medizinisches Krankheiten und Krankheitserreger Parasiten - Kokzidien von Matthias Proske

Ähnliche Dokumente
Krankheiten gibt es überall

Neues zur Kälberkokzidiose

Als Durchfall bezeichnet man eine Veränderung der Kotkonsistenz, der Absatzhäufigkeit sowie der Kotmenge.

Wichtige Informationen zur Entwurmung Ihres Hundes

Antibiotika schützen Ihre Gesundheit. Schützen Sie Ihren Darm!

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht. -Diclazuril-

Entyvio (Vedolizumab) Der darmselektiv wirkende Integrin-Hemmer bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn 1 4

Stille Wasser sind gefährlich

Antibiotika Allgemeiner Teil

Kokzidiose Impfung bei Masthähnchen Dr. Isabelle Guillot. 01. Dezember 2010 Big Dutchman / Eilers Futtermühle

L-Lysin. Informationen für den Katzenhalter. Katzenschnupfen und Felines Herpesvirus (FHV-1) bei der Katze

Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Hunden. Zum Schutz von Tier und Mensch

Informationen über Infektionen mit dem Norovirus

Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

Patienteninformation. Was Sie bei der Einnahme von Antibiotika beachten sollten. Die mit dem Regenbogen

Würmer. In Deutschland spielen vor allem Spulwürmer (Toxocara canis/cati), Hakenwürmer (Ancylostoma

Austausch von gentechnisch veränderten Tieren zwischen experimentellen Tierhaltungen

Magen-Darm-Würmer. Lungenwürmer. Hygiene und Gesundheit Parasitenbekämpfung auf der Weide Behandlung. Behandlung.

akut Die Soforthilfe bei Durchfall GRATIS für Sie zum Mitnehmen!

Neuer Kaninchenimpfstoff gegen clostridienbedingte Enterocolitis. IDT Biologika GmbH

GEBRAUCHSINFORMATION FÜR Procox 0,9 mg/ml + 18 mg/ml Suspension zum Eingeben für Hunde

Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie einen Mittelweg finden.

HÄMOLYTISCH-URÄMISCHES SYNDROM (HUS)

Gebrauchsinformation Baycox 25 mg/ml, Lösung zum Eingeben über das Trinkwasser für Hühner und Puten

Immunschwäche durch Zinkmangel? MEIN KLUGER RAT: ZINK-ASPARTAT. gleicht Zinkmangel aus und stärkt so Ihr Immunsystem

Tuberkulose Ihre Gesundheit - Unser Thema ist ein Service Ihrer niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern

Giardien beim Hund. Giardien - was sind das? Inhaltsübersicht

Darmstabilität. Eine Herausforderung in der Hähnchenmast. Heute und in Zukunft

Medikamentenübersicht

kann Ihrem Darm helfen, wieder in Takt zu kommen.

Überblick. Stoffwechselkrankheiten. Infektionskrankheiten. Sonstige Krankeiten

Parasitologie bei Reptilien

Die Hau~tbetroHenengrup~r;;..e;;..;;n.;...-. Ansteckung,

Impressum. Zarenga GmbH, Bonn Zarenga GmbH, Pfaffenweg 15, Bonn. Alle Rechte sind vorbehalten.

GEBRAUCHSINFORMATION Purevax RCP Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

Entstehung multiresistenter Erreger (MRE)

Bestandteile des Immunsystems

Nahrungsmittelunverträglichkeit und Nahrungsmittelallergie aus ernährungsmedizinischer Sicht

Tuberkulose: Krankheit und Behandlung

Schutz vor Infektionen mit entero-hämorrhagischen E.coli (EHEC)

Informationen zu Parasiten

Bedeutung für den Pferdekauf sowie eine falsche Behandlung durch den Tierarzt

Fütterung und Gewichtskontrolle.

NOROVIREN. Humanmedizin. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

TETANUS RATGEBER. Alles zum Thema Tetanus Impfung

Rinderkokzidiose SONDERDRUCK

Worum handelt es sich bei der H1N1-Grippe 2009?

Kleiner Impfberater für katzenhalter

Schutzimpfung für rundum gesunde Kaninchen

Infektionsrisiken beim Kontakt mit Asylsuchenden

Gebrauchsinformation. Bitte lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen

Gingivitis / Stomatitis

er kratzt sich viel?

B a k t e r i e n & V i r e n M a t e r i a l 1

SOMMERVERANSTALTUNG DES VEREINS DER FREUNDE UND FÖRDERER DER VETERINÄRMEDIZIN AN DER JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIE EN

HIV UND HEPATITIS? Ich hab andere Sorgen!, denkst du vielleicht. Klar, wenn du Drogen spritzt, musst du dich mit vielen Problemen herumschlagen: Schle

Bierhefe Leinöl Apfeltrester

Parasiten bei Reptilien

Mycostatin - orale Suspension

Gefahr aus der Küche? Kann man sich an Lebensmitteln mit Viren infizieren? R. Johne FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT

Gebrauchsinformation. und Puten

Erfolg ist. das Ergebnis von Passion, jahrelanger Erfa hrung und harter Arbeit.

Herzlich willkommen zum Vortrag. Zecken & Borreliose Die unterschätzte Gefahr

Impfschutz für Frettchen

Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH 1. Bronchosekretolytikum Sputolysin 5 mg/g Pulver zum Eingeben für Pferde Dembrexinhydrochlorid

BLUTSPENDE EIN VERANTWORTUNGSVOLLER AKT. RISIKOVERHALTEN Was man wissen muss

Infektionsschutzgesetz Belehrung nach 42 u. 43 IfSG

Die. Alternative. Biologische (Tier-) Medizin aus Baden-Baden

Fragen/Antworten zum Komplex B

Die neue Variante der Viruserkrankung RHD

Was Sie über REISEKRANKHEITEN beim Hund wissen müssen

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

GEBRAUCHSINFORMATION Eurican Lmulti Injektionssuspension

EURE KINDER HABEN WIR AM LIEB- STEN.

Linusit. Natürliche Hilfe für Magen und Darm.

Multiresistente Erreger (MRE) Informationen für Patienten und Besucher. Düsseldorf. MRE-Ne zwerk. MRE-Broschüre.indd

GEBRAUCHSINFORMATION Eurican SHPPi2L Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension, für Hunde

Salmonellen. Campylobacter

ANHANG A ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS. DOLTHENE 22,65 mg/ml Lösung zur oralen Verabreichung für Hunde.

Informationen für Patientenbesitzer zu: Ursachen Krankheitsverlauf Behandlungsmöglichkeiten

Infektionen vorbeugen: Hygiene schützt

Pathogene Mikroorganismen im Trinkwasser

GEBRAUCHSINFORMATION FÜR. Equip Rotavirus Injektionsemulsion für Pferde

GEBRAUCHSINFORMATION Purevax RCPCh Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

Aciclovir Heumann Creme

GEBRAUCHSINFORMATION FÜR

Krankheiten gibt es überall Ein Impfratgeber für Katzenbesitzer

Krankheiten gibt es überall Ein Impfratgeber für Hundebesitzer

WAS SIE ÜBER RIXATHON (RITUXIMAB) WISSEN SOLLTEN

Lösungsvorschlag - Material 2:

GEBRAUCHSINFORMATION Bolfo 1,23 g Halsband für Katzen und kleine Hunde

Wann wird MRSA gefährlich?

Die Soforthilfe bei. Durchfall. GRATIS für Sie zum Mitnehmen!

Krankheiten gibt es überall Ein Impfratgeber für Katzenbesitzer

Wahl der Waffen. Neues gkf-projekt

Wogegen muss ich überhaupt impfen?

Service der. KATZEN - Krankheiten

Transkript:

Krankheiten und Krankheitserreger Parasiten - Kokzidien von Matthias Proske Die Erreger für die so genannte Kokzidiose sind verschiedene Eimeria- Arten, in Deutschland vor allem E. bovis und E. zuernii. Kokzidien sind Einzeller, die in den Zellen der Darmschleimhaut (Darmkokzidiose) oder der Gallengänge (Leberkokzidiose) leben und sich dort vermehren. Sie entwickeln sich im Gegensatz zu den Giardien in einem mehrphasigen und etwas komplexerem Zyklus. Ähnlich zu den Giardien werden am Ende dieses Zyklus so genannte Oocysten mit dem Kot ausgeschieden. Diese reifen dann im Einstreu zu einem infektionsfähigem Stadium. Nehmen die Tiere die diese Infektionsfähigen Oocysten wieder auf, so findet eine neuer Infektionszyklus statt. wechseln. Bei den einzelnen Tierarten gibt es allerdings jeweils mehrere Kokzidien- Arten. Hauptsächlich bekannt dürften Kokzidien in der Kaninchenzucht sein, dort sind ein Großteil der Tiere latent infiziert. Die Infektion erfolgt auf ähnliche Weise wie bei Giardien, also nicht nur durch zugekaufte Tiere sondern auch durch Frischfutter und Heu. Da die Oocysten der Kokzidien deutlich wiederstandsfähiger sind als die der Giardien (im getrockneten Heu können sie bis zu 8 Monate überstehen), dürfte hier das Risiko deutlich höher sein. Die Tiere können ähnlich wie bei Giardien auch Kokzidien durch das eigenen Immunsystem bekämpfen, die Immunreaktion ist allerdings weitgehend speziesspezifisch, d.h. auch wenn die Tiere eine gewisse Immunität gegenüber einem Kokzidienerreger entwickelt haben, können sie durchaus noch von einem anderen Kokzidiose kommt weltweit und bei allen Haustierarten sowie beim Menschen vor. Sie tritt vor allem dort auf, wo viele junge Tiere auf engem Raum zusammen gehalten werden, dort kann sich eine harmlose Infektion innerhalb kurzer Zeit aufschaukeln. Kokzidien wirtsspezifisch, können also nur teilweise zwischen verschiedenen Tierarten 4 Chinchilla Magazin 1/2005

Kokzidienerreger befallen werden. Wie häufig Chinchillas tatsächlich von Kokzidienerregern befallen sind, lässt sich schwer einschätzen da die Tiere selten darauf getestet werden. Für Kokzidien gilt auch das gleiche wie für Giardien: Wenn das Immunsystem ausreichend stark ist, zeigen die Tiere oft keinerlei Symptome. Es kann also gut sein dass der Halter Infektionen bei seinen Tieren überhaupt nicht bemerkt. Dazu kommt, dass Kokzidieninfektionen selbstlimitierend sind, das bedeutet dass nach Ablauf eines Entwicklungszyklus keine Kokzidien im Wirtsorganismus zurück bleiben. Ist jedoch im Fall der Darmkozidiose die Infektion zu stark, und große Teile der Darmschleimhaut durch die Erreger entzündet, so kann das Tier die aufgenommene Nahrung nicht ausreichend verwerten. Die erkrankten Tiere magern stark ab und leiden unter Fressunlust, Dehydration und schleimigem bis blutigem Durchfall der auch zu Darmvorfällen führen kann (hier sind besonders Jungtiere gefährdet). Wie bei anderen Parasiten auch kann eine Infektion im Darm zu einer Verschiebung der Darmflora führen. Auch hier zeigt sich diese sehr häufig über das Auftreten von E.Coli Infektionen, natürlich sind auch Erkrankungen mit anderen Bakterienarten möglich. Auch bei der zweiten möglichen Infektionsart, der Leberkokzidiose, zeigen sich Abmagerungen und Fressunlust, hier aber selten in Verbindung mit Durchfällen. Bei dieser Infektionsart entzünden sich die befallenen Bereiche in Leber und Gallengängen. Meist reagiert der Organismus auf solch eine Infektion mit einer Leberschwellung. Die Schwellung ist jedoch kein sicheres Anzeichen für eine solche Infektion da sie leider bei vielen Infektionen auftritt. Gelegentlich zeigen sich auch zentralnervöse Störungen (Krämpfe), auch diese sind aber nur ein Hinweis auf eine Erkrankung. Feststellen lässt sich eine Kokzidieninfektion durch eine Kotuntersuchung. Hier gilt das gleiche wie schon unter Giardien zu Kotuntersuchungen beschrieben, also eine Sammelkotprobe von mehreren Tieren über mehrere Tage. Im Gegensatz zu Giardien werden Kokzidien allerdings meist über eine mikroskopische Untersuchung nachgewiesen. Chinchilla Magazin 1/2005 5

Sollen Kokzidien behandelt werden? Hier gilt das gleiche wie auch bei Giardien. Entscheidend für die Behandlung ist die Stärke des Befalles. Es ist fraglich ob eine Behandlung sinnvoll ist, wenn die Tiere keinerlei Symptome zeigen, allerdings sollte der Bestand natürlich behandelt werden, wenn die Tiere befallen sind und es immer mal wieder zu kleineren Ausbrüchen der Infektion kommt. Gabeformen Auch hier gilt das gleiche wie für die Behandlung bei Giardien. Es besteht die Möglichkeit der direkten Gabe oder der Gabe über das Trinkwasser, die Möglichkeit der Zyklenbehandlung und der durchgehenden Behandlung. Jeder Züchter muss hier selbst entscheiden, welche Behandlungsform für Ihn am besten geeignet ist. Üblicherweise beginnt man allerdings mit einer Zyklenbehandlung, aufgrund der extremen Haltbarkeit der Oocysten (bis zu 8 Monate) ist hier eine durchgehende Behandlung auch kaum möglich. kochendem Wasser oder mit einem Hochdruckdampfreiniger möglich. Wirkstoffe gegen Kokzidien Die Behandlung der Tiere selbst richtet sich nach dem individuellen Zustand. Schwer erkrankte Tiere müssen zuerst symptomatisch behandelt werden (d.h. Stabilisierung des Zustandes). Sind die Tiere stabil gibt es verschiedene Medikamente die gegen Kokzidien eingesetzt werden. Die Behandlung erfolgt allerdings nicht wie sonst üblich mit Entwurmungs- sondern mit speziellen Kokzidienmitteln. Diese Mittel stammen aus unterschiedlichen Wirkstoffgruppen und wirken auf Wichtig bei der Behandlung ist die Unterbrechung des Reinfektionszyklus. Diese Unterbrechung ist nur durch konsequente Sauberkeit und gründlichste Desinfektion möglich, d.h. während und nach einem Behandlungszyklus müssen alle Käfige gründlich gereinigt werden. Bestes Mittel gegen die Oocysten ist Hitze, werden sie für eine gewisse Zeit über 43 Grad erhitzt sterben sie ab. Diese Erhitzung ist am besten durch Abwaschen der Käfige mit 6 Chinchilla Magazin 1/2005

unterschiedliche Stadien der Kokzidien. Sie können allerdings nicht wie sehr oft üblich durch andere Wirkstoffe aus der gleichen Gruppe ersetzt werden. Da es bisher kaum Untersuchungen zur Behandlung von Kokzidien bei Chinchillas gibt, muss man sich in Wahl der Medikamente und Dosierung an den Behandlungen bei Kaninchen oder Meerschweinchen orientieren. Hierbei sollte natürlich immer mit einer gewissen Vorsicht vorgegangen werden. Toltrazuril (Baycox ) Das Mittel stammt aus der Wirkstoffgruppe der Triazinderivate. Es hat den Vorteil, dass es den Aufbau einer körpereigenen Immunabwehr nicht behindert sondern sogar noch verstärkt. Es handelt sich um eine Suspension, die gut direkt oder über das Trinkwasser gegeben werden kann. Allerdings sollte es nicht bei trächtigen Tieren eingesetzt werden. Diclazuril (Vecoxan ) Dieser Wirkstoff stammt aus der Gruppe der Benzolderivate. Seine Wirkungsweise ist nicht bekannt, es wirkt allerdings sehr breitbandig gegen verschiedene Kokzidienarten und ist gut verträglich. Amprolium (Amprol-Plus R ) Dieses Mittel stammt aus der Wirkstoffgruppe der Vitamine und Vitaminanaloge. Es hemmt die Thiaminverwertung im Parasiten und verhindert so eine Bildung der Oocysten aus den aktiven Parasiten im Darm. Es wirkt sich jedoch auch auf die Thiaminverwertung der Tiere aus (bei Nagetieren nicht so stark), darum sollte es nicht über einen zu langen Zeitraum verabreicht werden, insbesondere bei Jungtieren. Sulfadimethoxin (Kokzidiol SD, Relardon ) Dieser Wirkstoff stammt aus der Wirkstoffgruppe der Sulfonamide. Es ist ein Chemotherapeutikum, das bakteriostatisch wirkt, indem es die Folsäuresynthese der Bakterien hemmt. Neben der breiten bakteriostatischen Wirkung kann es auch gut gegen verschiedene Kokzidienerreger eingesetzt werden. Es ist allerdings belastender für Leber und Niere als die anderen Medikamente. Der Vorteil dieses Mittels ist allerdings, dass es gut bei einer gleichzeitig auftretenden Verschiebung der Darmflora eingesetzt werden kann. Chinchilla Magazin 1/2005 7

Metronidazol, Dimetridazol (Metronidazol, Chevi-Col ) Diese Mittel gehören zu der Wirkstoffgruppe der Nitroimidazole. Diese Wirkstoffgruppe wurde bereits im Artikel zu Giardien vorgestellt. Alle Wirkstoffe dieser Gruppe wirken direkt auf die DNA einer großen Anzahl von Einzellern, darunter viele Bakterien und Parasiten. Auch Kokzidien gehören zu den betroffenen Parasiten. Der Vorteil dieser Gruppe liegt in der besonders breitbandigen Wirkung, gerade wenn bei den Tieren Mehrfachinfektionen vorliegen. Dazu kommt, dass es bereits gute Erfahrungswerte beim Einsatz bei Chinchillas gibt. Allerdings sind die Mittel dieser Gruppe auch etwas belastender als andere Kokzidienmittel Die Behandlungsformen entscheiden sich im Prinzip nicht von denen der Giardienbehandlung, allerdings sollte hier bei einer Zyklenbehandlung der Abstand zwischen den beiden Zyklen etwas größer sein (ca. 2-3 Wochen). Die Käfige sollten währen der Behandlung täglich und je zu Anfang und Ende eines Zyklus intensiv gereinigt werden. Häufig scheinen die Mittel auch sehr schnell bei den Tieren anzuschlagen, dennoch sollte auf keinen Fall eine Behandlung frühzeitig abgebrochen werden. Warnhinweis Beachten Sie bei der Anwendung von Medikamenten grundsätzlich die Anweisung Ihres Tierarztes und Packungsbeilagen des Medikamentes. 8 Chinchilla Magazin 1/2005

leserfrage Sind Darmparasiten auf den Menschen übertragbar? Leserfrage Auf den Artikel über Giardien in der letzten Ausgabe des Chinchilla Report gab es eineige Anfragen zu dem Thema. Wir werden versuchen einige der Fragen in dieser und den kommenden Ausgaben zu beantworten. Eine der Fragen war eine mögliche Infektion des Menschen durch die Tiere. Wir beantworten diese Frage als erstes in dieser Ausgabe, da sie in gleichem Maße auch für Kokzidien gilt. Giardien sind auch eine beim Menschen durchaus bekannte Krankheit, sie finden sich jedoch meist in Ländern mit problematischer Wasser- oder Abwasserversorgung (dazu zählen z.b. bereits die USA). In Deutschland gibt es solche Probleme praktisch nicht. Eine Übertragung auf den Menschen findet meist durch die Nahrungsaufnahme, also den Verzehr befallener Tiere, statt. Die Symptome sind denen der Tiere ähnlich, zyklische Durchfälle und Verdauungsbeschwerden. Eine Übertragung vom Chinchilla auf den Menschen ist aber kaum möglich. Um sich mit Giardien (oder auch Kokzidien) zu infizieren müsste man den Kot der Tiere direkt aufnehmen oder direkt mit den Händen übertragen. Die direkte Aufnahme des Kots (sprich essen) kann man im allgemeinen aussschliessen, bleibt also nur die Übertragung über die Hände. Riskant ist also generell der Kontakt mit dem Kot der Tiere oder dem verschmutzten Einstreu. Solange man allerdings die üblichen Hygienemaßnahmen (Händewaschen zwischen Kontakt mit dem Kot oder Einstreu und dem Essen)) einhält, sollte es kein besonderes Risiko geben. Giardienzysten können theoretisch auch an der Kleidung anhaften, auch hier ist jedoch eine weitere Übertragung von der Kleidung in den Körper eher unwahrscheinlich. Wer sich dennoch nicht sicher ist, der kann beim Hausarzt jederzeit eine Untersuchung durchführen lassen, die Methoden unterscheiden sich beim Menschen nicht von den Tieren (Kotuntersuchung mit ELISA- Test) Chinchilla Magazin 1/2005 9