gestalten und zweitens Vorkehrungen in der pharmazeutischen Beratung zu treffen, welche Verständnisschwierigkeiten antizipieren. In der Apotheke hat dies verschiedene Konsequenzen für die Kommunikation. Das Programm HeLP hat daher zum Ziel, Apothekenteams entsprechend zu schulen, um sicherzustellen, dass die Information durch die Fachperson auch als solche bei den Patienten ankommt. Dazu gehören verschiedene Strategien: Familiäre Sprache verwenden: Fachausdrücke sollten möglichst vermieden werden, da bei Nicht-Verstehen wahrscheinlich nicht nachgefragt wird. Information auf das absolut Nötige beschränken: Die Instruktion des Patienten sollte in erster Linie auf korrekte Anwendung/Einnahme fokussieren. Bei Nebenwirkungen soll in erster Linie auf die typischen (oft vorübergehenden) Nebenwirkungen eingegangen werden. Anwendung der Teach-Back-Methode: Der Patient wird auf eine nicht bloss stellende Art gebeten, die Anweisungen zu wiederholen ( Ich möchte sichergehen, dass ich Ihnen alles richtig erklärt habe: Wie wenden Sie das Medikament an? ) Patienten zu Fragen ermuntern: Patienten sollten sich an einen Umgang mit der Fachperson gewöhnen, in dem Fragen erwünscht sind oder gar erwartet werden. Am besten dazu eignet sich die offene Frage Welche Fragen gibt es noch von Ihrer Seite?. Die Wirkung der Schulung der Apothekenteams wurde in einer kontrollierten Studie mit 440 Patienten in 79 Apotheken überprüft. Wurde die Frage Welche Fragen haben Sie für mich routinemässig angewandt, stellten Patienten acht Mal häufiger Fragen als in der Kontrollgruppe. Hingegen wurde keine Verhaltensänderung des Teams bei der Anwendung der Teach-Back-Methode gefunden. Offenbar benötigt deren Implementation eine deutlich intensivere Auseinandersetzung. Es ist jedoch ein quantitativer Nachweis dafür, dass einfache Interventionen bereits das Verhalten der Patienten beeinflussen. Dies vertieft die persönliche Beziehung zur Fachperson und erlaubt dem Patienten, Stück für Stück mehr über seine Therapie oder andere Gesundheitsfragen zu lernen. Unterlagen zum Thema mit Folien und Beispielvideos zur Teach-Back-Methode (Slides und Beispielvideos englisch) http://www.nchealthliteracy.org/toolkit/ florian.sarkar@bluewin.ch 4

Termine 21. Juni Forum Pharmazie Unsere Rolle in der Grundversorgung 29. Oktober Toppharm-Event für junge Apothekerinnen und Apotheker http://www.toppharm.ch/toppharm/tagung-fuerjunge-apotheker-innen.html 5