Fantasiegeschichten. Übungsaufsätze von Schülerinnen und Schülern der 1a. NMS Tragwein; April 2015

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Transkript:

Fantasiegeschichten Übungsaufsätze von Schülerinnen und Schülern der 1a NMS Tragwein; April 2015 Leonie Maier: Der schwarz gekleidete Mann... S. 2 Ilona Schinnerl: Die zwei Helden des Tages... S. 9 Marie Sophie Tauber: Diebe... S. 12 NMS Tragwein; April 2015 Seite 1

Leonie Maier Der schwarz gekleidete Mann Gestern Nachmittag traf ich meine Freundin. Wir hatten nämlich schon lange den Plan, im Wald eine Hütte zu bauen. Schnell hatten wir die benötigten Dinge zusammen und zogen los. Im Wald angekommen suchten wir eifrig Zweige und kleine Äste. Nach etwa zwei Stunden hatten wir unsere Hütte endlich fertig. Wir setzten uns hinein und begannen, uns gegenseitig möglichst gruselige Schauergeschichten zu erzählen. In der Zwischenzeit war es schon etwas dämmrig geworden. Auf einmal hörten wir in einiger Entfernung deutliche Schritte.... Wir standen auf und gingen leise zur Tür. Ich öffnete sie ganz vorsichtig. Marie und ich sahen einen schwarz gekleideten Mann. Doch da, was hat er da? Ich schaute Marie verzweifelt ins Gesicht. Komm, wir gehen ihm hinterher, sagte Marie zu mir. Ich antwortete: Nein, was ist, wenn er uns sieht? Plötzlich packte Marie meine Hand und zog mich aus der Hütte. Leise und schweißgebadet schlichen wir dem Mann hinterher. An einem kleinen, verwachsenen Waldplätzchen blieb er stehen. Er nahm eine Schaufel aus seinem großen Sack und grub ein riesengroßes Loch. Auf Zehenspitzen gingen wir immer näher an ihn heran. Ich wunderte mich, er hatte so einen großen Sack, und er hatte nur eine Schaufel darin, das glaubte ich nicht. Da war sicher noch irgendetwas drinnen. Marie und ich wollten es unbedingt wissen. Wir NMS Tragwein; April 2015 Seite 2

gingen noch näher ran, noch näher, sodass wir nur noch fünf Meter von ihm entfernt waren. Der schwarz gekleidete Mann zog noch etwas sehr großes aus dem Sack, davon drei Stück. Marie, das ist nicht, wonach es aussieht oder?, fragte ich sie mit stotternder Stimme. Ich denke schon, antwortete sie mir. Warum gräbt ein Mann drei Leichen hier, ausgerechnet hier ein?, rief ich laut. Plötzlich drehte sich der Mann zu uns um und sah uns. Schreiend liefen wir so schnell wie möglich von ihm weg, doch er rannte uns hinterher. Der Mann wurde immer schneller und schneller. Er packte uns und schleppte uns wieder an das Waldplätzchen zurück. Er nahm einen Strick und band uns an einem Baum fest. Plötzlich fing Marie an zu weinen, und ich weinte mit ihr. Der gruselige Mann brüllte uns mit tiefer Stimme an: Klappe! Seid still! rief er. Er warf die Leichen in das Loch und schüttete es danach zu. Er sagte furchterregend zu uns: Ich schwöre euch, wenn ihr auch nur irgendetwas von dem, was gerade passiert, irgendjemanden erzählt, dann werdet ihr es schwer bereuen. Ich schloss meine Augen und hoffte, dass das gerade ein Traum wäre, doch ich täuschte mich. Der Mann packte seine Sachen zusammen, band uns los und schleppte uns in sein Auto. Marie und ich saßen ängstlich dicht aneinander. Auf einmal stieg der Mann mit voller Wucht auf das Gas und wir flogen im Auto hin und her. Er fuhr so schnell, dass wir schon fast mit dem Auto in der Luft schwebten. Zehn Minuten Fahrt in diesem Auto mussten wir aushalten, erst dann bremste der Mann. Wir flogen in hohem Bogen wieder auf die Rückbank. Mit zerzausten Haaren sahen wir uns gegenseitig an. Der NMS Tragwein; April 2015 Seite 3

Mann riss die Tür auf, packte uns und ging mit uns in eine alte, zerfallende Ruine. Ich flüsterte Marie zu: Wenn wir hier sterben müssen, dann wollte ich nur gesagt haben, dass ich dich lieb habe! Danke, ich hab dich auch lieb! flüsterte sie mir zu. Anschließend ging der Mann mit uns in einen dunklen, feuchten und schmutzigen Raum. Er warf uns einfach so auf den Boden. Dann verschloss er die Tür hinter sich und ging fort. Marie kuschelte sich eng an mich und fing an zu weinen. Ich beruhigte sie ein wenig. Es wurde dunkel, man sah nur noch das Mondlicht durch die kleinen Löcher an den Wänden. Die ganze Nacht über blieben wir in diesem dunklen Raum. Wir bekamen langsam Hunger und auch Durst. Unsere Eltern machen sich bestimmt schon große Sorgen um uns, murmelte ich. Auf einmal kam der gruselige Mann herein und warf uns zwei Stück trockenes Brot und eine Flasche schmutziges Wasser herein. Er ging wieder hinaus und schloss die Tür hinter sich ab. Marie und ich kauten sehr müde an unseren trockenen Stücken Brot herum. Ich wagte es, trank von dem schmutzigen Wasser und schluckte es runter. Marie probierte es auch. Sie kniff ihre Augen fest zusammen und trank auch von dem schmutzigen Wasser. Eine Weile später fragte mich Marie etwas: Wie geht es jetzt weiter? Ich weiß auch nicht, murmelte ich verzweifelt. Du hast recht gehabt, wir hätten lieber doch in der Hütte bleiben sollen, schluchzte sie. Ich tröstete sie und sagte: Ist doch nicht so schlimm, wenigstens sind wir zu zweit! Wir warteten und warteten. NMS Tragwein; April 2015 Seite 4

Plötzlich meinte Marie: Du warst doch mal in einem Karatekurs, und du hast ja sicher noch ein paar Kicks drauf oder? Ja, warum?, fragte ich sie. Du kannst einfach die Tür aufkicken, sagte sie erfreut zu mir. Ich kann es versuchen, antwortete ich ihr. Wir standen auf und gingen zur Tür. Ich horchte noch, ob der gruselige Mann in der Ruine war, doch es war mucksmäuschenstill. Mit einem Kick brach ich die Tür auf. Leise schlichen wir aus dem schmutzigen Raum hinaus. Wir gingen aus der Ruine raus und rannten zu einem nahegelegenen Straßenrand. Dort fanden wir ein Zeitungsstück, darauf stand: ACHTUNG!!! Ein schwarzgekleideter Mann ermordete vorgestern eine Frau namens Nicole Maier, einen Mann namens Gerald Maier und ein dreizehnjähriges Mädchen namens Jana Maier. Gut aufpassen der Mann läuft irgendwo frei mit den Leichen herum. Die kleine Tochter namens Leonie Maier wird vermisst. Bitte melden Sie sich, wenn Sie etwas darüber wissen! Ich brach weinend zusammen. Ich schrie so laut ich nur konnte: Nein, nein warum nur! Marie nahm mich in den Arm und fing auch leise zu weinen an. Leonie, ich weiß, dass es jetzt sehr, sehr schwer für dich ist, aber wir müssen uns jetzt zusammenreißen. Marie half mir auf. Alle zwei Meter brach ich wieder weinend zusammen. Marie brachte mich zu einer Bank, und wir setzten uns nieder. Sie gab mir ein Taschentuch NMS Tragwein; April 2015 Seite 5

aus ihrer Hosentasche. Es wurde langsam dämmrig. Ich weinte die ganze Nacht über und bekam kein Auge zu. Die ganze Nacht lang tröstete mich Marie. Ich habe Glück, dass ich dich habe, schluchzte ich. Einige Minuten überlegte Marie, was wir tun könnten. Sie nahm meine Hand und ging langsam mit mir in irgendeine Richtung. Jetzt brach ich nur noch alle fünf Meter zusammen. Eine Weile später kamen wir an einer Bushaltestelle vorbei und warteten und warteten, doch es fuhr kein einziges Fahrzeug auf der Straße. Man hörte nur den Wind pfeifen und mich weinen. Doch ein einziges Auto kam vorbei, und es blieb stehen. Das Fenster fuhr langsam herunter. Eine hohe, junge und sehr schöne Stimme fragte: Was macht denn ihr so ganz alleine hier und warum weinst du? Marie antwortete: Das ist eine lange Geschichte, können wir bitte mitfahren? Na klar, steigt ein!, rief sie aus dem Fenster. Marie öffnete die Autotüre, und wir stiegen ein. Ich setzte mich in die Mitte der Rückbank. Auf der Fahrt erzählte Marie der jungen Frau alles, was geschehen war. Sie redete mir beruhigend zu, doch das half nichts. Wir fuhren gemeinsam zu ihrem kleinen Haus. Als wir in das Haus hineingingen, brachte sie uns erst mal ein Glas Wasser. Marie beruhigte mich weiterhin. Wie geht es eigentlich jetzt mit euch weiter?, fragte sie besorgt. Wir zuckten beide mit den Schultern. Wir fahren jetzt erst mal in das Polizeirevier, sagte sie zu uns. Wir setzten uns wieder in das Auto und fuhren los. Als wir angekommen waren, gingen wir gemeinsam in das Polizeirevier hinein. Die junge Frau, die übrigens Julia hieß, NMS Tragwein; April 2015 Seite 6

meldete der Polizei, dass ich gefunden worden bin. Der Polizeibeamte kam mir entgegen und fing an mir Fragen zu stellen. Manche Fragen waren irgendwie logisch, manche aber auch nicht. Weinend beantwortete ich die Fragen. Eine Frage stellte er mir noch, und die lautete: Wo hat der Mann die Leichen vergraben? Ich beantwortete die Frage so gut ich konnte. Schnell rief er: Leute kommt, wir fahren dort hin, wo das Mädchen es mir gesagt hat, wo er die Leichen vergraben hat! Alle Polizeibeamten rannten zu ihren Dienstautos und fuhren los. Einer nahm mich und setzte mich auch in eines der Autos. Ich musste ihnen sagen, wo es lang ging. Marie und Julia warteten am Polizeirevier auf mich. Wir fuhren an die Stelle, wo meine Familie begraben worden ist. Weinend saß ich im Auto und sah ihnen zu, wie sie meine Familie ausgruben. Sie haben einen Leichenwagen angerufen. Drei Männer trugen meine Familie in den Wagen. Ein junger Polizeibeamter versuchte mich zu beruhigen. Der Leichenwagen fuhr mit meiner Familie fort. Die anderen fuhren mit mir zurück in die Dienststelle, dort warteten schon Marie und Julia auf mich. Ich fiel den beiden weinend in die Arme. Julia beredete noch irgendetwas mit einem Polizeibeamten. Als sie fertig war, kam sie zu mir her uns sagte mir etwas: Leonie, meine Kleine, du musst jetzt in eine Pflegefamilie. Ich war schon wieder kurz vorm Weinen, doch sie sprach weiter: Aber weißt du was, du wirst ab jetzt bei mir wohnen, ich werde dich aufnehmen. Ich fing an zu lachen und freute mich einerseits, andererseits auch wieder nicht. Marie freute NMS Tragwein; April 2015 Seite 7

sich sehr für mich, weil ich nur fünfzehn Minuten von ihr entfernt wohnte. Marie kam zu ihrer Familie zurück. Am nächsten Tag fuhren wir zu meinem alten Haus, und holten meine Sachen. Doch als ich in das Haus hineinging, kamen wieder alle Erinnerungen hoch, und ich fing an leise zu weinen. Julia, Marie und noch andere Leute halfen mir beim Umzug. Ich wohnte seitdem bei Julia und hatte sogar ein eigenes Zimmer. Jeden Tag besuchte mich Marie. Doch in die Holzhütte gingen wir nie wieder hinein. Ein paar Tage später was das Begräbnis meiner Familie. Es war hart auf das Begräbnis zu gehen. Als ich das alles überstanden hatte, kam das nächste Problem. Eine Woche danach las ich die Zeitung. Darin stand: SCHON WIEDER! Ein Mann und eine Frau wurden ermordet. Die Leichen sind wie beim letzten Mal spurlos verschwunden! Erschrocken blickte ich Julia an. Ich erzählte ihr, was ich gelesen hatte. Seit diesem Tag hörte man nie wieder etwas von dem schwarz gekleideten Mann. NMS Tragwein; April 2015 Seite 8

Ilona Schinnerl Die zwei Helden des Tages Gestern Nachmittag traf ich mich mit meiner Freundin. Wir hatten nämlich schon lange den Plan, im Wald eine Hütte zu bauen. Schnell hatten wir die benötigten Dinge zusammen und zogen los. Nach etwa zwei Stunden hatten wir unsere Hütten endlich fertig. Wir setzten uns hinein und begannen, uns gegenseitig möglichst gruselige Schauergeschichten zu erzählen. In der Zwischenzeit war es schon etwas dämmriger geworden. Auf einmal hörten wir in einiger Entfernung deutliche Schritte. Die Schritte kamen näher und näher. Wir hatten Angst. aber wir wollten auch wissen, wer hier war. Da fiel mir ein: Wir könnten bei der Tür hinaus schauen! Das ist eine gute Idee, sagte meine Freundin leise. Und wir sahen auch bei der Tür hinaus. Mia sah plötzlich eine Gestalt im Wald. Ich konnte sie nur schwer erkennen, weil die Gestalt schwarz gekleidet war. Mit mulmigem Gefühl setzten wir uns wieder hin. Wir dachten nach, wer könnte jetzt spazieren gehen und auch noch in schwarzer Kleidung? Das könnte ein Dieb sein!, dachte ich mir und hielt kurz den Atmen an. Danach schauten wir wieder bei der Tür hinaus. Wir wollten wissen, wer die Gestalt war. Aber das gelang uns nicht so richtig. Ich erkannte einen Mensch mit hohen Schuhen. Und Mia erkannte eine Maske. Ein Mensch mit hohen Absätzen und einer Maske reichte uns nicht. Da schauten wir noch einmal. Ich erkannte plötzlich einen kleinen Sack in der linken NMS Tragwein; April 2015 Seite 9

Hand des Menschen. In dem Sack glitzerte etwas. Nach kurzer Zeit grub der Mann ein Loch im Wald, in das Loch legte er den Sack. Plötzlich schrie Mia aus sich heraus: Der Dieb versteckt die Beute im Loch. Da drehte sich der Dieb um und kam auf uns zu. Vor Schreck liefen wir davon. Nach nicht einmal einer Minute hatte uns der Dieb erwischt. Der Dieb zerrte uns in sein Auto. Wir konnten die Nummerntafel leider nicht erkennen. Ich hatte Angst, Todesangst. Wir wollten schon fast zu weinen anfangen, doch wir hielten uns zurück. Plötzlich sagte Mia: Schau mal, der Dieb ist weg! Da sah ich es auch. Wir wollten uns befreien. Ich probierte zuerst, ob die Tür aufging. Aber sie ging leider nicht auf. Danach schaute Mia, ob etwas Spitzes im Auto war, denn sie wollte die Fensterscheibe zerschlagen. Aber da war wieder nichts. Nach ca. einer halben Stunde kam der Dieb wieder. Er fragte böse. Habt ihr etwas angestellt? Wir sagten nichts. Dann fuhr der Dieb los und schaute fast jede Minute zu uns zurück. Als wir eine geschätzte Stunde gefahren waren, hielt der Wagen an. Bevor wir ausstiegen, fesselte er uns. Danach zerrte er uns in ein Zimmer. In dem Zimmer waren noch andere Kinder. Plötzlich sprach der Dieb: Ihr müsst mir jetzt 30 Tage gehorchen. Danach machte er die Fessel auf und ging weg. Wir dachten nach, was wir für ihn tun müssen. Uns fiel aber leider nichts ein. Ich wollte die Kinder fragen, was wir tun müssen. Aber keiner sagte etwas. Mia und ich hofften, dass uns jemand findet. Da fiel mir plötzlich ein, dass ich mein Handy mit hatte. Wir wollten spät in der Nacht jemanden anrufen. Als es Nacht war und alle schliefen, wollten wir die NMS Tragwein; April 2015 Seite 10

Polizei anrufen. Aber das gelang uns leider nicht, denn wir hatten einen schlechten Empfang. Ich versuchte dann, eine SMS zu schreiben. Zuerst ging es nicht, aber beim zweiten Mal klappte es. Wir schrieben nur HILFE. Nach einer halben Stunde konnten wir einschlafen. Am Morgen wachten wir sehr früh auf, denn wir hörten die Polizei mit Sirenen kommen. Die Polizisten meinten: Nur dank euch konnten wir die Diebe schnappen! Wir freuten uns natürlich, wir waren die Helden des Tages. NMS Tragwein; April 2015 Seite 11

Marie Sophie Tauber Diebe Gestern Nachmittag traf ich mich mit meiner Freundin. Wir hatten nämlich schon lange den Plan, im Wald eine Hütte zu bauen. Schnell hatten wir die benötigten Dinge zusammen und zogen los. Im Wald angekommen suchten wir eifrig Zweige und Äste. Nach etwa zwei Stunden hatten wir unsere Hütte endlich fertig. Wir setzten uns gleich hinein und begannen, uns gegenseitig möglichst gruselige Schauergeschichten zu erzählen. In der Zwischenzeit war es schon etwas dämmrig geworden. Auf einmal hörten wir in einiger Entfernung deutliche Schritte. Die Schritte kamen näher, immer näher. Meine Freundin lugte aus der Hütte und sah eine dunkle Gestalt. Doch plötzlich ging die dunkle Gestalt an unserer Hütte vorbei. Die dunkle Gestalt schaute in alle Richtungen des Waldes. Wir sahen, wie die männliche Gestalt, als ein Eichhörnchen im Baum knackste, hinter einen Baum sprang. Es schien uns so, als ob die männliche Gestalt ein Handy aus der Hosentasche nahm. Er rief jemanden an, und meine Freundin und ich hatten schreckliche Angst, dass er uns gesehen haben könnte, aber die dunkle Gestalt sagte nichts von uns. Stattdessen hörten wir ein paar Wörter und wir schrieben sie mit, nämlich: Edelsteine Diamanten - Wald - Steinhöhle oder Loch Vogelnest bauen und verstecken. NMS Tragwein; April 2015 Seite 12

Aber an der anderen Leitung sagte jemand: Nimm einen Zettel und schreib mit, Franz. Franz schrieb mit, steckte den Zettel in die Hosentasche und ging. Aber der Zettel fiel ihm heraus, und wir nahmen ihn, als er verschwunden war. Wir lasen ihn, aber wir konnten es nicht entziffern. Dann fiel meiner Freundin und mir ein, dass die andere Stimme sagte: Lies nur jeden zweiten Buchstaben. Das versuchten wir, und es kam heraus: Morgen um 13:30 Uhr am Bahnhof! Pass auf, dass dich niemand sieht und verfolgt! Und heute noch das Museum ausrauben! Wir gingen zu uns nachhause, holten die Fahrräder und rasten davon. Außer Atem kamen wir ein bisschen verängstigt bei der Polizei an und die lasen das Ganze, aber wir erzählten auch, was wir gehört, gesehen und gelesen hatten. Bald darauf fuhren wir mit der Polizei los. Die Polizisten, meine Freundin und ich kamen näher, immer näher, und je näher wir kamen umso mulmiger wurde uns. Als wir um Punkt 19:00 Uhr im Museum waren, wollte der Mann gerade einbrechen, aber die Polizei hielt ihn auf und sie brachten ihn zu einem Geständnis. Die Polizei fand auch noch die andere Person, die ihn angerufen hatte und sie fanden auch die Diamanten, Edelsteine, gestohlene Fahrräder usw. Meine Freundin und ich bekamen eine große Pizza plus Süßigkeiten als Belohnung. Wir durften sogar ein eigenes Detektivbüro aufmachen, und es kam noch ein Mädchen zu unserem Detektivclub dazu. NMS Tragwein; April 2015 Seite 13