Zitate und Literaturangaben Regeln und Verfahren (nach amerikanischem Harvard-Standard) - Johannes Fromme - Das wörtliche (direkte) Zitat (1) Wortgetreu aus anderen Veröffentlichungen übernommene Passagen in Anführungszeichen... einschließen Direkt danach in Klammern Kurzverweis auf die Quelle mit Name des Verfassers, Erscheinungsjahr und Seite (Kurzbeleg) Beispiel: Die tatsächliche Nutzung von Medien kann mit der Steigerung des Angebots nicht mithalten, da unser Zeit- bzw. Freizeitbudget begrenzt ist (Vollbrecht 2001, S. 178, Hervorh. im Orig.). Eventuelle Hervorhebungen im Original übernehmen, im Kurzbeleg dann einfügen Hervorh. im Orig. (s.o.) 1
Das wörtliche Zitat (2) Eventuelle Druckfehler im Original müssen übernommen werden; durch [!] oder [sic!] nach dem Fehler anzeigen, dass es kein eigener ist Auch alte Schreibweisen (wie daß ) werden in Zitaten nicht verändert Wenn eine Passage nicht vollständig zitiert wird, werden ausgesparte Worte durch [...] angezeigt; Sinn durch Auslassungen nicht verfälschen Man kann Zitate in eigene Sätze einbinden und dafür grammatisch anpassen; wenn dadurch Kasus, Zeit oder Wortfolge geändert werden, stehen die entsprechenden Worte in eckigen Klammern Das wörtliche Zitat (3) Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anführungszeichen... gekennzeichnet Beispiel: So wird immer wieder gefordert, sozial unterprivilegierte Gruppen sowie Mädchen und Frauen verstärkt in solche Aktivitäten einzubinden und ihnen einen Umgang mit Medien zu ermöglichen, welcher deren emanzipatorische Kraft entfaltet (Schorb 1999a, S. 36). Eine enge Verbindung zwischen Medienpädagogik und politischer Bildung wird somit nahe gelegt" (Nolda 2002, S. 74). 2
Sekundärzitate Sowohl bei wörtlichen als auch bei indirekten Zitaten möglichst aus Originalquellen zitieren In Ausnahmen kann ein Zitat benutzt werden, das man bei einem anderen Verfasser gefunden hat; die benutzte Quelle im Kurzbeleg mit angeben mit zit. n. Autor Beispiel: Gewalt liegt dann vor, wenn Menschen so beeinflußt werden, daß ihre aktuelle somatische und geistige Verwirklichung geringer ist als ihre potentielle Verwirklichung" (Galtung 1975, zit. n. Tillmann 1999, S. 8f.). Indirekte Zitate Oft werden Autoren sinngemäß zitiert, etwa beim Referieren der zentralen Aussagen eines Konzeptes Solche indirekten Zitate werden nicht in Anführungszeichen gesetzt Am Ende der dem Sinn nach zitierten Wiedergabe steht der Kurzbeleg, dem vgl. (für vergleiche ) vorangestellt wird Beispiel: Der Autor beschreibt zehn Merkmale des Internets und anderer neuer Medien, die sie für den didaktischen Einsatz in der Schule tauglich erscheinen lassen (vgl. Sacher 2000, S. 97ff.) 3
Der Kurzbeleg (1) Der Kurzbeleg enthält in der Regel: den Nachnamen des Verfassers oder der Verfasser (akademische Titel werden grundsätzlich nicht genannt), das Erscheinungsjahr des Werkes die Seitenzahl des Zitats Kurzbelege stehen im Text in Klammern direkt hinter dem Zitat Wurde ein Verfasser direkt vorher bereits zitiert, kann statt des Namens ders. oder dies. (für derselbe oder dieselbe(n) ) stehen Ebd. steht, wenn erneut von der selben Seite des selben Werkes zitiert wird Der Kurzbeleg (2) Taucht der Name des Verfassers schon vor dem Zitat im Text auf, steht die Jahreszahl nach dem Namen Beispiel: Rittelmeyer (2002) meint zum Thema Kriterien der Schulbauqualität: Die Wahrnehmung der Raumformen erfolgt nicht nur über den Sehsinn, vielmehr wird zugleich auch ein mehr oder minder großes Spektrum sogenannter innerer Sinne, über die wir unseren eigenen Körper wahrnehmen, aktiviert (S. 213). Bei Werken mit zwei oder drei Autoren werden alle Namen im Kurzbeleg genannt und durch / getrennt (vgl. Meder/Fromme 2001) 4
Der Kurzbeleg (3) Bei mehr als drei Autoren wird nur der erste Name genannt, gefolgt von et al. (für und andere ) Für den Kurzbeleg spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Buch, einen Zeitschriftenartikel oder einen im Internet veröffentlichten Text handelt: genannt werden jeweils Verfassername(n), Erscheinungsjahr, Seitenzahl(en) Bei Internetquellen müssen Seitenzahlen ggf. wegfallen. Ist kein Verfasser bekannt, wird nach dem Titel zitiert. Ist kein Erscheinungsjahr vorhanden, wird o.j. geschrieben. Literaturverzeichnis (1) Literaturverzeichnis wird alphabetisch sortiert nach dem ersten Element der bibliografischen Angaben (zumeist Nachname des Verfassers oder Herausgebers) Verschiedene Regeln für versch. Typen von Veröffentlichungen Monografien (Bücher): Name(n), Vorname(n) der/des Verfasser(s) (Erscheinungsjahr): Sachtitel. Untertitel (wenn vorhanden). Ort: Verlag, Auflage (sofern es nicht die erste Auflage ist). Beispiel Monografie: Nolda, Sigrid (2002): Pädagogik und Medien. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer. 5
Literaturverzeichnis (2) Beispiel Sammelwerk: Marotzki, Winfried/Meister, Dorothee M./Sander, Uwe (Hrsg.) (2000): Zum Bildungswert des Internet. Opladen: Leske + Budrich. Beispiel Sachtitel ohne Autor: Grundwissen Politik (1998). Redaktion und Gesamtkonzeption: Ludwig Watzal. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2., völlig überarb. u. aktual. Aufl. Beispiel Zeitschriftenartikel: Hentig, Hartmut von (1998): Jugend im Medienzeitalter. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 1. Jg., Heft 1, S. 23-43. Literaturverzeichnis (3) Beispiel für Aufsatz in einem Sammelband: Rittelmeyer, Christian (2002): Qualitätsmerkmale des Schulbaus. In: Wigger, L./Meder, N. (Hrsg.): Raum und Räumlichkeit in der Pädagogik. Köln: Janus, S. 203-227. Beispiel für Veröffentlichung im Internet: Squire, Kurt (2002): Cultural Framing of Computer/Video Games. In: GameStudies, vol. 2, issue 1, July 2002, online: http://www.gamestudies.org/0102/squire [Zugriff 4.9.02]. Beispiel für Internetseite: Search & Play Plus: Interaktive Datenbank für Computerspiele. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, online: http://snp.bpb.de [Zugriff 15.4.05]. 6
Literaturverzeichnis (4) Wenn mehrere Werke eines Autors zitiert werden, werden die Literaturangaben nach Jahreszahl sortiert (von alt nach jung) Wenn mehrere Werke von einem Autor aus dem selben Jahr zitiert werden, dann werden die einzelnen Literaturangaben durch a, b, c usw. als Zusatz zum Jahr gekennzeichnet (z.b. 1998a) Das gilt dann sowohl für den Kurzbeleg im Text als auch für das Literaturverzeichnis, damit eine eindeutige Zuordnung vom Kurzbeleg zur genauen Literaturangabe möglich ist 7