Energieplanung Gemeinde Tandel

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Transkript:

Energieplanung Gemeinde Tandel Stand Mai 2015 Zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie an der verbrauchten Energie 1. Umweltwärme 1.1. Istsituation : Aktuell sind 8 staatlich geförderte Wärmepumpen installiert, davon der überwiegende Teil als Luft- Wasserwärmepumpe. 1.2. Potential Der Einsatz von Wärmepumpentechnik ist sinnvoll, wenn insgesamt ein geringer Wärmebedarf vorliegt, also bei effizienten Neubauten oder nach Komplettsanierungen von bestehenden Gebäuden. Wärmequelle Luft/Abluft der Lüftungsanlage Sinnvoll für Passivhäuser und sehr gute Niedrigenergiehäuser (Bauanträge ab 2015) Nutzung bei allen Neubauten möglich, teilweise wird aber beim Primärenergiebedarf die erforderlichen Maximalwerte nach RGD zur Energieeffizienz überschritten, sodass es zunehmend schwierig wird die Anforderungen mit Wärmepumpen zu erfüllen. Wärmequelle Erdreich Für Tiefenbohrungen bestehen Einschränkungen im Süden und Osten der Gemeinde welche einen Großteil der besiedelten Flächen betreffen. Abb. Restriktionsflächen für Tiefenbohrungen, Quelle Geoportail

Flächenkollektoren können überall eingesetzt werden, wenn ausreichend unversiegelte Fläche vorhanden ist. Im Neubaubereich ist die Umsetzung zunehmend schwierig, weil die Tendenz in Richtung enger Bebauung und Residenzen geht. Im Altbau scheuen die Eigentümer/innen häufig den massiven Eingriff in das Außengelände. Wärmequelle Wasser Wasser-Wasser Wärmepumpen werden aktuell nicht für Wohngebäude gefördert, so dass hier wegen der hohen Investitionskosten kaum Potential besteht. Nutzung latenter Wärme (Eisspeicher) Die Technik ist noch relativ jung, kann aber in Zukunft eine gewisse Bedeutung erlangen, insbesondere, wenn Kompaktspeicher verwendet werden. Zusammenfassung Potentialabschätzung Wärmepumpe Wärmepumpen erfreuen sich insbesondere wegen der geringen Wartungskosten wachsender Beliebtheit. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Hauseigentümer/innen bevorzugt Luft/Wasser- Wärmepumpen einsetzen, da die Investitionskosten relativ gering sind. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, evtl. etwas abgeschwächt, da die staatliche Förderung von Luft-Wasser- Wärmepumpen im Bestand zu Ende 2013 entfallen ist. Luft/-Wasserwärmepumpen haben für Bestandsgebäude nicht unbedingt eine bessere Primärenergiebilanz als Heizölkessel. Durch eine zunehmende Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen wird sich die Bilanz von Wärmepumpen zwar verbessern, der Hauptenergiebedarf von Wärmepumpen fällt aber in Zeiten geringer erneuerbarer Stromproduktion. 1.3. Umsetzungsstrategie Wärmepumpe Die Gemeinde unterstützt die Bürger beim sinnvollen Einsatz der Wärmepumpentechnik durch entsprechende Subventionen. Im Rahmen von Bauanträgen insbesondere Sanierungen sollen die Bürger/-innen auf die Möglichkeiten aber auch Einschränkungen des Einsatzes von Wärmepumpen aufmerksam gemacht werden. Wichtig ist der Hinweis, dass eine deutliche Reduzierung des Heizwärmebedarfes durch Dämmmaßnahmen Voraussetzung ist für eine sinnvolle Nutzung der Wärmepumpentechnik. Durch die kommunalen Subventionen für Dämmmaßnahmen sollen bei möglichst vielen bestehenden Wohngebäuden die Voraussetzungen für den Einsatz der Wärmepumpentechnik geschaffen werden.

2. Biomasse Holz, Wärmenetze 2.1. Istsituation (Stand 03/2015) Aktuell sind in Wohngebäuden 41 staatlich geförderte Biomassenkessel und Holzöfen mit einer Installierten Leistung von 1527 KW installiert. Bei einer angenommenen Auslastung von 1800 Vollaststunden ergibt sich eine Energieproduktion von 2749 MWh In den kommunalen Wärmenetzen wurden im Jahr 2014 2098 SRM Holzhackschnitzel verfeuert, was einer Produktion von 2200 MWh entspricht. Die Gemeinde versorgt bereits einen sehr großen Teil Ihrer kommunalen Gebäude mit Wärme aus erneuerbaren Energien. Darüber hinaus wurden in Fouhren insgesamt 13 private Wohngebäude an das gemeindeeigene Wärmenetz angeschlossen. Abb. Auswertung Energieverbrauch Gebäude - Energiebuchhaltung 2014 Abb. Bestehendes Holzhackschnitzel-Wärmenetz Tandel Schulcampus - Technikhalle

. Abb. Bestehendes Wärmenetz Fouhren Abb. Bestehendes Holzhackschnitzel-Wärmenetz Bastendorf Mairie-Eglise Abb. Bestehendes Holzhackschnitzel-Wärmenetz Landscheid

2.2. Potential Holz Nachhaltig nutzbares Potential: Gemeindewald: Entnahme 2344 Fm auf 353 ha laut aktuellem Forstplan. Privatwald und Staatswald: Entnahme 7956 Fm auf 1198 ha. Gesamtpotential: 10300 Fm. Annahme 50% Nutzung als Wertholz, 50% Nutzung als Energieholz 5150 FM, entspricht 13647 MWh Noch nicht genutztes Potential: 8675 MWh, was einer Kesselleistung von ca. 4820 kw entspricht. 2.1. Umsetzungsstrategie Holz Während bislang fast ausschließlich Holz aus gemeindeeigenen Wäldern für Gemeindeinfrastrukturen verwendet wurde, sollen in Zukunft auch die Potentiale privater Wälder genutzt werden, da diese erfahrungsgemäß nicht so gut erschlossen sind, wie Wald in Gemeindeeigentum. Die Gemeinde strebt Kooperationsprojekte an damit auch das Potential von Privatwäldern besser genutzt werden können. Die bereits sehr gut funktionierenden Infrastrukturen zur Holzverwertung werden zu diesem Zweck weiter ausgebaut. 2.2. Potential Wärmenetze Für bestehende Wärmenetze werden laufend die Möglichkeiten einer Erweiterung geprüft. Neue Infrastrukturen werden bevorzugt im Einzugsgebiet bestehender Wärmenetze geplant. Für Dorflagen ohne bestehende Wärmenetze werden die Möglichkeiten von Wärmenetzen geprüft. Wenn es im Einzugsbereich von Wärmenetzen potentielle Bestandsgebäude die nicht im Eigentum der Gemeinde sind, wird die Möglichkeit des Anschlusses in Rücksprache mit den potentiellen Abnehmern geprüft. Ein Anschluss von neu zu errichteten Gebäuden ist wegen des geringen Wärmebedarfes nur bei größeren Residenzen oder Funktionalgebäuden prüfenswert. Eine Übernahme von möglichen Wärmenetzen in den PAG erscheint nicht sinnvoll, da die entsprechende Prozedur sehr aufwendig ist und den Planungsprozess eher verzögert.

Vorzugsgebiete, potentielle Netze und Erweiterungen bestehender Netze Abb. Potentielle Erweiterung Wärmenetz Tandel Abb. Potentielles Wärmenetz Brandenburg

Einzelfeuerstätten, Kessel Gemeindeeigene Gebäude, für die kein Anschluss an ein Wärmenetz sinnvoll ist, sollen im Rahmen von Kesselerneuerung auf den Energieträger Holz umgestellt werden. Die Gemeinde unterstützt die Bürger beim sinnvollen Einsatz der Wärmepumpentechnik durch entsprechende Subventionen. Durch die intensive Nutzung des Energieträgers Holz übernimmt die Gemeinde eine Vorbildfunktion welche die Bürger zur Nachahmung anregen soll. 3. Biomasse Landwirtschaft und Bioabfall 3.1. Istsituation Eine landwirtschaftliche Biogasanlage besteht. Grasschnitt der Gemeindeverwaltung wird in der Biogasanlage vergoren. 3.2. Potentialermittlung Viehbestand 3029 GVE Basis (Quelle Statec/Einwohnerregister) Landwirtschaftliche Flächen: Acker 1181 ha, Grünland 1320 ha Einwohner ca. 1900 Annahmen: Erfassung und Vergärung von Gülle und Festmist Nutzung von 10% der landwirtschaftlichen Flächen für die Biogasproduktion Erhöhte Erfassung der Bioabfälle durch Einführung der Biotonne Potential Kathegorie Menge Verwertungsart Potential thermisch Potential, elektrisch Gülle Festmist 17825 m3/a 11687 t/a Biogasanlage 1913 MWh 2210 MWh Energiepflanzen Biogasanlage 2677 MWh 3014 MWh Organische Abfälle - Bioabfall Biomüll und 327 t/a Biogasanlage 43539 MWh 50311 MWh Grasschnitt Gartenabfall 87 t/a Biomassekessel 272 MWh holzig Summen 4905 MWh 5274 MWh Aktuell genutzt *) 378 MWh 406 MWh Restpotential 4528 MWh 868 MWh *) anhand der inst. Leistung ermittelt.

3.3. Umsetzungsstrategie Landwirtschaft Einbezug der Akteure (Betriebe, bestehende Anlage), Information und Motivation Aufgrund der aktuellen Förderbedingungen sind einzelbetriebliche Anlagen mit betriebsinterner Wärmenutzung und überwiegender Gülle- oder Festmistverwertung zurzeit die wirtschaftlich sinnvollste Anlagenvariante. Zu klären ist inwieweit das Potential für Energiepflanzen unter den aktuellen Förderbedingungen reduziert werden muss. Bioabfall Der Sinn einer flächendeckenden Einführung der Biotonne wird aus energetischer und vor allem wirtschaftlicher Sicht kontrovers diskutiert. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wird sie auf Syndikatsebene geplant und mittelfristig umgesetzt. Zusammen mit einer mengenbezogenen Restabfallgebühr wird eine Erfassung signifikanter Mengen Bioabfall erhofft. Die Gemeinde wird die Einführung im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützen und die Bürger zur Nutzung der Biotonne animieren. 4. Solarenergie 4.1. Istsituation Solarthermie Aktuell sind auf Wohngebäuden 70 staatlich geförderte solarthermische Anlagen mit einer Kollektorfläche von insgesamt 464m2 installiert. (Quelle: Daten der Umweltverwaltung) Das Vereinsgebäude des Fußballvereines ist mit einer solarthermischen Anlage ausgestattet, welche das Warmwasser für die Duschen erzeugt. Photovoltaik Die auf dem Gemeindegebiet installierten Photovoltaikanlagen produzieren 1400 MWh pro Jahr Quelle: Creosdaten Installierte Leistungen (Quelle Enovos, eigene Daten) Bastendorf : 290,7 kwp, Bettel : 114,9 kwp Brandenbourg : 119,6 kwp Fouhren: 127,1 kwp, davon 12 KWp als Gemeinschaftssolaranlage auf dem Gemeindehaus Landscheid : 149,8 kwp Longsdorf : 271,4 kwp Tandel : 127 kwp, davon 36 KWp auf dem Schulgebäude Walsdorf : 77,9 kwp

4.2. Potential Das Gesamt-Potential wird zurzeit über ein Solarkataster erhoben. 4.3. Umsetzungsstrategie Basierend auf dem Solarkataster sollen die Bürger/innen aktiv über individuellen Möglichkeiten Solarenergie zu nutzen informiert werden. Durch die Gemeindesubventionen wird ein Ausbau von Solaranlagen zusätzlich gefördert. 5. Windkraft 5.1. Potential Nach ersten Gesprächen mit der Soler besteht auf dem Gemeindegebiet technisches Potential für die Nutzung von Windenergie. Aufgrund der Gegebenheiten (Netzkapazität) ist wahrscheinlich die Errichtung einer Anlage möglich. Bei einer üblichen Leistung von 3MW und 1800 Vollaststunden pro Jahr ergibt sich folgendes Scenario Windkraft: Stromverbrauch Gemeindegebiet (MWh) 6093 Produktion erneuerbar aktuell (MWh) 1005 Deckungsgrad ist 16% Potential Windkraft (MWh) 5400 Deckungsgrad Scenario 105% Fazit: durch die Errichtung einer Windkraftanlage wäre die Gemeinde autark in der Stromproduktion. Der Bevölkerungszuwachs müsste aber durch den weiteren Ausbau erneuerbare Stromproduktion kompensiert werden um die Autarkie langfristig zu erhalten. 5.2. Umsetzungsstrategie Nach Klärung der nationalen Rahmenbedingungen (Festlegung von Vorzugs und Ausschlussgebieten) sollen die Möglichkeiten auf dem Gemeindegebiet im Detail geprüft werden. Im Rahmen der weiteren Planung wird die Gemeinde die Voraussetzungen in den Planungsinstrumenten schaffen um die Nutzung zu ermöglichen.